Zurück
                              Vertrauliche Verschlußsache!
                              VVS-Nr.: A 372 761
                              Ausf. 0592 *

              MINISTERRAT
DER DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN REPUBLIK
MINISTERIUM FÜR NATIONALE VERTEIDIGUNG

             DV 040/0/001                   Sammler*30

    Organisation und Sicherstellung
      von Nachrichtenverbindungen

                 Armee


                 1989


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Einführungsbestimmung zur DV 040/0/001
1. Die Dienstvorschrift 040/0/001 Organisation und Sicherstel-
lung von Nachrichtenverbindungen, Armee, wird erlassen und
tritt am 01. 12. 1989 in Kraft. gleichzeitig damit treten außer
Kraft:
a) die DV 040/0/001 (DV-34/2) Organisation der Nachrichten-
   verbindungen im Armeekorps und in der Armee, Ausgabejahr
   1965, VVS-Lit.Nr.: 13/65,
b) die DV 040/0/002 (DV-34/1) Nachrichtenverbindungen in den
   Verbänden, Truppenteilen und Einheiten der Landstreitkräfte,
   Ausgabejahr 1968, VVS-Nr.: A 27 645,
c) die vorläufigen Grundsätze für den Schutz des Führungs- und
   Nachrichtensystems vor den Einwirkungen des Gegners vom
   25. 05. 1986, GVS-Nr.: A 682 882.
2. Die Dienstvorschrift gilt auch für
a) die Grenztruppen der DDR,
b) die Zivilverteidigung.


Berlin, den 06. 10.1989   Stellvertreter des Ministers und
                          Chef des Hauptstabes



Inhaltsverzeichnis
                                                  Seite
     Übersichts- und Einführungsteil                 1
I.   Grundlagen für die Organisation der             7
     Nachrichtenverbindungen

       Allgemeine Grundsätze                         7

       Nachrichtensystem                             9

       Organisation der Nachrichtenverbindungen     17

       Nachrichten- und Flugsicherungsverbindungen  21
II.  Vorbereitung des Nachrichtensystems und        25
     der Nachrichtentruppen

       Allgemeine Grundsätze                        25

       Nachrichtenverbindungen beim Herstellen      27
       der vollen Gefechtsbereitschaft der
       Truppen

       Nachrichtenverbindungen im Militärbezirk/    28
       in der Armee

III. Führung des Nachrichtensystems und der         31
     Nachrichtentruppen

       Allgemeine Grundsätze                        31

       Nachrichtenführungsorgane                    33

       Führungsstellen des Nachrichtensystems       37
       und der Nachrichtentruppen sowie deren
       Aufgaben

       Arbeitsgrundlagen des Chefs Nachrichten      42
       und der Abteilung Nachrichten

       Arbeitsgrundlagen der Kommandeure und        56
       Stäbe der Nachrichtenverbände und
       -truppenteile für die Planung und Ent-
       faltung des Nachrichtensystems

       Politische Arbeit in den Nachrichten-        62
       truppen

IV.  Nachrichtenverbindungen in den Armee-          67
     operationen

       Allgemeine Grundsätze                        67

       Nachrichtenverbindungen in der Angriffs-     73
       operation/im Angriffsgefecht

       Nachrichtenverbindungen in der Vertei-       81
       digungsoperation/im Verteidigungsgefecht

       Besonderheiten bei der Organisation der      86
       Nachrichtenverbindungen in der Küsten-
       richtung

       Besonderheiten bei der Organisation der      87
       Nachrichtenverbindungen im Gebirge

       Nachrichtenverbindungen in der Landungs-     88
       abwehroperation

       Nachrichtenverbindungen bei der Verlegung    91

       Nachrichtenverbindungen der rückwärtigen     95
       Dienste

V.  Nachrichtenverbindungen in Operationen/bei      99
    Gefechtshandlungen der Teilstreitkräfte

      Nachrichtenverbindungen in den Truppen        99
      der Luftverteidigung der Front und Armee

      Nachrichten- und Flugsicherungssystem        101
      der Luftstreitkräfte

        Allgemeine Grundsätze                      101

        Nachrichten- und Flugsicherungssystem      105

        Funktechnische Sicherstellung              108

      Nachrichtenverbindungen in den Seestreit-    112
      kräften

        Allgemeine Grundsätze                      112

        Nachrichtenverbindungen in der Flotte/     113
        Flottille in Seeoperationen/Kampfhand-
        lungen in See

      Nachrichtenverbindungen der Zivilver-        115
      teidigung

VI.  Schutz des Nachrichtensystems und der         117
     Nachrichtentruppen

VII. Technische Sicherstellung der Nachrichten-    129
     verbindungen und der Systeme der Automa-
     tisierten Truppenführung

Anlagen:

1    Abkürzungen                                   139

2    Taktische Zeichen                             145

Zusatz: Sonder- und Kurierauftrag BArch*64 Abbildung Kurierauftrag


I. Grundlagen für die Organisation der Nachrichtenverbindungen

Allgemeine Grundsätze

1.(1) Militärische Nachrichtenverbindungen (nachfolgend Nach-
richtenverbindungen) sind Verbindungen zur Nachrichtenüber-
tragung bzw. -beförderung in Systemen der Truppenführung und
Waffenleitung.
(2) Die Nachrichtenverbindungen haben folgende Hauptaufgaben
sicherzustellen:
a) Übertragen von Nachrichten aller Art sowie von Signalen der
   Benachrichtigung, Alarmierung und Warnung vor Handlungen des
   Gegners,
b) Sicherstellen der zentralisierten Gefechtsführung und der
   Führung der Führungsorgane, Truppen, Flieger- und Flotten-
   kräfte (nachfolgend Führungsorgane und Truppen),
c) Gewährleistung des Informationsflusses in automatisierten
   Führungssystemen,
d) Übertragen von Wettermeldungen und des Zeitzeichens,
e) Gewährleisten des Informationsflusses zwischen zusammenwir-
   kenden Führungsorganen und Truppen, insbesondere der Ver-
   einten Streitkräfte der Teilnehmerstaaten des Warschauer
   Vertrages (nachfolgend Vereinte Streitkräfte) sowie den
   zentralen Führungsbereichen, ihren Führungsorganen in den
   Bezirken und Kreisen der DDR und den Einsatzleitungen,
f) Sicherstellung der Führung der Verbände, Truppenteile, Ein-
   heiten und Einrichtungen der rückwärtigen Dienste und der
   technischen Sicherstellung.

2.(1) Die Nachrichtenverbindungen haben die rechtzeitige und
gedeckte Übertragung aller Arten von Nachrichten in hoher Güte
zu gewährleisten.
(2) Die Rechtzeitigkeit kennzeichnet die Fähigkeit einer Nach-
richtenverbindung, die Nachrichtenübertragung bzw. -beförderung
oder das Führen von Gesprächen in vorgegebener Zeit zu gewähr-
leisten.
(3) Die Gedecktheit kennzeichnet die Fähigkeit einer Nachrich-
tenverbindung, die Tatsache der Übertragung und den Inhalt der
zu übertragenen Nachricht vor dem Gegner geheimzuhalten.
(4) die Güte kennzeichnet die Fähigkeit einer Nachrichtenverbin-
dung, die übertragenen Nachrichten an den Empfangsstellen mit
der vorgegebenen Genauigkeit wiederzugeben.
3.(1) Zum Senden, Verarbeiten und /oder Empfangen von Nachrichten
werden Funk-, kosmische Funk-, Troposphärenfunk-, Richtfunk-,
Draht- und Kuriermittel eingesetzt.
(2) Funkmittel sind in allen Teilstreitkräften und Führungs-
ebenen das Hauptmittel und in bestimmten Fällen das einzige
Führungsmittel. Die Funkmittel gewährleisten Direktverbindungen
zu stationären, mobilen, fliegenden und schwimmenden Objekten
sowie zu Führungsorganen und Truppen, die losgelöst von den
Hauptstreitkräften oder der Einkreisung handeln.
(3) Kosmische Funkmittel werden zur Sicherstellung direkter Nach-
richtenverbindungen zwischen stationären und mobilen Nachrich-
tenzentralen über große Entfernungen eingesetzt.
(4) Troposphärenfunk-, Richtfunk- und Drahtmittel werden zum
Entfalten/zum Bau mobiler und stationärer mehrkanaliger Nach-
richtenverbindungen zwischen Nachrichtenzentralen sowie zwischen
den Elementen der Nachrichtenzentralen und den Elementen der
Führungsstellen eingesetzt.
(5) Kuriermittel werden zur Sicherstellung der Kurier- und Feld-
postverbindungen eingesetzt.

4. Über das Primärnetz, gebildet aus Funk-, kosmischer Funk-,
Troposphärenfunk-, Richtfunk- und Drahtkanälen sowie aus Ein-
richtungen zur Kanalbildung, -vermittlung und -schaltung werden
nachstehende Arten der Nachrichtenverbindungen betrieben:
a) Fernsprechverbindungen,
b) Fernschreibverbindungen,
c) Datenübertragungsverbindungen,
d) Faksimileverbindungen,
e) Videotelefonieverbindungen.

5. Zur Sicherstellung der Nachrichtenverbindungen im Interesse
einer stabilen, ununterbrochenen, operativen und gedeckten Füh-
rung der Führungsorgane und Truppen sind die Nachrichtenmittel
einzusetzen, die die Geheimhaltung des Inhalts der Nachrichten
und der Übertragung in Verbindung mit SAS- und Chiffriermitteln
maximal gewährleisten.

6.(1) Zum Schutz gegen die technische Aufklärung des Gegners und
zum Schaffen einer günstigen elektromagnetischen Lage in den
Entfaltungsräumen der Führungsstellen sind Einschränkungen für
das Betreiben und Festlegungen für die Reihenfolge der Inbe-
triebnahme von Funk-, kosmischen Funk-, Troposphärenfunk- und
Richtfunkverbindungen in Abhängigkeit vom Ort, von der Zeit und
der Gefechtsaufgabe in der Anordnung Nachrichtenverbindungen, in
Gefechtsordnungen, Gefechtsbefehlen oder Befehlsschemata fest-
zulegen.
(2) Einschränkungen für das Betreiben von Nachrichtenverbin-
dungen sind
a) die Funkstille, bei der weder gesendet noch empfangen werden
   darf (frequenzerzeugende Baugruppen von Nachrichtengeräten
   sind stromlos),
b) das Funksendeverbot, bei dem die HF-Abstrahlung des Senders
   verboten ist, die Empfangsbereitschaft jedoch gewährleistet
   sein muß. Das gilt nicht für abstrahlende Nachrichtenmittel,
   die zum Betreiben von Nachrichtenverbindungen zur Führung
   der Fliegerkräfte in der Luft, der Schiffe und Boote in See
   sowie zur Warnung der Führungsorgane und Truppen eingesetzt
   sind.

Nachrichtensystem

7.(1) Das Nachrichtensystem ist Bestandteil des Systems der
Truppenführung und Waffenleitung.
Es bildet die Gesamtheit von miteinander verbundenen und nach
Aufgaben, Ort und Zeit der Handlungen abgestimmten Nachrichten-
zentralen und -kanälen verschiedener Zweckbestimmung, die nach
einem einheitlichen Plan zur Sicherstellung der Truppenführung
und Waffenleitung entfaltet (geschaffen) werden.
(2) Das Nachrichtensystem ist als Diensthabendes System im Ge-
fechtsdienst zu betreiben.

8.(1) Das stationäre Nachrichtensystem besteht aus den früh-
zeitigen errichteten Nachrichtenzentralen und den zwischen ihnen
geschaffenen Nachrichtenverbindungen.
(2) Das stationäre Nachrichtensystem hat die Führung der Füh-
rungsorgane und Truppen in der ständigen Gefechtsbereitschaft,
bei der Überführung in höhere Stufen der Gefechtsbereitschaft,
bei der operativen Entfaltung und bei den ersten Kampfhand-
lungen sicherzustellen.
a) Während der Überführung der Führungsorgane und Truppen in
   höhere Stufen der Gefechtsbereitschaft wird das stationäre
   Nachrichtensystem mit mobilen Nachrichtenmitteln ergänzt.
b) Im Verlauf der Kampfhandlungen wird das mobile Nachrichten-
   system der allgemeinen Armee/Panzerarmee (nachfolgend Armee)
   vollständig entfaltet.

9. Das mobile Nachrichtensystem der Armee umfaßt im allgemeinen: siehe auch DV A 040/1/009
a) Nachrichtenzentralen der Führungsstellen,
b) Direktverbindungen zwischen den Führungsstellen,
c) mobiles Stütznachrichtennetz,
d) Anschlußverbindungen zwischen den Nachrichtenzentralen der
   Führungsstellen und dem Stationären oder mobilen Stütznach-
   richtennetz,
e) Kurier- und Feldpostverbindungen,
f) Organe der technischen Sicherstellung der Nachrichtenverbin-
   dungen und der Systeme der Automatisierten Truppenführung,
g) Nachrichtenreserven,
h) Nachrichtenführungssystem.
Die Grundlagen des mobilen Nachrichtensystems der Armee bilden
die Nachrichtenzentralen der Führungsstellen und das mobile
Stütznachrichtennetz.

10.(1) Die Nachrichtenzentrale der Führungsstelle ist ein Ele-
ment der Führungsstelle und für die Nachrichtenübertragung zu
anderen Führungsstellen sowie zur Sicherstellung der inneren
Verbindungen auf der Führungsstelle bestimmt.
(2) Nachrichtenzentralen sind auf dem Gefechts- und Wechselge-
fechtsstand, der Rückwärtigen Führungsstelle sowie der vorge-
schobenen, luftbeweglichen und Hilfsführungsstelle der Armee
zu entfalten:
a) Stationäre Nachrichtenzentrale, eingerichtet in geschützten
   oder ungeschützten Bauwerken, haben die Führung der Führungs-
   organe und Truppen im Frieden sowie im Krieg sicherzustellen
   und über zuverlässige Anschlußverbindungen zu außerhalb von
   Ortschaften befindlichen Anschaltpunkten des staatlichen
   Nachrichtennetzes zu verfügen.
   Im Frieden ist das Diensthabende System der Nachrichtenzen-
   tralen in Schutzbauwerken als Gefechtsdienst im verkürzten
   Bestand zu organisieren und durchzuführen.
b) Mobile Nachrichtenzentralen, untergebracht in Kraftfahrzeugen,
   gepanzerten Basisfahrzeugen, Containern, Deckungen aus vorge-
   fertigten Betonelementen, Eisenbahnzügen, Flugzeugen und Hub-
   schraubern oder Schiffen und Booten, werden im allgemeinen
   im Rahmen der Überführung der Führungsorgane und Truppen vom
   Friedens- in den Kriegszustand und zu Beginn sowie im Ver-
   lauf der Kampfhandlungen entfaltet.
   In den Unterbringungsräumen der mobilen Nachrichtenzentralen
   sind Deckungen für die Nachrichtenkräfte und -mittel unter
   Ausnutzung der Schutz- und Tarneigenschaften des Geländes
   vorzubereiten bzw. zu schaffen.

11. Organisationsstruktur und Bestand der Nachrichtenzentralen
hängen von ihrer Bestimmung ab. Di Nachrichtenzentrale kann
aus folgenden Elementen bestehen:
a) Gruppe der Kommandostabsfahrzeuge mit Nachrichtenmitteln und
   Mitteln der Automatisierten Truppenführung,
b) Fernsprechzentrale(-stelle,
c) Fernschreibzentrale/-stelle,
d) SAS- und Chiffrierzentrale (mit Abfertigung),
e) Funkzentrale/-empfangszentrale,
f) Funksendezentrale/-sendegruppe,
g) Zentrale der kanalbildenden Nachrichtenmittel (kosmische
   Funkstellen, Troposphärenfunk- und Richtfunkstellen, TF/WT-
   Stellen, Schaltstellen),
h) automatisierte Kanal-/Informationsvermittlung,
i) Zentrale der Mittel der Automatisierten Truppenführung,
k) Stromversorgungszentrale/-stelle,
l) Kurier- und Feldpostzentrale/-stelle,
m) Landeplatz für Verbindungsflugzeuge/-hubschrauber,
n) Führungspunkt der Nachrichtenzentrale,
o) Gruppe der technischen Wartung.

12.(1) Im Entfaltungsraum der Führungsstelle sind außerdem
unterzubringen:
a) Nachrichtenzentrale/-stelle für Regierungsverbindungen,
b) Nachrichtenmittel der Chefs/Leiter der Waffengattungen, Spe-
   zialtruppen und Dienste sowie der von zusammenwirkenden Ver-
   bänden eintreffenden operativen Gruppen.
(2) Die Führungsstellen sind nach einem einheitlichen Plan und
nur in Abstimmung mit dem Leiter der Nachrichtenzentrale zu
entfalten. Der Leiter der Nachrichtenzentrale ist gegenüber
allen in der Nachrichtenzentrale untergebrachten Elementen wei-
sungsberechtigt.

13. Zur Nutzung aller Verbindungsarten sind auf den Führungs-
stellen folgende Teilnehmernetze zu entfalten:
a) für Regierungsverbindungen,
b) für SAS-Fernsprechverbindungen,
c) für offene Fernsprechverbindungen,
d) für innere Fernsprechverbindungen,
e) für die Zentrale der Mittel der Automatisierten Truppen-
   führung,
f) für Dienstverbindungen.

14. Die Nachrichtenzentrale des Gefechtsstandes ist das Haupt-
element des Nachrichtensystems und gegenüber den Nachrichten-
zentralen aller anderen Führungsstellen der Armee weisungsbefugt.
Von ihr sind Nachrichtenverbindungen zu Nachrichtenzentralen der
nächsthöheren und nachgeordneten Führungsebenen sowie des
Zusammenwirkens im vollen Umfang zu organisieren.

15. Die Nachrichtenzentrale des Wechselgefechtsstandes hat wäh-
rend der Kampfhandlungen ununterbrochene Nachrichtenverbindungen
hoher Standhaftigkeit im befohlenen Umfang sicherzustellen. Sie
hat den Informationsfluß für den auf dem Wechselgefechtsstand
befindlichen Personalbestand des Führungsorgans der Armee zu
gewährleisten und ständig bereit zu sein, die Funktion der
Nachrichtenzentrale des Gefechtsstandes zu übernehmen, wenn
dieser verlegt oder ausgefallen ist.
Die bisherigen Nachrichtenzentrale des Gefechtsstandes wird Nach-
richtenzentrale des Wechselgefechtsstandes.

16.(1) Die Nachrichtenzentrale der Rückwärtigen Führungsstelle
hat die Nachrichtenverbindungen zu den Verbänden, Truppenteilen,
Einheiten und Einrichtungen der rückwärtigen Dienste und tech-
nischen Sicherstellung zu gewährleisten.
(2) Bei Ausfall des Gefechts- und Wechselgefechtsstandes hat
die Nachrichtenzentrale der Rückwärtigen Führungsstelle Bereit
zu sein, die Aufgaben der Nachrichtenzentrale des Gefechts-
standes zeitweilig und in begrenzten Umfang zu erfüllen.

17. Die Nachrichtenzentrale der Hilfsführungsstelle hat die
Nachrichtenverbindungen zu Führungsorganen und Truppen sicher-
zustellen, die in isolierten oder entfernten Richtungen bzw.
Räumen handeln.

18.(1) Die Nachrichtenzentrale der vorgeschobenen Führungsstelle
hat für den Befehlshaber die Führung der Führungsorgane und
Truppen während ihrer Verlegung in den Raum der Kampfhandlungen
sicherzustellen, wenn diese in der Richtung der Konzentrierung
der Hauptanstrengungen, zum Führen von Gegenangriffen oder zum
Erfüllen anderer wichtiger Aufgaben eingesetzt sind.
(2) Die Nachrichtenzentrale der vorgeschobenen Füh-
rungsstelle gehören Kommandostabsfahrzeuge des Befehlshabers
und der Chefs/Leiter der Waffengattungen, Spezialtruppen und
Dienst sowie Nachrichtenmittel auf gepanzerten Basisfahrzeugen.

19.(1) Die Nachrichtenzentrale der luftbeweglichen Führungs-
stelle hat die Standhaftigkeit des Nachrichtensystems zu erhöhen
und die zeitweilige Führung bestimmter Elemente es operativen
Aufbaus/der Gefechtsordnung bei bestimmten Kampf- bzw. Gefechts-
handlungen sicherzustellen. Außer Nachrichtenmitteln, die in
Flugzeugen/Hubschraubern installiert sind, können fliegende
Relaisstellen in Flugzeugen/Hubschraubern zum Bestand der luft-
beweglichen Führungsstelle gehören.
(2) Die Nachrichtenverbindungen der luftbeweglichen Führungs-
stelle sind direkt zu den Gegenstellen oder Stütznachrichten-
netz über bodengestützte Anschlußstellen sicherzustellen.
(3) Die Nachrichtenzentrale der luftbeweglichen Führungsstelle
hat das Diensthabende System am Boden oder in der Luft ständig
oder entsprechend Grafik aufrechtzuerhalten.

20.(1) Das Stütznachrichtennetz, als Teil des Primärnetzes, ist
Bestandteil des Nachrichtensystems, das aus Stütznachrichten-
zentralen und den sie verbindenden Nachrichtenkanälen besteht.
Das Stütznachrichtennetz bildet die Grundlage für die Sicher-
stellung der Nachrichtenverbindungen in einem oder mehreren
Führungssystemen.
(2) Zum Bestand des stationären Stütznachrichtennetzes gehören:
a) Nachrichtenzentralen der Führungsstellen,
b) Stütz- und Hilfsnachrichtenzentralen,
c) Troposphärenfunk-, Richtfunk- und Drahtverbindungen des
   stationären Nachrichtensystems,
d) Kanäle des staatlichen Nachrichtennetzes.

In das stationäre Stütznachrichtennetz können auch die Nach-
richtenzentralen der Kommandos der Militärbezirke und ihrer
Ausweichführungsstelle einbezogen werden.
(3) Zum Bestand des mobilen Stütznachrichtennetzes gehören:
a) Stütz- und Hilfsnachrichtenzentralen,
b) Achsen- und Rochadenverbindungen.
Achsen- und Rochadenverbindungen besteht aus mehreren Übertra-
gungswegen, die durch die Entfaltung mehrkanaliger Troposphären-
funk-, Richtfunk- und Drahtverbindungen zu realisieren sind.
(4) Die Anzahl der Achsen- und Rochadenverbindungen und ihr Ab-
stand voneinander sind vom Ausmaß der Operation, von der Ordnung
der Verlegung der Führungsstellen, den erforderlichen Nachrich-
tenverbindungen, den vorhandenen Nachrichtenkräften und -mitteln,
ihrem Zustand sowie den physikalisch-geographischen Bedingungen
des Kriegsschauplatzes abhängig.
Im Streifen der Armee sind 1 bis 2 Achsen zu entfalten. Die in
der Verlegerichtung des Gefechts- und Wechselgefechtsstandes
der Armee zu entfaltende Achse ist die Hauptachse.

21.(1) Mobile Stütznachrichtenzentralen werden an den Schnitt-
punkten von Achsen- und Rochadenverbindungen entfaltet. Sie haben
Nachrichtenkanäle und Gruppentrakte des Stütznachrichtennetzes
für den Anschluß von Nachrichtenzentralen der Führungsstellen
sowie Hilfsnachrichtenzentralen sicherzustellen und zu über-
geben.
(2) Die Entfaltungsräume für Stütznachrichtenzentralen sind so
auszuwählen, daß Nachrichtenzentralen der Führungsstellen sowie
Hilfsnachrichtenzentralen in kurzer Zeit mit minimalem Auf-
wand an Nachrichtenkräften und -mitteln angeschlossen werden
können.
In bestimmten Fällen können Nachrichtenzentralen von Führungs-
stellen als Stütznachrichtenzentrale arbeiten.
(3) Zum Bestand von Stütznachrichtenzentralen müssen Funk- und
Richtfunkmittel gehören, welche die Nachrichtenverbindungen zu
Kommandostabsfahrzeugen und luftbeweglichen Führungsstellen
während ihrer Bewegung aufnehmen können.
(4) Zum Bestand der mobilen Stütznachrichtenzentrale können
gehören:
a) Gruppe der kanalbildenden Nachrichtenmittel
b) Schaltstellen,
c) Fernsprechstelle,
d) Gruppe der Funkstellen,
e) Stromversorgungsstelle,
f) Führungspunkt der Stütznachrichtenzentrale.

22.(1) Hilfsnachrichtenzentralen sind zur Sicherstellung der
Nachrichtenverbindungen mit Verbänden, Truppenteilen und Ein-
richtungen zu entfalten, die in beträchtlicher Entfernung von
Stütznachrichtenzentralen oder den Nachrichtenzentralen der
Führungsstellen handeln und nicht über die erforderlichen Nach-
richtenkräfte und -mittel zum Herstellen von Direktverbindungen
zur Führungsstelle der nächsthöheren Führungsebene oder zum
Anschluß ihrer Führungsstellen an das Stütznachrichtennetz
verfügen.
(2) Zum Bestand der Hilfsnachrichtenzentrale können gehören:
a) Gruppe der kanalbildenden Nachrichtenmittel,
b) Fernsprechstelle,
c) Fernschreibstelle,
d) Gruppe der Funkstellen,
e) Stromversorgungsstelle,
f) Führungspunkt der Hilfsnachrichtenzentrale.

23. Über Direktverbindungen sind Kanäle des Primärnetzes un-
mittelbar zwischen Nachrichtenzentralen der Führungsstellen
bereitzustellen. Dazu sind Funk- kosmische Funk- und Tropo-
sphärenfunkmittel kleiner Kanalzahl einzusetzen.
In bestimmten Fällen können zur Sicherstellung von Direktver-
bindungen auch Richtfunk- oder Drahtverbindungen entfaltet
werden.

24.(1) Über Anschlußverbindungen sind Kanäle des Stütznachrich-
tennetzes zwischen Nachrichtenzentralen der Führungsstellen
oder einer Hilfsnachrichtenzentrale und einer Stütznachrichten-
zentrale bzw. einer Anschlußübertragungsstelle bereitzustellen.
Dazu sind mehrkanalige Richtfunk- und Drahtverbindungen zu be-
treiben.
(2) Nachrichtenzentralen der Führungsstellen sind an fas Stütz-
nachrichtennetz im allgemeinen auf zwei Stütznachrichtenzentra-
len anzuschließen, von denen eine auf der Hauptachse entfaltet
sein muß.

25.(1) Das Netz der Kurier- und Feldpostverbindungen umfaßt
a) Kurier- und Feldpostzentralen bzw. Kurier- und Feldpost-
   stellen/-austauschstellen,
b) Kuriermittel (Kraftfahrzeuge, gepanzerte Gefechtsfahrzeuge,
   Flugzeuge, Hubschrauber, Boote),
c) festgelegte Kurierstrecken.
(2) Die Jurier- und Feldpostverbindungen habenden Empfang, die
Bearbeitung, die Beförderung und das Zustellen aller Arten von
Gefechtsdokumenten und Postsendungen zu gewährleisten.

26. Das System der technische Sicherstellung von Nachrichtenver-
bindungen und Systemen der Automatisierten Truppenführung ist
Bestandteil des Nachrichtensystems und dient der Sicherstellung
des Bedarfs der Führungsorgane und Truppen mit Nachrichtenaus-
rüstung und Mitteln der Automatisierten Truppenführung, zum
Gewährleisten ihres einwandfreien Betriebes, ihrer Wiederher-
stellung und Instandsetzung bei Schäden sowie der Wiederinbe-
triebnahme. Das System umfaßt:
a) Führungsorgane der technischen Sicherstellung,
b) Nachrichteninstandsetzungstruppenteile und -einheiten,
c) Nachrichtenwerkstätten und -gerätelager,
d) Wartungsgruppen.

27.(1) Die Nachrichtenreserve hat die Lösung überraschend auf-
tretender Aufgaben, die sich aus Veränderungen der Lage ergeben,
zu sichern.
(2) Die Nachrichtenreserve ist aus Nachrichtenkräften und
-mitteln der strukturmäßigen Nachrichtentruppenteile und -ein-
heiten zu bilden. Nach ihrem Einsatz ist die Nachrichtenreserve
in möglichst kurzer Zeit wieder aufzufüllen.

