TgS-3 DUDEK-3
BArch*672, *704
Einleitung
Die nachfolgenden Dokumente beschreiben den Ablauf der Ein-
führung des Nachfolgers der T-353 DUDEK (TgS-1M) in der DDR.
Da ab 1980 intensiv an des Einsatzes der T-310/50 gearbeitet
wurde und die TgS-3 zu wenig Innovation hat, sowie mehr Pro-
bleme erzeugten, wurde Schlußendlich der Einführung der TgS-3
verworfen.
Abschließend kann auch vereinfacht gesagt werden:
Alter Wein in neuen Schläuchen
.
In der Beschreibung der polnischen CyberDefence-24 ist auch
noch die Rede von einer DUDEK-2 sowie einem Modul der Anstatt
des Schlüssellochstreifenleser ein Pseudo-Zufallsgenerator
nutzt. Details fehlen und einige Daten bedürfen der Über-
arbeitung.
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Deckblech |
Vertrauliche Verschlußsache
MfS-020-Nr.: XI/590/76
Vorläufige taktisch-technische Forderungen an das Fernschreib-
chiffriergerät "DUDEK-3" (Auszug-Zusammenfassung)
1. Anwendung und Zweckbestimmung des Gerätes
1.1. Das Gerät entspricht in seiner Arbeits- und Betriebs-
weise dem der TgS-1, TgS-1M.
1.2. Das Gerät TgS-3 ist in vollem Umfang mit den Geräten
DUDEK-M, vom Typ TgS-1 und TgS-1M zusammenarbeiten.
1.3. Das Gerät ist auf dem Baukastenprinzip zu realisieren.
1.4. Das Baukastenprinzip muß ermöglichen
a) offenen Betrieb,
b) Arbeit des Gerätes mit Zufallsgenerator (in diesem
Fall trifft Punkt 1.2. nicht zu).
1.5. Zum Gerätesatz gehören:
a) 5 Lochstreifenkassetten -> siehe T-303
b) Ersatzteilsatz
c) Werkzeugsatz
d) Schutzhülle für das Gerät
e) Ersatzleser (je nach seiner Qualität und Zuverlässigkeit)
f) Bedienungsanweisung und Gerätebegleitheft
g) Transportverpackung
2. Taktisch-technische Forderungen
2.1. Das Gerät muß unter nachstehend aufgeführten Bedingungen
einwandfrei arbeiten:
2.1.1. Vibration von 20 bis 80 Hz, Beschleunigung 4 g;
2.1.2. Stöße mit 15 g bei einer Impulsdauer von 5 bis 10 ms;
2.1.3. Betriebstemperatur max.: +50°C, Grenztemperatur +65°C;
2.1.4. Minimale Betriebstemperatur -10°C, Grenztemperatur -50°C;
2.1.5. Luftfeuchte maximal 98% bei 38°C;
2.1.6. Minimaler Luftdruck 460 mm Hg-Säule;
2.2. Das Gerät muß durch eine Person bedient werden können.
2.3. Funkstörung
Das Gerät darf am Netzanschluß und am Linienanschluß
keine Störspannung sowie keine Störfeldspannungen größer
als Stufe S1 gemäß Gruppe 7 für störungsverursachende
Geräte gemäß der Norm Industrielle Funkstörungen
PM-69/E-2031
- erzeugen.
2.4. Widerstandsfähigkeit des Gerätes gegen Einwirkungen
äußerer elektromagnetischer Felder.
Das Gerät muß gesichert sein gegen Einwirkungen äußerer
elektromagnetischer Felder im Frequenzbereich von 0,15
bis 400 MHz mit dem Ziel einer einwandfreien Funktion
des Gerätes in Richtfunk- und Funkortungskomplexen. -> F-2500 oder SKS V/I
2.5. Zeit zur Herstellung der technischen Betriebsbereitschaft
des Gerätes.
Die Zeit zur Vorbereitung des Gerätes für den Betrieb, sowie
die Zeit zur Vorbereitung des Gerätes vom Moment des Einschaltens
zu einer beliebigen Tages- und Jahreszeit darf nicht länger
als 10 Min. dauern. Die Zeit zur Herstellung der Funktions-
tüchtigkeit des Gerätes, bei der das Gerät alle Forderungen
erfüllen muß darf nicht mehr als 30 Min. dauern.
Die Zeit zur Herstellung der technischen Betriebsbereitschaft
bei betriebswarmen Thermostat darf nicht mehr als 20 se betragen.
2.6. Stromversorgung
U~ = 127/220 V +10%, -20%; 50 Hz ±2% kurzzeitig 5%.
Funktion bei Spannungsausfall < 50 ms ist gewährleistet.
2.7. Speisung des zugehörigen Fernschreibers
Linienstromversorgung durch das Gerät mit 60 - 70 V,
einem Linienstrom von 40 mA, Handregulierbar.
2.8. Linienspannung
Das Gerät muß bei einer anliegenden Linienstromversorgung
mit folgenden Parametern arbeiten:
a) 60 - 70 V,
b) Linienstrom 40 mA,
c) Regulierbarkeit im Bereich von 35 bis 45 mA ±3 mA
2.9. Kontrolle der Versorgungsspannungen
Wie TgS-1 Meßstellenschalter und Anzeigeinstrument.
2.10. Ein- und Ausgangsparameter des Gerätes
a) Eingangswiderstand 200 ± 20 Ω
b) Betriebsgleichstrom 20 ± 5 mA … 60 mA
2.11. Zulässige Unterbrechungszeit bzw. Kurzschluß in der
Telegrafieleitung
Die zulässige Unterbrechungszeit bzw. die Dauer eines
Kurzschlußes in der Telegrafieleitung, die den Gleich-
lauf des Lesers "D" nicht beeinflussen, dürfen
bei Synchronbetrieb nicht weniger als 30 s betragen.
2.12. Verzerrung der Telegrafieeigenschaften
Die maximale arhytmische Verzerrung bei beliebiger Strom-
versorung darf nicht mehr als 10 % bis 15 % am Fernschrei-
berausgang sowie 5% am Linienausgang des Gerätes betragen.
2.13. Fähigkeit der Verbesserung der Telegrafiesignale
Die minimale Verbesserungsfähigkeit der Telegrafiesignale
auf Fernschreiberseite sowie linienseitig muß 40% betragen.
2.14. Zulässige Fehlerrate
Die maximale Zeichenfehlerrate bei betrieb des Gerätes
in den jeweiligen Betriebsarten muß 10-4 betragen.
2.15. Der Betrieb des Gerätes mit verkürztem Stopp-Schritt
Das Gerät muß den richtigen Empfang bei Übertragung mit
verkürztem Stopp-Schritt bis zur Länge eines Informations-
bis garantieren. Das Gerät muß beim Senden mit eigenem
Lochstreifensender die Länge des Stopp-Schritts von
1,5 Informationsbits gewährleisten.
Bei zufälligem Empfang von Telegrafiezeichen mit ver-
kürztem Stopp-Schritt muß das Gerät den dazugehörigen
Fernschreiber gleichfalls die Signale mit verkürztem
"Stopp" zuleiten.
2.16. Laufzeit
Die Laufzeit der Information bei Durchgang durch das
Gerät darf 10 ms nicht überschreiten. -> Seitenkanal-Angriff
2.17. Unterbrechung der Übertragung durch den Empfänger
Das Gerät muß eine Einrichtung besitzen, die die Unter-
brechung der automatischen Übertragung (mit Lochstreifen-
sender) durch den Empfänger beim Sender jederzeit optisch
und akustisch signalisiert. Es muß möglich sein, dieses
Signal abzuschalten und bei bleibender Signalisation
die Übertragung zu unterbrechen.
3. Kryptologische Anforderungen
Die kryptologischen Anforderungen und Funktion sind die
gleichen wie die für das Gerät "DUDEK-M". Zusätz-
lich ist die Eingabe einer Zifferngruppe in die Fernschrei-
bertastatur bzw. automatisch mit dem im Gerät eingebauten
Leser erforderlich sowie die automatische Eliminierung der
Steuerzeichen für die Zifferngruppe (Folge "W").
4. Anforderung an die Betriebssicherheit
4.1. Mittlere Betriebszeit ohne Ausfall MRBF ≥ 500 Stunden.
4.2. Ununterbrochener Betrieb des Gerätes, Dauerbetrieb,
≥ 500 Stunden.
4.3. Mittlere Instandsetzungszeit (Reparatur des Gerätes)
Mittlere Instandsetzungszeit < 5 Stunden
4.4. Bereitschaftskoeffizient (Verfügbarkeit)
Der Bereitschaftskoeffizient Kg (Wahrscheinlichkeit der
Einsetzbarkeit des Gerätes zu jedem beliebigen Zeitpunkt)
soll mindestens 0,99 betragen.
5. Anforderungen an Konstruktion, Verpackung, Lagerung und
Transport
5.1. Maße und Gewicht des Gerätes
HxBxT: 260 x 540 x 400 mm
Gewicht: 30 kp
5.2. Schlüssellochstreifenkassette (Folge "D")
Die Innenmaße der Kassette müssen die Unterbringung von -> siehe T-303
Telegrafielochstreifen mit einer Breite von 17,46 ± 0,05 mm
in Form von Rollen mit den Abmaßen:
Breite der Rolle: 18 mm
äußerer Durchmesser: 130 mm
Durchmesser des Spulenkerns: 50 + 1 mm
Das Gewicht der Leerkassette darf nicht mehr als 500 g
betragen.
Die Kraft für das Herausziehen des Lochstreifens aus der
Kassette darf nicht mehr als 40 p betragen.
Der Lochstreifen darf nicht mehr als um 40 mm in die
Kassette zurückgeschoben werden können.
5.3. Befestigung des Gerätes in vorgesehenen Einsatzobjekten.
Identisch der Geräte DUDEK-M Typ TgS-1M.
5.4. Registratur des Betriebszeit des Gerätes
Das Gerät muß mit einem automatischen Betriebsstunden-
zähler ausgestattet sein (vom Zeitpunkt des Einschalten
der Stromversorgung).
Warschau, 11.08.1976
Vertrauliche Verschlußsache
ZCO-Nr. 316/77
1. Das Dokument enthält keine Angaben über die nachrichten-
technische Schnittstelle, in die die DUDEK-3 eingefügt
werden soll.
Da moderne Fernschreibgeräte mit der Anschalteinheit an den -> F-1100
Kanal (z. B. Fernschaltgerät) und dem Lochstreifensender
eine konstruktive Einheit bilden sowie die Verbindung der
Baugruppen untereinander nicht über Steckverbinder erfolgt,
ist bei Beibehalten der derzeitigen Schnittstelle ein
direktes Zusammenwirken mit DUDEK-3 nicht möglich. -> K.O. Kriterium
Ein Zusammenwirken mit diesen Geräten kann demnach nur nach
entsprechenden konstruktiven Änderungen in der Fernschreib-
technik ermöglicht werden. Bei diesen Änderungen sind unbe-
dingt Probleme des Übersprechens von Klartext auf den geheim-
textführenden kanalseitigen Ausgang des Gerätes zu berück-
sichtigen.
