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Chiffriergerät mit Schlüsselscheiben.
Wetterchiffriergerät M-130 KORALLE

Die M-130 KORALLE ersetzt das Chiffrierverfahren ZOBEL-C.
Schlüsselformen: Tages-, Wochen- und Dekadenschlüssel
Das Gerät wurde bis zu seiner Ausmusterung, bei der HptNZ
(AO über die weitere Verwertung) bis 1990, in der HNZ-4
im Jahr 1983, verwendet bzw. konserviert.
Die HptNZ hatte monatlich Verbindung zum meteorologischen
Wetterdienst der LSK/LV den ZGS, HGS und im Warschauer Vertrag.
Geplant war die M-130 KORALLE bis 1986 durch moderne Geräte
zu ersetzen. Im Jahr 1985 wurden die M-130 auf die M-131 umgerüstet.
Desweiteren sollte der Kode SYNOP, PILOT und TEMP als Kodiervorlage
genutzt werden.

Zur besseren Unterscheidung hatte das MfS die M-130 KORALLE auch
WETTERKORALLE genannt. BArch*130 Es existierte ein namensgleiches
Gerät KORALLE als WTsch-Sprachschlüsselgerät.

Die M-130 KORALLE diente auch zur Verschlüsselung des örtlichen Wetter,
wie im Dokument zum Formblatt 44444 beschrieben.
Auf der Seite des ZFWW Flugmeteorologischer Dienst der LSK/LV wird die
KORALLE beschrieben sowie das Verfahren der Wetter- Chiffrierung/Codierung.
SYNOP wurde schon 1960 in der Volksmarine genutzt. Die DV 605/II, Schlüssel
für meteorologische und hydrologische Beobachtung und Beratung.

Im MdI (Ministerium des Inneren) wurde in den Wetterchiffriereinrichtung
die M-130 KORALLE ab 1976 genutzt. Im MdI sind zusammengefaßt die
Volkspolizei, Feuerwehr, der Strafvollzug sowie der Deutsche
Wetterdienst der DDR.

Am 01.03.1984 wurde der Wetterdienst - Meteorologischer Dienst (MD)
aus dem MdI herausgelöst.

Schlüsselunterlagen:
TU-N      Zirkularer Verkehr
          mit 34 Tabellen, 3 Dekaden- und 31 Tages-
          schlüsseltabellen.

Schulungs-Übungsschlüssel:
Typ 681   12 Tabellen bestehend aus 2 Dekaden-
          und 2 x 5 Tagesschlüsseltabellen.

Möglichkeit der Organisation der Verbindung (Verkehrsart):
- zirkular

Eine ausführliche technische Beschreibung mit Stromlaufplänen sind
auf den Seiten des niederländischen Cryptomuseum.org nachlesen.

Chiffriergerät mit Schlüsselscheiben.
Wetterchiffriergerät M-130 KORALLE

Frontansicht
Seitenansicht
Abb.: M-130 KORALLE

Chiffriergerät mit Schlüsselscheiben.
Die Schlüsselscheiben eingesetzt in diese Maschine
Schlüsselscheiben M-130
Chiffriergerät mit Schlüsselscheiben. Schlüsselscheiben der M-130
M-130 Schlüsselscheiben Ansicht 6
M-130 Schlüsselscheiben Innenverdrahtung
M-130 Schlüsselscheiben Stecker

M-130 Fernschreiben über die weitere Verwendung
Fernschreiben über die weitere Verwendung der M-130 KORALLE Sammler*48
Betreff
Austausch chiffrierter meteorologischer Informationen    BArch*130

In Auswertung einer Konsultation von Spezialisten der militä-
rischen und zivilen Hydrometeorologischen Dienste der Teilnehmer-
staaten des Warschauer Vertrages, zu Fragen des Austausches
chiffrierter meteorologischer Informationen, die im Februar 1982
in der CSSR stattfand, hat der Stab der Vereinten Streitkräfte
Vorschläge unterbreitet, die zur Vervollkommnung der Trainings-
maßnahmen auf diesem Gebiet dienen sollen.

Als Anlage beigefügt übersende ich Ihnen diese Vorschläge mit
der Bitte um Prüfung und Stellungnahme bis 12.06.1982.