28. Das Nachrichtenführungssystem hat das Funktionieren des Nach-
richtensystems und der automatisierten Führungssysteme in der
vorgegebenen Qualität zu gewährleisten. Das System umfaßt:
a) Nachrichtenführungsorgane uns -stellen,
b) Führungspunkte der Nachrichtenzentralen der Führungsstellen
   sowie der Stütz- und Hilfsnachrichtenzentralen.
c) Dienstverbindungen,
d) Automatisierungsmittel.

Organisation der Nachrichtenverbindungen

29. Die Nachrichtenverbindungen sind auf der Grundlage des
Entschlusses des Befehlshabers für die Operation, der Anordnung
Nachrichtenverbindungen des Stabes der nächsthöheren Führungs-
ebene und den Anweisungen des Stellvertreters des Befehlshabers
und Chefs des Stabes zur Organisation der Führung und der Nach-
richtenverbindungen unter Berücksichtigung des Be- und Zustandes
der Nachrichtenkräfte und -mittel, der Zeit für die Entfaltung
des Nachrichtensystems und der möglichen Einwirkung es Gegners
zu organisieren.

30.(1) Die Nachrichten- und Flugsicherungstruppen und das von
ihnen zu entfaltende Nachrichtensystem müssen ständig bereit
sein, Aufgaben zum Gewährleisten der Führung der Führungsorgane
und Truppen in der Operation/im Gefecht unter den verschieden-
sten Bedingungen der Lage zu erfüllen.
(2) Das Nachrichtensystem ist nach folgenden Grundsätzen zu
entfalten:
a) Verantwortung des Stabes der übergeordneten Führungsebene
   für die Nachrichtenverbindungen zu unmittelbar unterstellen
   und nachgeordneten Führungsebenen,
b) Organisation der Nachrichtenverbindungen des Zusammenwirkens
   zwischen den Vereinigungen/Verbänden der Vereinten Streit-
   kräfte, ihrer Teilstreitkräfte, Waffengattungen, Spezial-
   truppen und Dienst,
c) allseitige Sicherstellung der Nachrichtenverbindungen und der
   Systeme der Automatisierten Truppenführung,
d) ununterbrochene Nachrichtenführung.

31.(1) Im Nachrichtensystem sind eine hohe Gefechtsbereitschaft,
Standhaftigkeit, Mobilität, Durchlaßfähigkeit und Sicherheit
ununterbrochen aufrechtzuerhalten.
(2) Die Gefechtsbereitschaft des Nachrichtensystems ist der Grad
der Fähigkeit, unverzüglich entsprechend den Normativen des
Planes der Überführung vom Friedens- in den Kriegszustand und
den Festlegungen der Bereitschaftsstufen für das Nachrichten-
und Flugsicherungssystem unter allen Bedingungen der Lage die
Truppenführung und Waffenleitung sicherstellen zu können.
(3) Die Standhaftigkeit des Nachrichtensystems ist seine Fähig-
keit, die Truppenführung und Waffenleitung unter allen Einwirk-
faktoren zu gewährleisten. Die Standhaftigkeit des Nachrichten-
systems wird durch seine Überlebensfähigkeit, Störfestigkeit und
Zuverlässigkeit bestimmt.
(4) Die Mobilität des Nachrichtensystems kennzeichnet seine
Fähigkeit zur Entfaltung, zum Abbau und zur Verlegung in fest-
gelegten Zeiten sowie zum Verändern seiner Struktur in Über-
einstimmung mit der Lage.
(5) Die Durchlaßfähigkeit des Nachrichtensystems ist sein Ver-
mögen, vorgegebene Nachrichtenmengen in einer Zeiteinheit zu
übertragen.
(6) Die Sicherheit de Nachrichtensystems kennzeichnet seine
Fähigkeit, in Abhängigkeit von seiner Resistenz gegen Aufklä-
rung und seiner Imitationssicherheit, allen Aufklärungsarten
des Gegners standzuhalten und der Desorganisation, der Desinfor-
mation sowie dem nichtsanktionierten Zugriff zu Nachrichten in-
nerhalb des Nachrichtensystems entgegenzuwirken.

32. Zur Sicherstellung der Nachrichtenverbindungen sind einzu-
setzen:
a) Funk- und kosmische Funkmittel von den übergeordneten und
   nachgeordneten Führungsebenen,
b) Troposphärenfunk-, Richtfunk-, Draht- und Kuriermittel zum
   Entfalten von Direktverbindungen/Richtungen zwischen den
   Führungsstellen und zur Organisation des Kurier- und Feldpost-
   dienstes sowie Kanäle des Stütznachrichtennetzes im allge-
   meinen von der übergeordneten Führungsebene,
c) Kanäle der verschiedenen Primärnetze als Reservekanäle für
   alle Nachrichtenverbindungen.

33. Unabhängig von der Verantwortung für die Sicherstellung
einer Nachrichtenverbindung haben bei Verbindungsunterbrechungen
die Nachrichtenführungsorgane aller Führungsebenen alles zur
unverzüglichen Wiederherstellung der Nachrichtenverbindungen zu
unternehmen.

34. Die Befehlshaber/Kommandeure und die Stellvertreter des
Befehlshabers und Chefs der Stäbe/Stellvertreter der Kommandeure
und Stabschefs der Vereinigung/Verbände haben ständig Nach-
richtenmittel mitzuführen, mit denen sie persönlich in der Lage
sind, Nachrichten zu senden und zu empfangen. Ein Lösen von
diesen Nachrichtenmittel ist unzulässig!

35. Die Ziele einer Operation können nur durch gemeinsame An-
strengungen aller daran beteiligten Vereinigungen und Verbände
der Teilstreitkräfte sowie Verbände und Truppenteile der Waffen-
gattungen, Spezialtruppen und Dienst erreicht werden. Dazu sind
folgende Nachrichtenverbindungen des Zusammenwirkens zu organi-
sieren:
a) auf Weisung des Stellvertreters des Oberbefehlshabers und
   Chefs des Stabes der Front
   - zwischen den Armeen,
   - zwischen den an den Flanken und den in zusammenlaufenden
     Richtungen handelnden Verbänden und Truppenteilen,
   - zwischen den Armeen und den Panzerabwehrreserven, beweg-
     lichen Speerabteilungen und Fliegerkräften der Front;
b) auf Weisung des Stellvertreters des Befehlshabers und Chefs
   des Stabes der Armee
   - zwischen den Verbänden der Armee und ihren an den Flanken
     handelnden Truppenteilen,
   - zwischen den allgemeinen Verbänden/Truppenteilen, den
     Armeefliegerkräften sowie den Panzerabwehrreserven, Artille-
     riegruppen und beweglichen Sperrabteilungen der Armee,
   - zwischen den Panzerabwehrreserven, Artilleriegruppen und
     beweglichen Sperrabteilungen der Armee,
   - zwischen der Truppenluftabwehr der Armee und den Armee-
     fliegerkräften.

36. Für das Herstellen und Halten der Nachrichtenverbindungen
des Zusammenwirkens sind verantwortlich:
a) entlang der Front - der rechte Nachbar,
b) vom rückwärtigen Gebiet zur Front - der Stab des Verbandes
   in der zweiten Staffel oder der allgemeinen Reserve,
c) zwischen allgemeinen Verband/Truppenteil und Verbänden/Trup-
   penteilen anderer Teilstreitkräfte sowie Waffengattungen,
   Spezialtruppen und Dienste - die Stäbe der Verbände/Truppen-
   teile der Teilstreitkräfte sowie Waffengattungen, Spezial-
   truppen und Dienste,
d) zwischen Verbände/Truppenteilen der Teilstreitkräfte und
   Verbänden/Truppenteilen der Waffengattungen, Spezialtruppen
   und Dienste - die Verbände/Truppenteile der Teilstreitkräfte.

37. Nachrichtenverbindungen des Zusammenwirkens sind herzu-
stellen:
a) zwischen den Armeen entlang der Front und vom rückwärtigen
   Gebiet zur Front
   - über Funk- und kosmische Funkverbindungen (Direktverbin-
     dungen) sowie mit Kuriermitteln der Armee,
   - über die Stütznachrichtennetze auf Kanälen, die vom Stab
     der nächsthöheren Führungsebene oder von den Stäben der
     zusammenwirkenden Armeen innerhalb des eigenen Streifens
     festgelegt werden;
b) zwischen den Armeen, allgemeinen Verbänden, Verbänden und
   Truppenteilen der Waffengattungen, Spezialtruppen und Dienste
   sowie den Front- und Armeefliegerkräften
   - über die vereinigten Gefechtsstände/Wechselgefechtsstände
     der Fliegerkräfte und Truppenluftabwehr der Armeen
   - über die Gefechtsführungsgruppen, die auf den Gefechts-
     ständen der allgemeinen Verbände entfaltet werden,
   - über die Leit- und Zielzuweisungsstellen, die im allgemeinen
     in den Räumen der Gefechtsstände der Fla-Raketentruppen-
     teile entfaltet werden,
   - über die Fliegerleitoffiziere bei den motorisierten
     Schützen- und Panzertruppenteilen, wobei die Funkverbin-
     dungen mit Nachrichtenmitteln der Gefechtsstände der Flie-
     gerkräfte der Armeen, der Gefechtsführungsgruppen, der
     Leit- und Zielzuweisungsstellen sowie der Fliegerleitoffi-
     ziere hergestellt werden,
   - über das Stütznachrichtennetz auf Kanälen, die vom Chef
     Nachrichten der Armee zugewiesen werden;
c) zwischen der Armee und den Verbänden der Seestreitkräfte
   - über Funk- und kosmische Funkverbindungen (Direktverbin-
     dungen) sowie mit Kuriermitteln beider zusammenwirkender
     Stäbe,
   - über Funkverbindungen mit Funkmitteln, die zum bestand der
     operativen Gruppe der Seestreitkräfte beim Gefechtsstand
     der Armee gehören,
   - über das Stütznachrichtennetz (an der Küste) auf Kanälen,
     die vom Chef Nachrichten der Front oder der Vereinigung
     der Seestreitkräfte zugewiesen werden;
e) zwischen den Armeen/Verbänden und den Verbänden/Truppen-
   teilen der Grenztruppen der DDR
   - über Funkverbindungen und mit Kuriermitteln beider zu-
     sammenwirkenden Stäbe,
   - mit Nachrichtenmitteln den operativen Gruppen der Grenz-
     truppen der DDR, die sich auf den Gefechtsständen der
     Armee/der Verbände befinden,
   - über das Stütznachrichtennetz auf Kanälen, die vom Chef
     Nachrichten der Armee zugewiesen werden;
f) zwischen Vereinigungen, Verbänden oder Truppenteilen, die
   aufeinander zukommend handeln - über Funk-, kosmische Funk-
   oder Troposphärenfunkverbindungen mit Nachrichtenmitteln der
   zusammenwirkenden Stäbe.

38. Zum Gewährleisten einer stabilen Führung des Zusammenwir-
kens zwischen den Stäben der Armee der Vereinten Streitkräfte
sind gegenseitig operative Gruppen mit oder ohne Nachrichten-
mittel auszutauschen:
a) vom Stab des Oberkommandos auf dem Kriegsschauplatz zum
   Generalstab/Hauptstab sowie zu den Stäben der Fronten und
   Flotten,
b) vom Stab der Front zu den Stäben der ihrem Bestand zugeord-
   neten Armeen der Vereinten Streitkräfte,
c) vom Stab der Armee zu den Stäben der ihrem Bestand zugeord-
   neten Verbände der Armeen der Vereinten Streitkräfte.
Analoge operative Gruppen sind von den Stäben der Armeen der
Vereinten Streitkräfte (Flotten) zu den Stäben von Vereinigungen
der Vereinigten Streitkräfte zu entsenden.

Nachrichten- und Flugsicherungstruppen
39.(1) Die Nachrichten- und Flugsicherungstruppen (nachfolgend
Nachrichtentruppen) haben die Aufgabe, das Nachrichtensystem
zu entfalten, als Diensthabendes System zu betreiben und die
Führung der Truppen  in allen Gefechtsarten sicherzustellen.
Außerdem haben die Nachrichtentruppen
a) Automatisierungsmittel auf den Führungsstellen zu entfalten
   und zu betreiben,
b) die technische Sicherstellung von Nachrichtenverbindungen und
   Systemen der Automatisierten Truppenführung zu gewährleisten,

c) organisatorische und technische Maßnahmen zum erhöhen der
   Nachrichtensicherheit zu realisieren.
(2) Im Bereich der Luftstreitkräfte und Luftverteidigung haben
die Nachrichtentruppen außerdem Aufgaben zur funktechnischen
Sicherstellung (Funkmeßsicherstellung und flugsicherungstech-
nische Sicherstellung) im eigenen und im Interesse der Armee-
fliegerkräfte zu erfüllen.

40. Die Nachrichtenverbände, -truppenteile und -einheiten der
Vereinigungen, Verbände und Truppenteile haben zum Schaffen des
stationären und mobilen Nachrichtensystems zu entfalten und zu
betreiben:
a) Nachrichtenzentralen und Mittel der Automatisierten Truppen-
   führung auf den stationären und mobilen Führungsstellen sowie
   stationäre bzw. mobile Stütz-, Hilfs- und Standortnachrich-
   tenzentralen,
b) Funk- und kosmische Funkverbindungen (Direktverbindungen)
   zwischen den Führungsstellen,
c) Troposphärenfunk-, Richtfunk- und Drahtverbindungen (An-
   schlußverbindungen) zwischen den Nachrichtenzentralen der
   Führungsstellen und dem Stütznachrichtennetz.

41. Die Leitungsbautruppenteile haben Achsen- und Rochadenver-
bindungen sowie Stütz- und Hilfsnachrichtenzentralen mit mehr-
kanaligen Troposphärenfunk-, Richtfunk- und Drahtmitteln zu
entfalten.

42. Die Nachrichtentruppenteile/-einheiten der Leiter der Rich-
tungsverbindungen haben den Anschluß der Nachrichtenzentralen
der Führungsstellen der Vereinigungen/Verbände an das Stütznach-
richtennetz der nächsthöheren Führungsebene zu realisieren sowie
Funk- und Troposphärenfunkverbindungen (Direktverbindungen) zwi-
schen den Führungsstellen der übergeordneten und den nachgeord-
neten Führungsebenen zu entfalten.

43. Die Einheiten und Einrichtungen zum Gewährleisten der Nach-
richtensicherheit haben die Einhaltung der Dienstvorschriften
und Anleitungen der Nachrichtenbetriebsdienstes, der Festlegungen
zur Funktarnung, der Sicherheitsbestimmungen für die Installation
und Nutzung von SAS- und Chiffriermitteln sowie Mitteln der
Automatisierten Truppenführung, der Regeln der gedeckten Trup-
penführung und anderer spezieller Festlegungen zum Gewährlei-
sten der Nachrichtensicherheit von den Führungsorganen der Ver-
einigungen, Verbände und Truppenteile sowie den Nachrichtenver-
bänden, -truppenteilen, -einheiten und -einrichtungen zu kon-
trollieren.

II. Vorbereitung des Nachrichtensystems und der Nachrichten-
    truppen

Allgemeine Grundsätze

44.(1) Zur Sicherstellung der Truppenführung ist das stationäre
Nachrichtensystem im Frieden zu schaffen und ständig weiter zu
entwickeln. Mobile Nachrichtensysteme sind zu Beginn und im
Verkauf von Operationen der Vereinigungen zu entfalten.
(2) Das stationäre Nachrichtensystem ist entsprechend der Be-
stimmung, der Dislozierung der Führungsorgane und Truppen in
den Garnisonen, ihrer geplanten operativen Entfaltung und der
festgelegten Führungsorganisation zu schaffen.
(3) Die Vorbereitung des stationären Nachrichtensystems und der
Nachrichtentruppen hat so zu erfolgen, daß die Aufgabenerfüllung
in der Anfangsperiode eines Krieges und in dessen Verlauf unter
äußerst angespannten und schwierigen Bedingungen sowie unter der
Einwirkung aller Waffenarten des Gegners möglich ist. Der Ausfall
einzelner Führungsstellen und Nachrichtenzentralen/-stellen darf
nicht zu einer schwerwiegenden Beeinträchtigung der Truppen-
führung führen.

45. Die rechtzeitige Vorbereitung des stationären Nachrichten-
systems beinhaltet:
a) Errichten von Nachrichtenzentralen der Führungsstellen,
   Stütz-, Hilfs- und Standortnachrichtenzentralen sowie die
   Sicherstellung geplanter Nachrichten- und Anschlußverbin-
   dungen an das staatliche Nachrichtennetz,
b) Vorbereiten der Entfaltungsräume für mobile Nachrichtenzen-
   tralen und der Nachrichtenverbindungen in den Räumen der
   Entfaltung der Führungsorgane und Truppen im Rahmen der Aus-
   lösung höherer Stufen der Gefechtsbereitschaft,
c) Erhöhen der Standhaftigkeit des staatlichen Nachrichtennetzes,
d) Gewährleisten der personellen Auffüllung der stationären
   Nachrichtenzentralen sowie der Nachrichtenverbände, -truppen-
   teile und -einheiten der ständigen Gefechtsbereitschaft und
   ihre Ausrüstung mit Nachrichtenmitteln und Mitteln der Auto-
   matisierten Truppenführung,
e) Schaffen von Nachrichtenreserven,
f) Aufrechterhalten einer hohen Gefechts- und Mobilmachungsbe-
   reitschaft des Nachrichtensystems und der Nachrichtentruppen,
g) rechtzeitige Planung und Sicherstellung der Nachrichtenver-
   bindungen für die ersten Operationen,
h) regelmäßiges Durchführen von Trainings in den verschiedenen
   Nachrichtennetzen, insbesondere auf Nachrichtenverbindungen
   des Zusammenwirkens mit den Armeen der Vereinten Streitkräfte
   und mit zentralen Führungsbereichen der DDR,
i) Durchführung der politischen und Gefechtsausbildung sowie der
   psychologischen Vorbereitung der Nachrichtentruppen auf das
   Gefecht in hoher Qualität und Effektivität,
k) Weiterentwickeln der Theorie des militärischen Nachrichten-
   wesens.

46. Beim weiteren Ausbau des stationären Nachrichtensystems ist
davon auszugehen, daß es bei der Sicherstellung der Truppen-
führung in der ständigen Gefechtsbereitschaft, beim Durchführen
des Gefechtsdienstes im Rahmen des Diensthabenden Systems und
bei der Überführung der Führungsorgane und Truppen vom Friendens-
in den Kriegszustand ebenfalls in eine höhere Stufe der Ge-
fechtsbereitschaft überführt werden muß.
Dazu ist eine höhere Gefechtsbereitschaft entsprechend den
Bereitschaftsstufen des Nachrichten- und Flugsicherungssystems
als die der Führungsorgane und Truppen, für deren Führung das
Nachrichtensystem bestimmt ist, zu gewährleisten.

47.(1) Die Nachrichtenverbindungen sind im Frieden zu planen.
Die Planung umfaßt
a) das Erarbeiten des Planes der Organisation der Führung und
    Nachrichtenverbindungen für die ersten Operationen in der
    Anfangsperiode eines Krieges und zur Sicherstellung der
    Führung der Mobilmachung der Führungsorgane und Truppen,
b) das Erarbeiten der dazu erforderlichen Gefechtsdokumente und
   Betriebsunterlagen.
(2) In Abhängigkeit von den sicher verändernden Aufgaben zur
Sicherstellung der Truppenführung, den operativ-technischen
Möglichkeiten der Nachrichtenverbände, -truppenteile und -ein-
richtungen sowie anderen Bedingungen sind die Pläne der Organis-
sation der Führung und Nachrichtenverbindungen ständig zu ak-
tualisieren.

Nachrichtenverbindungen beim Herstellen der vollen Gefechts-
bereitschaft der Truppen

48. Die wichtigsten Aufgaben der Nachrichtenverbindungen der
Vereinigungen beim Herstellen der vollen Gefechtsbereitschaft
der Vereinten Streitkräfte besteht darin, die Weisungen zur
Überführung der Führungsorgane und Truppen in die festgelegten
Stufen der Gefechtsbereitschaft und andere Gefechtsdokumente zu
übertragen sowie die Leitung der Mobilmachung sicherzustellen.
Diese Forderungen setzen die rechtzeitige Überführung der Nach-
richtentruppen in die volle Gefechtsbereitschaft voraus.

49. Die Weisungen zur Überführung der Führungsorgane und Trup-
pen in die verschiedenen Stufen der Gefechtsbereitschaft bzw.
für die Durchführung der Mobilmachung sind auf den Nachrichten-
verbindungen des stationären Nachrichtensystems, der Gefechts-
führungssysteme der Truppen und des staatlichen Nachrichtennetzes
zu übermitteln. Weisungen zur Mobilmachung an die Wehrkreiskommandos
sind zum Erhöhen der Zuverlässigkeit doublierend an Stäbe,
Führungsorgane oder andere Einrichtungen zu senden, die am
gleichen Standort disloziert sind.

50. Die Nachrichtenverbindungen sind bei der Entfaltung der
Führungsorgane und Truppen von vorbereiteten Führungsstellen
und im allgemeinen unter Ausnutzen von Kanälen des im Frieden
geschaffenen stationären Stütznachrichtennetzes der Vereinigung
einschließlich vorbereiteter Anschlußverbindungen sicherzustel-
len.

51. Das Herstellen der vollen Gefechtsbereitschaft des Nachrich-
tensystems sowie der Nachrichtentruppen bei gleichzeitigem
Durchführen von Maßnahmen zu ihrer Mobilmachung (personeller
Ergänzung) und die Abschlußetappe ihrer unmittelbaren Vorbe-
reitung zur Sicherstellung der Truppenführung beinhalten:
a) Kapazitätserhöhung der Nachrichtenverbindungen der vorberei-
   teten Führungsstellen durch die Übernahme zusätzlich geplan-
   ter Kanäle des staatlichen Nachrichtennetzes und durch die
   Entfaltung von mobilen Nachrichtenmitteln,
b) Verstärkung der diensthabenden Besatzungen der Nachrichten-
   zentralen der vorbereiteten Führungsstellen sowie der Stütz-,
   Hilfs- und Standortnachrichtenzentralen,
c) Dezentralisierung der Nachrichtenreserven,
d) Verstärkung der Sicherung des Nachrichtensystems,
e) Überprüfung der Betriebsbereitschaft der geplanten Reserve-
   kanäle,
f) Mobilmachung und personelle Ergänzung von Nachrichtenver-
   bänden und -truppenteilen sowie das Herstellen ihrer Ge-
   schlossenheit.

52.(1) Die Auffüllung und Wiederherstellung der Kampffähigkeit
von Nachrichtenverbänden und -truppenteilen während des Krieges
sind zu gewährleisten durch
a) Ermitteln und Melden des Bedarfs an Nachrichtenkräften und
   -mitteln gemäß der Organisationsstruktur für die geplante
   Operation,
b) Organisation und Sicherstellung der Ausbildung von Nachrich-
   tenkräften in den Lehr- und Ausbildungseinrichtungen,
c) Schaffen, rechtzeitiges Ergänzen und zweckmäßige Unterbringung
   von Reserven an Nachrichtenmitteln,
d) Verteilen und Nutzen der in Instandsetzungseinrichtungen wie-
   derhergestellten Nachrichtentechnik.
(2) Reihenfolge und Umfang der Auffüllung von Verlusten in den
Nachrichtenverbänden und -truppenteilen sind in Abhängigkeit von
den zu erfüllenden Gefechtsaufgaben festzulegen.

Nachrichtenverbindungen im Militärbezirk/in der Armee

53. Die Hauptaufgabe der Nachrichtenverbindungen des Militärbe-
zirkes/der Armee besteht darin, die Truppenführung in der stän-
digen Gefechtsbereitschaft, die Überführung der Truppen in
höhere Stufen der Gefechtsbereitschaft, die Führung der Mobil-
machung, der operativen Entfaltung und der Luftabwehr sowie der
Territorial- und Zivilverteidigung sicherzustellen.
Dazu sind außer den Nachrichtenzentralen der Kommandos der Mili-
tärbezirke und der ihnen nachgeordneten Führungsorgane und Trup-
en in den Objekten der ständigen Dislozierung Nachrichtenzen-
tralen/Hilfsnachrichtenzentralen für die Ausweichführungsstellen
der Territorialen Militärbezirke, für vorbereitete Gefechts- und
Wechselgefechtsstände sowie für die Rückwärtige Führungsstelle
der Führungsorgane der Armeen zu schaffen.
Diese Nachrichtenzentralen/Hilfsnachrichtenzentralen haben nach
Auslösung der vollen Gefechtsbereitschaft unverzüglich die Be-
reitschaft zur Sicherstellung der Führung des Territorialen
Militärbezirkes und der Armee herzustellen.

54. Die Nachrichtenverbindungen des Territorialen Militärbe-
zirkes haben außer der Sicherstellung der Führung der Verbände,
Truppenteile und Einrichtungen die Führung nachstehender Auf-
gaben bzw. Einrichtungen zu gewährleisten:
a) Aufstellen, Ausbildung und Inmarschsetzung von Reservetrup-
   penteilen und -einheiten,
b) Maßnahmen zum Gewährleisten der Operationsfreiheit und der
   Unterstützung der Handlungen der Vereinten Streitkräfte auf
   dem Territorium des Militärbezirkes,
c) Führung der Lehr- und Ausbildungseinrichtungen, der dem
   Ministerium für Nationale Verteidigung unmittelbar unter-
   stellten Verbände, Truppenteile und Einrichtungen, die im
   Bereich des Militärbezirkes disloziert sind, sowie der Organe
   des Straßenkommandantendienstes,
d) Maßnahmen der Territorial- und Zivilverteidigung.

55. Die Führung des Nachrichtensystems und der Nachrichtentrup-
pen im Militärbezirk, der eine Armee formiert, ist bis zur Ver-
legung der Befehlshabers und des Stabes der Armee vom Chef Nach-
richten der Armee und nach seiner Verlegung vom Chef Nachrich-
ten des Territorialen Militärbezirkes zu realisieren.

56. Von den Führungsstellen des Territorialen Militärbezirkes
sind folgende Nachrichtenverbindungen zu organisieren:
a) zu den Führungsstellen des Ministeriums für Nationale Vertei-
   digung,
b) zum Oberkommando auf dem Kriegsschauplatz,
c) zum zentralen Gefechtsstand und zentralen Wechselgefechts-
   stand der Luftstreitkräfte und Luftverteidigung,
d) zu dem Ministerium für Nationale Verteidigung unmittelbar
   unterstellten Verbänden, Truppenteilen und Einrichtungen, die
   im Bereich des Territorialen Militärbezirkes disloziert sind,
e) zu den Wehrkreiskommandos,
f) zu operativen Gruppen, die zur Führung der Mobilmachung und
   zur Unterstützung der Vereinten Streitkräfte bei deren Ver-
   legung auf dem Territorium des Militärbezirkes eingesetzt
   sind,
g) zu den Einsatzleitungen,
h) zu den Reichsbahndirektionen sowie den Einrichtungen des Kom-
   binates Seeverkehr- und Hafenwirtschaft, des Kombinates Bin-
   nenschiffahrt und Wasserstraßen und der INTERFLUG auf dem
   Territorium des Militärbezirkes.

57. Die Nachrichtenverbindungen im Territorialen Militärbezirk
sind über die Kanäle des stationären Stütznachrichtennetzes, des
staatlichen Nachrichtennetzes und der Standortnachrichtenzen-
tralen sowie über die Nachrichtenzentralen der Führungsstellen
der Vereinigungen, Verbände und Truppenteile aller Teilstreit-
kräfte, die im Bereich des Territorialen Militärbezirkes handeln
bzw. disloziert sind, zu organisieren.
Zur Organisation der Funknetze und -richtungen sind vorwiegend
stationäre Funkempfangs- und Funksendezentralen zu nutzen.