Falls DUDEK-3 zwischen Fernschaltgerät und Linie geschaltet
werden sollte, ist nicht ersichtlich, welche technische
Lösung angestrebt wird (für welche Fernschreibtechnik).
2. Im Dokument sollte die Bauelementebasis festgelegt werden. -> COCOM, Embargo-Politik
Nach unserer Meinung sollte dabei nur auf Bauelemente aus
dem sozialistischen Wirtschaftsgebiet orientiert werden.
3. Es sollte geprüft werden, ob zusätzlich das Zusammenwirken
von Fernschreibtechnik und DUDEK-3 auf der Basis des ITA-
Nr. 5 (Übertragungsgeschwindigkeit 200 Bd) ggf. auch als
spezielle konstruktive Variante von DUDEK-3 realisiert
werden kann.
4. Im Abschnitt 1.5. sollten zusätzlich aufgenommen werden:
- 1 Satz Service-Unterlagen
- erforderliche spezielle Prüfgeräte
5. Die in Abschnitt 2.4. angegebene maximale Zeichenfehlerrate
von 10-4 erscheint nach unserer Meinung zu hoch. Es sollte
eine Zeichenfehlerrate von ≤10-5 angestrebt werden.
6. Die in Abschnitt 4.3. genannte mittlere Instandsetzungszeit
von 5 h/Gerät erscheint zu hoch. Es sollte ein Wert von < 2 h
angestrebt werden. hierzu sind ggf. Forderungen bezüglich der
Prüfung des Gerätes auf Funktionstüchtigkeit zu formulieren.
Ein entsprechendes Prüfsystem sollte die Fehlerlokalisierung
bis auf kleinere konstruktive Einheiten (z. B. Leiterplatten)
ermöglichen.
Geheime Verschlußsache
MfS 020 Nr.: XI/689/79
03. Ausf. 7 Blatt
D e t a i l b e r i c h t DUDEK-3
(Arbeitstreffen mit polnischen Genossen vom
05. 11. - 08. 11. 1979 in Warschau)
Am 07. 11. 1979 wurden durch die polnischen Genossen im Werk
TELEKOM-TELETRA in Poznan zwei Funktionsmuster (Vergleichbar
mit A4-Muster) von DUDEK-3 vorgestellt.
Die Muster wurden auf der Basis der vorläufigen TTF DUDEK-3
entwickelt. Aufgrund der Stellungsnahme der Nutzer (auch der
des ZCO) wurden folgende Zusatzforderungen
in die TTF aufgenommen:
- Stromversorgung muß durch eine Spannungsquelle 27 V Gs
erfolgen können.
- Schnittstelle zum Einfügen von DUDEK-3 in den Informations-
weg S1 (direkt am Fs-Kanal) zu wählen
- Zeichenfehlerrate max. 10-5
- Funktionseinheiten des Gerätes in Einschüben, austauschbar
und leicht zugänglich über Steckverbinder.
- Codeumsetzer als funktionelle Einheit so zu gestalten, daß
das Gerät auch ohne diesen funktionstüchtig ist und dieser
bei Bedarf in das Gerät eingefügt werden kann.
- Beim Dechiffrieren von Zifferngeheimtext muß eine Eingabe
des Textes über den Leser 1 möglich sein. Die Steuerkombi-
nation des ITA-Nr. 2 müssen dabei überlesen werden.
- Die Zuverlässigkeit der Leser ist zu erhöhen.
- Es sind nur Bauelemente aus der VRP bzw. dem RGW-Bereich
einzusetzen. Bei Abweichung von dieser Forderung ist die
Zustimmung des Büros A des MdI der VRP einzuholen.
- Die Übertragungsgeschwindigkeit 50, 75, 100 und 200 Bd
betragen.
DUDEK-3 kann mit seinen Vorläufern zusammenarbeiten.
Technische Daten des Funktionsmusters DUDEK-3
1. Abmaße und Gewicht
Die äußeren Abmaße des Gerätes entsprechen denen von TgS-1M.
Das Gewicht beträgt ca. 50 kp (also 15 kp mehr als TgS-1M).
2. Stromversorgung
Das Gerät ist vorgesehen für den Anschluß an 220 V Ws und 27 V
Gs (Bordnetz). Die Versorgung der Funktionsteile des Gerätes
erfolgt durch Schaltnetzteile (19 kHz). Folgende Spannungen
werden geliefert:
5 V Logikspannung
18 V Versorgungsspannung für Leser
12 V Versorgungsspannung für Quarzgenerator und Anzeigen
60 V Telegrafiespannung für Lokalseite
60 V Telegrafiespannung für Linienseite.
Der Linienstrom wird durch eine Konstantstromquelle geliefert
und ist mit 540 ±5 mA bei einer Eingangsimpedanz von 0
bis 1100 Ω angegeben. (Durch diese schaltungstechnische
Maßnahme entfällt das manuelle Nachregeln der Linienspannung.)
Die Leistungsaufnahme beträgt 170 VA. die polnischen Genossen
sehen reale Möglichkeiten, diese auf 120 VA zu verringern
(Sparschaltung für Schrittmotoren der Leser in Ruhelage).
Das Gerät enthält einen Betriebsstundenzähler, der in Inter-
vallen von 1/10 Stunde zählt (Anzeige ist aus DDR-Produktion,
Mansfeld).
3. Konstruktiver Aufbau von DUDEK-3
3.1. Allgemeines
Der Stützrahmen des Gefäßes besteht aus Spritzguß (Alu-Legie-
rung). Boden- und Deckblech sind zur Wärmeabfuhr mit Durch-
brüchen von ca. 6 x 6 mm2 versehen. Um eine Einsichtnahme in
das Gerät zu verhindern, ist unter diesen Blechen ein zweites
Blech mit Ausnehmungen gleicher Größe versetzt angebracht.
Alle konstruktiven Einheiten entsprechen im wesentlichen dem
19-Zoll-Raster.
Die Bedienelemente des Gerätes befinden sich an der Frontseite.
Die Frontplatte ist durch einen Gehäusedeckel abdeckbar. Ein
Sicherheitsschloß und Möglichkeiten zum Petschieren dienen
zur technischen Absicherung des Gerätes.
Netz- und Linienkabel werden an der Rückseite des Gerätes nach
außen geführt. Es besteht die Möglichkeit, beide Kabel im Gerät
unterzubringen. In der dafür vorgesehenen Ausnehmungen befindet
sich auch eine Erdklemme.
Bauelementebasis sind TTL-Schaltkreise der 64-Serie aus -> UCA64 Serie
polnischer Produktion.
3.2. Leser
Die Leser sind formschön und zweckmäßig gestaltet. Der als
Antrieb benutzte Schrittmotor garantiert einen äußerst ruhigen
Lauf. Die Schrittgruppen des Lochstreifens werden fotooptisch
gelesen. Es bestehen Möglichkeiten zum zeichenweisen und schnel-
len Vor- und Rücklauf des Lochbandes.
Die Betriebsbereitschaft des Lesers wurde durch eine Anzeige
gemeldet. Die jeweils vom Leser zu lesende Schrittkombination
wird über fünf LED angezeigt. Leser 1 und 2 sind kompatibel.
Sie können mit wenigen Handgriffen dem Gerät entnommen werden.
Als Zugkraft für den Transport des Lochbandes werden 150 p
garantiert. Untersuchungen an einzelnen Lesern ergaben eine
Zugkraft von 200 p. Die Entfernung des Transportrades von der
Lesestelle entspricht der der Leser in TgS-1M. Ein einwand-
freies Lesen des Lochbandes wird bei Schrittgruppenabständen
von 2,54 ± 0,075 mm (Standard VRP) garantiert.
Zur Zuverlässigkeit der Leser wurden erste Untersuchungsergeb-
nisse angegeben. So wurden von den Funktionsmustern 107 Zeichen
ohne Fehler gelesen.
Bei der Vorführung der Geräte wurden die Leser sehr warm. Die
polnischen Genossen verwiesen jedoch auf Klimatests, bei denen
die Leser auch bei Betriebstemperaturen von 50°C für einen Zeit-
raum von vorerst 10 bis 15 Minuten zuverlässig funktionieren.
Die Produktion der Leser ist zur Zeit noch nicht geklärt. -> Norcroft Dynamics/England
Durch das Büro A des MdI der VRP werden gegenwärtig Verhand-
lungen mit einem Betrieb in Krakow angebahnt.
3.3. Bedienelemente
Die für die Bedienung von DUDEK-3 ständig zu benutzenden Ele-
mente sowie Leser 1 und 2 befinden sich örtlich an zu TgS-1M
vergleichbarer Stelle. Die Beschriftung der wichtigsten Bedien-
tasten entspricht der von TgS-1M.
Der Schalter für das Abschalten der Fernschreibmaschine ist
entfallen. Zusätzlich ist ein Schalter, der DUDEK-3 in Durch-
schaltlage (auch bei ausgeschaltetem Netz) bringt.
Alle weiteren Bedienelemente, die nur selten zu bedienen sind,
befinden sich hinter dem Bedienteil und sind durch eine Klappe
verdeckt. Durch Lösen zweier Schrauben und Vorklappen des Be-
dienteils sind diese Elemente zugänglich. Das betrifft vor
allem Schalter für die Wahl der Übertragungsgeschwindigkeit,
das Einschalten der Linienspannung, des Synchronbetriebes und
der Gegenschreiberkennung.
Die Aufnahme für die Schlüssellochstreifenkassette wurde ver-
ändert. Die Kassette ist jetzt unterhalb des Bedienteils außer-
halb des Gerätes unterzubringen. Die konstruktive Lösung der
Kassettenhalterung soll nach Aussagen des Entwicklers nochmals
durchdacht werden.
3.4. Kontroll- und Sicherheitsvorrichtungen
DUDEK-3 hat in der Funktion gleiche Kontroll- und Sicherheits-
vorrichtungen wie TgS-1M.
3.5. Schnittstelle zur Nachrichtentechnik
Als Schnittstelle zum Einfügen von DUDEK-3 in den Informations-
fluß wurde S1 gewählt.
Das Gerät ist somit in gewissem Maße von der nachgelagerten nach-
richtentechnischen Ebene abhängig. Es ist für das Zusammenwirken
mit der Fs-Vermittlung TW 55 ausgelegt (vgl. T 310).
3.6. Klimafestigkeit
Betriebstemperatur -10 bis +50°C
Lagertemperatur -40 bis +70°C
Bei der Erprobung funktionierten die Muster bei den Extrema der
Betriebstemperatur zuverlässig.
4. Betriebsarten
Die mit DUDEK-3 möglichen Betriebsarten entsprechen im wesent-
lichen denen von TgS-1M.
