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SKS V/2 DISKRETA Informationsaustauschgerät mit Chiffrator; 1987
BArch*93 *98 *353 *357 *358
Schnelles Datenübertragungssystem zur Fernsteuerung von Nach-
richtengeräten und zur Führung der Operativkräfte in den
Bereichen der Funkaufklärung und Funkabwehr.

Die SKS V/2 DISKRETA ist die Weiterentwicklung der SKS V/1.

Im EAW Treptow wurde die Konzeption und Realisierung durchgeführt.
Der Wechsel vom VEB Steremat zum VEB EAW Treptow ist begründet mit
wachsenden Widerständen der Mitarbeiter des VEB Steremat.

Kooperationsvereinbarung zur Sicherung der Produktion mit dem OTS,
der KDfS Treptow wurde für die SKS V/2 im Jahr 1975 abgeschlossen.

Im März 1990 sollte die A4-Verteidigung abgeschlossen werden.

Der Chiffrator, C-Teil, der SKS V/2 basiert auf den Grundlagen der
T-317. Der Chiffrator hat das Kürzel CSEK und das Chiffrier-
verfahren wurde DEIMOS benannt.

Als Schlüsselunterlagen wurde der Typ 800 verwendet.

Der Komplex wird vom P-8000 Mikrorechnersystem gesteuert.
Das Betriebssystem ist ein Echtzeitbetriebssystem (RTS).
Der Rechner verfügt über LAN.
SKS V/2
SKS V/2
SKS V/2
SKS V/2
Abteilung XI                         Berlin, 31. Januar 1985
Leiter                               XI/05/85

Hauptabteilung III
Ge. Generalmajor Männchen

Chiffriertechnischer Teil im Gerätesystem SKS V/2

Es ist vorgesehen, den chiffriertechnischen Teil im Gerätesystem
SKS V/2 durch eine angepaßte Variante des zur Zeit in Entwicklung
befindlichen Datenchiffriergerätes T 317 (Staatsplanauflage
ZF 151304643) zu realisieren.

Hierdurch ist gesichert, daß das Gerätesystem SKS V/2 auch von
den sowjetischen Genossen hinsichtlich seiner kryptologischen
Eigenschaften akzeptiert wird.

Gleichzeitig wird eine Reduzierung des Entwicklungsaufwandes
erreicht.

Als Anlage erhalten Sie dazu eine Konzeption, die auch dem
ZFT/Abt. WSB im KEAW sowie ITU übergeben wurde und ein
Pflichtenheft T 317.

Als Mitarbeiter der Abteilung XI in der Themengruppe wird
Gen. Arnold benannt.

                              B i r k e
                              Generalmajor

Anlagen
1. Konzeption GVS B 434-073/85
2. Pflichtenheft T 317 GVS B 253-12/84

DE 3018                              Berlin, 31. Januar 1985

                                     Geheime Verschlußsache
                                     B 434-073/85
                                     04. Aus. 03 Blatt

              K o n z e p t i o n
         für die Realisierung des chiffrier-
         technischen Teils im Gerätesystem
                    SKS V/2

1. Zielstellung

Es ist der chiffriertechnische Teil im Gerätesystem SKS V/2 zu
entwickeln, der der Datenchiffrierung auf Fernmelde- bzw. Funk-
kanälen des Systems SKS V/2 dient.

2. Grundkonzept

2.1. Es ist das in Entwicklung befindliche elektronische Daten-
     chiffriergerät mit internem Schlüssel (T 317) entsprechend
     den im Pflichtenheft enthaltenen Möglichkeiten zu modifi-
     zieren und mittels entsprechender Anpaßtechnik über eine
     spezielle Schnittstelle an SKS V/2 anzuschließen.

2.2. Entwicklungsgrundlage für das Gerät T 317 ist das A-
     Pflichtenheft T 317, Teil II, wissenschaftlich-technische
     Zielstellung, GVS B 253-12/84 und dessen Anlagen.

2.3. Für T 317 sind folgende Entwicklungstermine vertraglich
     vereinbart:

     Leistungsstufe A 2 -  4/85
     Leistungsstufe A 3 -  2/86
     Leistungsstufe A 4 - 12/86

     Da die A-Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist, ist zu
     beachten, daß sich sowohl von T 317 aus noch Änderungen
     für SKS V/2 ergeben können, als auch von SKS V/2 aus
     Änderungsanforderungen an T 317 gestellt werden können.

     Es ist gemeinsam zu prüfen, ob Änderungsanforderungen an
     T 317 im Rahmen des vorgesehenen Entwicklungsablaufs
     realisierbar sind.

2.4. Alle mit T 317 zusammenarbeitenden nachrichtentechnischen
     Geräte (Endeinrichtung) sind über die Schnittstelle mit
     entsprechender Anpaßtechnik, die Bestandteil der Endein-
     richtung (EE) ist, anzuschließen.

     Die Anpaßtechnik ist nicht Bestandteil der Entwicklung
     von T 317 und muß im Rahmen der Entwicklung des Gesamt-
     systems SKS V/2 erfolgen.

2.5. Das A-Pflichtenheft T 317 sagt aus:
     Der Informationsaustausch über eine standardisierte
     Schnittstelle zwischen T 317 und der EE

     - ist seriell halbduplex zu gestalten und

     - muß auf den Nachrichtenkanälen der angeschlossenen EE
       eine Übertragungsgeschwindigkeit von max. 2400 Bd in
       den Betriebsarten simplex, halbduplex und duplex ermög-
       lichen.

2.6. Die Forderungen an die EE, die sich aus dem Einsatz von
     T 317 im System SKS V/2 ergeben in Bezug u. a. auf

     - die Schnittstelle und damit verbundene Übernahme von
       Funktionen in die EE,

     - das Kontroll- und Sicherungssystem,

     - die Abstrahlungssicherheit sowie

     - die Übernahme von Bedienfunktionen in die EE

     sind detailliert zu erarbeiten un in konkreter Zusammen-
     arbeit mit dem AG zu realisieren.

2.7. Entsprechend den Anforderungen aus der TTF SKS V/2 sind
     bei der weiteren Entwicklung T 317 die

     - Übertragungsgeschwindigkeit 9,6 kBit/s,

     - hohe Übertragungssicherheit (Synchronität) und

     - Reduzierung von Abmessungen und Masse

     zu berücksichtigen.

2.8. Hinsichtlich dieser Übertragungsgeschwindigkeit und der
     Synchronität sind die Möglichkeiten des Chiffrieralgo-
     rithmus und der seriellen Schnittstelle von T 317 auf
     der Basis des vorhandenen Konzeptes zu untersuchen.

     Eventuell daraus resultierende Forderungen an die Klar-
     textes sind mit dem AG abzustimmen.

2.9. Maßnahmen zur Verschleierung der Informationsdichte auf
     den Übertragungskanälen sowie der Verhinderung von Stör-
     möglichkeiten des Gegners sind nicht spezielle Aufgabe
     des Chiffriergerätes, sondern liegen dem Gesamtsystem
     zugrunde.

                                                  Büttner