58. Zur Sicherstellung der Führung der unterstellten Führungs-
organe und Truppen sind im Territorialen Militärbezirk zu or-
ganisieren:
a) Funknetze des Führungsorgans des Territorialen Militärbe-
   zirkes zur Verbindung mit den Kommandeuren und Stäben der
   unterstellten Verbände,
b) Funknetze und -richtungen der Chefs/Leiter der Waffengattun-
   gen, Spezialtruppen und Dienste zur Sicherstellung der Füh-
   rung der Verbände, Truppenteile und Einheiten,
c) Funknetze der rückwärtigen Dienste und technische Sicher-
   stellung zur Verbindung mit den Verbänden, Truppenteilen und
   Einrichtungen der rückwärtigen Dienste und der technische
   Sicherstellung, einschließlich der dem Ministerium für Natio-
   nale Verteidigung unterstellten Verbände, Truppenteile und
   Einrichtungen, die im Bereich des Territorialen Militärbe-
   zirkes disloziert sind, sowie mit den Umladeräumen,
d) Funknetze des Kommandantendienstes zur Verbindung mit den
   Kommandantendiensttruppenteilen und -einheiten,
e) Funknetze des Zusammenwirkens zu Stäben und Formationen der
   Zivilverteidigung, die im Bereich des Territorialen Militär-
   bezirkes disloziert sind,
f) Funknetz der Führungsstellen des Territorialen Militärbezir-
   kes.

59. Der Kurier- und Feldpostdienst ist im Territorialen Militär-
bezirk über die entfaltenden Kurier- und Feldpostzentralen
sowie die Einrichtungen des Zentralen Kurierdienstes der Deut-
schen Post sicherzustellen.

III. Führung des Nachrichtensystems und der Nachrichtentruppen

Allgemeine Grundsätze

60. Die Führung des Nachrichtensystems und der Nachrichtentrup-
pen (nachfolgend Nachrichtenführung) ist die eilgerichtete
Tätigkeit der Chefs/Leiter der Nachrichtenführungsorgane sowie
der Kommandeure und Führungsorgane der Nachrichtenverbände und
-truppenteile zur allseitigen Vorbereitung und zum effektiven
Einsatz der ihnen zur Verfügung stehenden Nachrichtenkräfte und
-mittel sowie Mittel der Automatisierten Truppenführung bei der
Erfüllung der Aufgaben zur Sicherstellung der Truppenführung und
Waffenleitung.

61. Die Nachrichtenführung umfaßt:
a) Organisation und Durchführung von Maßnahmen zum Erhöhen und
   Aufrechterhalten des Führungs- und Nachrichtenverbände sowie
   zum Gewährleisten der Kampffähigkeit der Nachrichtenverbände,
   -truppenteile und -einrichtungen,
b) ununterbrochenes Erfassen und Beurteilen der Angabe über
   den Zustand des Nachrichtensystems,
c) Entschlußfassung für die Organisation der Nachrichtenverbin-
   dungen und Aufgabenstellung an die Nachrichtenverbände,
   -truppenteile und -einrichtungen,
d) Planung der Nachrichtenverbindungen,
e) Organisation und Durchführung von Maßnahmen des Schutzes vor
   der technischen Aufklärung des Gegners und der funkelektro-
   nischen Niederhaltung,
f) Gefechts-, technische und rückwärtige Sicherstellung der
   Nachrichtenverbindungen sowie der Systeme der Automatisier-
   ten Truppenführung,
g) politische Arbeit,
h) Organisation des Dienstes der Besatzungen der Nachrichten-
   führungsstellen und der Führungspunkte der Elemente des
   Nachrichtensystems,
i) Organisation der Kontrolle der Aufgabenerfüllung und Erwei-
   sen der erforderlichen Hilfe in den Nachrichtentruppen.

62. Die Nachrichtenführung hat die Entfaltung und ständige
Stabilisierung des Nachrichtensystems zu den festgelegten Zeiten
unter beliebigen Bedingungen der Lage, die effektive Ausnutzung
seiner operativ-taktische und technischen Möglichkeiten sowie
die Leitung des Nachrichtenbetriebsdienstes zu gewährleisten
und sicherzustellen.

63. Die Nachrichtenführung ist stabil, ununterbrochen, beweg-
lich und gedeckt zu gewährleisten durch
a) ständiges Kennen und Beurteilen der realen Gefechts- und
   Nachrichtenlage,
b) gründliches Klarmachen der vom Stellvertreter des Befehls-
   habers und Chefs des Stabes der Vereinigung sowie vom Chef
   Nachrichten der nächsthöheren Führungsebene gestellten Auf-
   gaben,
c) rechtzeitige Entschlußfassung zur Organisation der Nachrich-
   tenverbindungen,
d) exakte Aufgabenstellung an die Chefs Nachrichten der nach-
   geordneten Führungsebene sowie an die Kommandeure der Nach-
   richtenverbände, -truppenteile und -einheiten,
e) beharrliche Durchsetzung der gefaßten Entschlüsse,
f) Bildung und rechtzeitiges Entfalten von Nachrichtenführungs-
   stellen sowie sachkundige und geschickte Organisation und
   Durchführung des Dienstes auf diesen Führungsstellen,
g) eindeutiges Verteilen der Aufgaben und der Verantwortungs-
   bereiche auf die Nachrichtenführungsstellen sowie die Füh-
   rungspunkte der Elemente des Nachrichtensystems,
h) standhafte Nachrichtenverbindungen zu den Nachrichtenfüh-
   rungsstellen und Gefechtsstände der Nachrichtenverbände und
   -truppenteile sowie die konsequente Anwendung von SAS-
   Chiffrier- und Codiermittel bei der Nachrichtenführung,
i) ständiges und ununterbrochenes Erfassen von Angaben über den
   Zustand der Nachrichtenverbindungen sowie schnelles Reagie-
   ren auf Veränderungen durch Präzisieren des gefaßten Ent-
   schlusses,
k) schnelle Wiederherstellen des Nachrichtenführungssystems
   nach Unterbrechungen und Störungen.

64.(1) In der Vereinigung wird die allgemeine Nachrichtenfüh-
rung vom Befehlshaber sowie vom Stellvertreter des Befehls-
habers und Chef des Stabes und die unmittelbare Nachrichten-
führung vom Chef Nachrichten realisiert.
(2) Der Chef Nachrichten ist dem Stellvertreter des Befehls-
habers und Chef des Stabes der Vereinigung unterstellt.
(3) Der Chef Nachrichten ist für die Gefechts- und Mobilma-
chungsbereitschaft der unterstellten Nachrichtenverbände und
-truppenteile sowie für die rechtzeitige Organisation und Be-
triebsbereitschaft des Nachrichtensystems unter beliebigen Be-
dingungen der Lage verantwortlich.

Nachrichtenführungsorgane

65. Nachrichtenführungsorgane sind
a) der Chef Nachrichten,
b) die Abteilung/Unterabteilung Nachrichten des Stabes der
   Vereinigung/des Verbandes,
c) die Kommandeure/Leiter und Führungsorgane der Nachrichten-
   verbände, -truppenteile und -einrichtungen,
d) strukturmäßige und zeitweilige Arbeitsgruppen (Besatzungen
   der Nachrichtenführungsstellen, der Diensthabenden Nachrich-
   ten, der Leiter der Nachrichtenzentrale u.a.), die zur Nach-
   richtenführung in den verschiedenen Führungsebenen gebildet
   bzw. eingesetzt werden.

66.(1) Der Chef Nachrichten der Vereinigung ist Vorgesetzter
des Personalbestandes der Abteilung Nachrichten und der Nach-
richtenverbände, -truppenteile und -einrichtungen.
(2) Der Chef Nachrichten hat
a) die operative und Gefechtsausbildung des Personalbestandes der
   Abteilung Nachrichten sowie der Nachrichtenverbände, -truppen-
   teile und -einrichtungen zu leiten,
b) die Nachrichtenlage und den Zustand der Nachrichtenverbin-
   dungen in der Vereinigung ständig zu kennen,
c) rechtzeitig Entschlüsse zur Organisation der Nachrichtenver-
   bindungen zu fassen,
d) der Abteilung Nachrichten und den Kommandeuren/Leitern der
   Nachrichtenverbände, -truppenteile und -einrichtungen die
   Aufgaben zu stellen,
e) die Planung der Nachrichtenverbindungen und die Entfaltung
   des Nachrichtensystems sowie die Organisation seines Schutzes
   vor der technischen Aufklärung des Gegners und der funkelek-
   tronischen Niederhaltung zu leiten,
f) die Ordnung des Zusammenwirkens der Nachrichtensysteme und
   -mittel der Vereinigungen/Verbände der Teilstreitkräfte,
   Waffengattungen, Spezialtruppen und Dienste sowie der Trup-
   penteile/Einheiten der Regierungsverbindungen festzulegen,
g) Die Kontrolle des Sendens und Empfanges von Gefechtsdokumenten, des
   Beförderns und Zustellens der Gefechtsdokumente und Kurier-
   sendungen sowie der Sicherheit des Nachrichtensystems zu
   organisieren,
h) die technische Sicherstellung der Nachrichtenverbindungen
   und Mittel der Automatisierten Truppenführung sowie die Aus-
   wertung und Verallgemeinerung von Erfahrungen bei der Orga-
   nisation und Sicherstellung der Nachrichtenverbindungen zu
   leiten.

67. Die Abteilung Nachrichten hat die folgende Aufgaben:
a) Gewährleisten und Aufrechthalten der Gefechts- und Mobil-
   machungsbereitschaft des Nachrichtensystems der Nachrich-
   tenverbände, -truppenteile und -einrichtungen sowie der
   Mittel der Automatisierten Truppenführung,
b) Organisation des Diensthabenden Systems in den Elementen des
   Nachrichtensystems,
c) ununterbrochenes Erfassen, Auswerten und Beurteilen der An-
   gaben über den Zustand der Nachrichtenverbindungen,
d) Vorbereiten von Vorschlägen für das Zusammenwirken der Nach-
   richtensysteme und -mittel der Vereinigungen/Verbände der
   Teilstreitkräfte, Waffengattungen, Spezialtruppen und Dienste
   sowie der Truppenteile/Einheiten der Regierungsverbindungen,
e) Vorbereiten der erforderliche Berechnungen und Vorschläge
   zur Entschlußfassung durch den Chef Nachrichten,
f) Planung aller Arten der Nachrichtenverbindungen,
g) Erarbeitung des Teiles Nachrichten zum Plan der Organisation
   der Führung und Nachrichtenverbindungen sowie der Anordnung
   Nachrichtenverbindungen für die Stäbe der Vereinigung/Ver-
   bände,
h) Erarbeiten von Vorbefehlen, Gefechtsanordnungen und Gefechts-
   befehlen sowie deren rechtzeitige Weiterleitung an die Nach-
   richtenverbände, -truppenteile und -einrichtungen,
i) Organisation der Vorbereitung der Nachrichtenverbände, -trup-
   penteile und -einrichtungen auf die bevorstehenden Handlun-
   gen,
k) Organisation der Entfaltung des Nachrichtensystems und seines
   Ausbaus
l) Organisation und Sicherstellung der rechtzeitigen Nachrich-
   tenübertragung,
m) Erarbeiten der Nachrichtenbetriebsunterlagen,
n) Organisation der Kontrolle der Aufgabenerfüllung,
o) Vorbereiten der Lage- und Nachrichtensammelmeldungen,
p) Teilnahem an der Auswahl und Rekognoszierung der Unter-
   bringungsräume für die Führungsstellen,
q) Organisation und Führung der Nachrichtenaufklärung als Vo-
   raussetzung zum Entfalten des Nachrichtensystems,
r) Studium der Gruppierung der Truppenteile des funkelektroni-
   schen Kampfes des Gegners und Ermitteln ihrer Möglichkeiten
   zum Aufklären des Nachrichtensystems sowie zum Erzeugen von
   Funkstörungen,
s) Analyse des Zustandes des Nachrichtensystems und der Betriebs-
   arten der verschiedenen Nachrichtenmittel zum Festlegen von
   Maßnahmen zum Erhöhen der Standhaftigkeit und Qualität der
   Nachrichtenverbindungen sowie zum Ermitteln und Unterbinden
   von Verstößen gegen die Bestimmungen der Nachrichtensicher-
   heit,
t) Teilnahme an der Erarbeitung des Planes der operativen Tar-
   nung und Erarbeitung der Pläne der Gültigkeit der Chiffrier-/
   Codiermitteln sowie des Planes Nachrichtensicherheit,
u) Leitung der Maßnahmen zum Gewährleisten der Sicherheit des
   Nachrichtensystems,
v) Vorbereiten von Vorschlägen zum Unterbinden von Verstößen
   gegen die festgelegten Betriebsarten der Nachrichtenmittel,
   die Forderungen der Funktarnung, die Regeln der gedeckten
   Truppenführung und des Nachrichtenbetriebsdienstes,
w) Festlegungen vom Maßnahmen zum Gewährleisten der elektro-
   magnetische Verträglichkeit und des Zusammenwirkens mit den
   Organen und Einheiten des funkelektronischen Kampfes,
x) Führen des Dislozierungsnachweises,
y) Führung des Kurier- und Feldpostdienstes, Kontrolle des
   rechtzeitigen An- und Abmeldens der Verbände, Truppenteile
   und Einrichtungen bei den Kurier- und Feldpostzentralen/
   -stellen sowie Organisation von Kontrollen in den Einheiten
   des Kurier- und Feldpostdienstes,
z) Planung, Organisation und Führung der technische Sicher-
   stellung von Nachrichtenverbindungen und Systemen der Auto-
   matisierten Truppenführung,
ä) Auswerten und Verallgemeinern der Erfahrung bei der Org-
   nisation der Nachrichtenverbindungen und beim Einsatz der
   Nachrichtenmittel sowie der Mittel der Automatisierten Trup-
   penführung,
ö) Organisation der Zeitüberprüfung auf den Nachrichtenzentralen
   der Führungsstellen,
ü) Kontrolle des Pionierausbaus, der Tarnung sowie der Organi-
   sation der Sicherstellung und Verteidigung der Elemente des Nach-
   richtensystems.

68. Die Aufgaben der Abteilung Nachrichten sind den Unterab-
teilungen, Arbeitsgruppen und Offizieren Nachrichten auf der
Grundlage des Stellenplan- und Ausrüstungsnachweises, des Funk-
tionsverteilungsplanes und der Dienstpflichten zuzuordnen.

69.(1) Der Chef Nachrichten und die Abteilung Nachrichten haben
bei der Erfüllung der Aufgaben zur Organisation der Nachrichten-
verbindungen ständig mit den Abteilungen und Unterabteilungen
des Stabes der Vereinigung sowie den Chefs/Leitern der Waffen-
gattungen, Spezialtruppen und Dienste bzw. deren Stäbe zusammen-
zuwirken.
(2) Die Chefs/Leiter der Waffengattungen, Spezialtruppen und
Dienste haben den Bedarf an Nachrichtenverbindungen zur Führung
der Verbände, Truppenteile und Einrichtungen der Waffengattungen,
Spezialtruppen und Dienste anzufordern und sind für deren rich-
tigen Nutzung verantwortlich.
(3) Für die Planung der Nachrichtenverbindungen zu Führungsor-
ganen und -kräften bzw. Verbänden, Truppenteilen, Einheiten und
Einrichtungen der rückwärtigen Dienste ist der Stellvertreter
des Chefs und Chef des Stabes/Stabschef für Rückwärtige Dienste
und zu Verbänden, Truppenteilen und Einrichtungen der techni-
schen Sicherstellung der Stellvertreter des Chefs und Chef des
Stabes/Stabschef für Technik und Bewaffnung verantwortlich.
(4) Für die Organisation und Sicherstellung der Nachrichtenver-
bindungen zu Führungsorganen und -kräften bzw. Verbänden, Trup-
penteilen, Einheiten und Einrichtungen der rückwärtigen Dienste
sowie zu Verbänden, Truppenteilen und Einrichtungen der tech-
nischen Sicherstellung ist der Oberoffizier/Offizier Nachrichten
des Stabes Rückwärtige Dienste bzw. des Stabes Technik und Be-
waffnung verantwortlich.

Führungsstellen des Nachrichtensystems und der Nachrichten-
truppen sowie deren Aufgaben

70. Zur Nachrichtenführung sind zu entfalten:
a) Nachrichtenführungsstellen
   - auf dem Gefechtsstand,
   - auf dem Wechselgefechtsstand,
   - auf der Rückwärtigen Führungsstelle,
   - auf der Hilfsführungsstelle;
b) Gefechtsstände und Wechselgefechtsstände der Nachrichtenver-
   bände und -truppenteile;
c) Führungspunkte
   - der Nachrichtenzentralen der Führungsstellen,
   - der Stütznachrichtenzentralen,
   - der Hilfsnachrichtenzentralen,
   - der Leiter der Richtungsverbindungen.

71. Die Nachrichtenführungsstelle auf dem Gefechtsstand ist die
Hauptführungsstelle des Chefs Nachrichten, von der er die Nach-
richtenführung realisiert.

72. Zum Vorbereiten der Entschlußfassung, Planung der Nachrich-
tenverbindungen und zur Nachrichtenführung ist auf der Nachrich-
tenführungsstelle des Gefechtsstandes eine zeitweilige Arbeits-
gruppe Planung mit folgenden Aufgaben zu bilden:
a) Entschlußvorbereitung für den Chef Nachrichten zur Organisa-
   tion der Nachrichtenverbindungen für jeden laufenden Opera-
   tionstag,
b) Durchführung von Berechnungen,
c) Zuarbeit zum Plan der Organisation der Führung der Nachrich-
   tenverbindungen für die Operation und Erarbeiten der Anord-
   nung Nachrichtenverbindungen sowie der Gefechtsanordnungen/
   Gefechtsbefehle für Nachrichtenverbände, -truppenteile und
   -einrichtungen,
d) Teilnahme an der Erarbeitung des Planes der operativen Tar-
   nung,
e) Erfüllung laufender und außerplanmäßiger Aufgaben.

73. Für die Nachrichtenführungsstellen sind zwei oder drei dienst-
habende Gefechtsbesatzungen ist jeweils folgendem Bestand zu
bilden:
a) Diensthabenden Nachrichten der Vereinigung,
b) Offiziere, die für die Entfaltung des Nachrichtensystems,
   die Organisation und Sicherstellung der Nachrichtenverbin-
   dungen, der gedeckten Truppenführung sowie des Nachrichten-
   betriebsdienstes und der Nachrichtenübertragung verantwort-
   lich sind.

74. Die Nachrichtenführungsstellen auf dem Wechselgefechtsstand
sowie auf der Rückwärtigen Führungsstelle und Hilfsführung-
stelle sind mit diensthabenden Gefechtsbesatzungen im verkürzten
Bestand zu besetzen.

75.(1) Der Diensthabende Nachrichten der Vereinigung ist als
Strukturelement oder aus dem Bestand der Leiter der Abteilungen/
Unterabteilungen und deren Stellvertreter bzw. der Leiter der
Arbeitsgruppen und Offiziere der Abteilung Nachrichten einzu-
setzen.
(2) Dem Diensthabenden Nachrichten sind die diensthabenden Ge-
fechtsbesatzungen aller Nachrichtenführungsstellen der eigenen
Vereinigung, der Führungspunkte der Elemente des Nachrichten-
systems und die Diensthabenden Nachrichten der nachgeordneten
Verbände unterstellt.
Der Diensthabende Nachrichten ist berechtigt, ihnen Weisungen
zur Sicherstellung der Nachrichtenverbindungen zu erteilen.
(2) Der Diensthabende Nachrichten hat
a) ständig die operative und die Nachrichtenlage sowie den
   Aufenthaltsort des Chefs Nachrichten und seiner Stellvertre-
   ter zu kennen,
b) die Arbeit der Diensthabenden Gefechtsbesatzung der Nachrich-
   tenführungsstelle zu leiten,
c) das Herstellen neuer und das Wiederherstellen gestörter Nach-
   richtenverbindungen zu führen,
d) die Kontrolle der zeitgerechten Nachrichtenübertragung zu
   organisieren,
e) die Durchführung der Maßnahmen des Schutzes der Nachrichten-
   verbindungen vor der technischen Aufklärung des Gegners und
   seiner funkelektronische Niederhaltung sowie die Einhaltung
   der Forderungen der Nachrichtensicherheit zu überwachen,
f) Maßnahmen zum Unterbinden von Verstößen gegen die Funktar-
   nung, die Regeln der gedeckten Truppenführung und des Nach-
   richtenbetriebsdienstes einzuleiten,
g) Veränderungen zur Nachrichtenlage und im Nachrichtensystem
   dem Chef Nachrichten zu melden und die diensthabenden Ge-
   fechtsbesatzungen der Nachrichtenführungsstelle des Wechsel-
   gefechtsstandes sowie der Rückwärtigen Führungsstelle und
   Hilfsführungsstelle darüber zu informieren,
h) die Aufgabenerfüllung der Nachrichtentruppen zur Entfaltung
   und zum Ausbau des Nachrichtensystems zu kontrollieren,
i) die Übergabe/Übernahme der Nachrichtenverbindungen von einer
   Führungsstelle an eine andere bei Verlegung oder Ausfällen
   zur organisieren,
k) den Zustand der Nachrichtenverbindungen in den unterstellen
   Verbänden zu kennen und zu kontrollieren.

76. Die wichtigsten Arbeitsunterlagen der diensthabenden Ge-
fechtsbesatzung der Nachrichtenführungsstelle sind:
a) Arbeitskarte,
b) Organisationsschema des Stütznachrichtennetzes sowie der
   Troposphärenfunk-, Richtfunk- und Drahtverbindungen,
c) Kanalverteilungsplan/-tabelle des Stütznachrichtennetzes und
   Verzeichnis der Nachrichtenkanäle des Stütznachrichtennetzes,
d) Organisationsschemata/-tabellen der gedeckten und offenen
   Fernsprech-, Fernschreib-, Faksimile- und Datenübertragungs-
   verbindungen,
e) Schema der Dienstverbindungen zur Nachrichtenführung,
f) Betriebsunterlagen für die Funk-, kosmischen Funk-, Tropo-
   sphärenfunk- und Richtfunkverbindungen bzw. -richtungen,
g) Betriebsartentabelle für die Nachrichtenverbindungen mit den
   Schiffen und Booten (nur in den Stäben der Seestreitkräfte),
h) Fahr- und Flugplan der Kuriermittel,
i) Tabellen der Tarnnamen, Tarnzahlen, Kartenkodierung und
   andere Unterlagen der gedeckten Truppenführung,
k) Dienstbuch des Diensthabenden Nachrichten,
f) Auskunftsdokumente.

77. Von der Nachrichtenführungsstelle des Gefechtsstandes sind
Dienstverbindungen zu organisieren bzw. aufzunehmen:
a) von den Nachrichtenführungsstellen der nächsthöheren Füh-
   rungsebene zu den Nachrichtenführungsstellen zusammenwir-
   ken der Vereinigungen und zu den Verbänden der Armee,
b) zu Nachrichtenführungsstellen des Wechselgefechtsstandes, des
   gemeinsamen Gefechtsstandes der Fliegerkräfte und Truppen-
   luftabwehr der Armee sowie der Rückwärtigen Führungsstelle
   und Hilfsführungsstelle der eigenen Vereinigung,
c) zu den Gefechtsständen der Nachrichtenverbände und -truppen-
   teile,
d) zu den Führungspunkten der Leiter der Richtungsverbindungen
   und der Stütznachrichtenzentralen,
e) zum Führungspunkt der Nachrichtenzentrale für Regierungs-
   verbindungen,
f) zum Basiserungsflugplatz der luftbewegliche Führungsstelle
   und der Verbindungsflugzeuge/-hubschrauber,
g) zur Kurier- und Feldpostzentrale.

78.(1) Zur rechtzeitigen Organisation der Nachrichtenverbin-
dungen und zum Erhöhen ihrer Funktionstüchtigkeit können Leiter
der Richtungsverbindungen von der nächsthöheren Führungsebene
zu den Verbänden der Armee mit den erforderlichen Nachrichten-
kräften und -mitteln eingesetzt werden.
(2) Der Führungspunkt des Leiters der Richtungsverbindung ist
in der Nähe der Nachrichtenführungsstelle des Leiters Nach-
richten des Verbandes zu entfalten, zu dem er die Nachrichten-
verbindungen sicherzustellen hat. Von ihm sind folgende Dienst-
verbindungen herzustellen:
a) zu den Nachrichtenführungsstellen der Gefechts- und Wechsel-
   gefechtsstände der Vereinigung und des Verbandes, zwischen
   denen die Nachrichtenverbindungen zu organisieren sind,
b) zu den Führungspunkten der Anschlußstütznachrichtenzentralen,
c) zu den Kommandeuren der Nachrichteneinheiten, die die Direkt-
   bzw. Anschlußverbindungen zu den Stütznachrichtenzentralen
   entfalten,
d) zur Nachrichtenreserve.

79.(1) Der Leiter der Nachrichtenachse (Kommandeur des Leitungs-
bautruppenteils/der Leitungsbaueinheit) ist für das rechtzeitige
Entfalten (den rechtzeitigen Abbau), die Funktionstüchtigkeit
und das Betreiben der Nachrichtenachse verantwortlich.
(2) Zur Nachrichtenachse gehören alle Nachrichtenzentralen und
-kanäle, die in Richtung der Verlegung der Führungsstellen von
Vereinigungen oder Verbänden entfaltet sind. Vom Führungspunkt
des Leiters der Nachrichtenachse sind Dienstverbindungen zu
allen Nachrichtenstellen /bemannten Verstärkerpunkten) und zu
den Führungspunkten der Stütznachrichtenzentralen, über die
die Nachrichtenachse läuft, zu organisieren.

80.(1) Der Leiter der Nachrichtenzentrale hat die Führung der
nachrichtenzentrale persönlich von seinem Führungspunkt und
über den Diensthabenden der Nachrichtenzentrale zu realisieren
und ist für die ständige Arbeitsbereitschaft der Nachrichten-
zentrale verantwortlich.
(2) Vom Führungspunkt der Nachrichtenzentrale sind Dienstver-
bindungen herzustellen:
a) zur Nachrichtenführungsstelle,
b) zu allen Elementen der Nachrichtenzentrale,
c) zu dem Stütznachrichtenzentralen, an die die Nachrichten-
   zentrale der Führungsstelle angeschlossen wird,
d) zu den Nachrichtenzentralen der Regierungsverbindungen so.
   wie den Nachrichtenzentralen der Chefs/Leiter der Waffen-
   gattungen, Spezialtruppen und Dienste,
e) zum Gefechtsstand/Wechselgefechtsstand des Nachrichtenver-
   bandes/-truppenteils.

81.(1) Das Netz für die Nachrichtenführung ist über Dienstver-
bindungen, zugewiesene Kanäle des Stütznachrichtennetzes und
der Direktverbindungen zwischen den Führungsstellen sowie über
spezielle KW- und UKW-Funknetze zu betreiben.
(2) Die zugewiesenen Kanäle sind für gedeckte und offene Fern-
sprechverbindungen sowie zur Fernkontrolle der Nachrichtenver-
bindungen zu Nutzen.
Die Nutzung operativer SAS-Fernsprechverbindungen für diese
Zwecke ist weitgehend einzuschränken.

82.(1) Nachrichtenführungsstellen sind in Bauwerke, pionier-
technisch ausgebauten Feldbefestigungsanlagen bzw. auf der
Basis von Stabs- und Spezialfahrzeugen zu entfalten, in denen
die Arbeitsplätze des Chefs Nachrichten und der Offiziere der
zeitweiligen Arbeitsgruppe Planung bzw. der diensthabenden Ge-
fechtsbesatzung der Nachrichtenführungsstelle eingerichtet sowie
die erforderlichen Voraussetzungen für die Arbeit mit Karten,
Schemata und anderen Dokumenten geschaffen sind.
(2) Die Arbeitsplätze sind mit Nachrichten- und Automatisie-
rungsmitteln, Einrichtungen zum Darstellen des Zustands der
Nachrichtenverbindungen und der Kontrolle des Nachrichtendurch-
laufs auszustatten.