Bedingt durch die neue Schnittstelle muß das Gerät in Durchgangs-
lage geschaltet werden können. In dieser Lage kann die FSM und
ihre Linieneinrichtung so benutzt werden, als sei DUDEK-3 nicht
vorhanden (Herstellung der Verbindung, offener Betrieb).
Befindet sich das Gerät in der Betriebsart Lokalbetrieb, wird
ein Anruf akustisch signalisiert. Der Bediener kann entscheiden,
ob er auf Linienbetrieb umschaltet oder im Lokalbetrieb ver-
bleibt. Nach Auskunft der polnischen Genossen erfolgt keine Ruf-
abweisung. (Inwieweit das Konsequenzen für die Vermittlung hat,
wurde nicht erörtert.)
Beim Synchronbetrieb wurde verändert, daß der Generator in der
Empfangsstelle erst nach Ausbleiben von Fernschreibzeichen auf
der Linie wirksam wird. Das soll der Einsparung von Additions-
reihe dienen. Der zugehörige Quarzgenerator schwingt mit einer
Frequenz von 4,8 MHz, hat eine Genauigkeit von 10-5 und arbei-
tet ohne Thermostat. Aufgrund eines Fehlers in der Logik konnte
mit den Funktionsmustern der Synchronbetrieb nicht demonstriert
werden.
Die Schaltung zur Gegenschreiberkennung realisiert eine Anzeige
auf der Taste "STOP". Durch Betätigung einer Taste besteht die
Möglichkeit, bei Erkennung des Gegenschreibens die Sendung ein-
zustellen bzw. dieses nur durch die Taste "STOP" anzuzeigen.
5. Abstrahlung und Übersprechen von Klartext
Es wurden einige Gesichtspunkte dargelegt, unter denen man
unserer Meinung nach das neue Gerät DUDEK-3 hinsichtlich der
Abstrahlungsproblematik noch genauer untersuchen oder ändern
müßte. Das betrifft vor allem:
- genaue Untersuchung der Netzstörungen der Schaltnetzteile
(es sind Effekte wie bei T 307 zu erwarten),
- Herabsetzung der lokalen Linienspannung (jetzt 60 V), um
Störstrahlung einer mechanischen FSM zu verringern,
- Abschirmung der FS-Leitungen,
- Abschalten der Leuchtdioden, die am Leser das gelesene
Zeichen anzeigen,
- räumliche Trennung der Netzteile für lokale und linien-
seitige Telegrafiespannung,
- abstrahlungssicheres Gehäuse (Problem der Löcher für den
Wärmeaustausch).
Nach Aussagen der polnischen Genossen sollen Untersuchungen zu
diesen Problemen in einem Institut der polnischen Armee durch-
geführt werden.
6. Forderungen an DUDEK-3
Nach Besichtigung des Funktionsmusters von DUDEK-3 wurde durch
uns auf nachstehende Probleme hingewiesen. Diese sollen von
beiden Seiten protokolliert und in der Leiterkonsultation im
April 1980 abgestimmt werden.
6.1. Anbringen der Schlüssellochstreifenkassette
Aufgrund der neuen Halterung für die polnische Lochstreifen-
kassette ist ein einfaches Anbringen (ähnlich TgS-1M) unserer -> Plastekassetten
Kassette nicht mehr möglich.
Die polnischen Genossen erklärten sich bereit, bei Übergabe
der Abmaße unserer Kassette und entsprechender Bedingungen
eine Lösung zu suchen.
6.2. Leser
Unserseits wurde nochmals auf die Funktionssicherheit der Le-
ser verwiesen (Leser sind Schwachstelle bei TgS-1M). Problema-
tisch ist unserer Meinung nach die Wärmeableitung, da bei län-
gerem Betrieb, bedingt durch Motor und Lichtquelle, die Leser
sehr warm werden.
Aufgrund des großen Abstandes zwischen Transportrad und Lese-
stelle dürften auch weiterhin Probleme mit dem Einlesen von
auf Fernschreibmaschinen hergestellten Kochbändern bestehen.
Die Anzeige des jeweils gelesenen Zeichens erfolgt gegenwärtig
während des gesamten Betriebes. Sie sollte beim Leser 2 völlig -> Schlüssellochstreifen-Leser
unterdrückt werden, da man sich ausschließlich auf die Einlege-
markierung orientieren muß. Beim Leser 1 sollte sie abschaltbar
sein. Eine entsprechende Lösung muß in der Elektronik realisiert
werden, damit die Leser nach wie vor kompatibel sind.
6.3. Die Servicefreundlichkeit sollte weiter verbessert werden.
Gegenwärtig sind nicht alle Baugruppen sowie die Rückverdrahtung
leicht zugänglich.
6.4. Durch die Wölbung des Gehäusedeckels nach außen können
die Tragegriffe nur mit den äußeren Gliedern der Finger berührt
werden. Um einen Festen Griff zu gewährleisten, sollte daher im
Deckel entsprechende Einbuchtungen vorgesehen werden. Es ist zu
prüfen, ob seitlich versenkbare Tragegriffe angebracht werden
können.
6.5. Die Streifenführung beim Leser 1 ist bei heruntergeklapp-
tem Gehäusedeckel unzweckmäßig. Außerdem sollte geprüft werden,
inwieweit eine Abspulvorrichtung angebracht werden kann, da
durch das am Boden liegende Lochband die Gefahr zur Verschmut-
zung der Leser groß ist.
6.6. Die Kabelführung am herausklappbaren Bedienteil ist am
Muster ungünstig gelöst. Es besteht die Gefahr des Brechens
einzelner Adern. Es sollte daher eine günstige Lösung ange-
strebt werden.
6.7. Fragen wie Abstrahlung und Übersprechen von Klartext auf
die geheimtextführende Leitung sowie auf Netz erfordern eine
gründliche Untersuchung (vgl. auch Pkt.5).
6.8. Es ist damit zu rechnen, daß unsererseits die Forderung -> ADO-8
nach Einsatz der neuen 8-poligen Telegrafiestecker (elektroni-
sche FSM aus DDR-Produktion werden damit ausgerüstet) gestellt
werden kann.
Die polnischen Genossen baten uns, zu prüfen, ob unsere Forde-
rung bezüglich des Einfügens von DUDEK-3 in die Schnittstelle
S1 unbedingt aufrecht erhalten werden muß. Bei der technischen
Realisierung dieser Forderung gäbe es Bauelementeprobleme
(Einsatz von Relais, die die Funktionssicherheit des Gerätes
herabsetzen) und außerdem sind Schwierigkeiten bei der Ein-
haltung geforderter Dämpfungswerte (Übersprechen Klartext
auf Linie) zu erwarten.
7. Vorgeschlagene Maßnahmen
- Prüfung der dargelegten technischen Realisierung von DUDEK-3
hinsichtlich unserer Einsatzbedingungen, ggf. Festlegung zu-
sätzlicher Forderungen (auch Vergleiche T 310)
- Nochmalige Prüfung der Notwendigkeit der Schnittstelle S1
- Weitere Verfolgung der Entwicklung DUDEK-3, mit Bitte zur
Übergabe eines Fertigungsmusters von DUDEK-3
Berlin, 25. Januar 1980
Konkretisierung zum Detailbericht:
Fragen:
1. Ab wann ist mit der Produktion der Geräte DUDEK-3 zu rechnen? -> Hintergrund Stand T-310/50
2. Ist das Gerät im allgemeinen in Durchgangslage geschaltet und
erfolgt eine Umschaltung erst, wenn Chiffrieren notwendig ist?
3. Ist eine KSV vorgesehen?
Verfolgung der Entwicklung:
Erprobung mit einem oder zwei Mustergeräten
Die Leser müssen für eine Dauerleistung von 5 Stunden vorge-
sehen sein.
Die Schnittstelle S1 wird auch im Hinblick des Einsatzes der -> K.O. Kriterium
elektronischen FSM befürwortet.
Bei eingelegtem Schlüssellochstreifen darf kein senden von
Klartext möglich sein.
Am Gerät T310/50 wurde beim Codeumsetzer auf die Umsetzung des
Geheimtextes in Buchstaben-Geheimtext orientiert. Dabei erhalten
wir kürzere Geheimtexte wie bei der Umsetzung in Ziffern. Dies
sollte nochmals geprüft werden.
Abteilung XI/1 Berlin, 27. Januar 1981
Einsatzmöglichkeiten elektronischer Fernschreiber aus der
Serie F 1000 mit dem Gerät "DUDEK" (speziell DUDEK-3) -> trifft auch auf TgS-1M DUDEK zu
1. Vorbemerkungen
Auf dem Arbeitstreffen mit polnischen Genossen vom 5. 11. -
8. 11. 1979 in Warschau wurde dem ZCO die Aufnahme u. a. der
Forderung nach der Schnittstelle S1 in die TTF DUDEK-3 be-
stätigt. (siehe Detailbericht). Die Aufnahme
dieser Forderung wurde mit dem Ziel vorgenommen, das Gerät
DUDEK-3 in Verbindung mit elektronischen Fernschreibern einzu-
setzen. Die Realisierung der Schnittstelle S1 ist jedoch auf
große Schwierigkeiten gestoßen, so daß die polnischen Genossen
beschlossen, von dieser Forderung abzugehen (siehe Schreiben
an ZCO-736/80). Die polnischen Genossen habe weiterhin die
Meinung vertreten, daß bei einigen Arten von Fernschreibern
durch konstruktive Änderungen an den Fernschreibern trotzdem
eine Zusammenarbeit mit DUDEK-3 möglich ist. Nachfolgend wird
auf die technische Problematik und damit im Zusammenhang ste-
hende grundsätzliche Fragen eingegangen.
2. Zusammenarbeit DUDEK-3 mit F 1000
Bei der Behandlung dieses Problems sind die verschiedenen Be-
triebs- und Anschaltarten sowohl von DUDEK-3, als auch von
F 1000 (einschließlich der verschiedenen Gerätefamilien von
F 1000 [F 1200, F 1100, F 1300]) zu beachten.
a) Anschaltung F 1200 (Empfangsfernschreiber)
F 1200 ist ein ausschließliches Empfangsgerät (ohne Tastatur
und Fernschaltgerät). Da diese Funktionsweise nicht mit dem
bisherigen Verfahren "DUDEK" und sonstigen einsatzspezifischen
Gesichtspunkten zu vereinbaren ist, wird die technische Mög-
lichkeit der Zusammenarbeit beider Geräte nicht näher untersucht.
b) Anschaltung F 1100
Die Geräte F 1000 besitzen nicht die Möglichkeit der kodetrans-
parenten Informationsverarbeitung (vergleiche Druckerfallensperre
(T 51). Das bedeutet, daß auch bei ursprünglich geplanter Rea-
lisieriung der Schnittstelle S1 bei DUDEK-3 nur Direktchif-
frierung, aber keine Vorchiffrierung möglich wäre. Bei der
jetzt realisierten Schnittstelle S1 ist grundsätzlich keine
chiffrierte Nachrichtenübertragung in automatischen und hand-
vermittelten Wählnetzen möglich, wobei angenommen wird, daß
die Realisierung der Schnittstelle S2 gleichbedeutend ist mit
dem Verzicht auf die Durchschaltlage, die bei Schnittstelle
S1 notwendig wäre. Die Zusammenschaltung des F 1100 in der
Standleitungsvariante mit DUDEK-3 kann gegenwärtig aufgrund
fehlender technischer Dokumentation und Geräte nicht unter-
sucht werden. Diese Zusammenschaltungsart wird nach bisherigen
Informationen selten und nur zeitweilig realisiert.
v) Anschaltung F 1301
F 1301 ist eine spezielle Variante des F 1100, so daß hier mit
DUDEK-3 keine chiffrierte Nachrichtenübertragung (analog zu b)
möglich ist.
