Sicherung der Verteiler für die offenen SAS Fernsprech & WTsch Leitungen
- Post Kabelüberwachung
- Organisation der Produktion und des Einsatzes.
- NVA Kabelüberwachung
- MdI (Volkspolizei), Kabelüberwachung
- WTsch Kabelüberwachung
- Ungarisches System
1. Grundlagen der Kabelüberwachung für Orts- und Fernmeldekabel (Vielen Dank an Fred!)
Historischer Hintergrund:
- Aus der Erkenntnis, daß die Kabel der Deutschen Post (DP) in
vorbeugender Hinsicht vor Ausfall geschützt werden müssen, um
jeder Zeit einen störungsfreien Zustand zu gewährleisten, wurden
die höherpaarigen Röhrenkabel verschiedener Ortsnetze schon seit
den 30er Jahren in gewissen Zeitabständen mit fahrbaren Druckluft-
erzeugungsanlagen oder mit Flaschengas angedrückt.
- Die Umsetzung mit mobilen Druckerzeugern/Flaschengas ist sehr
umständlich und zeitaufwendig. Daher wurden ortsfeste
Druckgasversorgungsanlagen installiert die folgende Aufgaben realisierten:
· Lufttrocknung der Röhrenkabel
· Konstanthaltung des Druckes
· verhindern von eindringender Feuchtigkeit durch Lecks
· Dauerüberwachung der Kabel
· Senkung des Personals, das zur Prüfung notwendig ist
· Sofortige Feststellung von Lecks, bevor elektrische Störungen auftreten
1963 realisierte Anlage der DP
Voraussetzungen:
- Das Gas (Luft) muß trocken sein um Feuchtigkeit aufzunehmen, < 2,5 g/m².
- Der Überwachungsdruck ist aus Kostengründen auf 0,5 kp/cm2 festgelegt.
- Redundante Lufttrockeneinheit.
Realisierung:
Die Kompressorenanlage erzeugt einen Arbeitsdruck von 16 kp/cm2, ein Druck von 30kp/cm2
ermöglicht eine trockeneres Gas, ist aber aus Kostengründen auf o.g. Druck festgelegt.
Ein Absenken des Arbeitsdruck auf den entsprechenden Überwachungsdruck mit eingeschlossener
Kühlung des Gases senkt weiter den Feuchtigkeitsgehalt des Gases.
Die Lufttrocknung erfolgt durch das Strömen des Gases durch einen Kieselgelbehälter.
Sinkt der Arbeitsdruck nach dem Kieselgeltrockner der Druck auf unter 6 kp/cm2 wird
dies Signalisiert und dann wird über Handventile auf einen anderen Kieselgeltrockner umgeschalten.
Der feuchte Kieselgeltrockner wird dann über den eingebauten elektrischen Heizkörper (3 kW)
bei einer Temperatur von 150° bis 200°C regeneriert.
Das trockene Gas aus den Kieselgeltrockner wird mittels Psychrometer auf den Feuchtigkeitsgehalt geprüft.
In der Regel waren in einem Bleikabel nur 2 Doppeladern belegt, Senden / Empfangen TF-WT.
Die anderen Andern wurden als Meß- und Signaladern genutzt.
Auf den Signaladern waren die Druckmeßaufnehmer angeschlossen, die Signalisierten
in welchem Kabelabschnitt der Druckabfall entstand. 1985/86 wurde die Auswertung
der Druckmeßaufnehmer und der Meßleitung durch Rechentechnik automatisiert.
Dem Kabel wurden mit weißes und rosa Rauschen beaufschlagt.
Bauteile der Drucküberwachung
2. Organisation der Produktion und des Einsatzes von Kabelüberwachungsanlagen
BArch*198, *355
Nachfolgende Anforderungen und Dokumente einer Kabelüberwachungsanlagen, zur
Realisierung im Moskauer Raum, der Verwaltung WTsch der UdSSR übergeben.
Leiter
Abteilung Nachrichten
Gen. Generalmajor Zukunft
im Hause
Zusätzlicher Bedarf an pneumatischen Kabelüberwachungsanlagen
Mit einem Schreiben vom 22.05.1976 beantragte der Chef Nachrichten des Ministeri-
ums für Nationale Verteidigung, Gen. Generalmajor Paduch, die außerplanmäßige und
zusätzliche Zurverfügungstellung von pneumatischen Kabelüberwachungsanlagen ein-
schließlich Rauschgeneratoren.
Der Gesamtbedarf des MfNV und der Abteilung XI beträgt 5 Satz dieser Anlagen, da-
von 3 Satz im Jahre 1977 und 2 Satz im Jahre 1978.
…
Birke
Oberst
Leiter Abt. XI
Gen. Oberst Birke
im Hause
Bereitstellung von pneumatischen Kabelüberwachungsanlagen
Ihr Schreiben vom 26. 5. 1976 Tgb.-Nr. XI 2319/76
Wie bereits in unserer gemeinsamen Aussprache erwähnt wurde,
möchten wir nochmals schriftlich einschätzen, daß es keine
kompletten pneumatischen Kabelüberwachungsanlagen gibt und
auch nicht in der DDR hergestellt werden.