Arbeitsgrundlagen des Chefs Nachrichten und der Abteilung
Nachrichten

83. Der Hauptinhalt der Arbeit des Chefs Nachrichten und der
Abteilung Nachrichten im Stab der Vereinigung bei der Vorbe-
reitung und im Verlauf der Operation/des Gefechts umfaßt:
a) Festlegen einer optimalen Struktur des Nachrichtensystems,
   die den Erfordernissen der Truppenführung in der Operation/
   im Gefecht weitgehend entspricht,
b) Erarbeiten der erforderlichen Betriebsunterlagen,
c) Bilden einer Nachrichtengruppierung, die die rechtzeitige
   Entfaltung und ununterbrochene Funktionstüchtigkeit des
   Nachrichtensystems gewährleistet,
d) Festlegen der Aufgaben der Nachrichtenverbände, -truppenteile
   und Einrichtungen zum Entfalten (Wiederherstellen) des
   Nachrichtensystems,
e) Festlegen von Maßnahmen zum Schutz der Nachrichtenverbin-
   dungen vor allen Waffen und Kampfmitteln des Gegners, be-
   sonders vor Mitteln des funkelektronische Kampfes, und zur
   Wiederherstellung der Kampffähigkeit der Nachrichtenverbände
   -truppenteile und -einrichtungen,
f) Einschätzen der Standhaftigkeit der Nachrichtenverbindungen,
   die unter schwierigen Bedingungen und in kritischen Situa-
   tionen der Operation/de Gefechts organisiert werden,
g) Festlegen von Maßnahmen zum Gewährleisten ununterbrochener
   Nachrichtenverbindungen bei der Verlegung oder bei Ausfall
   von Führungsstellen,
h) Organisation des Zusammenwirkens mit den Nachrichtentruppen-
   teilen/-einheiten des Leiters der Richtungsverbindungen der
   nächsthöheren Führungsebene, den Truppenteilen/Einheiten der
   Regierungsverbindungen und den Nachrichtentruppenteilen/-ein-
   heiten der Vereinigungen/Verbände der Teilstreitkräfte,
i) Organisation der Nachrichtenführung,
k) Festlegen von Maßnahmen der technischen Sicherstellung der
   Nachrichtenverbindungen und der Systeme der Automatisierten
   Truppenführung.

84. Inhalt und Reihenfolge der Arbeiten sowie die Arbeitsme-
thoden des Chefs Nachrichten und der Abteilung Nachrichten
werden von der operativen Lage, der Arbeitsmethode des Stabes,
dem Inhalt der gestellten Aufgaben und den Terminen der Betriebs-
bereitschaft der Nachrichtenverbindungen bestimmt. Sie müssen
gewährleisten:
a) eine straffe und ununterbrochene Nachrichtenführung,
b) das rechtzeitige Fassen von Entschlüssen,
c) die vollständige und qualitätsgerechte Planung der Nachrich-
   tenverbindungen,
d) eine den praktischen Erfordernissen entsprechende Zeitvor-
   gabe für die Nachrichtenverbände, -truppenteile und -ein-
   richtungen zur unmittelbaren Vorbereitung der Aufgabener-
   füllung,
e) die Organisation der allseitigen abgestimmten Entfaltung des
   Nachrichtensystems,
f) das rechtzeitige Reagieren auf Veränderungen der Lage,
g) den effektiven Einsatz der Nachrichtenkräfte und -mittel im
   Verlauf der Operation/des Gefechts.
Die Entschlußfassung, die Planung der Nachrichtenverbindungen
und die Aufgabenstellung können mit der Methode der parallelen
oder der Methode der aufeinanderfolgenden Arbeit durchgeführt
werden. Die Kombination beider Methoden ist möglich.

85.(1) Die Handlungen des Chefs Nachrichten und der Abteilung
Nachrichten sind in einem Ablaufplan (Zyklogramm) festzulegen.
(2) Der Inhalt des Ablaufplanes ist von der Lage und den Ter-
minen der Betriebsbereitschaft der Nachrichtenverbindungen ab-
hängig und in den Gesamtablaufplan des Stabes aufzunehmen. Im
Ablaufplan sind festzulegen:
a) di Arbeitsetappen und die dafür geplante Zeit,
b) der Inhalt und die Reihenfolge der Arbeit des Chefs Nach-
   richten sowie seiner Stellvertreter,
c) die von den Unterabteilungen/Arbeitsgruppen zu erfüllenden
   Aufgaben, die zu erarbeitenden Dokumente und die Zeiten für
   Meldungen an den Chef Nachrichten,
d) die voraussichtliche Reihenfolge der Arbeit der Kommandeure/
   Leiter der Nachrichtenverbände, -truppenteile und -einrich-
   tungen sowie der Chefs/Leiter Nachrichten der nachgeordneten
   Führungsebenen.
(3) Arbeitsetappen können sein:
a) Klarmachen der Aufgabe, Beurteilung der Lage und Entgegen-
   nahme von Vorschlägen der Leiter der Unterabteilungen Nach-
   richten,
b) Erarbeiten der Idee zur Organisation der Nachrichtenverbin-
   dungen und Erteilen von Vorbefehlen an die Kommandeure/Leiter
   der Nachrichtenverbände, -truppenteile und -einrichtungen
   sowie an die Chefs/Leiter Nachrichten der nachgeordneten Füh-
   rungsebenen,
c) Zuarbeit zum Plan der Organisation der Führung und Nachrich-
   tenverbindungen und dessen Vorlage beim Stellvertreter des
   Befehlshabers und Chefs des Stabes zur Bestätigung,
d) Prüfen und Bestätigen der Pläne des Gefechtseinsatzes der
   Nachrichtenverbände. -truppenteile und -einrichtungen,
e) Kontrolle und Erweisen von Hilfe in der Nachrichtentruppe.

86. Nach der operativen Orientierung, dem Erhalt der Weisungen
vom Stellvertreter des Befehlshabers und Chef des Stabes sowie
dem Studium der Anordnung Nachrichtenverbindungen des Stellver-
treters des Befehlshabers und Chef des Stabes der nächsthöheren
Führungsebene führt der Chef Nachrichten durch:
a) Klarmachen der Aufgabe,
b) Einweisung der Offiziere der Abteilung Nachrichten in die
   bevorstehenden Handlungen,
c) Zeitberechnung,
d) Beurteilen der Lage,
e) Entschlußfassung,
f) Aufgabenstellung an die Offiziere der Abteilung Nachrichten,
g) Erteilen von Weisungen für die Planung,
h) Organisation der Vorbereitung der Nachrichtenverbände, -trup-
   penteile und -einrichtungen auf die Aufgabenerfüllung.

87. Beim Klarmachen der Aufgabe muß der Chef Nachrichten be-
achten:
a) Gesamtziel und ausmaß der bevorstehenden Operation/des Ge-
   fechts,
b) Entschluß des Befehlshabers (operativer Aufbau, allgemeine
   Aufgaben der Truppen, Organisation der Führung, Ordnung des
   Zusammenwirkens),
c) Idee des Chefs Nachrichten der nächsthöheren Führungsebene
   zur Organisation der Nachrichtenverbindungen und die mit
   dessen Nachrichtenkräften und -mitteln entfalteten Elemente
   des Nachrichtensystems im Streifen der eigenen Vereinigung,
d) Organisation der Nachrichtenverbindungen zu Führungsstellen
   übergeordneter Führungsebenen, zu Nachbarn und zusammen-
   wirkenden Vereinigungen/Verbänden.
Nach dem Klarmachen der Aufgabe bestimmt der Chef Nachrichten
die Zeiten und Termine für die Entschlußfassung, die Planung
der Nachrichtenverbindungen, die Aufgabenerfüllung sowie die
Vorbereitung der Nachrichtenverbände, -truppenteile und -ein-
richtungen zum Entfalten des Nachrichtensystems.

88.(1) Die Beurteilung der Lage besteht in der Einschätzung des
Gegners, der eigenen Truppen, des Raumes der Operation/des Ge-
fechts, der Zeit und anderer die Organisation der Nachrichten-
verbindungen beeinflussender Faktoren.
(2) Beim Beurteilen des Gegners sind der Charakter seiner Hand-
lungen, der Bestand und die Möglichkeiten seiner Truppenteile/-
Einheiten des funkelektronischen Kampfes bzw. die zu erwartenden
Einwirkungen auf die eigenen Führungsorgane und Truppen sowie
das zu entfaltende Nachrichtensystem zu analysieren.
(3) Beim Beurteilen der eigenen Truppen sind zu analysieren:
a) Bestand, Aufgaben und operativer Aufbau der Vereinigung, das
   Ausmaß der Operation/des Gefechts, die Organisation der Füh-
   rung und andere Angaben aus dem Entschluß des Befehlshabers,
   die Einfluß auf die Organisation der Nachrichtenverbindungen
   haben,
b) Zustand des stationären und mobilen Stütznachrichtennetzes
   im Streifen der Vereinigung,
c) Bestand und Grad der Sicherstellung der Nachrichtenverbände,
   -truppenteile und -einrichtungen, ihre Möglichkeiten sowie
   ihre Bereitschaft zur Aufgabenerfüllung,
d) Aufgaben des Leiters der Richtungsverbindungen der nächst-
   höheren Führungsebene und der Truppenteile/Einheiten der
   Regierungsverbindungen.
(4) Beim Beurteilen des Raumes der Operation/des Gefechts sind
der operative Ausbau des Territoriums, die physikalisch-geo-
praphischen bzw. hydrometeorologischen Bedingungen und deren
Einfluß auf die Organisation der Nachrichtenverbindungen zu
analysieren.
(5) Im Ergebnis der Zeitberechnung sind die für die Vorbereitung
des Nachrichtensystems und der Nachrichtentruppen erforderlichen
Zeiten sowie die zweckmäßigsten Methoden und die Reihenfolge der
Arbeiten des Chefs Nachrichten, der Abteilung Nachrichten sowie
der Kommandeure/Leiter der Nachrichtenverbände, -truppenteile
und -einrichtungen zu erarbeiten und festzulegen.

89. Am Klarmachen der Aufgabe und bei der Beurteilung der Lage
durch den Chef Nachrichten haben die von ihm festgelegten Offi-
ziere der Abteilung Nachrichten teilzunehmen und bereit zu sein,
Auskünfte, Berechnungen sowie Vorschläge zu geben.

90. Der Chef Nachrichten hat dem Stellvertreter des Befehls-
habers und Chef des Stabes der Vereinigung Vorschläge über die
Entfaltungsräume der Nachrichtenführungsstellen der eigenen Ver-
einigungen (einschließlich Ausweichräume), der Verbände der Armee
sowie der nachgeordneten Führungsebene in der Ausgangslage und
die Ordnung ihrer Verlegung im Verlauf der Operation/des Ge-
fechts zu melden.

91.(1) Nach dem klarmachen der Aufgabe und der Beurteilung der
Lage faßt der Chef Nachrichten seinen Entschluß, in dem festzu-
legen sind:
a) Idee zur Organisation der Nachrichtenverbindungen,
b) Aufgaben für die Nachrichtenverbände, -truppenteile und
   -einrichtungen,
c) Hauptaufgaben der technischen Sicherstellung der Nachrich-
   tenverbindungen und der Systeme der Automatisierten Truppen-
   führung,
d) Grundlage für die Organisation der Nachrichtenführung.
(2) In der Idee zur Organisation der Nachrichtenverbindungen
werden bestimmt:
a) Entfaltung der Hauptachse der Nachrichtenverbindungen,
b) Struktur des mobilen Stütznachrichtennetzes (Anzahl, Ent-
   faltungsrichtungen und Kapazität der Achsen, Entfaltungs-
   abschnitte der Rochadeverbindungen),
c) Besonderheiten der Organisation der Funk-, kosmischen Funk-
   und Troposphärenfunkdirektverbindungen,
d) Gruppierung der Nachrichtentruppen,
e) Zeiten für die Bereitschaft der Nachrichtenverbände, -trup-
   penteile und -einrichtungen zur Erfüllung der Aufgaben.
(3) Auf der Grundlage der Idee zur Organisation der Nachrich-
tenverbindungen sind den Nachrichtenverbänden, -truppenteilen
und -einrichtungen vorläufige Gefechtsanordnungen/Vorbefehle zu
erteilen, in denen anzugeben sind:

a) Charakter der bevorstehenden Handlungen der eigenen Truppen,
b) voraussichtliche Gefechtsaufgabe der Nachrichtentruppen,
c) Zeit der Bereitschaft zur Erfüllung der Aufgaben.

92.(1) Auf der Grundlage des Entschlusses des Chefs Nachrichten
hat die Abteilung Nachrichten die Planung der Nachrichtenverbin-
dungen im Zusammenwirken mit dem Leiter/Oberoffizier Nachrichten
und Flugsicherung der Fliegerkräfte der Armee, dem Leiter/Ober-
offizier Nachrichten der Truppenluftabwehr, dem Oberoffizier/
Offizier Nachrichten des Stabes Rückwärtige Dienste sowie dem
Leiter für Regierungsverbindungen durchzuführen.
(2) Im Ergebnis der Planung der Nachrichtenverbindungen ist zum
Plan der Organisation der Führung und Nachrichtenverbindungen
zuzuarbeiten. In diesem Plan sind der Entschluß des Chefs Nach-
richten im Detail darzulegen und die Reihenfolge, die Methoden
sowie die Zeiten für die Organisation der Nachrichtenverbindun-
gen in der Operation festzulegen.
(3) Der Entschluß umfaßt 2 Teile:
a) Teil I Nachrichtensystem - allgemeiner operativer Teil auf
   einer topographischen karte mit Texterläuterungen,
b) Teil II Organisation der Operativen Nachrichtenverbindun-
   gen - als Schema auf einem gesonderten Blatt.
(4) Der Teil I Nachrichtensystem ist in der Armee auf einer
topographische Karte des Maßstabs 1:200 000 zu erarbeiten.
Detaillierte Darstellungen zur Organisation der Nachrichtenver-
bindungen für besonders wichtige Perioden der Operation/des
Gefechts sowie Präzisierungen in der Planung der Nachrichtenver-
bindungen sind auf einer topographischen Karte des Maßstabs
1:100 000 vorzunehmen.
Auf der topographischen Karte sind darzustellen:
a) die Staatsgrenze und der vordere Rand der Verteidigung,
b) die Trennungslinien der Vereinigung,
c) die Entfaltungsabschnitte zum Führen von Gegenschlägen,
d) Standorte der Führungsstellen der eigenen Vereinigung sowie
   der Gefechtsstände und Wechselgefechtsstände der nächst-
   höheren Führungsebene, der zusammenwirkenden Vereinigungen
   und der Verbände der Armee,
e) Ausweichräume für den eigenen Gefechtsstand und Wechselge-
   fechtsstand,
f) Basierungsflugplätze der luftbeweglichen Führungsstellen und
   der Verbindungsflugzeuge/-hubschrauber,
g) das stationäre Stütznachrichtennetz,
h) geplante Achsen- und Rochadenverbindungen sowie Stütz- und
   Hilfsnachrichtenzentralen des mobilen Stütznachrichtennetzes,
i) Anschlußverbindungen der Nachrichtenzentralen der Führungs-
   stellen und der Hilfsnachrichtenzentralen an das Stütznach-
   richtennetz,
k) Bataillonsabschnitte der Kabel-, Troposphärenfunk- und Richt-
   funkachsen- sowie Rochadenverbindungen,
l) Nachrichtenverbindungen kosmischer Funkmittel und zu luft-
   bewegliche Führungsstellen (fiktiv),
m) Gruppierungen der Nachrichtentruppen,
n) Gruppierungen der Kräfte und Mittel des funkelektronischen
   Kampfes des Gegners,
o) mögliche Funkaufklärungs- und Funkstörzonen des Gegners.

Auf der topographischen karte sind Berechnungen zum Einsatz der
Nachrichtenkräfte und -mittel, Kenngrößen des Nachrichtensystems
sowie andere Erläuterungen in Tabellenform darzustellen.
Texterläuterungen zum Plan der Organisation der Führung und Nach-
richtenverbindungen können angaben enthalten über
a) Führungsstellen in der Ausgangslage,
b) Aufgaben und Bestand der Nachrichtentruppen,
c) Nachrichtenkräfte und -mittel, die zum Entfalten der Nach-
   richtenzentralen der Führungsstellen sowie der Achsen- und
   Rochadenverbindungen des mobilen Stütznachrichtennetzes ein-
   gesetzt werden,
d) Achsen und Standorte der Stütznachrichtenzentralen,
e) Hauptkenngrößen des Nachrichtensystems, gegliedert nach Auf-
   gaben bzw. Etappen der Operation,
f) den zeitliche Ablauf der Entfaltung des mobilen Stütznach-
   richtennetzes,
g) Maßnahmen des Zusammenwirkens mit den Stütznachrichtennetzen
   der Nachbarvereinigungen,
h) Aufgaben der Nachrichtentruppenteile/-einheiten der Leiter
   der Richtungsverbindungen,
i) Festlegungen für die Organisation der Direktverbindungen mit
   Funk-, kosmischen Funk- und Troposphärenfunkmitteln,
k) Hauptmaßnahmen zum Gewährleisten ununterbrochener Nachrich-
   tenverbindungen bei Verlegung oder Ausfall der Führungs-
   stellen,
l) Nutzungsbedingungen und -beschränkungen für die verschiedenen
   Nachrichtenmittel und -verbindungen,
m) Nachrichtenkräfte und -mittel, die zur operativen Tarnung
   eingesetzt werden,
n) Einschätzung der Mittel der Funkaufklärung sowie der funk-
   elektronischen Niederhaltung des Gegners und die wichtig-
   sten Maßnahmen der Gegenwirkung,
o) Organisation der Nachrichtenführung,
p) Termine für das Herstellen der Bereitschaft der Nachrichten-
   truppen zur Aufgabenerfüllung.
(5) Auf dem Schema Teil II Organisation der Operativen Nach-
richtenverbindungen sind darzustellen:
a) Arten der Nachrichtenverbindungen in der Reihenfolge
   - Regierungsverbindungen,
   - SAS-Fernsprechverbindungen,
   - SAS-Fernschreibverbindungen,
   - offene Fernsprechverbindungen,
   - offene Fernschreibverbindungen,
   - Datenübertragungsverbindungen;
b) Anzahl der Nachrichtenverbindungen je Verkehrsbeziehung,
   gegliedert nach Arten gemäß Buchstabe a;
c) eingesetzte Nachrichtenmittel in der Reihenfolge
   - Funkmittel,
   - kosmische Funkmittel,
   - Troposphärenfunkmittel,
   - Richtfunkmittel,
   - Richtfunkmittel,
   - Drahtmittel.
(6) Der Plan der Organisation der Führung und Nachrichtenver-
bindungen ist vom Stellvertreter des Chefs des Stabes für ope-
rative Fragen sowie vom Chef Nachrichten zu unterschreiben und
vom Stellvertreter des Befehlshabers und Chef des Stabes zu
bestätigen.

93.(1) In der Abteilung Nachrichten sind außerdem zu erarbeiten
und zu führen:
a) Arbeitskarte des Chefs Nachrichten,
b) Organisationsschema des Stütznachrichtennetzes und der Tropo-
   sphärenfunk-, Richtfunk- sowie Drahtdirektverbindungen auf
   einer topographischen Karte,
c) Kanalverteilungsplan (Kanalverteilungstabelle) des Stütz-
   Nachrichtennetzes und Verzeichnis der Nachrichtenkanäle,
d) Organisationsschemata/-tabellen der Funk- und kosmischen
   Funkverbindungen,
e) Organisationsschemata/-tabellen der gedeckten und offenen
   Fernsprech-, Fernschreib-, Faksimile- und Datenübertragungs-
   verbindungen,
f) Schema der Chiffrierverbindungen,
g)Plan der Gültigkeit der Chiffriermittel,
h) Plan der Gültigkeit der Codiermittel,
i) Betriebsunterlagen für die Funk-, kosmischen Funk-, Tropo-
   sphärenfunk- und Richtfunkverbindungen/-richtungen,
k) Grafik (Berechnung) der Verlegung der Nachrichtenzentralen
   des Gefechts- und Wechselgefechtsstandes der Vereinigung
   im Verlaufe der Operation,
l) Tabellen der Tarnnamen und Tarnzahlen,
m) Hauptmaßnahmen zum Erhöhen der Standhaftigkeit des Nachrich-
   tensystems und seines Schutzes vor der technischen Aufklärung
   des Gegners sowie seiner Funkstörmitteln,
n) Plan der Organisation und Kontrolle der Nachrichtensicherheit,
o) Schema der Kurier- und Feldpostverbindungen,
p) fahr- und Flugplan der Kuriermittel,
q) Schema der Dienstverbindungen zur Nachrichtenführung,
r) Gefechtseinteilung der Offiziere der Abteilung Nachrichten
   auf die Führungsstellen/Gruppierungen,
s) Plan der technische Sicherstellung der Nachrichtenverbin-
   dungen und der Systeme der Automatisierten Truppenführung,
t) Plan der Wiederherstellung des Nachrichtensystems und der
   Kampffähigkeit der Nachrichtenverbände, -truppenteile und
   -einrichtungen.
(2) In Abhängigkeit von der Bestimmung der Teilstreitkraft, dem
Charakter der zu erfüllenden Aufgaben, der Führungsebene, den
konkreten Bedingungen der Lage und der vorhandenen Zeit kann das
Dokumentenverzeichnis gemäß Absatz I auf Weisung des Stell-
vertreters des Befehlshabers und Chefs des Stabes der Armee
präzisiert werden.
(3) Die Betriebsunterlagen für Funk-, kosmische Funk-, Tropo-
sphärenfunk- und Richtfunkverbindungen, die Unterlagen zur Or-
ganisation und Sicherstellung der gedeckten Truppenführung sowie
andere Nachrichtenbetriebsunterlagen sind rechtzeitig zu erar-
beiten und bei der Vorbereitung und im Verlauf der Operation/des
Gefechts im notwendigen Umfang zu präzisieren oder zu ändern.

94.(1) Als Aufgabenstellung zur Sicherstellung der Nachrichten-
verbindungen sind auf der Grundlage des Entschlusses des Chefs
Nachrichten folgende Dokumente zu erarbeiten:
a) Anordnung Nachrichtenverbindungen für die nachgeordneten
   Führungsorgane,
b) Gefechtsordnungen für die Nachrichtenverbände und
c) Gefechtsbefehle für die Nachrichtentruppenteile.
(2) Der textliche Inhalt der angegebenen Dokumente muß kurz
gefaßt sein und jede Möglichkeit unterschiedlicher Auslegung
auszuschließen. Das Anfertigen weiterer schriftlicher und grafi-
scher Dokumente, die nicht für die Nachrichtenführung benötigt
werden, ist zu unterbinden.

95.(1) In die Anordnung Nachrichtenverbindungen sind im allge-
meinen aufzunehmen:
a) Entfaltungsräume sowie Zeit der Arbeitsbereitschaft der
   Nachrichtenzentralen der Führungsstellen der eigenen Ver-
   einigungen und Richtungen der Verlegung im Verlaufe der Ope-
   ration,
b) Entfaltungsrichtungen der Achsenverbindungen sowie geplante
   Entfaltungsräume der Stütz- und Hilfsnachrichtenzentralen im
   Streifen der Vereinigung/des Verbandes,
c) Arten der Nachrichtenverbindungen gemäß dem Verzeichnis der
   Nachrichtenkanäle,
d) Festlegungen für die Organisation und Sicherstellung der
   Nachrichtenverbindungen des Zusammenwirkens und für die
   Chefs/Leiter Nachrichten der nachgeordneten Führungsorgane,
e) Festlegungen zur Sicherstellung ununterbrochener Nachrichten-
   verbindungen bei Ausfall des Gefechts- und Wechselgefechts-
   standes der Vereinigung,
f) Maßnahmen des Schutzes des Nachrichtensystems vor der tech-
   nischen Aufklärung und möglichen Funkstörungen des Gegners,
g) Nutzungsbedingungen und -beschränkungen für die verschiedenen
   Nachrichtenmittel und -verbindungen,
h) Entfaltungsräume der Kurier- und Feldpostzentralen bzw.
   Kurier- und Feldpoststellen sowie der Austauschstellen,
i) Basisierungsflugplätze und Landeplätze für Verbindungsflug-
   zeuge/-hubschrauber,
k) Termine für die Vorlage der Nachrichtensammel- und Nachrich-
   tenlagenmeldungen,
l) Organisation der Nachrichtenaufklärung,
m) Festlegungen zum Wechsel von Nachrichtenbetriebsunterlagen
   u.a.
(2) Die Anordnung Nachrichtenverbindungen ist vom Stellvertre-
ter des Befehlshabers und Chef des Stabes sowie vom Chef Nach-
richten zu unterschreiben und an die nachgeordneten Führungs-
organe zu übergeben.

96.(1) Zur Anordnung Nachrichtenverbindungen sind in Form von
Anlagen oder als gesonderte Dokumente zu erarbeiten und zu über.
geben:
a) Anweisungen zur Organisation der Nachrichtenführung,
b) Verzeichnis der Nachrichtenkanäle des Stütznachrichtennetzes,
   die zur Organisation der Nachrichtenverbindungen mit den über-
   geordneten Führungsorganen, den Führungsstellen der zusammen-
   wirkenden Verbände und innerhalb des Verbandes zugewiesen
   werden,
c) Betriebsunterlagen für Funk-, kosmische Funk-, Troposphären-
   funk- und Richtfunkverbindungen,
d) Schlüsselunterlagen und die Pläne/Zeiten ihrer Gültigkeit,
e) Auszüge aus dem Plan der Kontrolle der Nachrichtensicherheit
   sowie dem Plan der technischen Sicherstellung der Nachrich-
   tenverbindungen und der Systeme der Automatisierten Truppen-
   führung,
f) andere Unterlagen, die zur Organisation und Sicherstellung
   der Nachrichtenverbindungen erforderlich sind.
(2) Den Chefs/Leitern der Waffengattungen, Spezialtruppen und
Dienste sind die Festlegungen zur Organisation und Sicherstel-
lung der für sie geplanten Nachrichtenverbindungen im Verlaufe
der Erarbeitung auszugsweise zu übergeben.

97.(1) In die Gefechtsordnung/den Gefechtsbefehl sind im all-
gemeinen aufzunehmen:
a) Angaben zur operativen Lage im erforderlichen Umfang,
b) Entfaltungsräume der Nachrichtenzentralen der Führungsstellen
   der Vereinigung und Richtungen der Verlegung im Verlaufe der
   Operation.
c) Aufgaben des Nachrichtenverbandes/-truppenteils,
d) Nutzungsbedingungen und -beschränkungen für die verschiedenen
   Nachrichtenmittel und -verbindungen,
e) Entfaltungsraum des Gefechtsstandes des Nachrichtenverbandes/
   -truppenteils und die Nachrichtenverbindungen zur Nachrich-
   tenführungsstelle der Vereinigung,
f) Termine für die Vorlage der Nachrichtenlagemeldungen.
(2) Der Gefechtsanordnung/dem Gefechtsbefehl sind die Schemata/
Befehlsschemata, Tabellen und Betriebsunterlagen für die Funk-,
kosmischen Funk-, Troposphärenfunk- und Richtfunkverbindungen
mit dem Termin für deren Gültigkeit als Anlagen beizufügen.
(3) Die Gefechtsanordnung/der Gefechtsbefehl kann schriftlich,
auf einer topographischen Karte oder mündlich mit nachfolgender
dokumentarischer Bestätigung erteilt werden. Die Gefechtsanord-
nung /der Gefechtsbefehl ist so schnell als möglich an die un-
mittelbar unterstellten Führungsorgane zu übergeben.
Die Aufgaben sind vorrangig den Nachrichtenverbänden/-truppen-
teilen zu stellen, die mit der Entfaltung der Elemente des Nach-
richtensystems früher als andere beginnen müssen oder mehr Zeit
zur Vorbereitung benötigen.
(4) Der Empfang der Gefechtsanordnung/des Gefechtsbefehls ist
sofort zu bestätigen.