3. Grundsätzliche Probleme
3.1. Verfügbarkeit elektronischer und mechanischer Ferns-
chreibmaschinen
Unabhängig von der Wahl der Schnittstelle muß beachtet werden,
daß
- F 1100 und F 1301 nur bis 1985 produziert werden sollen,
wobei F 1301 nur geringe Stückzahlen geplant sind,
- die Produktion von T 51 soll 1983 eingestellt werden,
- eine konkrete Einsatzplanung elektronischer Fernschreib-
maschinen der Bereiche, in denen "DUDEK" arbeiten, nicht
bekannt ist,
- eine Weiterentwicklung des F 1100 zum F 2000 u. Zt. bereits
läuft und eine Produktion ab 1985 vorgesehen ist.
3.2. Verfügbarkeit und Einsatz DUDEK-3
Nach Schreiben VVS ZCO-736/80 ist mit den ersten vollfunk-
tionstüchtigen Mustern DUDEK-3 Ende 1981 zu rechnen.
Es ist nicht bekannt, ab wann eine Lieferung von DUDEK-3
für die DDR erfolgt. Anderseits läuft die Produktion der
bisherigen Variante "DUDEK" in diesem Jahr aus, da das dazu-
verwendete Bausteinsortiment nicht mehr gefertigt wird.
Vorgeplant sind bei den polnischen Genossen, unabhängig
von der Weiterentwicklung des DUDEK ca. je 100 Geräte/Jahr -> in die DDR von 1983 bis 1985,
bis 1985. 110 Geräte geliefert.
3.3. Instandhaltung DUDEK-3
DUDEK-3 wird auf der Basis einer speziellen TTL-Schaltkreis- -> UCA 64 Serie
serie gefertigt, sie sich nicht im Sortiment der DDR befindet.
DUDEK-3 stellt somit auch aufgrund anderer neuer technischer
Lösungen ein völlig neues Gerät dar. Bei einem eventuell kurzem
Importzeitraum bei relativ geringer Stückzahl und bei Beachtung
des üblichen Einsatzzeitraumes sollten die Instandhaltungs-
probleme besonders beachtet werden.
4. Schlußfolgerungen
Aufgrund der vorliegenden Informationen zum Gerät "DUDEK-3"
und zur Entwicklung/Produktion von Fernschreibgeräten der DDR
ist eine umgehende Entscheidung über die Einführung von
"DUDEK-3" notwendig.
Für die Einführung von DUDEK-3 spricht, daß
- eine Bereitstellung mechanischer Fernschreibgeräte aus der
DDR-Produktion zumindest bis 1983 erfolgt,
- eine Einflußnahme auf die Entwicklung elektronischer Fern-
schreibmaschinen (speziell F 2000) noch möglich erscheint,
so daß ein Zusammenwirken mit DUDEK-3, zumindest funktionell,
erreicht wird, wobei Änderungen an DUDEK-3 mit Sicherheit
notwendig werden,
- für einen längeren Zeitraum (mindestens 5 Jahre) keine gleich-
wertigen Geräte zur Verfügung stehen.
Gegen eine Einführung von DUDEK-3 spricht, daß
- DUDEK-3 mit Geräten der Serie F 1000 nicht einsetzbar ist,
- DUDEK-3 für die Instandhaltung ein völlig neues Gerät dar-
stellt,
- keine Informationen zur Abstrahlung vorliegen,
- eine optimale Lösung in Zusammenarbeit mit dem F 2000 mit
Sicherheit nicht erreicht wird,
- gegenwärtige Erkenntnisse auf dem Gebiet der Entwicklung
von Chiffriertechnik (insbesondere bezüglich Abstrahlung)
eine komplexe Lösung Fernschreibtechnik/Chiffriertechnik
erfordern,
- die Geräte T 307 (beinhaltet das Verfahren DUDEK in der
Vorchiffriervariante) und T 310/50 eine Übergangslösung
darstellen könnten.
Die aufgeführten Argumente sprechen sowohl zahlenmäßig, als
auch von ihrer Bedeutung her gegen eine Einführung DUDEK-3.
Abteilung 4 Berlin, 25. Februar 1981
Stellungnahme zur weiteren Verfahrensweise mit dem Gerät "DUDEK-3"
1. Allgemeine Gesichtspunkte
1.1. Einsatz der Geräte T-352/T-353
Im Bereich des MfS arbeiten 737 Geräte T-353 und 48 Geräte
T-352 (Stand 12/80).
Im Planungszeitraum 1981 - 1985 wurden durch die Chiffrier-
dienst 260 Geräte T-353 geplant.
Davon
1981 134 Geräte
1982 49
1983 29
1984 28
1985 20.
Als Grundlage dienten Planungsschreiben der Chiffrierdienste
aus den Jahren 1978/79.
1.2. Einsatz der Geräte T-307/T-310/50
Ab 1981/1982 erfolgt der Einsatz des Gerätes T-307 (Verfahren
DUDEK möglich) und ab 1982/1983 des Gerätes T-310 in Einrich-
tungen, die das Verfahren DUDEK als Hauptverfahren nutzen.
1.3. Wartung und Instandsetzung
Für alle o. g. Geräte und deren Programme sind die Instandset-
zungsbasen vorbereitet bzw. werden Voraussetzungen geschaffen
für die Instandsetzung.
2. Vorschlag
Es wird vorgeschlagen, das Geräte DUDEK-3 nicht zu importieren.
Gemeinsam mit den Chiffrierdiensten sollte geprüft werden,
durch welche Maßnahmen die Sicherheitsanforderungen bzw. Aus-
fall der geplanten Stückzahlen (1982 - 1985) gewährleistet
werden können.
(Z. B. - Nutzung der Geräte T-307 und T-310
- Aussonderung oder Neustrukturierung der Gerätever-
teilung bei Einsatz von T-307, T-310 und T-353)
Zur Deckung des Bedarfs der Chiffrierdienste und -organe
stehen 1981 noch 63 Geräte zur Verfügung.
Das Gerät T-353 hat noch eine Einsatzdauer von ca. 10 Jahren.
Die Wartung und Instandsetzung zu diesem Gerät ist gewähr-
leistet.
Bei Einführung der Gerätevariante DUDEK_3 sind neu zu beachten:
- Ausbildung von ca. 70% der Instandsetzungskräfte
- Import von ca. 95% aller Bauelemente für den Aufbau des
Grundersteilstockes und dessen ständige Auffüllung
- Anschaffung neuer Prüf- und Meßtechnik
- Erarbeitung neuer Dokumente und Gebrauchsanweisungen.
Im Rahmen des Maßnahmeplanes:
Abschluß der Ingenieurarbeiten zu Fragen der Störstrahlung
von Geräten DUDEK.
Volksrepublik Polen Warschau, den 23. 6. 1981
Ministerium des Inneren
Vertrauliche Verschlußsache
VVS-o020/XI/409/81
4. Ausf. 3 Blatt
Direktor des ZCO des MfS der DDR
In Übereinstimmung mit früheren Festlegungen übersende ich
Ihnen im Anhang Schaltbilder und Parameter der Fernschreib-
maschinen- und der Linienschnittstelle des Gerätes "DUDEK-3".
Gleichzeitig informiere ich, daß der Produzent dieser Geräte,
WZT "TELKOM-TELETRA", uns die Angabe des voraussichtlichen
Bedarfs an Geräten "DUDEK-3" für die Jahre 1983 - 1990 unter
Berücksichtigung auch Ihrer Dienst gebeten hat.
Er bitte auch zu klären, ob "DUDEK-3" mit einem zusätzlichen
Leser ausgerüstet sein soll. Von Seiten WZT "TELKOM-TELETRA"
wird vorgeschlagen, auf den zusätzlichen Leser zu verzichten, -> Beschaffungsprobleme Norcroft Dynamics/England
da die Zuverlässigkeit der neuen Leser wesentlich höher als
die der Leser RG-30 sein soll, die in den Geräten TgS-1M ver-
wendet werden.
Direktor des Chiffrierbüros des MdI der VRP
Hauptparameter des Gerätes "DUDEK-3"
I. Fernschreibmaschinen (FSM)-Anschluß
1. Innenwiderstand des Gerätes
- im Sendestromkreis: Ra-b = 2,9 kΩ ±10%
- im Empfangsstromkreis: Rw2-c = 1,3 kΩ ±10%
2. Speisung der FSM-Schnittstelle
- Strom im Sendestromkreis der FSM: 20 ±3 mA
- Strom im Empfangsstromkreis der FSM: 40 ±5 mA
- Leerlaufspannung der Speisequelle: 60 … 70 V
3. Empfindlichkeit des FSM-Eingangs des Gerätes: 10 ±2 mA
4. Geforderter Widerstand der FSM-Stromkreise:
- Sendestromkreis: Ra-b = 100 Ω ±10%
- Empfangsstromkreis: Rw2-c = 200 Ω ±10%
II. Linienanschluß
1. Innenwiderstand des Linienausgangs des Gerätes:
- im Zustand Stop: 300 Ω ±10%
- im Zustand Start: 300 kΩ ±10%
2. Linienbetrieb mit Einfachstrom und Modulation der Strom-
stärke. Nennstromstärke um Zustand Stop: 40 ±5 mA
3. Empfindlichkeit des Gerätes: 20 ±5 mA
4. Das Gerät ermöglicht die Linienspeisung aus interner Speise-
quelle, wobei
- der Linienstrom 40 ±5 mA bei 0 ≤ RLinie ≤ 1,2 kΩ und
- die Leerlaufspannung: 60 … 70 V betragen.
Wir unterstreichen, daß das Gerät ausschließlich mit Fern- -> 4-draht-Anschluß
schreibmaschinen zusammenarbeiten kann, bei denen der Linien-
anschluß mit 4 Anschlüssen herausgeführt ist, d. h. mit ge-
trennten Sende- und Empfangsstromkreisen.