Die zur Zeit eingesetzten Anlagen im Bereich der DP wurden
durch das Fernmeldelabor der Deutschen Post in Dresden her-
gestellt. Über Kapazitätsfragen kann unsererseits keine
Einschätzung gegeben werden. Es ist jedoch bekannt, daß
nur kleine Stückzahlen angefertigt werden können.
Die durch uns betriebenen Anlagen sind aus mehreren Teilen
einheimischer Produktion zusammengestellt und bedürfen
einer ständigen Weiterentwicklung.
Eine Zurverfügungstellung an die NVA ist durch uns nicht
möglich, da die geplanten Einrichtungen alle objektmäßig
gebunden sind.
Zur Lufterzeugung und Aufbereitung werden nachfolgende
Geräte aus der DDR-Produktion verwendet:
Kompressoren: Typ: 16/8/02 A1 S1 52d E R F B
Hersteller: VEB
Pumpen u. Kompressoren
Kombinat Halle
Preis: ca. 1.336,- M
Luftaufbereitungsanlage:
Typ: DTRA 6/10
Hersteller: VEB
Pneumatik Wurzen
Preis: ca 4.100,- M
Induktive Sicherungsanlagen werden in der DDR nicht her-
gestellt.
Die UdSSR stellt her: (auch bei uns im Einsatz)
Typ: KPУШ
Lieferbedingungen und Preis sind uns nicht
bekannt.
Die VR Polen stellt her:
Typ: Powoj
Hersteller: MORSKA OBSLUGA RADIOWA
STATKOW GDYNIA
Lieferbedingungen und Preis sind uns nicht
bekannt.
eine Eigenentwicklung steht vor 1980 nicht zur Verfügung.
Geräte zur induktiven Sicherung können durch uns ebenfalls
nicht bereit gestellt werden.
…
3. NVA spezifische Sicherung der Verteiler:
Zitat DV 040/0/010 BArch*72
(2) In Ausnahmefällen ist die Verlegung des SFe-Teilnehmer-
netzes außerhalb der kontrollierten Zone bei Erfüllung
folgender Bedingungen gestattet:
a) die Möglichkeit es unbemerkten galvanischen Aufschaltens
an das SFe-Teilnehmernetz wird durch entsprechendes Ver-
legen und Kontrolle der Teilnehmerleitung ausgeschlossen;
b) das SFe-Teilnehmernetz wird entsprechend Ziffer 8 ver-
rauscht;
c) Anwendung von Druckluftkabel und deren Signalisation bei
Verringerung des Kabeldruckes in der SFe-Zentrale;
d) die Verringerung des Isolationswiderstandes wird in der
SFe-Zentrale signalisiert.
(Bei Anzeigen von Druckverringerung bzw. Signalisation der
Verringerung des Isolationswiderstandes ist das Vermitteln
der Teilnehmer auf diesem Kabel bis zur Klärung der Ursache
verboten.)
4. MdI bzw. Volkspolizei spezifische Sicherung der Ortsteilnehmerkabel:
Auszug aus der … GVS SND - I 048658 Seite 17f. BArch*306
2. Einsatz von pneumatischen Überwachungsanlagen
(1) Die pneumatische Überwachung von Teilnehmernetzen
ist mit Überwachungsgas durchzuführen.
Im Betriebszustand ist ständig Überwachungsgas nachzu-
speisen und durch ein bestimmter Überdruck
aufrechtzuerhalten. Die durch auftretende Kabellecks
verursachten Veränderungen im Druck- und Strömungsver-
halten des Überwachungsgases sind durch Signaleinrich-
tungen zu melden.
(2) Die Signalanzeige der zu überwachenden Kabelab-
schnitte hat in der SAS-Fe-Zentrale zu erfolgen.
(3) Bei Druckminderung ist bis zur Klärung der Ursache
die Übermittlung von Informationen über diese Kabel
verboten.
(4) Die pneumatischen Überwachungsanlage ist in der SAS-
Fe-Zentrale zu errichten. Alle an die Anlage anzuschlie-
ßenden Kabel müssen einzeln nach den Gesichtspunkten
der pneumatischen Kabelüberwachung vorbereitet sein.
Die verschiedenen durchzuführenden Maßnahmen hängen von
der Art des Kabels und seiner Länge ab.
5. MfS und NVA spezifische Sicherung der Ortsteilnehmerkabel:
Pneumatisch gesicherte
Bleikabel im GRAND HOTEL
6. Ungarisches Druckschlauch-Sicherungssystem
BArch*346
Auf dem Gebiet des Druckschlauch-Sicherungssystem wurde in Ungarn ein
Ground Perimeter System entwickelt.
Dieses sollte bei entsprechenden Vereinbarung durch das Kombinat
Spezialtechnik Dresden (KSD) übernommen und für die DDR umgesetzt werden.