98.(1) Vorrangige Aufgaben des Chefs Nachrichten und der Ab-
teilung Nachrichten ist es, die Anpassung der Nachrichtensysteme
und das Zusammenwirken der im Streifen der Vereinigung handeln-
den Nachrichtentruppenteile und -einheiten untereinander, mit
denen der Nachbarbereinigungen und mit denen der rückwärtigen
Dienste zu organisieren. Dabei sind nach Zielen, Ort, Zeit und
Methoden der Aufgabenerfüllung abzustimmen:
a) Struktur des Stütznachrichtennetzes,
b) Entfaltungstrassen der Troposphärenfunk-, Richtfunk- und
   Kabelverbindungen,
c) Übergabepunkte für Nachrichtenkanäle sowie
d) Handlungen der Nachrichtenzentralen und der Leitungsbau-
   truppenteile.
(2) Alle Fragen der gegenseitigen Nutzung der Nachrichtensysteme
und des Zusammenwirkens der Nachrichtentruppen sind in den Pla-
nungs- und Befehlsdokumenten festzulegen.
Die zusammenwirkenden Nachrichtentruppen müssen in Verantwortung
der entsprechenden Chefs Nachrichten und der Kommandeure bzw.
Stäbe der Nachrichtenverbände/-truppenteile untereinander über
zuverlässige Nachrichtenverbindungen verfügen uns sich gegen-
seitig regelmäßig über die Nachrichtenlage, die erhaltenen Auf-
gaben sowie die geplanten Handlungen informieren.
(3) Nach der Aufgabenstellung und der Organisation des Zusammen-
wirkens haben der Chef Nachrichten sowie die Kommandeure/Leiter
der Nachrichtenverbände, -truppenteile und -einrichtungen die
Erfüllung der gestellten Aufgaben zu kontrollieren und Hilfe
zu erweisen. Hauptmethode ist dabei die unmittelbare Arbeit in
der Nachrichtentruppe.
a) Übereinstimmung der von den Kommandeuren/Leitern der Nach-
   richtenverbände, -truppenteile und -einrichtungen gefaßten
   Entschlüsse mit der Aufgabenstellung,
b) Stand der Vorbereitung der Nachrichtenverbände, -truppen-
   teile und -einrichtungen, ihre Sicherstellung und ihre be-
   reitschaft zur Aufgabenerfüllung zu den festgelegten Termi-
   nen,
c) Einhaltung der Maßnahmen der Tarnung und der Nachrichten-
   sicherheit.

99.(1) Die Abteilung Nachrichten sowie die Stäbe/Offiziere der
Nachrichtenverbände, -truppenteile und -einrichtungen haben alle
Angaben zur Nachrichtenlage zu erfassen, und auszuwerten, zu analy-
sieren und nachzuweisen. Veränderungen sind dem Chef Nachrich-
ten und den Kommandeuren/Leitern der Nachrichtenverbände, -trup-
penteile und -einrichtungen zu melden.
(2) Die Angaben zur Nachrichtenlage sind durch das Führen direk-
ter Gespräche sowie die Übertragung/Zustellung der Nachrichten-
sammelmeldungen, von Nachrichtenlagemeldungen, Berichten und
anderen Informationen zu erfassen.
(3) Ordnung und Termine für die Vorlage der Nachrichtensammel-
meldungen sind in der Anordnung Nachrichtenverbindungen und für
die Vorlage der Nachrichtenlagemeldungen in den Gefechtsanord-
nungen/-befehlen festzulegen.

100. Die Nachrichtensammelmeldung hat zu enthalten:
a) Entfaltungsräume der Nachrichtenzentralen der Führungsstellen
   (bis einschließlich Verband) sowie geplante Zeiten und Ent-
   faltungsräume ihrer Verlegung,
b) Grundstruktur der Nachrichtensystems (entfaltete Achsen- und
   Rochadenverbindungen sowie Stütz- und Hilfsnachrichtenzent-
   tralen) und ihre Funktionstüchtigkeit,
c) Arten, Anzahl und Zustand der Nachrichtenverbindungen in den
   Hauptrichtungen (sicherstellende Nachrichtenverbindungen,
   Anzahl der Kanäle, Koeffizient der Standhaftigkeit der Nach-
   richtenverbindungen),
d) Einschätzung der Maßnahmen der gedeckten Truppenführung, ein-
   schließlich statistischer Angaben zum schriftlichen und münd-
   lichen Informationsaustausch als gesonderten Teil der Nach-
   richtensammelmeldung,
e) Anzahl und Art der Verstöße gegen die Nachrichtensicherheit
   (Verstöße der Kategorie 1 und eingeleitete Maßnahmen zu deren
   Unterbindung sind als Sofortmeldungen vorzulegen),
f) Angaben über Funkstörungen, Desinformationsversuche und ande-
   re Formen der Diversion durch den Gegner,
g) Verluste an Nachrichtenkräften und -mitteln sowie eingelei-
   tete Maßnahmen zur Auffüllung der Nachrichtentruppen bzw. In-
   standsetzung der Nachrichtenmittel,
h) Beutegut an Nachrichtenmitteln,
i) Nachrichtenreserve und ihre Unterbringungsräume.

101. Die Nachrichtenlagemeldungen hat zu enthalten:
a) Lage, Aufgaben und Zustand des Nachrichtenverbandes, -truppen-
   teils und der -einrichtung,
b) Einschätzung der Funktionstüchtigkeit der entfalteten Nach-
   richtenzentralen und -verbindungen,
c) Betriebsstörungen und deren Ursache,
d) Verluste an Nachrichtenkräften und -mitteln sowie einge-
   leite Maßnahmen zur Instandsetzung der Nachrichtenmittel,
e) Sicherstellung der Nachrichtentruppenteile/-einheiten mit
   Hauptnachrichtentechnik,
f) Folgen des Einsatzes von Massenvernichtungswaffen durch den
   Gegner,
g) Angaben über Funkstörungen, Desinformationsversuche und andere
   Formen der Diversion durch den Gegner,
h) Beutegut an Nachrichtenmitteln,
i) Nachrichtenreserve und ihre Unterbringungsräume.

102. In der Nachrichtensammel- und Nachrichtenlagemeldung ist
die Bezugszeit anzugeben (Stand: Datum, Uhrzeit).

Arbeitsgrundlagen der Kommandeure und Stäbe der Nachrichten-
verbände und -truppenteile für die Planung und Entfaltung des
Nachrichtensystems

103. Der Kommandeur des Nachrichtenverbandes/-truppenteils ist
für die rechtzeitige und qualitätsgerechte Aufgabenerfüllung
durch seinen Nachrichtenverband/-truppenteil verantwortlich.
Der Kommandeur hat die Nachrichtentruppenteile/-einheiten per-
sönlich und über das Führungsorgan zu führen.

104. Das Führungsorgan hat auf der Grundlage der Entschlüsse,
Befehle und Anweisungen des Kommandeurs zu arbeiten. Die Arbeit
ist auf ihre rechtzeitige, vollständige und genaue Erfüllung
zu richten.
Hauptaufgabe sind
a) Sicherstellung der Gefechts- und Mobilmachungsbereitschaft
   des Nachrichtenverbandes/-truppenteils,
b) ununterbrochenes Erfassen, Auswerten und Beurteilen der Nach-
   richtenlage,
c) Vorbereiten von Vorschlägen und Berechnungen für die Ent-
   schlußfassung des Kommandeurs,
d) rechtzeitiges Vorbereiten der Entschlüsse und unverzügliche
   Aufgabenstellung an die Nachrichtentruppenteile/-einheiten,
e) Sicherstellung der Nachrichtentruppenteile/-einheiten mit den
   erforderlichen Unterlagen zur Organisation der Nachrichten-
   verbindungen,
f) allseitiges Vorbereiten der Nachrichtentruppenteile/-einhei-
   ten zum Erfüllen der Gefechtsaufgaben,
g) Organisation der Führungsstellen und -punkte, deren recht-
   zeitige Entfaltung sowie die Organisation einer planmäßigen
   Arbeit der diensthabenden Gefechtsbesatzungen,
h) Organisation des Diensthabenden Systems und des operativ-
  technischen Dienstes in den Elementen des Nachrichtensystems,
i) Organisation und Durchführung der Kontrolle über die Erfül-
   lung der gestellten Aufgaben, die Durchführung des Dienst-
   habenden Systems und den Zustand des operativ-technischen
   Dienstes,
k) Organisation der Sicherung und Verteidigung der Elemente des
   Nachrichtensystems und der Unterbringungsräume der Nachrich-
   tentruppenteile/-einheiten,
l) Führen der personellen und materiellen Nachweise,
m) Vorbereiten und Erarbeiten der Nachrichtenlagemeldung und
   anderer Meldungen sowie deren Übergabe an den Chef Nach-
   richten und die Chefs/Leiter der Waffengattungen, Spezial-
   truppen und Dienste der Vereinigung,
n) Führen des Kriegstagebuches,
o) Auswerten, Verallgemeinern und Nutzen der Gefechtserfah-
   rungen.

105. Die Arbeit des Kommandeurs und Stabes des Nachrichtenver-
bandes/-truppenteils zur Planung des Gefechtseinsatzes der
Nachrichtentruppenteile/-einheiten beginnt mit dem Erhalt von
Vorbefehlen oder der Gefechtsanordnung/des Gefechtsbefehls des
Chefs Nachrichten. Danach führt der Kommandeur folgende Tätig-
keiten durch:
a) Klarmachen der Aufgabe,
b) Einweisen der Kommandeure der Nachrichtentruppenteile/-ein-
   heiten in die bevorstehenden Handlungen,
c) Beurteilung der Lage,
d) Entschlußfassung,
e) Aufgabenstellung an die Nachrichtentruppenteile/-einheiten,
f) Erteilen von Anweisungen für das Erarbeiten des Planes des
   Gefechtseinsatzes und anderer Dokumente, die zur Führung der
   Nachrichtentruppenteile/-einheiten im Verlaufe der Operation/
   des Gefechts erforderlich sind,
g) Vorlage des Planes des Gefechtseinsatzes des Nachrichtenver-
   bandes/-truppenteils beim Chef Nachrichten der Vereinigung
   zur Bestätigung,
h) Kontrolle der Vorbereitung der Nachrichtentruppenteile/-ein
   heiten auf die Aufgabenerfüllung.

106.(1) Beim Klarmachen der Aufgabe hat der Kommandeur des Nach-
richtenverbandes/-truppenteils
a) Ziel und Ausmaß der Operation/des Gefechts und die Struktur
   des Nachrichtensystems der Vereinigung zu beachten,
b) die Entfaltungsräume der Nachrichtenzentralen der Führungs-
   stellen, die Ordnung des Zusammenwirkens mit anderen Nach-
   richtenverbänden/-truppenteilen und die Termine der Aufgaben-
   erfüllung zu präzisieren.
(2) Nach dem Klarmachen der Aufgabe hat der Kommandeur des Nach-
richtenverbandes/-truppenteils
a) Maßnahmen festzulegen, die zur Vorbereitung der Nachrichten-
   truppenteile/-einheiten auf die Aufgabenerfüllung unverzüg-
   lich zu realisieren sind,
b) die Zeitberechnung durchzuführen,
c) Anweisungen an den Stellvertreter des Kommandeurs und Stabs-
   chefs, die anderen Stellvertreter des Kommandeurs und die
   Leiter der Dienste zum Vorbereiten der für die Entschluß-
   fassung erforderlichen Angaben und an den Stellvertreter des
   Kommandeurs und Stabschef außerdem zum Vorbereiten der Vor-
   befehle für die Nachrichtentruppenteile/-einheiten zu er-
   teilen.

107. Bei der Beurteilung der Lage hat der Kommandeur des Nach-
richtenverbandes/-truppenteils zu analysieren:
a) Charakter der Handlungen des Gegners und die von ihm zu
   erwartende Einwirkung auf die zu entfaltenden Nachrichtenzen-
   tralen und -verbindungen,
b) Auffüllungsstand des Nachrichtenverbandes/-truppenteils sowie
   Zustand der Technik und Bewaffnung,
c) Ausbildungsstand und Stand der psychologischen Vorbereitung
   des Personalbestands auf das Gefecht,
d) physikalisch-geographische, hydrometeorologische und klima-
   tische Bedingungen des Einsatzraumes sowie andere Faktoren,
   die Einfluß auf das Entfalten und Betreiben der Nachrichten-
   zentralen und -verbindungen haben,
e) die zur Vorbereitung auf die Aufgabenerfüllung geplante Zeit.

108.(1) Nach der Beurteilung der Lage faßt der Kommandeur des
Nachrichtenverbandes/-truppenteils seinen Entschluß. Im Ent-
schluß sind festzulegen:
a) Idee der Handlungen,
b) Aufgaben für die Nachrichtentruppenteile/-einheiten und Ord-
   nungen des Zusammenwirkens bei ihrer Erfüllung,
c) Organisation der Gefechts-, technische und rückwärtigen
   Sicherstellung,
d) Organisation der Führung und das Haltens der Nachrichtenver-
   bindungen,
e) Aufgaben der politischen Arbeit.
(2) Beim erarbeiten der Aufgaben hat der Kommandeur des Nach-
richtenverbandes/-truppenteils festzulegen:
a) für die Leitungsbautruppenteile/-einheiten
   - Nachrichtenachsen und -rochaden sowie Entfaltungsräume für
     die Stütznachrichtenzentralen,
   - Ordnung der Verlegung in den Einsatzraum,
   - Ordnung der Übergabe der Kanäle an die Nachrichtenzentralen
     der Führungsstellen der Vereinigungen, Verbände und Trup-
     penteile sowie an die Hilfsnachrichtenzentralen,
   - Ordnung der Gefechts-, technischen und rückwärtigen Sicher-
     stellung,
   - Unterbringungsräume der Nachrichtenreserve an Leitungsbau-
     mitteln,
   - Maßnahmen des Pionierbaus, der Tarnung, Sicherung und
     Verteidigung der Elemente des Stütznachrichtennetzes,
   - Festlegungen für das halten der Dienstverbindungen zum
     Kommandeur und zum Stab des Nachrichtenverbandes/-truppen-
     teils,
   - Standorte der Führungspunkte des Stütznachrichtennetzes,
   - Termine der Arbeitsgemeinschaft;
b) für die Nachrichtentruppenteile/-einheiten der Nachrichten-
   zentralen
   - Entfaltungsräume (einschließlich Ausweichentfaltungsräume)
     der Nachrichtenzentralen und die Marschstraßen zu ihnen,
   - organisatorisch-technischer Aufbau der Nachrichtenzentralen,
   - Ordnung des Entfaltens der Anschlußverbindungen der Nach-
     richtenzentralen zum Stütznachrichtennetz und der Übernahme
     von Kanälen aus dem Stütznachrichtennetz,
   - Bestand der Nachrichtenreserven und deren Unterbringungsraum,
   - Ordnung der Gefechts-, technischen und rückwärtigen Sicher-
     stellung,
   - Termine der Arbeitsgemeinschaft;
c) für die Nachrichtentruppenteile/-einheiten der Richtungsver-
   bindungen
   - Nachrichtenkräfte und -mittel zum Entfalten von Direkt-
     verbindungen zwischen den Führungsstellen,
   - Stütznachrichtenzentralen und andere Elemente des Stütz-
     Nachrichtennetzes, an die Nachrichtenzentralen des
     Gefechts- und Wechselgefechtsstandes der Vereinigung/des
     Verbandes anzuschließen sind,
   - Ordnung der Kanalübergabe an die Nachrichtenzentralen der
     Führungsstellen,
   - Unterbringungsraum der Nachrichtenreserve,
   - Ordnung der Gefechts-, technischen und rückwärtigen Sicher-
     stellung,
   - Ordnung des Haltens der Dienstverbindung zum Chef Nach-
     richten der Vereinigung,
   - Termine der Arbeitsbereitschaft.

109.(1) Auf der Grundlage des Entschlusses des Kommandeurs hat
der Stab des Nachrichtenverbandes/-truppenteils mit den Stell-
vertretern des Kommandeurs und den Leitern der Dienste den Plan
des Gefechtseinsatzes zu erarbeiten, der aus einem Komplex von
Dokumenten besteht, in denen der Entschluß des Kommandeurs im
Detail darzulegen und die Reihenfolge, Methoden und Zeiten der
Aufgabenerfüllung durch die Nachrichtentruppenteile/-einheiten
festzulegen sind.
(2) Der Plan des Gefechtseinsatzes ist auf einer topographischen
Karte zu erarbeiten. Darauf sind entsprechend der Gefechtsauf-
gabe darzustellen:
a) Staatsgrenze und vorderer Rand der Verteidigung,
b) Unterbringungsräume der Nachrichtentruppenteile/-einheiten
   und ihre Marschstraßen,
c) Achsen- und Rochadenverbindungen sowie Entfaltungsräume/Auf-
   bauplätze der Stütz- und Hilfsnachrichtenzentralen, der be-
   mannten Verstärkerpunkte sowie der Troposphärenfunk- und
   Richtfunkstellen,
d) Entfaltungsräume der Nachrichtenzentralen der Führungsstellen
   sowie Entfaltungsrichtungen der Anschlußverbindungen,
e) Unterbringungsräume des Gefechts- und Wechselgefechtsstandes
   des Nachrichtenverbandes/-truppenteils,
f) Standorte der Truppenteile und Einrichtungen der technischen
   und rückwärtigen Sicherstellung,
g) Bestand und Unterbringungsraum der Nachrichtenreserve,
h) Schema der Dienstverbindungen zur Führung der Nachrichten-
   truppenteile/-einheiten,
i) Signale der Führung und Warnung,
k) Standorte der Nachrichtenführungsstellen,
l) Nachrichtenzentralen der Führungsstellen der Vereinigung,
m) Element des stationären und mobilen Stütznachrichtennetzes
   im notwendigen Umfang.

Weiter Angaben, die auf der Karte nicht darstellbar sind,
können als Erläuterungen aufgetragen werden.
(3) Der Plan des Gefechtseinsatzes des Nachrichtenverbandes/
-truppenteils ist vom Kommandeur sowie Stellvertreter des
Kommandeurs und Stabschef zu unterschreiben und vom Chef Nach-
richten der Vereinigung zu bestätigen.
(4) Die Pläne der Nachrichtentruppenteile(-einheiten sind vom
Kommandeur des Nachrichtenverbandes/-truppenteils zu bestätigen.
(5) Außer dem Plan des Gefechtseinsatzes sind zu erarbeiten:
a) Ablaufplan für das Entfalten der Troposphärenfunk-, Richt-
   funk- und TF-Kabelverbindungen,
b) Plan der Verlegung der Nachrichtenzentralen,
c) Plan der Kontrollen der Nachrichtensicherheit,
d) Plan der technischen und rückwärtigen Sicherstellung (auf
   topographischen Karten),
e) Anordnung für den Schutz der Truppen von Massenvernichtungs-
   waffen,
f) Plan der politischen Arbeit,
g) Pläne der Sicherung und Verteidigung der Nachrichtenzentralen
   und -verbindungen sowie der Unterbringungsräume der Nachrich-
   tentruppenteile/-einheiten, des Pionierausbaus und der Tar-
   nung.
(6) Die Stäbe der Nachrichtenverbände/-truppenteile haben die in
Vorbereitung und im Verlauf der Operation/des Gefechts erhal-
tenen und erteilten Anordnungen sowie Befehle im Befehlsbuch
nachzuweisen.

110. Die Aufgaben an die Nachrichtentruppenteile/-einheiten hat
der Kommandeur im Gefechtsbefehl zu stellen, der folgendes zu
enthalten hat:
a) allgemeine Angeben über den Gegner,
b) Aufgabe des Nachrichtentruppenteils/der -einheit und Termine,
c) Marschstraßen,
d) Maßnahmen der Gefechts-, technischen und rückwärtigen Sicher-
   stellung,
e) Unterbringungsräume des Gefechts- und Wechselgefechtsstandes
   der Nachrichtenverbandes/-truppenteils,
f) Organisation der Dienstverbindungen zum Kommandeur und Stab
   des Nachrichtenverbandes/-truppenteils,
g) Zeit der Bereitschaft des Nachrichtentruppenteils/der -ein-
   heit zur Aufgabenerfüllung,
h) Termine für die Vorlage von Meldungen.
Die Aufgaben können auch mündlich und anschließend schriftlich
oder auch durch die Übergabe von Befehlsschemata gestellt werden.

111.(1) Die Gefechts- und Wechselgefechtsstände der Leitungs-
bautruppenteile/-einheiten sind im allgemeinen in den Entfal-
tungsräumen der Stütznachrichtenzentralen der Hauptachse zu
entfalten.
(2) Die Gefechtsstände der Leitungsbaueinheiten sind in den
Entfaltungsräumen der von ihnen entfalteten Stütznachrichten-
zentralen oder der bemannten Verstärkerpunkte unterzubringen.

112.(1) Der Gefechts- und Wechselgefechtsstand der Nachrichten-
verbände/-truppenteile der Nachrichtenzentrale sind in den
Entfaltungsräumen der Nachrichtenzentralen der Gefechts- und
Wechselgefechtsstandes der Vereinigung zu entfalten.
(2) Dienstverbindungen vom Gefechts- und Wechselgefechtsstand
des Nachrichtenverbandes/-truppenteils sind herzustellen:
a) zur Nachrichtenführungsstelle des Gefechts- und Wechselge-
   fechtsstandes der Vereinigung,
b) zu den Kommandeuren der Nachrichtentruppenteile/-einheiten,
c) zu den Führungspunkten der Nachrichtenverbindungen sowie der
   Stütz- und Hilfsnachrichtenzentralen.
Zur Organisation dieser Dienstverbindungen sind die zugewiesenen
Kanäle auf den von den Nachrichtentruppenteilen/-einheiten ent-
falteten Verbindungen zu nutzen.
Funkverbindungen sind über speziell zu schaffende Funknetze für
die Nachrichtenführung zu organisieren.

Politische Arbeit in den Nachrichtentruppen

113.(1) Die politische Arbeit ist fester Bestandteil der Tätig-
keit der Vorgesetzten aller Führungsebenen in den Nachrichten-
truppen und im Nachrichtensystem.
(2) Die politische Arbeit ist auf der Grundlage der Beschlüsse
der Führungsorgane der Teilnehmerstaaten des Warschauer Ver-
trages, der Beschlüsse und Weisungen des Zentralkomitees der
SED sowie des Nationalen Verteidigungsrates der DDR, der Befehle
und Direktiven des Ministers für Nationale Verteidigung, der
Anordnung des Stellvertreters des Ministers und Chefs der Poli-
tischen Hauptverwaltung der NVA, der militärischen Bestimmungen
über die politische Arbeit in der NVA, der Befehle und Ent-
schlüsse der Befehlshaber und Kommandeure sowie der Anordnungen
der Leiter der Politabteilungen zu führen. Sie ist auf die kon-
sequente Verwirklichung der Politik der SED in den Streitkräf-
ten, auf die Erhöhung der Kampfkraft und Gefechtsbereitschaft
der Nachrichtentruppen, die Festigung des politisch-moralischen
Zustands, die bewußte militärische Disziplin, die Beherrschung
der Militärtechnik, die Vervollkommnung der militärischen Mei-
sterschaft und auf die erfolgreiche Erfüllung der gestellten
Aufgaben zu richten.
(3) Der Inhalt, die Form und Methoden der politischen Arbeit
sind auf der Grundlage des Entschlusses des Kommandeurs, unter
Berücksichtigung der Aufgaben der Nachrichtentruppen, der Lage,
des politisch-moralischen Zustands sowie des Ausbildungsstandes
des Personalbestands zu bestimmen. Der persönliche Kontakt, die
unmittelbare Einwirkung auf den Personalbestand durch das über-
zeugende Wort und das Beispiel der Vorgesetzten und Kommunisten
sowie die aktuelle Information über die Lage und die zu erfül-
lenden Aufgaben haben dabei im Mittelpunkt zu stehen.

114. Die politische Arbeit ist in den Nachrichtentruppen unter
allen Bedingungen der Lage als Einheit von politisch-ideolo-
gischer und organisationspolitischer Arbeit ununterbrochen,
aktiv und zielstrebig zu führen. Sie ist um so intensiver zu
führen, je schwieriger die Lage und je komplizierter die Auf-
gaben sind.

115.(1) Der Chef Nachrichten und die Kommandeure/Leiter der
Nachrichtenverbände, -truppenteile und -einrichtungen sind für
die politische und Gefechtsausbildung sowie den politisch-mora-
lischen Zustand des Personalbestands der Führungsorgane und
Nachrichtentruppen verantwortlich und haben unter allen Bedin-
gungen der Lage ihre Unterstellten persönlich politisch und
militärisch zu erziehen und auszubilden, zur erfolgreichen Er-
füllung der Gefechtsaufgaben zu führen und dazu die Kraft und
den Einfluß der Partei- und FDJ-Organisationen voll zu nutzen
und weiter zu entwickeln.
(2) Der Stellvertreter des Kommandeurs und Leiter der Politab-
teilung/Stellvertreter des Kommandeurs für politische Arbeit
der Nachrichtenverbände, -truppenteile und -einrichtungen ist
für die Durchsetzung der führenden Rolle der Partei unter allen
Bedingungen verantwortlich. Er hat die politische Arbeit un-
mittelbar zu führen sowie zu organisieren und ist für ihre Wirk-
samkeit bei der Erfüllung der Aufgaben sowie für die Festigung
des politisch-moralischen Zustands des Personalbestands verant-
wortlich.

116. Die politische Arbeit ist in Übereinstimmung mit den allge-
meinen Forderungen sowie unter Berücksichtigung der gestellten
Aufgaben, der Lage und des Charakters der Handlungen auf die
erfolgreiche Erfüllung der Aufgaben der Nachrichtentruppen aus-
zurichten. Für die politische Arbeit ergeben sich dabei insbe-
sondere folgende Aufgaben:
a) Erläuterung der Bedeutung der zu erfüllenden Aufgaben und der
   damit für den Personalbestand verbundenen Verantwortung,
b) Mobilisierung des Personalbestands zu fachlich richtigen
   Handlungen bei der Sicherstellung der Nachrichtenverbindungen,
c) Erziehung zu hoher Wachsamkeit und der Wahrnehmung der Ver-
   antwortung für den militärischen Geheimnisschutz, für die
   Organisation und Sicherstellung der Nachrichtenverbindungen
   sowie für die strenge Einhaltung der Regeln des Funkbetriebs-
   dienstes, der Forderungen der gedeckten Truppenführung und
   von Maßnahmen zur Funktarnung,
d) Mobilisierung des Personalbestands zur meisterhaften Beherr-
   schung der Nachrichtentechnik, zur Erhaltung ihrer ständigen
   Einsatzbereitschaft und ihrer fachgerechten Nutzung,
e) sorgfältige Vorbereitung des Personalbestands in den Nach-
   richtenzentralen/-stellen auf den Gefechtsdienst,
f) Erziehung zur unbedingten Gewissenhaftigkeit und Verläßlich-
   keit, zur Exaktheit und Schnelligkeit beim Herstellen und
   halten standhafter Nachrichtenverbindungen,
g) Festigung der kollektiven Verantwortung, der Geschlossenheit
   und des tiefen Verständnisses dafür, daß nur exakte und abge-
   stimmte Handlungen aller Angehörigen der Nachrichtentruppen
   und diensthabenden Gefechtsbesatzungen die erfolgreiche Er-
   füllung der Aufgaben gewährleistet,
h) Erziehung zum Internationalismus, zur Freundschaft und Waffen-
   brüderschaft zwischen den Soldaten der Vereinten Streitkräfte
   sowie zum Gewährleisten eines hohen Verantwortungsbewußtseins
   bei Handlungen im Koalitionsbestand,
i) Propagierung von Heldentaten der Nachrichtensoldaten und der
   Erfolge bei der Sicherheit standhafter Nachrichtenverbindun-
   gen,
k) Einflußnahme auf die ständige Versorgung des Personalbestands
   und die Durchsetzung des festgelegten Dienstregimes.