Begriffsübersetzungen zu Block- und Wirkschaltbildern
dalekopis Fernschreibmaschine
wzywak dalekopisowy Fernschaltgerät
lacznica telegraficzna Vermittlung
obwod zasilania Speiseleitung
siec Netz
tor tg Linie
Bateria liniowa wlaczona Linienbatterie eingeschaltet
informacja (pomocniza) do logiki
(Hilfs-) Informationen zur Logik
uklad sterowania nadajnikiem Sendersteuerschaltung
wewnetrzne zrodlo zasilania interne Speisequelle
informacja z logiki Information aus der Logik
informacja do logiki Information zur Logik
"Bateria" "Batterie"
(wewnetrzne zrodlo zasilania) (interne Speisequelle)
organicznik pradu liniowego Linienstrombegrenzung
do miernika pradu liniowego zum Linienstrommesser
przelacznik "BAT" Umschalter "BAT" (in Stellung
(w polozeniu praca bez baterii) Betrieb ohne Batterie)
wyjscie liniowe Linienausgang
Abb.: Schaltplan der Anlage bei Betrieb über Vermittlung
Abb.: Schaltplan bei Standleitung
Abb.: FSM-Anschluß des Geräts "DUDEK-3"
Abb.: Linienanschluß des Geräts "DUDEK-3"
Überprüfung der Geräte - DUDEK-3 -; Abt. 2/II
Berlin, 20. 08. 82
Testzeitraum: 06. 08. - 19. 08.1982
- ständiger Netzdauerbetrieb
- im Lin + VC Betrieb = 8 Stunden täglich -> VC Vorchiffrieren
VC - Überprüfung vom 06. 08. - 10. 08. 82
DC - über Testlinie am 11. 08. 82 -> DC Direktchiffrieren
Schlüsselmaterial - 771 - , Verbrauch von 5 Serien -> Typ 771 Kassette mit 2 KG-Tabellen und 200 (150) Schlüsselabschnitten
DC im Betriebsdienst vom 12. 08. - 19. 08. 82
1. Gerät 002: - nach ca. 1 Woche setzte die Fkt. der A-Taste
zeitweilig aus
- Gerät sehr störanfällig (z. B.: festes
Schließen einer Leserklappe bewirkte einen
Fremdimpuls, der zum Verlust der DC - VC führte
- bei Streifenende zeitweilig keine Stoppauslösung
- bei Zi-VC, ca. ab 17. 08. 82 liefen beide -> Vorchiffrieren mit Ziffernsubstitution
Leser nicht mehr synchron
2. Gerät 003: - Hupton defekt
- Störanfälligkeit ebenfalls groß
3. Einschätzung der Lesereinheit
- qualitativ besser als RG 3C
- höhere Übertragungsgeschwindigkeit möglich
- geräuschärmer und wartungsärmer
- Entstümmeln möglich (Einzelschritt vor- und zurück)
Nachteile:
- Begrenzungsschrauben (M4) für 5 Kanal - Lochbänder führt bei
nur etwas ungenauem Einlegen zum Streifenriß
- hohe Betriebswärme
- Stopp - Streifenende nicht konstant in ihrer Funktion.
- Bei Verfahren VC - wenn Schlüsselstreifen leicht hängenbleibt
wird kein Stopp ausgelöst sondern Leser 2 macht ständig ein
Schritt vor und zurück, so daß große Teile des KT nur mit
zwei Kombinationen verschlüsselt werden!
4. Blockade der Geräte erfolgt nach dem 6. gleichen Zeichen
bei DC und VC
5. Gegenschreibeinrichtung über Kontrollschalter funktioniert,
wenn Empfänger -J- Taste gedrückt hat, nach dem dritten
oder vierten Zeichen
6. Schalter Synchron:
- bei beiden Geräten nach ca. 1 Woche Test - defekt -
- bei Eingabe von 3 x V des Absenders wird beim Empfänger
Leser 2 gestartet und gegenseitiger Synchronbetrieb läuft
- Stopp bei Synchronbetrieb nur bei Endes des Lochstreifens
7. DC - Zusammenarbeit mit T 353 ohne Störung bei HVT und TW -> TgS-1M; Handvermittlung, Teilnehmerwahl TW 55
8. VC - s. Pkt. 7, auch bei Zi-VC mit ausgetauschtem Text
9. Anruf auf Linie ohne Störung
Test der Geräte mit höheren Übertragungsgeschwindigkeiten -> es fehlten F 1100, F 1300 bzw. F 2000
ist momentan nicht durchführbar.
Vorteile gegenüber des Gerätes T 353
1. Lesereinheit sind qualitativ verbessert (s. aber auch an-
gegebene Nachteile)
2. bei Zi-VC entfällt eintippen
3. Einzelschritttaste -PK- auch im Linienbetrieb funktions-
tüchtig
4. höhere Übertragungsgeschwindigkeiten möglich
5. Kabelführung verbessert
Vorschläge und Forderungen für den Betriebsdienst
1. Abschaltung der FSM muß vorhanden sein
2. Schalter Kontroll ohne Notwendigkeit (feste Installation)
3. Tastenfeld zu eng (Bedienungsfehler)
4. Stopp-Taste nach rechts außen installieren
5. oberes Lüftungsblech: Perforierung ungünstig
6. Erschütterungsparameter mindestens wie bei T-353 gestalten
7. zu hohes Gewicht
8. Kein Sicherungswechsel mehr möglich, ungünstig bei mobilen
Einsatz und Außenstellen.
Beurteilung der Geräte DUDEK-3; Ref. 42
Die Instandsetzung ist in kurzer Zeit denkbar durch folgende
konstruktive Gegebenheiten:
- Austauschbarkeit der Leiterplatten (außer NT)
- nach Funktionen übersichtlich angeordnete Baugruppen der
Frontplatten
- Anschluß der wichtigsten Baugruppen mit Hilfe von Steckver-
bindern
- Anschlußmöglichkeit eines Prüfgerätes (Funktion und Prüf-
algorithmus unbekannt)
Mängel die sich aus der Betrachtung und der Beseitigung von
Störungen ergaben:
Frontplatte:
- Bedientasten zu eng angeordnet
- Schaffung der Möglichkeit der Verplombung
- Prüfung des Einsatzes von Plaste-Schlüsselkassetten
- Streifenführung für den Leser 1 nicht ausreichend
- Sicherung für die einzelnen Spannung herausführen
- wenn schon die Möglichkeit gegeben ist, elektrisch
die Frontplatte vom Gerät zu trennen, sollte auch
eine mechanische Trennung möglich sein.
Leser:
- Leser sollten nach hinten herausnehmbar sein, um unbefugtes
Manipulieren in der Rückverdrahtung unmöglich zu machen
- Kabelbaum des Lesers zu kurz
- Schutzleiter für beweglichen Teil des Lesers ist zu kurz
(bei beiden Geräten abgerissen)
- Lesertausch kompliziert da der Kabelbaum des
Lesers stört
Der Leser hat einen wesentlichen technischen Mangel, der beim
Leser 2 zur Kompromittierung des geheimzuhaltenden Klartextes
führen kann.
Bei zu starker Gegenzugkraft des Schlüssellochstreifens führt
der Leser ständig Vor- und Rückschritte aus. Das bedeutet, daß
ständig mit zwei gleichen Additionsreihen wechselweise nach
Mod. 2 verknüpft wird und keine Blockierung erfolgen kann.
Dieser Mangel muß unbedingt abgestellt werden.
Rückverdrahtung:
- Kabelbäume von der Elektronikkassette zum Bedienteil und
Leser zu kurz
- Steckverbinder ungünstig montiert - z. B. stößt Leiterplatte
der Meßbaugruppe an Steckverbinder an.
- Steckverbinder mit Arretierung sind erforderlich
- konstruktiv schlechte Lösung der Federwirkung der Streifen-
umlenkrolle für Leser 2
- sehr geringe Qualität der Steckverbinder für die Leiterplat-
ten, Hersteller hat nur durch verbiegen einzelner Kontakt-
stifte die Funktion herstellen können
- Abstände der einzelnen Anschlußpunkte auf der Spannungsver-
teilerschiene zu gering. Schlechte Isolierung zum Gehäuse
(geringe Abstände) Kurzschlußgefahr!
Netzteil:
- Qualität der Elkos im NT mangelhaft (in einem Muster bereits
2 Elkos defekt)
- Netzteileinschub läßt sich erst durch Demontage anderer
Baugruppen (Lötarbeiten) austauschen
Dokumentation:
- im großen und ganzen gut
- Algorithmus zur Fehlersuche konnte nicht benutzt werden
(nur Originale vorhanden)
- Bezeichnung der Leitungen und Signale in dem Plan der Rück-
verdrahtung nicht eindeutig.
Dadurch ist es schwer Signalwege zu verfolgen.
Berlin, 14. September 1982
Vertrauliche Verschlußsache
B 434-524/82
3. Ausf. 8 Blatt
Fernschreibchiffriergerät
TgS-3
Kurzcharakteristik
1. Zweckbestimmung
Das Gerät TgS-3 dient zum Chiffrieren und Dechiffrieren von
alphanumerischen Daten, die im 5-Bit-Kode ITA Nr. 2 übertragen
wrden. Die Nachrichtenübermittlung erfolgt im asynchronen
Halb-Duplex-Verkehr über Stand- oder Wählleitungen mit einer
Übertragungsgeschwindigkeit von 50, 75, 100 oder 200 Baud.
2. Art der Nachrichtenübertragung, Schnittstellen
Die Nachrichtenübertragung zwischen den Geräten TgS-3 kann
über Stand- oder Wählleitungen realisiert werden.
Bei Standleitungsbetrieb werden die Geräte TgS-3 wie in
Abb. 1 zusammengeschaltet.
Abb. 1
Die Peripherieschnittstelle des TgS-3 hat folgende Parameter:
- Telegrafiekanal 4-Draht Einfachstrom
- Sendekreis:
Innenwiderstand bei
Stromfluß Rzw ≤ 100 Ω
Stromunterbrechung Rrozw ≥ 120 kΩ
- Empfangskreis:
Innenwiderstand Rwej ~ 200 Ω
Spannung U = 60 V
Telegrafiestrom I = (40 ± 5) mA
Die Schnittstelle zur Linie des TgS-3 hat folgende Parameter:
- Telegrafiekanal 2-Draht Einfachstrom
- Innenwiderstand Rwe Ω (300 ± 30) bei I = 40 mA)
- Linienstrom (Einfachstrom) 25 - 60 mA ± 5 mA
- Linienimpedanz RL = 0 - 1,2 k
ACHTUNG: Die Schnittstelle ist von den anderen Baugruppen
des Gerätes galvanisch getrennt.