Während der Konsultation wurde von Seiten der sowjetischen Dele-
gation erklärt, daß zur Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft
der meteorologischen Chiffriergeräte M-130 die Bestellung von
Ersatzteilen und von kompletten Geräten in geringer Stückzahl
auf dem entsprechenden Wege möglich ist.
Eine schrittweise Einführung moderner Geräte wurde nach 1986
in Aussicht gestellt.

Anlage                              S t r e l e t z
                                           Generaloberst

                     Anlage

                V o r s c  h l ä g e

zur Vervollkommnung des Austausches chiffrierter
meteorologischer Informationen                  

1. Bei der Planung der Trainingsmaßnahmen ist mit dem Beginn 1983 die
   Auswahl der Frequenzen ohne Prognose der Funkwellenausbreitung
   durchzuführen sowie die Übermittlung der chiffrierten meteorolo-
   gischen Informationen als Funkfernschreibsendungen und Funk-
   sendungen im Morse-Kode vorzusehen.

2. Die Kontrolle über die Arbeit der meteorologischen Nachrichten-
   zentren ist mit dem Ziel zu verstärken, die exakte Einhaltung
   der Sendepläne, die qualitätsgerechte Vorbereitung des zu
   sendenden Materials sowie eine Verbesserung der Arbeit der
   Sendeapparatur zu gewährleisten.

3. Bei der Übertragung der meteorologischen Informationen soll ab
   1983 der von der CSVA vorgeschlagene modifizierte internationale             (Tschecheslowakische Volksarmee)
   Kode verwendet werden.
   Das Kode-Schema ist in der Tabelle 1 aufgeführt.

4. Die Berichte über die Ergebnisse der durchgeführten Trainings-
   maßnahmen, die 30 Tage nach deren Abschluß dem Stab der Vereinten
   Streitkräfte zu übersenden sind, sollen enthalten:

   a) Anzahl der beteiligten Empfangspunkte
   b) aufgetretene Verstöße gegen die Trainingsordnung und andere
      Unzulänglichkeiten.
   c) Angaben über den technischen Zustand der Chiffriertechnik
      sowie aufgetretene Gerätestörungen
   d) Beurteilung der Funkempfangsbedingungen nach dem SINPO-Kode
      sowie der praktischen Verwertbarkeit der dechiffrierten
      Informationen in Prozent (an den Stab der Vereinten Streit-
      kräfte sind nur die Angaben des Nationalzentrums zu melden)
   e) Veränderungen der eingesetzten Sende- und Empfangstechnik
   f) Darlegung der Frequenzen und Zeiträume mit den besten und
      den schlechtesten Funkempfangsbedingungen sowie des Auf-
      tretens von Funkstörungen
   g) Vorschläge und Hinweise zur Verbesserung der Durchführung
      und Auswertung der nachfolgenden Trainingsmaßnahmen.


          V o r s c h l a g

zur Einführung einiger Präzisierungen in
die Kodes der Typen SYNOP, PILOT, TEMP            

                                                  
Kode-Typ               Kode-Schema                

SYNOP          11111    YYGGiw   IIiii   iRixhVV   Nddff   …   9hh//
               33333    …   8NsChshs   9SpSpsPsP   11111   IIiii
                        iRixhVV   Nddff   …   9hh//   33333   …   8NsChshs
                        9SpSpsPsP   11111 IIiii   iRixhVV   Nddff   usw.
                                                  

PILOT

Teil A         55511   YYGGa4   IIiii   55nP1P1   ddfff   usw.
Teil B         55522   YYGGa4   IIiii   8tnu1u2u3   ddfff   usw.
Teil C         55533   YYGGa4   IIIii   55nP1P1   ddfff   usw.
Teil D         55544   YYGGa4   IIiii   8tnu1u2u3   ddfff   usw.
                                                  

TEMP

Teil A         99911   YYGGId   IIiii   99P0P0P0    usw.
Teil B         99922   YYGG/    IIiii   n0n0P0P0P0   usw.
Teil C         99933   YYGGId   IIiii   P1P1h1h1h1   usw.
Teil D         99944   YYGG/    IIiii   n1n1P1P1P1   usw.

Weitere Erläuterungen und Beschreibungen zu den Kodes SYNOP, PILOT und TEMP
können beim ZFWW x Flugmeteorologischer Dienst der LSK / LV der Nationalen
Volksarmee der DDR nachgelesen werden.
SYNOP wurde schon 1960 in der Volksmarine genutzt. Die DV 605/II, Schlüssel für meteorologische und hydrologische Beobachtung und Beratung.