117. Zur erfolgreichen Erfüllung der Aufgaben der politischen
Arbeit und zu ihrer ununterbrochenen Führung im Verlauf der
Operation/des Gefechts sind
a) die Aufgaben für die politische Arbeit rechtzeitig zu stellen,
b) die Formen, Methoden und Mittel der politischen Arbeit ent-
   sprechend den befohlenen Gefechtsaufgaben und den zur Ver-
   fügung stehenden Kräften zu planen,
c) die ideologische und organisatorische Arbeit unmittelbar in
   den Nachrichtenverbänden, -truppenteilen und -einrichtungen
   zielstrebig durchzuführen sowie die Stimmungen, Haltungen,
   Verhaltensweisen und Bedürfnisse des Personalbestands ständig
   zu analysieren,
d) die effektivsten Methoden zum Festigen des politisch-morali-
   schen Zustands durchzusetzen und operativ auf Veränderungen
   der Lage zu reagieren,
e) die Partei- und FDJ-Organisation in den Nachrichtenverbän-
   den, -truppenteilen und -einrichtungen ständig zu stärken und
   die persönliche Vorbildlichkeit ihrer Mitglieder zu sichern,
f) die Auswahl, die Vorbereitung und den Einsatz eines Gefechts-
   aktivs zu gewährleisten,
g) die operative und wahrheitsgetreue politische und Gefechts-
   information zu sichern.

IV. Nachrichtenverbindungen in den Armeeoperationen

Allgemeine Grundsätze

118. In der Armee sind Nachrichtenverbindungen vom Gefechts- und
Wechselgefechtsstand, vom gemeinsamen Gefechts- und Wechselge-
fechtsstand der Fliegerkräfte und Truppenluftabwehr, von der
Rückwärtigen Führungsstelle sowie von der vorgeschobenen, luft-
beweglichen und Hilfsführungsstelle (sofern sie zu entfalten
ist) zu organisieren.

Anmerkung:
In Ziffer 118 und im weitern sind auch die Nachrichtenverbin-
dungen im Armeekorps, das in einer selbständigen Richtung han-
deln kann, eingeschlossen.

119. Vom Gefechts- und Wechselgefechtsstand der Armee sind
folgende Nachrichtenverbindungen zu organisieren:
a) zu den Führungsstellen, Gefechts- und Wechselgefechtsständen
   des Hauptstabes, des Oberkommandos auf dem Kriegsschauplatz
   und der übergeordneten Vereinigung,
b) zu den Gefechts- und vorgeschobenen Gefechtsständen der zum
   Bestand der Armee gehörenden Divisionen,
c) zu den Gefechtsständen der Raketenbrigade, der beweglichen
   raketentechnischen Basis, der Aufklärungsfeuerkomplexe/Auf
   klärungsschlagkomplexe, der Armeeartilleriegruppe/den Armee-
   artillerieuntergruppen, der Armeegruppe der reaktiven Artil-
   lerie, der Aufklärungstruppenteile/den Aufklärungseinheiten,
   der Truppenteile/Einheiten der Pionier- und chemischen Trup-
   pen sowie des funkelektronischen Kampfes und der Nachbar-
   armeen,
d) zur Rückwärtigen sowie vorgeschobenen, luftbeweglichen und
   Hilfsführungsstelle (sofern sie zu entfalten ist) sowie zwi-
   schen dem Gefechts- und Wechselgefechtsstand der Armee.

120. Die Nachrichtenverbindungen vom Gefechtsstand der Armee
sind im vollen Umfang zu organisieren.

121. Die Nachrichtenverbindungen vom Wechselgefechtsstand der
Armee sind auf der Grundlage der zur Verfügung stehenden Nach-
richtenkräfte und -mittel sowie der Forderung nach ununter-
brochenen Nachrichtenverbindungen bei der Übergabe der Führung
zu den vorgeschobenen Gefechtsständen der Divisionen und zum
eigenen Gefechtsstand im vollen Umfang sowie zu den Gefechts-
ständen der Divisionen im begrenzten Umfang mit mindestens je
einer gedeckten Nachrichtenverbindung zu organisieren.

122. Die Nachrichtenverbindungen von der Hilfsführungsstelle
der Armee sind zum eigenen Gefechts- und Wechselgefechtsstand,
zur vorgeschobenen, luftbeweglichen Führungsstelle der Armee, zu
den Gefechts- und vorgeschobenen Gefechtsständen der Divisionen
sowie zu den Gefechtsständen der Truppenteile, die sie zu füh-
ren hat, zu organisieren.

123. Die Nachrichtenmittel der vorgeschobenen und der luftbe-
weglichen Führungsstelle der Armee sind vorwiegend zur Organi-
sation der Direktverbindungen zu den Kommandeuren der Divisionen
und zum eigenen Gefechtsstand sowie zur Aufnahme der Verbindung
mit den Gefechtsständen und Wechselgefechtsständen der überge-
ordneten und zusammenwirkenden Vereinigung über das Stütznach-
richtennetz, wenn sich durch die operative Lage eine Verbin-
dungsaufnahme zu ihnen als notwendig erweist, einzusetzen.

124. Die Führung der Verbände/Truppenteile der Waffengattungen,
Spezialtruppen und Dienste ist über den Gefechtsstand und die
entsprechenden Chefs, Leiter und Kommandeure, die sich auf der
vorgeschobenen Führungsstelle aufhalten, zu realisieren.

125.(1) Zur Organisation und Sicherstellung der Nachrichtenver-
bindungen in den Armeeoperationen werden eingesetzt:
a) Nachrichtenverbände, -truppenteile und -einheiten der Nach-
   richtenzentralen,
b) Leitungsbauverbände und -truppenteile für das mobile Stütz-
   Nachrichtennetz,
c) Nachrichtentruppenteile und -einheiten für die Richtungsver-
   bindungen,
d) Einheiten des Kurier- und Feldpostdienstes.
(2) Zum Bestand der Nachrichtentruppen der Armee können gehören:
a) ein selbständiges Nachrichtenregiment zum Entfalten der Nach-
   richtenzentralen des Gefechts- und Wechselgefechtsstandes
   bzw. der vorgeschobenen und Hilfsführungsstelle sowie zum
   Anschluß der Nachrichtenzentralen des Gefechts- und Wechsel-
   gefechtsstandes der Armee an das Stütznachrichtennetz,
b) ein selbständiges Leitungsbauregiment zum Entfalten des
   Stütznachrichtennetzes der Armee und der Direktverbindungen
   zu den Divisionen, zur Raketenbrigade und zur beweglichen
   raketentechnischen Basis der Armee,
c) ein selbständiges Leitungsbaubataillon zum Anschluß an das
   Stütznachrichtennetz der Front,
d) Nachrichtentruppenteile/-einheiten der Fliegerkräfte und
   Truppenluftabwehr der Armee zum Entfalten der Nachrichten-
   zentralen des gemeinsamen Gefechts- und Wechselgefechtsstan-
   des der Fliegerkräfte und Truppenluftabwehr der Armee und
   deren Anschluß an das Stütznachrichtennetz der Armee sowie
   zur Organisation der Direktverbindungen zu den Führungs-
   stellen ihrer Truppenteile/-einheiten,
e) ein selbständiges Nachrichtenbataillon der rückwärtigen
   Dienste zum Entfalten der Nachrichtenzentrale der Rückwärti-
   gen Führungsstelle und zu ihrem Anschluß an das Stütznach-
   richtennetz der Armee,
f) eine Kurier- und Feldpostzentrale,
g) Nachrichteninstandsetzungseinheiten und -gerätelager im Be-
   stand der Instandsetzungsbrigade bzw. der Brigade der mate-
   riellen Sicherstellung der Armee.

126. Die Nachrichtenverbindungen der Armeen zum Hauptstab und
zum Stab des Oberkommandos auf dem Kriegsschauplatz sind zu
organisieren:
a) als Direktverbindung mit Funk- und kosmischen Funkmitteln
   sowie
b) auf Kanälen des Stütznachrichtennetzes über die Nachrichten-
   zentrale des Gefechtsstandes/Wechselgefechtsstandes der Front.

127. Die Nachrichtenverbindungen der Armeen zum Gefechtsstand/
Wechselgefechtsstand, zum gemeinsamen Gefechtsstand/Wechselge-
fechtsstand der Luftstreitkräfte und Truppenluftabwehr sowie zur
Rückwärtigen Rührungsstelle der Front sind auf Kanälen des Stütz-
nachrichtennetzes sowie als Direktverbindungen mit Funk-, kos-
mischen Funk- und Troposphärenfunkmitteln zu organisieren.

128. Zur Sicherstellung der Nachrichtenverbindungen zur Front,
zu den zusammenwirkenden Vereinigungen sowie zu den Verbänden
und Truppenteilen, die an der Operation teilnehmen, sind im
Rahmen der Armee zu entfalten:
a) mobile Nachrichtensystem der Armee,
b) Nachrichtennetz der Fliegerkräfte und Truppenluftabwehr,
c) Nachrichtennetz der technische Sicherstellung,
d) Nachrichtennetz der rückwärtigen Dienste.

129.(1) Bei der Entfaltung des mobilen Nachrichtensystems sind
die Nachrichtenachsen und -rochaden, die Direktverbindungen
zwischen den Führungsstellen und die Anschlußverbindungen so
zu realisieren, daß die elektromagnetische Verträglichkeit ge-
währleistet ist.
(2) Der Trassenverlauf ist vom Chef Nachrichten der Front vorzu-
geben oder mit ihm abzustimmen.

130.(1) Das mobile Stütznachrichtennetz der Armee besteht im
allgemeinen aus 1 bis 2 Nachrichtenachsen. Die Nachrichten-
achse, die in der Richtung der Verlegung der Führungsstellen
der Armee entfaltet wird, ist die Hauptachse.
(2) Die Kanäle des mobilen Stütznachrichtennetzes sind auf den
Gefechts- und Wechselgefechtsstand und auf die vorgeschobene,
luftbewegliche und Hilfsführungsstelle der Armee aufzuteilen
sowie den Führungsstellen der Fliegerkräfte und Truppenluftab-
wehr, der Chef/Leiter der Waffengattungen, Spezialtruppen und
Dienste sowie rückwärtige Dienst der Armee zuzuweisen.

131. Die Anschlußverbindungen zu Stütz- und Hilfsnachrichtenzen-
tralen des Stütznachrichtennetzes der Armee sind im allgemeinen
wie folgt zu entfalten:
a) von den Nachrichtenzentralen der Führungsstellen der Armee
   auf Weisung des Chefs Nachrichten der Armee mit Nachrichten-
   kräften und -mitteln des Nachrichtenregiments der Armee.
b) von den Nachrichtenzentralen der Führungsstellen der Divi-
   sionen, der Raketenbrigade und der bewegliche raketentech-
   nischen Basis auf Weisung des Chefs Nachrichten der Armee mit
   Nachrichtenkräften und -mitteln des Leitungsbauregiments der
   Armee,
c) von den Nachrichtenzentralen des gemeinsamen Gefechtsstandes/
   Wechselgefechtsstandes der Fliegerkräfte und Truppenluftab-
   wehr der Armee, der zusammenwirkenden Verbände/Truppenteile
   sowie der Verbände/Truppenteile der Waffengattungen, Spezial-
   truppen und Dienste, rückwärtige Dienste sowie technischen
   Sicherstellung mit Nachrichtenkräften und -mitteln dieser
   Verbände/Truppenteile sowie der Stütz- oder Hilfsnachrichten-
   zentralen.

132. Die Direktverbindungen zwischen den Führungsstellen ver-
schiedener Führungsebenen werden im allgemeinen durch den Ein-
satz von Funk-, kosmischen Funk- und Troposphärenfunkmitteln
sowie in einzelnen Fällen von Richtfunk- und Drahtkanälen vom
Chef Nachrichten der übergeordneten Führungsebene organisiert
und sichergestellt. Dazu werden Nachrichtenkräfte und -mittel
des Leiters der Richtungsverbindung eingesetzt.

133.(1) Die Funkverbindungen des Befehlshabers der Armee zu den
Kommandeuren der Divisionen sind unabhängig davon, auf welcher
Führungsstelle sich der Befehlshaber befindet, als KW- und UKW-
Funknetze zu organisieren. In diese Funknetze können die Funk-
stellen des Stellvertreters des Befehlshabers und Chefs des
Stabes sowie des Chefs der Fliegerkräfte der Armee einbezogen
werden.
(2) Die Funkverbindungen des Befehlshabers der Armee zu den
Kommandeuren der Regimenter (eine Führungsebene tiefer) werden
im allgemeinen durch das Eintreten seiner persönlichen Funk-
stellen in die Funknetze der Kommandeure der Divisionen reali-
siert.
(3) Die Funkverbindungen vom Gefechtsstand/Wechselgefechtsstand
der Armee zu den Führungsstellen der Divisionen, der Raketen-
brigade und der bewegliche raketentechnische Basis sowie zwi-
schen den Führungsstellen der Armee sind in Funknetzen und
-richtungen zu organisieren:
a) In diesen Funknetzen sind das Diensthabende System ununter-
   brochen zu gewährleisten, im Tastfunkverkehr vorrangig Signa-
   le und kurze Funksprüche auszutauschen und die entsprechenden
   Kommandos zur Verkehrseröffnung auf den Funkrichtungen zu
   übermitteln.
b) Funkrichtungen sind bei Notwenigkeit zu nutzen, um vorwie-
   gend gedeckte Fernsprech- und Fernschreibverbindungen sicher-
   stellen.
(4) Zur Sicherstellung der Führung der Raketentruppen und Artil-
lerie der Armee sind spezielle Funknetze und -richtungen der
Raketentruppen der Armee, der Führung der Armeeartilleriegruppe/
Armeeartillerieuntergruppen, der Aufklärungsfeuerkomplexe/auf-
klärungsschlagkomplexe, der Armeegruppe der reaktiven Artillerie
und der Panzerabwehrreserven der Armee zu schaffen.
(5) Zu den Führungsstellen der Aufklärungs-, Pionier- und che-
   mischen Truppenteile sowie der Truppenteile des funkelektroni-
   schen Kampfes der Armee sind Funknetze der jeweiligen Chefs/
   Leiter der Waffengattungen, Spezialtruppen und Dienste zu orga-
   nisieren.
(6) Vom Stab der Armee sind außerdem Funknetze der luftbeweg-
lichen Kernstrahlungs- sowie der bodengestützten Kernstrahlungs-
und chemischen Aufklärung zu schaffen. Die Angaben von Bord der
Hubschrauber für Kernstrahlungsaufklärung und von den Einheiten
der Kernstrahlungs- und chemischen Aufklärung werden von der
Rechen- und Auswertestelle der Armee sowie den Rechen- und Aus-
wertegruppen der Verbände empfangen. Für den Informationsaus-
tausch zwischen den Rechen- und Auswertestellen/-gruppen ist in
der Armee das Funknetz der Information über die KC-Lage zu
schaffen.
(7) Funkverbindungen des Zusammenwirkens der Armee sind zwischen
den Divisionen sowie zwischen den Divisionen und der Armeear-
tilleriegruppen/den Armeeartillerieuntergruppen, den Aufklärungs-
feuerkomplexen/Aufklärungsschlagkomplexen, der Armeegruppe der
reaktiven Artillerie, den Panzerabwehrreserven und den beweg-
lichen Sperrabteilungen der Armee zu organisieren.

134. Kosmische Funkverbindungen sind im einheitlichen System der
kosmischen Funkverbindungen der Vereinten Streitkräfte auf der
Grundlage von Satelliten, stationären und mobilen kosmischen
Funkstellen sowie der der Front zugewiesenen Netze und Rich-
tungen zu organisieren.
Im allgemeinen wird der Front ein Netz für kosmische Funkver-
bindungen zugewiesen, in welchem von der Führungsstellen der
Front Nachrichtenverbindungen zum Oberkommando auf dem Kriegs-
schauplatz, zu den Armeen, zu den Nachbarfronten und gegebenen-
falls zu den zusammenwirkenden Flotten organisiert werden.
Ein Netz ermöglicht die Organisation von Nachrichtenverbindungen
auf 5 bis 9 Informationsrichtungen mit je 5 Kanälen (e Fern-
sprech- und 2 Fernschreibkanälen).

135 Troposphärenfunkverbindungen sind Gefechtsstand/Wech-
selgefechtsstand der Front zu den Gefechtsständen/Wechselge-
fechtsständen der Armeen und Raketenbrigaden mit Nachrichten-
kräften und -mitteln der Leitungsbautruppenteile der Leiter der
Richtungsverbindungen der Front sowie vom Gefechtsstand/Wechsel-
gefechtsstand der Armee zu den Gefechtsständen/vorgeschobenen
Gefechtsständen der Divisionen und der Raketenbrigade mit Nach-
richtenkräften und -mitteln des Leitungsbauregimentes der Armee
zu entfalten.

136.(1) Der Kurier- und Feldpostdienst ist in der Armeeoperation
im Interesse der Verbände und Truppenteile aller Teilstreitkräf-
te sowie Waffengattungen, Spezialtruppen und Dienste mit Nach-
richtenkräften und -mitteln der Kurier- und Feldpostzentralen
bzw. Kurier- und Feldpoststellen sowie Austauschstellen des
Kurier- und Felspostdienstes und der dazu eingesetzten Verbin-
dungsfliegereinheiten zu organisieren. In Einzelfällen können
für das Befördern von Dokumenten auch Gefechtsfahrzeuge, Hub-
schrauber und boote eingesetzt werden.
(2) Der Kurier- und Feldpostdienst ist im allgemeinen vom Ge-
fechtsstand/Wechselgefechtsstand der Armee zu organisieren:
a) zu den Gefechts- und vorgeschobenen Gefechtsständen der Divi-
   sionen der ersten Staffel und der Raketenbrigade sowie zwi-
   schen den Führungsstellen der Armee nach Richtungen, nach
   Achsen oder Kreisverkehr,
b) zu den Gefechts- und vorgeschobenen Gefechtsständen der Divi-
   sionen der zweiten Staffel bzw. der allgemeinen Reserve nach
   Richtungen und im Kreisverkehr.

Nachrichtenverbindungen in der Angriffsoperation/im Angriffs-
gefecht

137. Die Nachrichtenverbindungen in der Armeeangriffsoperation/
im Angriffsgefecht zur Führung von Gegenschlägen/Gegenangriffen
im rahmen der strategischen Verteidigung haben eine stabile, un-
unterbrochene, operative und gedeckte Truppenführung während der
Vorbereitung und im Verlauf der Operation/des Gefechts bei
einem hohen Angriffstempo, bei jähen Lageänderungen, bei häufig-
gen Wechsel der Führungsstellen sowie beim Einsatz aller Waffen-
arten und von Mitteln des funkelektronischen Kampfes durch den
Gegner sicherzustellen.

138. Bei der Planung der Nachrichtenverbindungen für die An-
griffsoperation/des Angriffsgefecht sind zu berücksichtigen:
a) Charakter und Grad der zu erwartenden Einwirkung des Gegners,
b) Platz, Aufgaben, Kampfbestand und operativer Aufbau der
   Armee sowie Ordnung und Reihenfolge der Aufgabenerfüllung,
c) Organisation der Truppenführung und des Zusammenwirkens,
d) Kampfbestand und Ausbildungsstand der Nachrichtentruppen-
   teile-, -einheiten und -einrichtungen,
e) vorhandene Zeit für die Entfaltung/Erweiterung des Nachrich-
   tensystems,
f) geographische Bedingungen des Handlungsstreifens,
g) Konzentration von Nachrichtenkräften und -mitteln zur Organi-
   sation der Nachrichtenverbindungen mit den in der Hauptan-
   griffsrichtung handelnden Truppen,
h) Sicherstellung einer stabilen und gedeckten Führung der Auf-
   klärungsfeuerkomplexe, der anderen Gruppierungen der Raketen-
   truppen und Artillerie, der Fliegerkräfte, der Truppenluft-
   abwehr und der Spezialtruppen sowie der Verbände, Truppen-
   teile und Einrichtungen der rückwärtigen Dienste und der
   technischen Sicherstellung,
i) Durchsetzung zuverlässiger Maßnahmen zum Gewährleisten der
   Standhaftigkeit und des Schutzes des Nachrichtensystems vor
   den Einwirkungen des Gegners,
k) weitere Entfaltung des Nachrichtennetzes unmittelbar hinter
   den angreifenden Truppen,
l) Ausbau des Nachrichtennetzes im Marschstreifen und in den
   Einführungsabschnitten der zweiten Staffel,
m) Manöver mit Nachrichtenkräften und -mitteln.

139.(1) In Vorbereitung und im Verlaufe der Angriffsoperation/
des Angriffsgefechts ist das im Frieden bzw. im Verlauf der Ver-
teidigungsoperation geschaffene Nachrichtensystem der Armee mit
mobilen Nachrichtenmitteln auszubauen.
(2) Der Chef Nachrichten hat entsprechend der operativen Lage
täglich die Aufgaben für die Nachrichtentruppenteile und -ein-
heiten zu präzisieren sowie die Entfaltung des Stütznachrichten-
netzes und der Direktverbindungen, die Verlegung der Nachrichten-
zentralen der Führungsstellen sowie die Maßnahmen zum Halten un-
unterbrochener Nachrichtenverbindungen einzuleiten.
Das Tempo der Entfaltung des Nachrichtensystems der Armee muß
dem Angriffstempo der Truppen entsprechen.
(3) Die Entfaltung der Nachrichtenachsen und die Verlegung der
Stütznachrichtenzentralen haben unmittelbar hinter den angrei-
fenden Truppen zu erfolgen. Bei einem hohen Angriffstempo ist
die tägliche Verlegung und Entfaltung der vorgeschobenen Stütz-
nachrichtenzentralen auf den Nachrichtenachsen und -rochaden
möglich.
(4) Das Stütznachrichtennetz der Armee ist nach der Verlegung
der Führungsstellen in die neuen Entfaltungsräume im allge-
meinen bis zur Linie der Rückwärtigen Führungsstelle abzubauen.

140.(1) Im Verlaufe der Operation können einzelne Armeen, Divi-
sionen oder Verbände/Truppenteile der Waffengattungen, Spezial-
truppen und Dienste in Abhängigkeit von der Lage anderen Fron-
ten/Armeen umunterstellt werden. Dazu hat der Chef Nachrichten
Reserven der wichtigsten Dokumente (Tabellen der Tarnnamen und
Tarnzahlen, Betriebsunterlagen für die Funk-, kosmische Funk-.
Troposphärenfunk- und Richtfunkverbindungen, Schlüsselunter-
lagen für die SAS- und Chiffriertechnik und andere Dokumente)
zur Organisation der Nachrichtenverbindungen zu den umunter-
stellten Vereinigungen/Verbände zur Verfügung zu haben.
(2) Zur Übergabe dieser Dokumente hat der Chef Nachrichten der
übergeordneten Führungsebene einen bevollmächtigten Verbindungs-
offizier zu entsenden. In Einzelfällen kann der Chef/Leiter
Nachrichten der umunterstellten Vereinigung/des umunterstellten
Verbandes bzw. Truppenteils zum Chef Nachrichten der übergeord-
neten Führungsebene zum Erhalt der Aufgabe und zur Übergabe der
Dokumente befohlen werden.
Die umunterstellte Vereinigung/der umunterstellte Verband bzw.
Truppenteil hat die Nachrichtenverbindungen zu den Führungs-
stellen der bisherigen übergeordneten Führungsebene erst dann
einzustellen, wenn sie zu den Führungsstellen der neuen überge-
ordneten Führungsebene hergestellt wurden.

141.(1) Bei der Verlegung der Führungsstellen im Verlauf der
Gefechtshandlungen ist zum Verkürzen der Zeiten für das Her-
stellen der Bereitschaft der Nachrichtenverbindungen in den
neuen Unterbringungsräumen das Prinzip der gestaffelten Verle-
gung und der etappenweisen Entfaltung der Nachrichtenzentralen
anzuwenden.
(2) Beim Verlegen der Nachrichtenzentralen der Führungsstellen
verlegen in der ersten Staffel ihre mobilen Teile und in der
zweiten Staffel ihre Hauptteile. In den neuen Entfaltungsräumen
sind in der ersten Ausbaustufe jene Nachrichtenstellen zu ent-
falten, die zur Sicherstellung der wichtigsten Nachrichtenver-
bindungen bestimmt sind. Ihre Gefechtsbesatzungen können durch
Nachrichtenkräfte aus den in der zweiten Etappe zu entfaltenden
Nachrichtenstellen verstärkt werden.
(3) Die zur Entfaltung der Anschlußverbindungen vorgesehenen
Einheiten verlegen gemeinsam mit der Rekognoszierungsgruppe
oder dem mobilen Teil der Nachrichtenzentrale in den neuen Ent-
faltungsraum der Führungsstelle.
(4) Als erste verlegt im allgemeinen die Nachrichtenzentrale des
Wechselgefechtsstandes. Unmittelbar nach der Verlegung des mo-
bilen Teiles ist der Hauptteil der Nachrichtenzentrale abzu-
bauen und zu verlegen. Die operativen Offiziere des Wechselge-
fechtsstandes können in Einzelfällen entweder mit dem Hauptteil
der Nachrichtenzentrale oder nach dem Entfalten des mobilen
Teils der Nachrichtenzentrale im neuen Entfaltungstraum des
Wechselgefechtsstandes selbständig forthin verlegen.
In Abhängigkeit vom Vorrücken der Truppen und von der Bereit-
schaft der Nachrichtenverbindungen im neuen Entfaltungsraum des
Wechselgefechtsstandes verlegt der Befehlshaber der Armee mit
ausgewählten Offizieren dorthin. Bei ihrem Eintreffen wird der
Wechselgefechtsstand zum Gefechtsstand. Die Nachrichtenzentrale
des bisherigen Gefechtsstandes arbeitet als Nachrichtenzentrale
des Wechselgefechtsstandes und hat die Bereitschaft zur Verle-
gung herzustellen.
(5) Es ist anzustreben, die Nachrichtenzentralen der Führungs-
stellen der Armee an mindestens zwei Stütznachrichtenzentralen
anzuschließen, von denen eine auf der Hauptachse entfaltet sein
muß.

142.(1) Begibt sich der Befehlshaber der Armee zu den Truppen,
verlegen mit ihm die Nachrichtenmittel der vorgeschobenen Füh-
rungsstelle.
Die Nachrichtenverbindungen des Befehlshabers der Armee sind
in diesem Fall zum Oberbefehlshaber der Front und zu der Grup-
pierung, die in der jeweiligen Periode der Operation die Haupt-
aufgabe erfüllt, unmittelbar auf den Kanälen des Stütznachrich-
tennetzes sicherzustellen.
(2) Beim Einsatz der persönlichen Funkstellen des Befehlshabers
der Armee und der Funkmittel der Chefs/Leiter der Waffengattun-
gen, Spezialtruppen und Dienste, die im Bestand der vorgescho-
benen Führungsstelle verlegen, ist die Truppenführung zusätzlich
über Funkverbindungen sicherzustellen.
Zur übergeordneten Führungsebene, zu den Befehlshabern der zu-
sammenwirkenden Armeen und zu den unmittelbar unterstellten
Kommandeuren sind die Nachrichtenverbindungen Hauptsächlich
über die Nachrichtenzentrale des Gefechtsstandes der Armee
sicherzustellen.

143. Die Hilfsführungsstelle wird in der Angriffsoperation im
allgemeinen nicht ständig eingesetzt. Die für sie vorgesehenen
Nachrichtenkräfte und -mittel sind dann als Nachrichtenreseve
beim möglichen Ausfall der Nachrichtenzentrale des Gefechts-
oder Wechselgefechtsstandes, zum Verstärken der vorgeschobenen
Führungsstelle oder zum Erfüllen anderer unvorhergesehener Auf-
gaben einzusetzen.