Bei Wählbetrieb werden die Geräte TgS-3 wie in Abb. 2
zusammengeschaltet:
Abb.2
Die Schnittstelle zur Linie (d. h. zum FSG) hat dann folgende
Parameter:
- Telegrafiekanal 4-Draht Einfachstrom
- Sendekreis:
Innenwiderstand bei
Stromfluß Rzw ≤ 100 Ω
Stromunterbrechung Rrozw ≥ 300 kΩ
Spannung U = 120 V
Telegrafiestrom nominal: Inom = 40 mA
maximal: Imax = 200 mA
ACHTUNG: Die Schnittstelle ist von den anderen Baugruppen des
Gerätes galvanisch getrennt.
Der Wählbetrieb wird über das Fernschaltgerät WD 66 (lt.
BN-71/3223-01) oder ein diesem entsprechendes realisiert.
Das Fernschreibchiffriergerät TgS-3 ist nicht kodetrans-
parent. Die Buchstabenkombination "vvv" ist verboten. Diese
Kombination dient zum Start und Stopp des Synchronbetriebes.
3. Betriebsarten des Gerätes
Das Gerät TgS-3 arbeitet über die Peripherieschnittstelle mit
der Fernschreibmaschine und über die Linienschnittstelle mit
dem Telegrafienetz zusammen. Das Gerät besitzt zwei Betriebs-
arten:
- Lokalbetrieb (NS) zur Vorbereitung der Nachrichten
- Linienbetrieb (ZT) zur Übertragung der Nachrichten.
Im Lokalbetrieb kann erfolgen:
- Herstellung des Klartextes (KT)-Lochstreifens
- Ausdruck einer auf Lochstreifen gespeicherten Information
- Herstellung des Geheimtext (GT)-Lochstreifen oder GT-Ausdruck
- Dechiffrieren einer GT-Vorlage
- Chiffrieren im Ziffernverfahren
- Dechiffrieren von Zifferntabellen.
Im Linienbetrieb kann erfolgen:
- Nachrichtenübertragung mit KT-Eingabe über die Tastatur der FSM
- Nachrichtenübertragung mit KT-Eingabe über den Lochstreifen-
leser des TgS-3.
Die Nachrichtenübertragung kann chiffriert oder offen erfolgen
Die chiffrierte Übertragung ist im asynchronen oder Synchron-
betrieb möglich. Im Synchronbetrieb wird der Gleichlauf des
Schlüsseltextes auch bei Linienunterbrechung garantiert.
4. Mechanische Konstruktion
Das Fernschreibchiffriergerät TgS-3 besitzt eine geschlossene
Konstruktion, die eine stationäre Installation sowie eine mo-
bile Installation freistehend oder im Gestell ermöglicht. Der
Aufbau des Gerätes garantiert die Funktion der Elemente und
Baugruppen ohne Zwangskonvektion. Das Gerät ist in Modultech-
nik ausgeführt - in Form von Einschüben mit Steckverbindern.
Auch die Verkabelung des Gerätes stellt ein eigenständiges
Modul dar. Im geschlossenen Zustand ist die Frontplatte mittels
eines verschließbaren Deckels abgedeckt. Die Frontplatte ist in
Abb. 3 dargestellt.
Abb. 3
Legende für Abb. 3:
1. Fernschreibdose für Peripherie
2. Leser für Schlüssellochstreifen "D"
3. Kontroll- und Meßeinheit
4. Kassettenführung
5. Einstellung der Telegrafiegeschwindigkeit
6. Lautsprecher
7. Anzeige- und Bedieneinheit
8. Kassettengegenhalter
9. Betriebsartenschalter
10. Leser für Klartextstreifen "Z"
11. Netzteil- oder Batterieeinschub (wahlweise austauschbar)
12. Betriebsstundenzähler
5. Ausführungsvarianten
Das Gerät TgS-3 kann in 8 Ausführungen geliefert werden, die
sich in den möglichen Arbeitsweisen (Betriebsarten) und der
Stromversorgung unterscheiden.
Ausführungsvariante 1 (Grundausführung)
gemäß Ausführungskarte KK-6131-010-1:
Realisiert sind die Arbeitsweisen (Betriebsarten) J, T, S, C
imd Netzbetrieb. Dabei bedeuten:
J - offener Betrieb
T - Chiffrierbetrieb
S - Synchronbetrieb
C - Ziffernverfahren.
Ausführungsvariante 2 gemäß Ausführungskarte KK-6131-010-2:
Relaisiert sind die Arbeitsweisen J, T, S und Netzbetrieb.
Ausführungsvariante 3 gemäß Ausführungskarte KK-6131-010-3:
Relaisiert sind die Arbeitsweisen J, T, S, C; Besetztmeldung
der Endstelle durch die Buchstabenkombination MOM; und Netzbetrieb.
Ausführungsvariante 4 gemäß Ausführungskarte KK-6131-010-4:
Relaisiert sind die Arbeitsweisen J, T, S; Besetztmeldung MOM;
und Netzbetrieb.
Ausführungsvariante 5 - 8 gemäß Ausführungskarte
KK-6131-010-5 - 9 gleichen hinsichtlich der realisierten
Arbeitsweisen und Besetztmeldung entsprechend den Varianten
1 - 4, besitzen aber Batteriestromversorgung.
6. Technische Daten
Telegrafiegeschwindigkeit 50, 75, 100, 200 Bd
Telegrafiekode ITA-2
max. Verzerrung der gesendeten Fern 5%
schreibzeichen
min. Empfangsspielraum peripherie- 40%
und linienseitig
max. zulässige Linienunterbrechung 30 s
max. Zeichenfehlerrate im Chiffrier- 10-4
betrieb
Netzbetrieb
- Stromart Einphasenwechselstrom
- Spannung 127/220 V +10%, -20%
- Frequenz (50 ±2) Hz
- Leistungsaufnahme 120 W
Batteriebetrieb
- Quelle Bleiakku 120 Ah
- Spannung 27 V +10%, -15%
- Leistungsaufnahme 110 W ±10%
Funkstörspannung am Linien und ≤ S2 gemäß PN-72/T-05008
Stromversorgungsanschluß
Klimatische Bedingungen
- Betriebsumgebungstemperatur -10°C - +50°C, (263 - 323) K
- relative Luftfeuchtigkeit max. 98% bei 35°C (308 K)
Zuverlässigkeitsparameter
MTBF 500 h
Lebensdauer 10 Jahre
Abmessungen 540 x 260 x 400 mm
Masse 40 kg
Abmessungen der Schlüsselkassette 183 x 160 x 35 mm
Masse einer leeren Kassette 0,5 kg
Abmessungen der Lochstreifenrolle
für Schlüsselkassette
- Breite 18 mm
- Außendurchmesser 130 mm
- Innendurchmesser 50 mm
7. Garantiebestimmungen
Der Hersteller garantiert die einwandfreie Funktion des Gerätes
TgS-3 für die Dauer eines Jahres sowie 1 Jahr Lagerung.
Vertrauliche Verschlußsache
VVS-o020-XI/581/82
3. Ausf. 4 Blatt
B e r i c h t
zur Erprobung von zwei Mustergeräten vom Typ "DUDEK-3"
Die Erprobung der Mustergeräte DUDEK-3 erfolgte im Zeitraum
vom 26. 7. 1982 bis 30. 9. 1982.
Die von den polnischen Genossen in den Protokollen zur Zulas-
sungsuntersuchung gemachten Feststellungen zu Mängeln und
Fehlern der Mustergeräte DUDEK-3 konnten bei der Erprobung
bestätigt werden.
In diesem Bericht wird deshalb im wesentlichen nur auf spezi-
ellen Probleme der Untersuchungen innerhalb der Abteilung XI
eingegangen.
Die Erprobung wurde gemäß den Festlegungen, die im Maßnahme-
plan Tgb.-Nr. XI/1/065/635/82 fixiert sind, durchgeführt. Zu
den einzelnen Punkten kann folgendes festgestellt werden:
1. Übersetzung von Teilen der Dokumentation ins Deutsche
Durch die Abteilung XI/1 wurden folgende Dokumente übersetzt:
- Fernschreibchiffriergerät TgS-3 - Kurzcharakteristik
- Protokoll der Zulassungsuntersuchung an zwei Mustern des
Telegrafiegerätes TgS-3/DUDEK-3/Erprobungsbericht (auszugs-
weise)
- Bemerkungen und Empfehlungen der Kommission zum Muster des
Lesers CTN-30T
- Protokoll der Klimaprüfung der Muster des Fernschreibchif-
friergerätes TgS-3 DUDEK-3 (auszugsweise)
- Funkstörungen und mechanische Festigkeit des Fernschreib-
chiffriergerätes Typ TgS-3/Tarnbezeichnung "DUDEK-3" (Aus-
züge)
2. Kopieren der Dokumentation
Die vollständige Gerätedokumentation wurde kopiert und zu-
sammengestellt.
3. Erprobung der Geräte gemäß den Erfordernissen der Chiffirer-
dienste
In der Abteilung XI/4 wurden die Geräte im nachgebildeten Linien-
betrieb erprobt und Festlegungen für die Erprobung in einem aus-
gewählten Chiffrierdienst getroffen.
Nach Beseitigung einiger Funktionsmängel durch die Abt. XI/4
wurden die Geräte der Abt. N zur Nutzererprobung übergeben.
Diese Erprobung erfolgte im Zeitraum vom 6. 8. 1982 bis
19. 8. 1982 in der Abteilung N des MfS.
Es wurde mit Netzdauerbetrieb täglich 8 Stunden gearbeitet.
Zunächst wurden die Geräte 3 Tage in Vorchiffrierbetrieb er-
probt. Danach erfolgte eine eintägige Überprüfung über eine
Testlinie in der Betriebsart Direktchiffrieren. Im Zeitraum
vom 12. 8. bis 19. 8. 1982 wurde die Betriebsart Direktchif-
frieren im Betriebsdienst erprobt.
Die Ergebnisse und Einschätzungen der Nutzererprobung sind im
Dokument "Einschätzung des Gerätes DUDEK-3, Tgb.-Nr. XI/4/157/
842/82" das von der Abt. XI/4 erstellt wurde enthalten.
4. Die Untersuchung der Servicefreundlichkeit der Geräte wurde
in der Abt. XI/4 durchgeführt. Die Einschätzung ist im Doku-
ment "Einschätzung des Gerätes DUDEK-3" der Abt. XI/4
enthalten.
5. Die Untersuchung der ingenieurmäßigen Realisierung der
Mustergeräte wurde in der Abt. XI/4 durchgeführt.
5.1. Die Analyse der technischen Dokumentation ergab das
Fehlen eines Blockschaltbildes und Nichteindeutigkeit
der Signale und Leitungen im Plan der Rückverdrahtung.
5.2. Die Untersuchung der Bauelementebasis und die Feststel-
lung der NSW-Unabhängigkeit wurde in der Abt. XI/1 durch-
geführt und in dem Dokument "Beurteilung des Fernschreib-
chiffriergerätes DUDEK-3 in Hinsicht auf gerätetechnischen
Aufbau und NSW-Unabhängigkeit von elektronischen Bauele-
menten und Bauteilen"; Tgb.-Nr. XI/1/118/827/82 einge-
schätzt. Dabei muß auf folgendes besonders hingewiesen
werden:
a) Es werden 48 polige Steckverbinder aus polnischer Pro-
duktion (ITT-Lizenz) verwendet, die leiterkartenseitig
Anschlüsse im Zollraster und einschubseitig im 2,5 mm-
Raster haben.
Dafür läßt sich im SW keine Ablösevarianten finden.
b) Bei den verwendeten Schaltkreisen handelt es sich um
Schaltkreise der polnischen Produktion, die anschluß-
mäßig im Zollraster gefertigt werden. Ein Austausch
von defekten Schaltkreisen durch DDR-Typen ist bei
14- und 16-pin-Typen möglich. Bei ICs mit 24-pin-Ge- -> nicht zutreffend, 24 pin ICs wurden in der DDR
häusen ist ein Austausch durch DDR-Typen nicht möglich. mit einem Abstand von 2,54 mm hergestellt
c) In den Leserbaugruppen werden Schrittmotoren aus dem
NSW (Norcroft Dynamics/England) verwendet. Ein Ablöse-
type ist unbekannt.
5.3. Die Kurzauskunft wurde als Übersetzung des polnischen
Originals erstellt.
5.4. Die Untersuchung der technischen Lösungen zur Realisierung
des Zusammenwirkens von Chiffriertechnik und Peripherie
ergab folgendes:
a) Das Gerät hat die Schnittstelle S2. Das entspricht dem
Geräte TgS-1 (M). Das Nichtvorhandensein einer Durch-
schaltlage (analog T-310) erschwert den Einsatz elek-
tronischer Fernschreiber.
b) Es wird weiter der 4polige Fernmeldesteckverbinder zum
Anschluß an die Linie und die Peripherie verwendet. Da
in der DDR bei allen Neuentwicklungen auf den 8poligen
Fernschreibsteckverbinder orientiert wird, ist bei even-
tuellem Einsatzbeginn, mit aufwendigen Umarbeiten der
Endstellentechnik zu rechnen.
c) Die Zusammenarbeit mit Chiffrierstellen, die mit TgS-1M
ausgerüstet sind, wurde unter labormäßigen Bedingungen
und im Betriebsdienst erprobt. Der Test verlief positiv.
6. Die Untersuchung der Sicherheit der Geräte bezüglich kompro-
mittierender Abstrahlung wurde sehr intensiv durchgeführt.
Die Ergebnisse liegen in dem Dokument "Abstrahlungsuntersuchung
am Gerät TgS-3 (DUDEK-3)" (GVS ZCO-574/82) vor.
Dazu muß festgestellt werden, daß im untersuchten Gerät ein
erheblicher konstruktiver Aufwand getrieben wurde, um Abstrah-
lung zu verhindern. Da aber diese Maßnahmen nicht konsequent
angewendet wurden, insbesondere in der Peripheriebaugruppe,
traten Abstrahlungen auf, die im Vergleich zum Entstöraufwand
hoch sind. Gefährlich ist, daß diese Abstrahlungen fast aus-
nahmslos von den verarbeitenden Informationen moduliert werden.
Die kompromittierende Abstrahlung kann u. U. noch in einer
Entfernung von 120 m ausgewertet werden.
Problematisch ist weiterhin, daß die Festlegung auf die
Schnittstelle S2 beim Telexbetrieb die Zwischenschaltung des
Fernschaltgerätes auf der Linienseite die Eigenschaften des
Gerätesystems durch Übersprechen verschlechtert werden.
7. Schlußfolgerungen/Vorschläge
Es wird vorgeschlagen, das Gerät TgS-3 (DUDEK-3) in den Chif-
frierorganen der DDR nicht einzuführen. Eine Begründung der
Abteilung XI/4 hierfür liegt im Punkt 5 der "Einschätzung
des Gerätes DUDEK-3" vor.
Seitens der Abteilung XI/1 wird die Ablehnung durch folgende
Hauptpunkte begründet:
- das Geräte DUDEK-3 erbringt keine wesentlichen Verbesserungen
gegenüber den Geräten TgS-1M bzgl. der Einsatzparameter
- die gewählte technische Lösung der Realisierung der Geräte
läßt hohe informationshaltige KOMA-Werte erwarten, die eine
Sicherheitszone von 100 m erfordern würden (durch das ZCO
der DDR zu fordernde diesbezügliche Änderungen wären auf
diesem Gebiet verbunden)
- die Instandsetzung und Wartung der Geräte bedarf spezieller
BE, die nur über die VRP bzw. das NSW zu beziehen wären
- der Einsatz der Geräte im Bereich des ZCO würde umfangreiche
technische Änderungen (z. B. Kassettenhalterung, Steckver-
binder für FSM, bzgl. Servicefreundlichkeit u.v.a.m.) er-
fordern
Geheime Verschlußsache
ZCO-Nr.: 616/82
3. Ausf. 5 Blatt
B e r i c h t
über die Erprobung von zwei Mustern des Telegrafie-
spezialgerätes "DUDEK-3"
Die vereinbarte Erprobung der Geräte "DUDEK-3" wurde über
einen Zeitraum von einem Monat durchgeführt. Dabei haben
sich die Ausführungen im "Protokoll der Zulassungsuntersuch-
ung an zwei Mustern des Telegrafiespezialgerätes TgS-3
(DUDEK-3)" und die "Bemerkungen und Empfehlungen der Kommission
zum Muster des Lesers CTN-30T" (S-V-04/82) bestätigt.
Im weiteren werden Vorteile gegenüber dem Gerät TgS-1M aufge-
zeigt, Hinweise und Vorschläge zum Gerät "DUDEK-3" unterbreitet
sowie eine Einschätzung zur kompromittierenden Abstrahlung ge-
geben.
1. Vorteile gegenüber dem Gerät TgS-1M
- Beim Dechiffrieren von Ziffernchiffretexten kann das Chiffre-
textlochband über den Leser automatisch eingelesen werden, da
die Steuerkombinationen durch das Gerät ausgeblendet werden.
- Es ist eine höhere Übertragungsgeschwindigkeit möglich.
- Die Lesereinheiten sind im allgemeinen qualitativ besser als
RG 3C (geräusch- und wartungsärmer).
- Bei Linienbetrieb ist die Arbeit mit der Einzelschrittaste
(PK) möglich.
- Die Kabelführung in das Gerät ist verbessert.
- Die Instandsetzung ist in kürzerer Zeit als bei TgS-1M denk-
bar infolge:
· Austauschbarkeit der Leiterplatten
· Anschluß der wichtigsten Baugruppen mittels Steck-
Verbinder,
· Anschlußmöglichkeit eines Prüfgerätes.
2. Vorschläge und Hinweise, die sich aus der Betriebserprobung
ergeben haben
a) Zur Sicherheit des Gerätes
- Die Funktion Rücktransport (Dauer) am Schlüsseltextleser
sollte gesperrt werden, um eine Doppelbenutzung des
Schlüssellochbandes auszuschließen. Einzelschritt-Zurück
ist beim Entstümmeln vorchiffrierter Chiffretexte von
Interesse.
- Ausdrücklich soll noch einmal auf die kryptologische Un-
sicherheit des Lesers hingewiesen werden. Bei zu starker
Gegenzugkraft des Schlüssellochbandes führt der Leser
ständig einen Vor- und Rückwärtsschritt aus. Wenn es sich
dabei um unterschiedliche Zeichen handelt, wird eine
Blockierung nicht ausgelöst. Der Geheimtext ist somit
leicht dekryptierbar.
- Negativ wird durch uns eingeschätzt, daß infolge Dejus-
tierung der Streifenendkontrolleinrichtung der automa-
tische Betrieb (A) möglich ist, obwohl kein Lochband im
Klartextleser liegt. Im T-A-Betrieb arbeiten beide Leser,
auch wenn im Klartextleser kein Lochband liegt.
- Gleiches gilt für den Schlüsseltextleser. Es erfolgt
kein Stopp bei Lochbandende (nur Blockade nach 6 glei-
chen Zeichen).
- Es erscheint uns als notwendig, eine Veplombung der Front-
platte vorzusehen, um die Möglichkeit einer Manipulation
an der Rückverdrahtung des Gerätes auszuschließen.
- Aus gleichem Grund sollten die Leser nur nach hinten
herausnehmbar sein.
b) Konzeptionelle Fragen
Im Zusammenhang mit dem Einsatz elektronischer Fernschreib-
maschinen müßte auf zwei Probleme hingewiesen werden:
- Realisierung der Schnittstelle S1
- Einsatz 8poliger Fernschreibsteckverbinder
c) Bedienung
- Der Abstand zwischen den Bedientasten müßte vergrößert
werden, um Bedienfehler ausschließen zu können.
- Die Stopptaste sollte am rechten Rand angeordnet werden,
ebenfalls um Bedienfehler auszuschließen.
- Der Abstand der Griffe zum Gerätegehäuse müßte vergrößert
werden, um einen besseren Transport zu ermöglichen.
d) Konstruktion und Service
- Es sollte durch geeignete technische Lösungen versucht
werden, eine Unabhängigkeit von Bauelementen und Bau-
teilen aus dem nichtsozialistischen Wirtschaftsgebiet
zu erreichen.
- Die Frontplatte müßte auch mechanisch vom Gerät trenn-
bar sein. Die elektrische Trennbarkeit ist bereits vor-
handen.
- Die Kabelbäume von der Elektronikkassette zum Bedienteil
und zu den Lesern müßte verlängert werden.
- Der Schutzleiter für den beweglichen Teil des Lesers ist
zu kurz.
- Die Steckverbinder müßten günstiger montiert werden (z. B.
stößt die Leiterplatte der Meßbaugruppe an den Steckver-
binder an).
- Es sollten Steckverbinder mit gesicherter Kontaktgabe und
fester Arretierung verwendet werden. bei den Mustergeräten
wurde die Kontaktgabe durch Verbiegen einzelner Kontakt-
stifte erreicht.
- Die Abstände der einzelnen Anschlußpunkte auf der Spannungs-
verteilerschiene und die Abstände zum Gehäuse müßten ver-
größert werden (Kurzschlußgefahr).
e) Zuverlässigkeit
- Im Linienbetrieb ohne Arbeit am Gerät werden zur Fern-
schreibmaschine Fremdimpulse übertragen.
- Wird die Klappe des Klartextlesers fest geschlossen,
führt dies zur Unterbrechung des Chiffrierbetriebes.
- Der Synchronbetrieb ist bei beiden Geräten binnen kurzer
Zeit ausgefallen.