144.(1) Ist der Einsatz einer taktische Luftlandeeinheit ge-
plant, sind vom Gefechtsstand/Wechselgefechtsstand der Armee
folgende Nachrichtenverbindungen zu ihr zu organisieren:
a) im Ausgangsraum für die Luftlandung auf Kanälen des Stütz-
   Nachrichtennetzes und mit Mitteln des Kurier- und Feldpost-
   dienstes,
b) während des Fluges mit Nachrichtenmitteln des gemeinsamen
   Gefechtsstandes/Wechselgefechtsstandes der Fliegerkräfte
   und Truppenluftabwehr der Armee,
c) nach dem Absetzen in den Funknetzen der Führung der takti-
   schen Luftlandeeinheit.
(3) während der Annäherung der angreifenden Truppen der Armee
an den Handlungsraum der taktischen Luftlandeinheit hat der
Chef Nachrichten für die Leiter Nachrichten der nachgeordneten
Führungsebenen rechtzeitig die Ordnung des Herstellens der
Nachrichtenverbindungen zur taktischen Luftlandeeinheit zu
präzisieren.

145.(1) Beim Forcieren von Wasserhindernissen durch die Truppen
der Armee besitzen folgende Nachrichtenverbindungen besondere
Bedeutung:
a) zu den Aufklärungsorganen, einschließlich zu den Pionier-
   aufklärungsorganen,
b) zu den Luftlandeeinheiten, die zur Einnahme von Brücken und
   zum Bilden von Brückenköpfen auf dem jenseitigen Ufer abge-
   setzt werden,
c) zu den Truppenteilen/Einheiten der Truppenluftabwehr, die
   die Truppen beim Forcieren des Wasserhindernisses decken,
d) zu den Verbänden/Truppenteilen der ersten Staffel, die das
   Wasserhindernis forcieren, Brückenköpfe bilden und den An-
   griff auf dem jenseitigen Ufer entwickeln,
e) zu den Pioniertruppenteilen/-einheiten, die das Übersetzen
   der Truppen sicherstellen.
(2) Zur unmittelbaren Führung des Forcierens des Wasserhinder-
nisses sind Nachrichtenverbindungen zu den Kommandanten der
Hauptlande-, Reservelande-, Fähren- und Brückenübersetzstellen
sowie der Übersetzstellen für die Unterwasserfahrt der Panzer
und der Räume zur Vorbereitung der Panzer für die Unterwasser-
fahrt, zu den Kontrolldurchlaßpunkten und zu den Kommandanten-
und Regulierungsposten der Übersetzstellen zu organisieren.
diese Nachrichtenverbindungen sind über UKW-Funknetze und
-richtungen sowie speziell zu entfaltende Draht- und Richtfunk-
verbindungen sicherzustellen.
(3) Beim Forcieren großer Wasserhindernisse an der Küste (Meer-
engen, Buchten, breite Mündungsabschnitte von Flüssen) durch die
Truppen der Armee im Zusammenwirken mit den Seestreitkräften
sind die Nachrichtenverbindungen zwischen ihnen mit Nachrichten-
kräften und -mitteln der auf dem Gefechtsstand der Armee ein-
treffenden operative Gruppe der Seestreitkräfte zu organisie-
ren.

146. Bei der Organisation und Sicherstellung der Nachrichtenver-
bindungen bei der Einnahme von Großstädten/Industriegebieten
sind zu beachten:
a) Ausmaß und Bebauung der Stadt/des Industriegebietes,
b) Methoden zur Einnahme der Stadt/des Industriegebietes,
c) Bestand der Truppengruppierungen, die zur Einnahme der Stadt/
   des Industriegebietes und zur Umgehung mit dem Zweck der Ab-
   wehr heranrückender Reserven des Gegners vorgesehen sind und
   die Ordnung ihres Zusammenwirkens,
d) Entfaltungsräume der Führungsstellen,
Stabile und ununterbrochene Nachrichtenverbindungen sind beson-
ders sicherzustellen:
a) zu den Aufklärungsorganen und zu den Verbänden/Truppenteilen,
   die in der Hauptangriffsrichtung handeln und die die wichtig-
   sten Objekte einzunehmen haben,
b) für das Zusammenwirken der in zusammenlaufenden Richtungen
   anzugreifenden Truppen,
c) zu den Fliegerkräften der Armee, zur Artillerie und zu den
   taktischen Luftlandeeinheiten.
bei der Entfaltung des Stütznachrichtennetzes sind Großstädte
und Industriegebiete zu umgehen.

147.(1) Bei der Einkreisung und bei der Vernichtung eingekreist-
ter Gruppierungen des Gegners sind die Hauptanstrengungen der
Nachrichtentruppen zu konzentrieren auf die Sicherstellung der
Führung
a) der Aufklärung und der Verbände/Truppenteile, die zu den
   Rückzugsrichtungen des Gegners vorrücken und aufeinander zu-
   kommend angreifen,
b) der Raketentruppen und Artillerie,
c) der taktischen Luftlandeeinheiten.
Zur Organisation des Zusammenwirkens bei der Einkreisung sind
Linien des Zusammentreffens der aufeinander zukommend handeln-
den Truppen sowie Signale und Parolen zur gegenseitigen Kennung
der Verbände/Truppenteile beim Herstellen der Nachrichtenver-
bindungen festzulegen.
(2) Die Nachrichtenverbindungen der Armee zu den verbänden,
welche Aufgaben zur Einkreisung und zur Vernichtung der einge-
kreisten Gruppierung des Gegners erfüllen, sind vorrangig als
Direktverbindungen zwischen den Führungsstellen zu organisieren.
Die Entfaltung des Stütznachrichtennetzes kann sich unter diesen
Bedingungen verzögern und seine Struktur wesentlich verändern.
(3) Zum Gewährleisten des Zusammenwirkens zwischen den aufein-
ander zukommend handelnden Truppenteilen/Einheiten sind KW- und
UKW-Funknetze zu organisieren.
Die Nachrichtenverbindungen des Zusammenwirkens zwischen Vereini-
gungen/Verbänden, die äußeren Einkreisungsfront handeln, sind zu or-
ganisieren:
a) mit Funkmitteln in den Funknetzen des Zusammenwirkens der
   Front,
b) mit kosmischen Funkmitteln sowie Troposphärenfunk- und Richt-
   funkmitteln als Direktverbindungen zwischen den Führungs-
   stellen und über die Nachrichtenzentralen der übergeordneten
   Führungsebene.

148.(1) Bei der Abwehr von Gegenschlägen des Gegners ist be-
sonderer Schwerpunkt auf die Organisation der Nachrichtenver-
bindungen zu den dazu eingesetzten Verbänden/Truppenteilen, de
Raketen- und Artillerieverbänden/Truppenteilen, den Flieger-
kräften, den Panzerabwehrreserven und den beweglichen Sperrab-
teilungen der Armee sowie auf die Nachrichtenverbindungen des
Zusammenwirkens zwischen ihnen zu legen.
(2) Zum Erhöhen der Standhaftigkeit der Nachrichtenverbindungen
zu den Gruppierungen in der Gegenschlagrichtung des Gegners kann
eine zusätzliche Stütz- oder Hilfsnachrichtenzentrale entfaltet
werden.

149.(1) Bei der Planung der Nachrichtenverbindungen für die An-
griffsoperation/das Angriffsgefecht in Voraussicht eines Be-
gegnungsgefechts hat sich der Chef Nachrichten auf der Grund-
lage des Entschlusses des Befehlshabers der Armee und der An-
weisungen des Stellvertreters des Befehlshabers und Chef des
Stabes klarzumachen:
a) mögliche Bedingungen für das Entstehen eines Begegnungsge-
   fechts,
b) wahrscheinliche Linie des Zusammentreffens mit dem Gegner,
c) operativer Aufbau/ die Gefechtsordnung, die Hauptschlagrich-
  tung und die Richtung der anderen Schläge,
d) Organisation der Führung bei der Entstehung und im Verlaufe
   des Begegnungsgefechts.
(2) Bei der Entschlußfassung für die Organisation der Nachrich-
tenverbindungen legt der Chef Nachrichten fest:
a) Elemente des operativen Aufbaus/der Gefechtsordnung, zu denen
   die zuverlässigsten Nachrichtenverbindungen sicherzustellen
   sind,
b) mögliche Entfaltungsräume der Stütz- oder Hilfsnachrichten-
   zentrale hinter der Linie des Zusammentreffens mit dem Gegner,
c) Aufgaben der Nachrichtenreserve.
(3) Mit Beginn des Begegnungsgefechts ist der Entschluß für die
Organisation der Nachrichtenverbindungen des Chefs Nachrichten
zu präzisieren.
Umfangreiche Veränderungen im Nachrichtensystem oder Umgruppie-
rungen der Nachrichtentruppen sind weitgehend zu vermeiden.
(4) Zum Erfüllen unvorhergesehener Aufgaben im Begegnungsgefecht
ist die Nachrichtenreserve einzusetzen.
(5) In Abhängigkeit von der Entwicklung des Begegnungsgefechts
kann sich das Nachrichtensystem der Armee verändern und eine
der Verteidigungsoperation/des Verteidigungsgefechts entspre-
chende Struktur annehmen.

150.(1) Bei der Organisation der Nachrichtenverbindungen bei der
Verfolgung ist der Schwerpunkt der Sicherstellung ununterbro-
chener Nachrichtenverbindungen zu Aufklärung, zu den Verbänden/
Truppenteilen, die den zurückgehenden Gegner verfolgen und um-
gehen, sowie zu den taktische Luftlandeeinheiten, die die Rück-
zugswege des Gegners abschneiden und ihn am Beziehen von Ver-
teidigungsabschnitten in der Tiefe hindern, zu legen.
(2) Die Nachrichtenverbindungen sind bei der Verfolgung des
Gegners meist bei hohem Angriffstempo der Truppen, bei der
Führung der Truppen in der Bewegung, bei häufigerer Verlegung
der Führungsstellen und bei vergrößerten Entfernungen zwischen
ihnen sicherzustellen. Dazu sind
a) erforderliche Änderungen für den Plan der Organisation der
   Führung und Nachrichtenverbindungen entsprechend dem Ent-
   schluß des Befehlshabers der Armee rechtzeitig zuzuarbeiten,
b) die luftbewegliche Führungsstelle sowie luftbewegliche und
   bodengebundene Relaisstellen für den Einsatz vorzubereiten,
c) der Einsatz der Nachrichtenmittel in der Bewegung und aus
   dem kurzen Halt zu organisieren,
d) eine Nachrichtenreserve zu bilden,
e) die Sicherung und Verteidigung der entfalteten Elemente des
   Nachrichtensystems zu verstärken.

Nachrichtenverbindungen in der Verteidigungsoperation/im Ver-
teidigungsgefecht

151. Die Nachrichtenverbindungen in der Verteidigungsoperation/
im Verteidigungsgefecht haben die Truppenführung und das Zusam-
menwirken beim Führen der Kampfhandlungen im Sicherungsstreifen,
im Kampf um das Halten des Hauptverteidigungsstreifens und bei
der Vernichtung des in die Tiefe der Verteidigung eingebrochenen
Gegners sicherzustellen.

152.(1) Bei der Planung der Nachrichtenverbindungen für die
erste Operation in der Anfangsperiode eines Krieges sind zu
berücksichtigen:

a) Möglichkeit eines überraschenden Überfalls des Gegners
   durch das Führen von Schlägen seiner Raketentruppen und
   Fliegerkräfte auf Ziele in der gesamten Tiefe des Vertei-
   digungsstreifens der Armee, durch massiertes Absetzen von
   Luftlande- und Seelandungstruppen, durch Einschleusen von
   Diversions- und Aufklärungsgruppen oder durch andere Hand-
   lungen, die auf die Desorganisation der Truppenführung und
   von Waffenleitsystemen gerichtet sind,
b) die Notwendigkeit der Sicherstellung der Truppenführung beim
   Einsatz aller Waffenarten und von Mitteln des funkelektro-
   nischen Kampfes durch den Gegner,
c) die nicht abgeschlossene Entfaltung der eigenen Führungsor-
   gane und Truppen sowie die Organisation des Feuersystems und
   der Pionierausbau des Verteidigungsstreifens der Armee im
   Verlaufe bereits begonnener Kampfhandlungen,
d) der schnelle Übergang von einer Gefechtsart in eine andere.
(2) Die Planung der Nachrichtenverbindungen kann in der Anfangs-
periode eines Krieges in zwei Varianten erfolgen:
a) die Truppen der Armee haben den Verteidigungsstreifen früh-
   zeitig bezogen,
b) die Truppen der Armee entfalten im Verlaufe einer begonnenen
   Aggression des Gegners.
(3) Zu Beginn eines Krieges bilden das stationäre Stütznachrich-
tennetz, Nachrichtenzentralen vorbereiteter und geschützter Füh-
rungsstellen (einschließlich ihre Anschlußverbindungen), Nach-
richtenverbindungen der anderen Teilstreitkräfte und das staat-
liche Nachrichtennetz die Grundlage für die Nachrichtenverbin-
dungen in der Armeeverteidigungsoperation/im Verteidigungsge-
fecht.
(4) Der weiter Ausbau des Nachrichtensystems mit mobiler Nach-
richtenmitteln ist gedeckt sicherzustellen. Dazu gehören:
a) Entfalten der Nachrichtenzentralen der Führungsstellen der
   Armee und ihrer Anschlußverbindungen an das stationäre Stütz-
   Nachrichtennetz,
b) Schaffen von Umgehungsverbindungen,
c) Vorbereiten von Nachrichtenverbindungen zu den Wechselräumen
   der Führungsstellen der Armee,
d) Betreiben von Funkverbindungen in der Vorbereitungsperiode zur
   Verteidigungsoperation/zum Verteidigungsgefecht nur über sta-
   tionäre Funkzentralen unter Beibehaltung des bis dahin fest-
   gelegten Betriebsregimes.

153. Grundlage der Nachrichtenverbindungen der Armee beim Über-
gang zur Verteidigung im Verlaufe einer Angriffsoperation/eines
Angriffsgefechts oder eines Begegnungsgefechts sind die während
der vorhergehenden Kampfhandlungen entfalteten mobilen Nach-
richtenzentralen und -verbindungen. Das erfordert die Umstellung
des Nachrichtensystems von der Angriffs- auf die Verteidigungs-
struktur in kurzer Zeit, wobei gleichzeitig die Führung der
Führungsorgane und Truppen, die Gefechtshandlungen durchführen,
sowie der Führungsorgane und Truppen, die umgruppiert werden
müssen, sicherzustellen ist.

154. Nach dem Klarmachen der Aufgabe und der Beurteilung der
Lage faßt der Chef Nachrichten der Armee seinen Entschluß, in
dem er festzulegen hat:
a) Entfaltungsräume der vorgeschobenen Stütznachrichtenzentralen,
b) zusätzlich zu entfaltende Nachrichtenverbindungen sowie
   Stütz- und Hilfsnachrichtenzentralen,
c) abzubauende Elemente des Nachrichtensystems,
d) Maßnahmen zur Sicherstellung der Nachrichtenverbindungen zu
   den Truppen, die Manöver im Verlauf der Verteidigungsopera-
   tion/des Verteidigungsgefechts durchzuführen haben,
e) Ordnung des Pionierausbaus der Entfaltungsräume der Elemente
   des Nachrichtensystems,
f) Maßnahmen zur Sicherung der Übergänge in die Nachrichten-
   systeme der Nachbararmeen,
g) Ordnung der Veränderung des Nachrichtensystems bei einem
   tiefen Einbruch des Gegners.

155.(1) Die Nachrichtenverbindungen in der Verteidigungsopera-
tion/im Verteidigungsgefecht haben standhaft zu sein und die
Truppenführung auch bei einem tiefen Einbruch des Gegners zu
gewährleisten. Dazu sind sie in der Breite und in der Tiefe
ausreichend zu vermaschen.
Die Hauptachse des Stütznachrichtennetzes ist im allgemeinen in
der Richtung zu entfalten, auf die die Hauptanstrengungen der
Truppen der Armee gerichtet sind.
(2) Die Stütz- und Hilfsnachrichtenzentralen sind in der Ver-
teidigungsoperation/im Verteidigungsgefecht so zu entfalten,
daß folgend Nachrichtenverbindungen organisiert werden können:
a) zu den Führungsstellen der Verbände,
b) zu den bodengestützten Elementen der Aufklärungsfeuerkomplexe,
c) in die geplante Entfaltungsabschnitte für Gegenschläge/
   Gegenangriffe der zweiten Staffel/der allgemeinen Reserve,
d) in die geplanten Entfaltungsabschnitte der Panzerabwehr-
   reserven und die Verminungsabschnitte der beweglichen Sperr-
   abteilungen.
(3) Die vorgeschobene Stütznachrichtenzentrale ist in der Ver-
teidigungsoperation/im Verteidigungsgefecht der Armee im all-
gemeinen 20…25 km hinter dem vorderen Rand der Verteidigung
(an der hinteren Grenze des Hauptverteidigungsstreifens) zu
entfalten.
(4) Die Funk-, kosmische Funk- und Troposphärenfunkverbindungen
zwischen den Führungsstellen sowie der Kurier- und Feldpost-
dienst sind in der Verteidigungsoperation/im Verteidigungsge-
fecht nach den gleichen Prinzipien wie in der Angriffsoperation/
im Angriffsgefecht zu organisieren.
(5) Ist es zum Einsatz von Massenvernichtungswaffen durch den
Gegner gekommen, sind unverzüglich Maßnahmen zum Erfassen von
Angaben über den Zustand des Nachrichtensystems und der Nach-
richtentruppen, zur Wiederherstellung unterbrochener Nachrich-
tenverbindungen vor allem zu den kampffähig gebliebenen Truppen
sowie zu den zum Schließen von Breschen in der Verteidigung
heranzuführenden Truppen einzuleiten.
Der Entschluß des Chefs Nachrichten der Armee ist zu präzisieren
oder gegebenenfalls neu zu fassen.
Es sind unverzüglich Maßnahmen zur Wiederherstellung der Kampf-
fähigkeit der Nachrichtentruppenteile und -einheiten zu organi-
sieren und durchzuführen.

156.(1) Zum Führen des Gegenschlages/Gegenangriffs sind die
Nachrichtenverbindungen ausgehend vom Bestand der Gegenschlag-
gruppierung, von der Lage der Entfaltungsabschnitte der Truppen
und der Marschstraßen zu ihnen, von den Handlungsrichtungen der
Truppen sowie von der Lage der Entfaltungsräume der Führungs-
stellen der Verbände/Truppenteile der Gegenschlaggruppierung zu
organisieren.
Während der Verlegung in die Entfaltungsabschnitte ist die Füh-
rung über die Organe des Straßenkommandantendienstes sicherzu-
stellen.
(2) Die Nachrichtenkräfte und -mittel der Gegenschlaggruppierung
haben gemeinsam mit den Kommandeuren/Gefechtsständen zu verle-
gen und zum unverzüglichen Einsatz bereit zu sein.
(3) Die Nachrichtenverbindungen zu den Verbänden, Raketentrup-
pen, Artillerietruppenteilen/-einheiten, Fliegerkräften der
Armee und Truppen der Truppenluftabwehr sowie Panzerabwehr-
reserven und beweglichen Sperrabteilungen sind im Verlaufe des
Gegenschlages/Gegenangriffs nach den Grundsätzen der Angriffs-
operationen/des Angriffsgefechts zu organisieren und sicherzu-
stellen.

157. Zur Organisation der Nachrichtenverbindungen bei der Ver-
teidigung von Großstädten und Industriegebieten sind in breitem
Maße vorhandene Kabelnetze zu nutzen. Dazu sind die Kabellage-
pläne, der Streckenverlauf der wichtigsten Nachrichtenverbin-
dungen sowie des Vorhandensein und der Zustand von Verstärker-
ämtern und Nachrichtenzentralen zu analysieren und in Abstimmung
mit der zuständigen Nachrichtenkommandantur zu nutzen.
Weitere Kabel und Leitungen sind nach Möglichkeit in unterir-
dischen Kommunikationen zu verlegen.

158.(1) Bei der Planung der Nachrichtenverbindungen für die Ver-
teidigungsoperation/das Verteidigungsgefecht sind Maßnahmen zum
Gewährleisten der Truppenführung für den Fall vorzusehen, daß
sich Truppen im Rücken des angreifenden Gegners befinden oder
in der Einkreisung kämpfen. Zu diesen Truppen sind ununter-
brochene Nachrichtenverbindungen herzustellen. Wenn notwendig,
sind die Truppen auf dem Luftwege mit Nachrichtenkräften- und
-mitteln zu verstärken.
(2) Bei der Organisation des Ausbruchs der Truppen aus der Ein-
kreisung sind die Nachrichtenverbindungen zur Entsatzgruppierung
und des Zusammenwirkens zwischen ihnen und den eingekreisten
Truppen bei Begegnungsschlägen zuverlässig zu gewährleisten.

159.(1) Nachrichtenverbindungen zur Truppenführung beim Rückzug
sind ausgehend von den Zielen des Rückzugs, bei der Armee ge-
stellten Aufgabe, der Tiefe des Rückzugs oder den schaffen-
den Zwischenverteidigungsstreifen zu organisieren.
Grundlage des Nachrichtensystems beim Rückzug sind die für die
Verteidigungsoperation geschaffenen Stütznachrichtennetze, ein-
schließlich des Stütznachrichtennetz der nächsthöheren Führungs-
ebene.
(2) Im Entschluß des Chefs Nachrichten für die Organisation der
Nachrichtenverbindungen beim Rückzug sind festzulegen:

a) Hauptgruppierung, zu der die zuverlässigsten Nachrichtenver-
   bindungen sicherzustellen sind,
b) Struktur des Stütznachrichtennetzes im Rückzugsstreifen (ent-
   faltungsrichtungen der Nachrichtenachsen, Entfaltungsräume
   der Stütz- und Hilfsnachrichtenzentralen, Termine ihrer Ar-
   beitsbereitschaft),
c) Ordnung des Abbaus der Nachrichtenverbindungen und der Stütz-
   bzw. Hilfsnachrichtenzentrale,
d) Rückzugsmarschstraßen der Nachrichtentruppenteile, -einheiten
   und -einrichtungen sowie ihre Konzentrierungsräume in den
   End- oder Zwischenverteidigungsabschnitten,
e) Aufgaben der Nachrichtentruppenteile und -einheiten, die zur
   Sicherstellung der Nachrichtenverbindungen in den Zwischen-
   verteidigungsabschnitten eingesetzt werden.
(3) Beim Rückzug hat der Chef Nachrichten außerdem standhafte
Nachrichtenverbindungen zu den Nachhuten, die rechtzeitige Ent-
faltung der Nachrichtenzentralen und -verbindungen in den Zwi-
schenabschnitten und im Rückzugsendabschnitt sowie die Bergung
ausgefallener Nachrichtentechnik und die Verlegung der Nachrich-
tenreserve zu organisieren und zu gewährleisten.
(4) Stationäre Nachrichtenzentralen und Nachrichtenverbindungen,
die sich im Rückzugsstreifen befinden, sind nur auf Weisung der
nächsthöheren Führungsebene durch Spezialkommandos zu zerstören.

Besonderheiten bei der Organisation der Nachrichtenverbindungen
in der Küstenrichtung

160.(1) Die Führung der Truppen und Flottenkräfte in Operationen
in der Küstenrichtung wird im allgemeinen vom Oberbefehlshaber
der Front von seinem Gefechts- und Wechselgefechtsstand sicher-
gestellt.
(2) Zur Führung der Führungsorgane und Truppen, die die Einnahme
von Meerengen sicherstellen oder die Abwehr einer Anlandung von
Seelandungstruppen des Gegners im Küstenstreifen in der Angriffs-
operation durchzuführen oder einen selbständigen Küstenabschnitt
bzw. eine Gruppe küstennaher Inseln in der Verteidigungssopera-
tion verteidigen, kann eine Hilfsführungsstelle der Front/der
Armee entfaltet werden.
(3) Die Nachrichtenverbindungen zu der in der Küstenrichtung
handelnden Gruppierung sind nach den allgemeinen Grundsätzen
der Armeeangriffs- und Armeeverteidigungsoperationen zu orga-
nisieren.
(4) Die Nachrichtenverbindungen zu den Gruppierungen der Flot-
tenkräfte sind über landgestützte und schwimmende Führungsstel-
len auf Kanälen des Stütznachrichtennetzes bzw. auf den Funk-.
kosmischen Funk- und Troposphärenfunkverbindungen zu organisie-
ren.
Die Funkverbindungen sind im allgemeinen über die operative
Gruppe des Stabes der Flotte/Flottille zu organisieren, die
auf dem Gefechtsstand/der Hilfsführungsstelle der Front/Armee
mit eigenen Funkstellen arbeitet.

161. In der Verteidigungsoperation/im Verteidigungsgefecht in
der Küstenrichtung sind die Nachrichtenverbindungen unter Be-
rücksichtigung der notwendigen Sicherstellung einer einheitli-
chen Führung aller daran teilnehmenden Truppen durch den Be-
fehlshaber der Armee und eines engen Zusammenwirkens zwischen
den Führungsorganen und Truppen der Armee, den Flottenkräften,
den Fliegerkräften der Armee, den Truppen der Luftverteidigung
sowie der Truppenluftabwehr zu organisieren.
Dabei sind zu beachten:
a) ein wesentlich breiter Verteidigungsstreifen der Armee und
   die Isoliertheit landungsgefährdeter Richtungen voneinander,
b) dezentralisierte Unterbringung der Elemente des operativen
   Aufbaus,
c) größere Entfernungen zwischen den Führungsstellen.

162. Bei der Zuweisung mehrerer landungsgefährdeter Richtungen
für die Vereinigung/den Verband zur Bekämpfung von Seelandungs-
truppen des Gegners sind Nachrichtenkanäle für jede Richtung
frühzeitig vorzubereiten oder eine Nachrichtenreserve so unter-
zubringen, daß ihre schnelle Verlegung in die landungsgefährdete
Richtung gewährleistet ist.

Besonderheiten bei der Organisation der Nachrichtenverbindungen
im Gebirge

163.(1) Bei der Organisation der Nachrichtenverbindungen im Ge-
birge sind auf Grund des Richtungscharakters der Kampfhandlungen
und breiter Angriffs-/Verteidigungsstreifen zum Gewährleisten
der Truppenführung zusätzlich zeitweilige Führungsstellen zu
bilden sowie häufiger als gewöhnlich die luftbewegliche und die
vorgeschobene Führungsstelle einzusetzen. Dafür sind rechtzeitig
Nachrichtenkräfte und -mittel zu planen.
Die besonderen natürlichen Bedingungen des Gebirges erfordern
bei der Planung der Trassen für die Achsen- und Rochadenverbin-
dungen eine gründliche Beurteilung des Geländes und der Entfal-
tungsräume der Nachrichtenzentralen sowie aller anderen Elemente
des Nachrichtensystems. Die Wahrscheinlichkeit des Entstehens
von Erdrutschen und Steinschlag ist zu beachten. Es ist verboten,
in Hochwasserzonen von Flüssen und Bächen sowie in Tälern unter-
halb von Staumauern Nachrichtenkräfte und -mittel zu entfalten.
(2) Hauptmittel zur Sicherstellung der Truppenführung im Gebirge
sind Funk-, kosmische Funk-, Troposphärenfunk- und Richtfunk-
mitteln. Bei ihrem Einsatz gelten folgende Grundsätze:
a) Zum Erhöhen der Reichweite im UKW-Bereich sind Relaisstellen
   bzw. Übermittlungsfunkstellen einzusetzen.
b) Die mit Bodenwelle arbeitende Funkstellen haben auf Höhen
   oder an Berghängen, die der Gegenstelle zugewandt sind, zu
   entfalten.
c) Bei der Nutzung der Raumwelle sind vertikal polarisierte An-
   tennen zu verwenden.
d) Kosmische Funkstellen sind so zu entfalten, daß die zuverlässigen
   Geländewinkel gewährleistet sind.
(3) Der Kurier- und Feldpostdienst ist Hauptsächlich in Richtun-
gen zu organisieren, wobei vorwiegend Verbindungshubschrauber
einzusetzen sind.
(4) Zur Sicherstellung der Führung einer Truppengruppierung, die
ein einer selbständigen Richtung handeln, kann im Rahmen der Ar-
mee die Nachrichtenzentrale für eine Hilfsführungsstelle ent-
faltet werden.