- Beobachtet wurde der plötzliche Ausfall des Sendens an
einer Endstelle.
f) Zu folgenden Punkten ist unsererseits keine Einschätzung
möglich:
- Arbeitswiese bei höherer Geschwindigkeit
- Funktion de Prüfgerätes
- Qualität des Prüfalgorithmus
- Qualität des Fehlersuchalgorithmus
3. Einschätzung zur kompromittierenden Abstrahlung
DIe Messung zur kompromittierenden Abstrahlung erfolgten mit
handelsüblichen Geräten (überwiegend aus DDR-Produktion) unter
gegebenen äußeren Bedingungen.Untersucht wurde nur ein Muster-
gerät. Es sei jedoch darauf verwiesen, daß verschiedene Effekte
bezüglich der kompromittierenden Abstrahlung stark exemplarab-
hängig sein können (Fertigungstoleranzen). Verallgemeinerungen
sind daher, sofern überhaupt, nur nach Messungen an einer grö-
ßeren Anzahl von Geräten möglich.
Untersucht wurden folgende Komponenten kompromittierender Ab-
strahlungen:
- Netzstörspannung,
- Störspannung auf der Telegrafieanschlußleitung (Linie),
- Störspannung am Anschluß für die Fernschreibmaschine,
- Funkstörstrahlung.
Bei allen Komponenten ergeben sich auf einzelnen Frequenzen
Maxima kompromittierender Abstrahlung. Auf verschiedenen Fre-
quenzen ist die im Gerät zu verarbeitende Klarinformation auf-
moduliert. Hierbei werden beträchtliche Modulationstiefen er-
reicht, so daß eine Auswertung ohne großen Aufwand als möglich
erscheint. Bereits auf dem Bildschirm eines Speicheroszillografen
sind die seriellen Fernschreibzeichen eindeutig zu erkennen.
Es kann eingeschätzt werden, daß zur Verhinderung von kompro-
mittierenden Abstrahlungen im Gerät TgS-3 ein erheblicher kon-
struktiver Aufwand getrieben wurde. Da diese Maßnahmen jedoch
nicht konsequent angewendet wurden, insbesondere in der Peri-
pheriebaugruppe, treten hohe kompromittierende Abstrahlungen
auf, die in keinem Verhältnis zum Entstöraufwand stehen.
Es wird eingeschätzt, daß die kompromittierende Abstrahlung
unter entsprechenden Bedingungen noch in Entfernungen größer
100 Meter ausgewertet werden kann.
Ungünstig wirkt sich (im Gegensatz zu TgS-1M) die Ansteuerung
der Fernschreibmaschine mit der vollen Linienspannung aus
(Sendekontakte der Fernschreibmaschine).
Als problematisch wird weiterhin die beim Wählbetrieb not-
wendige Zwischenschaltung eines Fernschaltgerätes (bedingt
durch die Schnittstelle S2) auf der Linienseite angesehen,
da durch dieses die Eigenschaften des Gesamtsystems durch
Übersprechen erheblich verschlechtert werden.
Ferner wird darauf verwiesen, daß realere quantitative Ein-
schätzungen bezüglich kompromittierender Abstrahlung erst
an Geräten aus der Serienfertigung bestimmt werden können.
Zur konstruktiven Gestaltung des Gerätes bezüglich kompromit-
tieender Abstrahlung können folgende Hinweise gegeben werden:
- Als Ursache der in der Linienbaugruppe auftretenden Stör-
spannungen wurde die Überkopplung im wesentlichen außerhalb
des Gerätes auf das ungeschirmte Telegrafieanschlußkabel
erkannt.
Gleiche Effekte dürften Ursache für Störspannungen auf der
Netzanschlußleitung sein. Der Einsatz geschirmter Leitungen
dürfte die auftretenden Störspannungen wesentlich verringern.
- Die Anordnung des peripherieseitigen Filters der Peripherie-
baugruppe auf der Leiterplatte sowie die ungeschirmte Lei-
tungsführung über Leiterplatte und Steckverbinder machen
dieses Filter zum großen Teil unwirksam. Insbesondere koppeln
HF-Störungen des Transverters auf die Peripherie über.
- Die eingesetzte 4polige Telegrafieanschlußdose ermöglicht
beim Einsatz von Fernschreibmaschinen mit geschirmten Tele-
grafieanschlußkabel keine Masseverbindung des Kabelschirms.
- Die verwendeten Vierpolelektrolytkondensatoren waren im
Mustergerät zum Teil defekt. Hierin könnte ebenfalls eine
der Ursachen für die kompromittierende Abstrahlung zu sehen
sein. Aus Ihrem Testbericht geht hervor, daß diese Konden-
satoren nicht den entsprechenden Anforderungen der Aufgaben-
stellung entsprechen. Sollten diese jedoch durch zweipolige
Typen ersetzt werden, könnte es zu einer Vergrößerung der
Störungen kommen.
- Viele der Gewindebohrungen sind schlechter Qualität. Da
hierüber die Masseverbindungen der geschirmten Baueinheiten
realisiert wird, ist eine großflächige Verbindung von großer
Bedeutung. Es fehlt auch ein zuverlässiger Schutz gegen Lö-
sen dieser Schraubverbindungen (Federringe o. ä.) -> Federringe wurde ab der 1985 in der DDR wegen
- In der Abdeckklappe der Kabelkammer fehlt eine Durchführung der Verursachung von Störungen nicht eingesetzt.
für das Erdungskabel.
Abteilung XI/4 Berlin, 11. Juli 1986
Bericht
über die Konsultation zum Gerät "210" (DUDEK 3) zwischen dem
Hersteller Teleelektronische Betriebe TELKOM-TELETRA und der DE 30011
…
1. Technische Ergebnisse, die sich aus der Vorstellung bzw.
Vorführung der Geräte "210" ergaben
- Zur Abstrahlung ist zu bemerken, daß keine Störspannungen
sowie Störfeldstärken größer als Grenzwert S2 (7. Gruppe von
Anlagen nach PN-69/E-2031) durch entspr. technische und Kon-
struktive Maßnahmen erreicht werden.
Es wurde vereinbart, daß die Meßprotokolle, die dies nach-
weisen, mit zum Lieferumfang der 2 Geräte, die durch uns
gekauft werden, gehören.
- Die Schnittstelle S1 für die Gerätefamilien der elektrischen
Fernschreibmaschine konnte bzw. wurde nicht realisiert. Der
Anschluß bzw. die Funktion elektronischer Fernschreibmaschinen
ist nur in der Art möglich, wie wir sie von mechanischen Fern-
schreibmaschinen kennen (Notwendigkeit eines separaten FSG ist
Voraussetzung).
FSM ↔ "210" ↔ FSG → Linie
- Die Geräte "210" werden in zwei verschiedenen technischen
Ausführungen gefertigt.
1. ohne Rufanzeige (akustisch und optisch) während der
Arbeit im Lokalbetrieb = Variante I des Gerätes "210"
(ohne mom.)
2. mit Rufanzeige (akustisch und optisch) während der
Arbeit im Lokalbetrieb (mit mom.)
Es wurde vereinbart, daß zum Lieferumfang je Gerät der
Variante I zwei KES, durch die die Variante II realisiert
wird, als Austauschbauteile gehören. Somit kann durch
KES-Tausch sowohl die Variante I, als auch die Variante
II realisiert werden.
Ein weiterer Unterschied zwischen beiden Varianten besteht
im zu realisierenden Netzanschluß.
Variante I
FSM "210" FSG
↑ ↑ ↑
|
●
~ 220 V
Variante II
FSM FSG "210"
↑_____↓ ↑_____↑
~ 220 V |
●
~ 220 V
- Als Kassette für das Schlüsselmittel findet nach wie vor die
bekannte Originalkassette des Gerätes TgS-1 (M) Verwendung.
Es muß zunächst eingeschätzt werden, daß die Verwendung der
bei uns gebräuchlichen Plast- bzw. Wegwerfkassetten nicht
möglich ist.
- Das Problem des ständigen Vor- und Rücktransportes um eine
Kombination des Schlüssellesers bei größerer Gegenzugkraft
des Lochbandes gegenüber der Zugkraft des Leser wurde wie
folgt gelöst:
· Das Lochband wird über eine bewegliche Andruckrolle
zwischen Kassettenaustritt und Leser (Transportrad) ge-
führt. Bei einer wirkenden Zugkraft ≥ 200 p wird über
einen Meldekontakt die Blockierung des Gerätes ausgelöst.
Es handelt sich hierbei um eine mechanische Lösung, die
durch Bandstraffung zur Kontaktauslösung führt.
2. Verhandlung zum Lieferumfang für das Planjahr 1987 und
darüber hinaus
Es wurde die Lieferung von 2 Geräten "210" und einem Service-
satz für die Geräte "210" abgestimmt.
Hinsichtlich der Erwartung des Herstellers, im Zeitraum bis
1990 größere Lieferungen der Geräte "210" für die DDR produ-
zieren zu können, wurde verneint.
Es gibt die eindeutige Auskunft, daß die DDR das Gerät "210"
bis 1990 nicht benötigt, da der Bedarf an dieser Technik bis
1990 durch das zuvor produzierte Gerät TgS-1M ausreichend
gedeckt ist.
3. Informationen zur Datenübertragungseinrichtung UTD-100
…
- Die DDR soll 500 Stück UTD-100 für die Ausrüstung bzw. Nach-
rüstung von in Dienst zu stellender bzw. im Dienst befind-
licher Schiffe vertraglich vereinbart haben (VEB Schiffs-
elektronik) und schon im Besitz einiger Geräte sein.
Alle Schiffe sollen bis 1990 mit UTD-100 ausgerüstet bzw.
nachgerüstet sein.
- Eine Zusammenarbeit der Geräte TgS-1M bzw. "210" mit der
DÜE UTD-100 ist problemlos möglich
…
TTL Schaltkreis - Vergleichsliste |
| UCA 64 Reihe | E 10 Reihe | 54 Reihe | UCY 74 Reihe | D 10 Reihe | 74 Reihe |
Hersteller | VR Polen | DDR | USA | VR Polen | DDR | USA |
Firma | Unitra Cemi | HFO | --- | Unitra Cemi | HFO | --- |
Umax in V | 7,0 |
Utyp in V | 5,0 |
UeH in V | > 2,0 |
UeL in V | < 0,8 |
IeH in μA | 40 |
IeL in mA | 1,6 |
UoH in V | > 2,4 |
UoL in V | < 0,4 |
Temperaturklasse | C | E | F | D | D | D |
- Umgebung | -40 … +80°C | -25 … +85°C | -55 … +125°C | 0 … +70°C | 0 … +75°C | 0 … +70°C |
- Lager | -55 … +125°C | -55 … +125°C | -65 … +150°C | -65 … +150°C |
14 Pin in mm | 2,54 | 2,5 | 2,54 | 2,54 | 2,5 | 2,54 |
16 Pin in mm | 2,54 | 2,5 | 2,54 | 2,54 | 2,5 | 2,54 |
> 16 Pin in mm | 2,54 |
Datenblätter, Stand 1988 |