Nachrichtenverbindungen in der Landungsabwehroperation

164. Die Nachrichtenverbindungen zur Sicherstellung der Führung
der Truppen und Flottenkräften die eine Landungsabwehroperation
im Küstenstreifen durchführen, sind nach den Prinzipien für die
Verteidigungsoperation zu organisieren.
Nach dem Klarmachen der Aufgabe und der Beurteilung der Lage
faßt der Chef Nachrichten der Armee den Entschluß gemäß Ziffer
154, in dem er zusätzlich festzulegen hat:

a) Nachrichtenkräfte und -mittel, die die Führung der in der
   landungsgefährdeten Hauptrichtung eingesetzten Führungsor-
   gane, Truppen und Flottenkräfte sicherzustellen haben,
b) Konzentrierungsraum der Nachrichtenreserve und die Marsch-
   straßen in den möglichen Richtungen,
c) wichtigste Maßnahmen zum Gewährleisten des rechtzeitigen
   Manövers mit den Nachrichtenkräften und -mitteln im Verlauf
   der Landungsabwehroperation.

165.(1) Die Nachrichtenverbindungen in der Landungsabwehrope-
ration sind vom Chef Nachrichten der Armee im Zusammenwirken
mit dem Chef/Leiter Nachrichten der Flotte/Flottille unter Hin-
zuziehung der Leiter Nachrichten der Verbände/Truppenteile der
Teilstreitkräfte sowie Waffengattungen, Spezialtruppen und Dien-
ste zu planen.
(2) wird die Landungsabwehroperation vom Chef der Flotte gelei-
tet, sind die Nachrichtenverbindungen vom Chef Nachrichten der
Flotte im Zusammenwirken mit dem Chef Nachrichten der Armee
unter Hinzuziehung der Chefs/Leiter Nachrichten der zusammen-
wirkenden Vereinigungen/Verbände zu planen.
(3) Am detailliertesten sind die Nachrichtenverbindungen für
Etappen der Landungsabwehroperationen zu planen, in deren Verlauf
eine entscheidende Bekämpfung der Seelandungstruppen des Gegners
erfolgen soll. Mögliche Etappen können sein:
a) Konzentrierungs-, Beladungs- und Formierungsräume der See-
   landungstruppen,
b) Überfahrt,
c) Abwehr und Anlandung,
d) Zerschlagung und Vernichtung der angelandeten Seelandungs-
   truppen an der Küste,
e) Vereitelung der Bergung und Vernichtung der zurückweichenden
   Seelandungstruppen auf See.

166.(1) Grundlage des Nachrichtensystems bilden das stationäre
Stütznachrichtennetz, das mit mobilen Nachrichtenmitteln auszu-
bauen ist, sowie Funk-, kosmische Funk- und Troposphärenfunk-
verbindungen. Die Hauptachse des Stütznachrichtennetzes ist in
der Richtung zu entfalten/auszubauen, in welcher das Anlanden
starker Seelandungstruppen des Gegners am wahrscheinlichsten
ist.
(2) Die Stütz- und Hilfsnachrichtenzentrale sind in solchen
Räumen zu entfalten, aus denen der Anschluß der Nachrichtenzen-
tralen der Führungsstellen der Verbände/Truppenteile bei ihrer
Verlegung aus der Tiefe in die landungsgefährdeten Richtungen
und zu den geplanten Entfaltungsabschnitten für Gegenangriffe
günstig sichergestellt sowie die Nachrichtenverbindungen zu den
Panzerabwehrreserven und beweglichen Sperrabteilungen zweck-
mäßig organisiert werden können.
(3) Funk-, kosmische Funk- und Troposphärenfunkverbindungen
zwischen den Führungsstellen sowie der Kurier- und Feldpost-
dienst sind in der Landungsabwehroperation nach den Prinzipien
der Verteidigungsoperation der Armee zu organisieren.

167. In der Landungsabwehroperation sind vom Gefechtsstand/
Reservegefechtsstand der Flotte folgende Nachrichtenverbindungen
der Führung zu organisieren:
a) zur Kräftegruppierung, die zur Vernichtung der Seelandungs-
   truppen des Gegners geplant ist,
b) zur Kräftegruppierung, die zur Bekämpfung der operativen Dek
   kungskräfte der Seelandungstruppen des Gegners eingesetzt
   wird,
c) zur Gruppierung der Sicherstellungskräfte,
d) zur Gruppierung der Küstenraketenartillerietruppen,
e) zur Reserve,
f) zum Gefechtsstand/Wechselgefechtsstand der Armee.

168. In der Landungsabwehroperation sind folgende Nachrichten-
verbindungen des Zusammenwirkens zu organisieren:
a) zwischen den Truppen der Armee und den Flottenkräften,
b) zwischen den Truppen der Armee und den Flottenkräften mit
   den Raketentruppen, Fliegerkräften der Armee und Marineflie-
   gerkräften,
c) zwischen den Truppen der Armee und den Flottenkräften mit
   den Panzerabwehrreserven, beweglichen Sperrabteilungen und
   Armeeartilleriegruppen.

Nachrichtenverbindungen bei der Verlegung

169. Die Nachrichtenverbindungen bei der Verlegung der Armee
haben die ununterbrochene und stabile Truppenführung zu gewähr-
leisten
a) bei der Unterbringung der Truppen in den Ausgangsräumen,
b) bei der Verlegung der Truppen im Marsch,
c) bei der Verlegung der Truppen im Eisenbahn-, See-(Binnen-
   schiffs-) und Lufttransport,
d) bei der Verlegung der Truppen nach der kombinierten Methode,
e) in mögliche Begegnungsgefechten während der Verlegung,
f) in den Konzentrierungsräumen.

170. Im Entschluß für die Organisation der Nachrichtenverbin-
dungen bei der Verlegung hat der Chef Nachrichten unter Berück-
sichtigung der im Handlungsstreifen vorhandenen stationären und
mobilen Nachrichtenzentralen und -verbindungen sowie es staat-
lichen Nachrichtennetzes festzulegen:
a) Nachrichtenkräfte und -mittel zur Sicherstellung der Truppen-
   führung im Ausgangsraum, in den Resträumen, auf Sperrab-
   schnitten und im Konzentrierungsraum,
b) Reihenfolge der Entfaltung der Nachrichtenzentralen in den
   Rasträumen des Gefechtsstandes der Armee,
c) Aufgaben der Nachrichtentruppenteile und -einheiten für die
   Umgruppierung und Struktur des Nachrichtensystems im Konzen-
   trierungsraum,
d) Marschstraßen und Reihenfolge der Verlegung der Nachrichten-
   truppenteile und -einheiten,
e) Mittel und Ordnung der Organisation der Nachrichtenverbin-
   dungen des Kommandantendienstes,
f) Maßnahmen der Organisation der Nachrichtenverbindungen beim
   Zusammentreffen mit dem Gegner, beim Übergang von einer Ver-
   legeart zur anderen sowie beim Überwinden großer Wasserhinder-
   nisse, Gebirgsrücken, befallener Räume und von Räumen mit
   umfangreichen Zerstörungen.

171. In den Ausgangsräumen ist die Truppenführung im allgemeinen
von stationären bzw. vorbereiteten Führungsstellen sicherzu-
stellen:
a) zu den Führungsstellen der übergeordneten Führungsebenen,
b) zu den Verbänden und Truppenteilen,
c) zum ersten Rastraum des Gefechtsstandes der Armee,
d) zu den operativen Gruppen des Stabes der Armee,
e) zu den Ver- und Umladeräumen sowie den möglichen Sperrab-
   schnitten,
f) zu den vorn handelnden Truppen,
g) zu den Organen der Straßenkommandantendiensts und des Mili-
   tärtransportwesens,
h) zum gemeinsamen Gefechtsstand der Fliegerkräfte und Truppen-
   luftabwehr der Armee,
i) zur Rückwärtigen Führungsstelle.

172. In den Konzentrierungsräumen der Truppen sind vorbereitete
nachrichtenverbindungen auf der Grundlage des stationären Stütz-
Nachrichtennetzes und mit strukturmäßigen mobilen Nachrichten-
mitteln zu schaffen.

173. Bei der Verlegung der Truppen im Marsch haben die mobile
Nachrichtenzentrale des Wechselgefechtsstandes und die erforder-
lichen Leitungsbaukräfte und -mittel im Bestand der vorgescho-
benen Staffel vor den Hauptkräften zu verlegen.
In Voraussicht einer möglichen Einführung der verlegenden Trup-
pen der Armee in das Gefecht haben die Nachrichtenkräfte und
-mittel der Nachrichtenzentrale des Gefechtsstandes/Wechselge-
fechtsstandes und die erforderliche Leitungsbaukräfte und
-mittel in beschleunigtem Tempo selbständig zu verlegen, um
die Nachrichtenverbindungen in den Konzentrierungsräumen recht-
zeitig entfalten zu können.

174. Die Nachrichtenverbindungen in den Rasträumen sind durch
die aufeinanderfolgend verlegenden Nachrichtenzentralen des Ge-
fechtsstandes sowie der vorgeschobenen und der Hilfsführungs-
stelle der Armee sicherzustellen. Bei der Bildung einer opera-
tiven Gruppe zur Truppenführung beim Überwinden von Sperrab-
schnitten sind dieser Führungsstelle die erforderlichen Nach-
richtenkräfte und -mittel nach gesonderten Berechnung zuzu-
weisen.
Zum Stab der vorn handelnden Vereinigung ist eine operative
Gruppe mit Nachrichtenkräften und -mitteln, zu den Verlade- bzw.
Endladebahnhöfen bzw. entsprechenden Flugplätzen und Häfen sind
Vertreter des Stabes der verlegenden Armee zu entsenden.

175. Bis zum Eintreffen des Befehlshabers der Armee und der
Hauptkräfte des Stabes vom Gefechtsstand, der im Rastraum ent-
faltet wird, sind folgende Nachrichtenverbindungen herzustellen:
a) zu den Führungsstellen der übergeordneten Führungsebene,
b) zur operativen Gruppe im Ausgangsraum,
c) zu den Verbänden,
d) zur vorn handelnden Vereinigung,
e) zu den operativen Gruppe in den möglichen Sperrabschnitten
   und in den Umladeräumen der Truppen,
f) zu den Kommandanten der Räume.

176.(1) Zur Organisation der Nachrichtenverbindungen im Inte-
resse des Straßenkommandantendienstes und in den Rasträumen
sind in breitem Maße Kanäle des staatlichen Nachrichtennetzes
zu nutzen. Zur rechtzeitigen Übernahme der Kanäle sind Nach-
richtenkommandanturen zu den wichtigsten Nachrichtenzentralen
im Umgruppierungsstreifen zu entsenden und Sprechstellen auf
den Regulierungsposten einzurichten.
(2) Die Standorte der Nachrichtenkommandanturen und -posten auf
den Marschstraßen sowie der Stütz- und Hilfsnachrichtenzentra-
len sind mit Erkennungszeichen zu versehen. Die Erkennungs-
zeichen sind allen Stäben der Verbände und Truppenteile be-
kanntzugeben.

177. Für die operativen Gruppen, die in möglichen Sperrab-
schnitten entfaltet werden, sind folgende Nachrichtenverbin-
dungen zu organisieren:
a) zum Gefechtsstand der Armee im Rastraum bzw. im Konzentrie-
   rungsraum,
b) zu den Gefechtsständen der Verbände,
c) zu den zeitweiligen Umladeräumen,
d) zu den Hauptübersetzstellen am Wasserhindernis,
e) zu den Kommandanten der Räume.

178.(1) Während der Verlegung haben die Funkmittel zur Sicher-
stellung der Truppenführung bereit zu sein und im diensthaben-
den Empfang sowie zur Führung der Truppenluftabwehr bei der
Abwehr von Schlägen des Luftgegners auch im Sendebetrieb zu
arbeiten.
(2) In bestimmten Fällen kann zur Führung der Kolonnen auf dem
marsch der Einsatz von UKW-Funkmitteln genehmigt werden.

179. Zur Organisation des Kurier- und Feldpostdienstes sind
vorwiegend Luftlandetransportmittel einzusetzen.
Bei den operativen Gruppen des Stabes der Armee sind Austausch-
stellen des Kurier- und Feldpostdienstes auf Sperrabschnitten
und anderen wichtigen Abschnitten im Handlungsstreifen zu ent-
falten, deren Standorte und die der Hubschrauberlandeplätze den
Stäben der Verbände und Truppenteile rechtzeitig bekanntzugeben
sind.

180. Bei der Planung des Marsches für die Nachrichtentruppen-
teile und -einheiten sind festzulegen:
a) Marschziel und Aufgaben für den Marsch,
b) Marschstraße, Ausgangsraum, Regulierungsabschnitte. Rast-
   räume, Betankungsräume für Kraftfahrzeuge und gepanzerte
   Fahrzeuge sowie Konzentrierungsräume,
c) Marschordnung und Marschberechnung,
d) Organisation des Kommandantendienstes und der Führung.

181.(1) Die Truppenführung bei Eisenbahntransporten wird vom
Befehlshaber der Armee über operative Gruppen, die in die Ver-
lade- und Entladeräume der Truppen sowie zu anderen Abschnitten
und Knotenpunkten zu entsenden sind, und über die Organe des
Militärtransportwesens realisiert.
(2) Während des Eisenbahntransportes sind die Nachrichtenver-
bindungen des Befehlshabers und des Stabes der Armee zu den
Verbänden und Truppenteilen über die Organe des Militärtrans-
portwesens zu realisieren, die die Lage auf den Eisenbahnstrek-
ken und die Standorte der Truppentransporte dem Stab der Armee
oder dessen operativen Gruppe zu melden haben.
Funkverbindungen in den Verlade- und Entladeräumen sind von dem
Stab zu organisieren, der den Truppentransport durchführt.
Während des Eisenbahntransportes ist Funkstille zu befehlen.
Sendebetrieb ist nur in Ausnahmefällen zu genehmigen.

182. Die Nachrichtenzentrale des Wechselgefechtsstandes der Ar-
mee verlegt in den Konzentrierungsraum im allgemeinen in einem
der ersten Truppentransporte, die des Gefechtsstandes nach den
Truppentransporten der Verbände der ersten Staffel der Armee.
Die erste Lage der Nachrichtenzentrale der Rückwärtigen Führungs-
stelle verlegt im ersten Truppentransport der rückwärtigen Dien-
ste, die zweite Lage im letzten Truppentransport der rückwärti-
gen Dienste.

183.(1) Nach der Verlegung der Nachrichtenzentralen des Wechsel-
gefechtsstandes und des Gefechtsstandes zu den Konzentrierungs-
räumen verbleiben operative Gruppen mit Nachrichtenkräften und
-mitteln in den Verladeräumen, die die Verladung und den Ab-
transport der Truppen zu leiten haben. Die befohlenen operativen
Gruppen haben mit dem letzten Truppentransport zu den Konzen-
trierungsräumen zu verlegen.
(2) Für die operativen Gruppen in den Verlade- und Entlade-
räumen sind folgende Nachrichtenverbindungen sicherzustellen:
a) zum Gefechtsstand/Wechselgefechtsstand der Armee auf Kanälen,
   die vom Chef Nachrichten zuzuweisen sind,
b) zu den Verlade- und Entladebahnhöfen über das Nachrichten-
   netz des Ministeriums für Verkehrswesens,
c) zu den Führungsstellen der Truppen in den Ausgangsräumen vor
   dem Verladen und in den Konzentrierungsräumen nach dem Ent-
   laden mit Nachrichtenkräften und -mitteln der Verbände/Trup-
   penteile.

184. Aus den zeitweiligen Umladeräumen, die an Sperrabschnitten
eingerichtet werden, sind folgende Nachrichtenverbindungen zu
organisieren:
a) zu den Entlade- und Verladebahnhöfen/-räumen,
b) zu den Sammelräumen der Truppen,
c) zu den Übersetzstellen an Wasserhindernissen,
d) zu den Kommandanten der Marschstraßen und Übersetzstellen/
   Verladeräumen,
d) zu den zeitweiligen Lagerräumen.
Die Entfaltung der Nachrichtenverbindungen ist mit Nachrichten-
kräften und -mitteln, die zur Sicherstellung der zeitweiligen
Umladeräume eingesetzt sind, und der umzuladenden Truppenteile/
Einheiten sicherzustellen.

Nachrichtenverbindungen der rückwärtigen Dienste

185. Die Nachrichtenverbindungen der rückwärtigen Dienste haben
eine stabile und ununterbrochene Führung der Verbände, Truppen-
teile und Einrichtungen der rückwärtigen Dienste sowie der tech-
nischen Sicherstellung bei der Vorbereitung und im Verlaufe von
Armeeoperationen in den Verschiedenen Gefechtsarten sowie bei
Umgruppierungen unter den Bedingungen der ständigen Ge-
fechtsbereitschaft zu gewährleisten.

186. Zur Sicherstellung der Führung der rückwärtigen Dienste
sowie der technischen Sicherstellung ist das Nachrichtennetz
der rückwärtigen Dienste zu entfalten, das Bestandteil des
Nachrichtennetzes der Armee ist. Zum Nachrichtennetz der rück-
wärtigen Dienste gehören:
a) Nachrichtenzentralen der Rückwärtigen Führungsstelle der
   Armee und der Gefechtsstände der Verbände, Truppenteile und
   Einrichtungen der rückwärtigen Dienste sowie der technischen
   Sicherstellung,
b) Hilfsnachrichtenzentralen der rückwärtigen Dienste,
c) Kanäle, die aus dem Stütznachrichtennetz der Armee zugewiesen
   werden.
d) Funk-, Troposphärenfunk- und Richtfunkverbindungen als Direkt-
   verbindungen von der Rückwärtigen Rührungsstelle der Armee zu
   den Hilfsnachrichtenzentralen der rückwärtigen Dienste und zu
   den Gefechtsständen der Verbände und Truppenteile der rück-
   wärtigen Dienste sowie der technischen Sicherstellung.

187. Die Nachrichtenverbindungen der Führung in den rückwärtigen
Diensten sind entsprechend den Plänen der rückwärtigen und techn-
nischen Sicherstellung sowie den Anweisungen des Stellvertreters
des Chefs und Stabschef der Rückwärtigen Dienste sowie des Chefs
Nachrichten der Armee im Zusammenwirken mit dem Stellvertreter
des Chefs und Stabschef für Technik und Bewaffnung zu organisieren.

188.(1) Die Nachrichtenverbindungen von der Rückwärtigen Füh-
rungsstelle der Armee sind zu organisieren und sicherzustellen:
a) zur Rückwärtigen Führungsstellung der übergeordneten Führungs-
   ebene auf den Kanälen des Stütznachrichtennetzes der überge-
   ordneten Führungsebene und auf einer Funkrichtung,
b) zum Gefechts- und Wechselgefechtsstand der Armee und auf Funk-
   richtungen,
c) zu den Rückwärtigen Führungsstellen der Divisionen sowie der
   Raketen- und Artillerie- und Fla-Raketenverbände auf Funkrich-
   tungen direkt und auf den Kanälen des Stütznachrichtennetzes
   im allgemeinen über die Nachrichtenzentrale des Gefechts-
   standes/Wechselgefechtsstandes,
d) zur beweglichen raketentechnischen Basis über die Nachrich-
   tenzentrale des Gefechtsstandes/Wechselgefechtsstandes der
   Armee,
e) zur beweglichen Fla-raketentechnischen Basis über die Nach-
   richtenzentrale des gemeinsamen Gefechtsstandes der Flieger-
   kräfte und Truppenluftabwehr der Armee,
f) zur Brigade materielle Sicherstellung, Instandsetzungsbrigade
   und zu Entladebahnhöfen, -räumen oder -plätzen auf Kanälen,
   die vom Chef Nachrichten der Armee zugewiesen werden, auf
   Funk-, Richtfunk- und Drahtverbindungen,
g) zu den Abteilungen der Brigade materielle Sicherstellung und
   der Instandsetzungsbrigade im allgemeinen über die Stellver-
   treter der Kommandeure für Technik und Bewaffnung der Divi-
   sionen der ersten Staffel,
h) zu den Kfz-Transport-, Straßendienst- und medizinischen
   Truppenteilen und Einrichtungen auf den Funkrichtungen und
   auf Kanälen des Stütznachrichtennetzes über die Hilfsnach-
   richtenzentralen der rückwärtigen Dienste der Armee.
(2) Von jeder Hilfsnachrichtenzentrale der rückwärtigen Dienste
der Armee sind die Nachrichtenverbindungen zu den ihnen am
nächsten liegenden Truppenteilen, Einheiten und Einrichtungen
nach Richtungen zu organisieren.
(3) Die Funkverbindungen von der Rückwärtigen Führungsstelle der
Armee zu den Rückwärtigen Führungsstellen der Divisionen sowie
den Führungsstellen der Raketen- und Fla-Raketenbrigade, der
Brigade materielle Sicherstellung, der Instandsetzungsbrigade
und deren Abteilungen sind in Funknetzen zu organisieren, wobei
jede Führungsstelle den Funkverkehr in einer Funkrichtung auf-
nehmen kann.
(4) Zur Sicherstellung der Nachrichtenverbindungen zu den Kfz-
Transport-, Straßendienst sowie medizinischen Truppenteilen
und Einrichtungen sind die Funknetze des entsprechenden Dienstes
zu organisieren.

189. Die Nachrichtenverbindungen des Zusammenwirkens des Stell-
vertreters des Befehlshabers und Chef Rückwärtige Dienste sowie
des Stellvertreters des Befehlshabers und Chef Technik und Be-
waffnung der Armee mit den Stellvertretern der Kommandeure für
Rückwärtige Dienste sowie den Stellvertreter der Kommandeure
für Technik und Bewaffnung der Verbände der Teilstreitkräfte
und der Armeen der Vereinten Streitkräfte sind über die Nach-
richtenzentralen der entsprechenden Führungsstellen zu realisie-
ren. In einzelnen Fällen kann dazu auch ein Funknetz des Zusam-
menwirkens organisiert werden.

190. Der Kurier- und Feldpostdienst zu den Rückwärtigen Füh-
rungsstellen der Armee und Divisionen sowie zu den Verbänden,
Truppenteilen und Einrichtungen der rückwärtigen Dienste sowie
der technischen Sicherstellung ist zu organisieren über
a) die Kurier- und Feldpostzentralen der Armee,
b) die Kurier- und Feldpoststellen, die auf den Gefechtsständen
   der Verbände der rückwärtigen Dienste und der technischen
   Sicherstellung entfaltet sind sowie
c) Austauschstellen, die in den Truppenteilen und Einrichtungen
   der rückwärtigen Dienste sowie der technischen Sicherstel-
   lung einzurichten sind.

V. Nachrichtenverbindungen in Operationen/bei Gefechtshand-
   lungen der Teilstreitkräfte

Nachrichtenverbindungen in den Truppen der Luftverteidigung der
Front und Armee

191. Zur Führung der Führungsorgane und Truppen der Luftver-
teidigung der Front und zur Sicherstellung ihres Zusammenwir-
kens mit den Jagdfliegerkräften der Luftstreitkräften, den Trup-
pen der Luftverteidigung der Vereinten Streitkräfte und den zu
deckenden Truppen der Front ist ein einheitliches System der
Gefechtsführung zu entfalten. Dazu gehören:
a) gemeinsamer Gefechtsstand und gemeinsamer Wechselgefechts-
   stand der Luftstreitkräfte und Luftverteidigung der Front,
b) gemeinsamer Gefechtsstand und gemeinsamer Wechselgefechts-
   stand der Fliegerkräfte und Truppenluftabwehr der Armee,
c) Gefechtsstände und Wechselgefechtsstände der Verbände und
   Truppenteile der Luftverteidigung,
d) Jäger- und Feuerleitstellen auf den Gefechtsständen und
   Wechselgefechtsständen der Jagdflieger-, Fla-Raketen- und
   funktechnischen Verbänden und Truppenteile,
e) Nachrichtennetz der Luftverteidigung auf de Grundlage des
   Stütznachrichtennetzes der allgemeinen Vereinigung und des
   staatlichen Nachrichtennetzes sowie strukturmäßiger Funk-,
   Troposphärenfunk- und Richtfunkmittel für die Sicherstellung
   von Direktverbindungen zwischen den Führungsstellen.

192. Der gemeinsame Gefechtsstand der Fliegerkräfte und Truppen-
luftabwehr der Armee hat die Angaben über den Luftgegner ständig
an den gemeinsamen Gefechtsstand und gemeinsamen Wechselge-
fechtsstand der Luftstreitkräfte und Luftverteidigung der Front
über eine Funkrichtung zu übertragen. Letztere benachrichtigen
die Führungsorgane und Truppen der Front über die Luftlage in
speziellen Funknetzen der Benachrichtigung.

193. Für folgende Nachrichtenverbindungen des gemeinsamen Ge-
fechtsstandes und des gemeinsamen Wechselgefechtsstandes der
Fliegerkräfte und Truppenluftabwehr der Armee sind Kanäle im
Interesse der Luftverteidigung im Stütznachrichtennetz der Front
und der Armee bereitzustellen:
a) zum gemeinsamen Gefechtsstand und gemeinsamen Wechselge-
   fechtsstand der Luftstreitkräfte und Luftverteidigung der
   Front,
b) zu den gemeinsamen Gefechtsständen und gemeinsamen Wechsel-
   Gefechtsständen der Fliegerkräfte und Truppenluftabwehr der
   Nachbararmeen,
c) zu den Gefechtsständen der unmittelbar unterstellten Fla-
   Raketen-, Fla-Raketen-Artillerie-, Fla-Artillerie und
   funktechnischen Verbänden und Truppenteile,
d) zu den Truppenteilen des funkelektronischen Kampfes der
   Luftverteidigung,
e) zu den Gefechtsführungsgruppen auf den Gefechtsständen der
   Divisionen der Landestreitkräfte.
Funk-, Troposphärenfunk- und Richtfunkverbindungen sind mit
Nachrichtenkräften und -mitteln der strukturmäßigen Nachrichten-
truppenteile und -einheiten zu entfalten und zu nutzen.

194.(1) Zur Sicherstellung der Führung, der Benachrichtigung,
der Meldungen und des Zusammenwirkens der Truppenluftabwehr der
Armee sind Funknetze und Funkrichtungen zu organisieren.
(2) Die Angaben über den Luftgegner sind zum gemeinsamen Ge-
fechtsstand und gemeinsamen Wechselgefechtsstand der Flieger-
kräfte und Truppenluftabwehr der Armee in Funkrichtungen der
Meldungen von folgenden Führungsstellen zu übertragen:
a) funktechnische Kompanien/Posten
b) selbständige funktechnische Bataillone der Truppenluftab-
   wehr der Armee,
c) Fliegerkräfte und Truppenluftabwehr der Divisionen der Land-
   streitkräfte.
(3) Die Funknetze der Führung und Meldung sind für die Über-
tragung von Daten automatisierter Führungs- und Leitsysteme zu
nutzen.
(4) Die Benachrichtigung über die Luftlage für die Verbände und
Truppenteile der Armee ist vom gemeinsamen Gefechtsstand der
Fliegerkräfte und Truppenluftabwehr der Armee in speziellen
Funknetzen der Benachrichtigung zu gewährleisten.
(5) Die Angaben über die Luftlage sind zwischen den Nachbar-
armeen über die Funknetze der gegenseitigen Benachrichtigung,
die vom Stab der Front organisiert werden, auszutauschen.
Auf besondere Anweisung können die Truppen der Armee in das
Benachrichtigungsnetz der Front eintreten.

195. Zur Organisation des Zusammenwirkens werden vom Zentralen
Gefechtsstand der Truppen der Luftverteidigung der Vereinten
Streitkräfte auf dem gemeinsamen Gefechtsstand der Luftstreit-
kräfte und Luftverteidigung der Front sowie vom Gefechtsstand
der Verbände der Truppen der Luftverteidigung auf den gemein-
samen Gefechtsständen der Fliegerkräfte und Truppenluftabwehr
der Armeen operative Gruppen eingesetzt.
Die dafür notwendige Nachrichtenverbindungen sind von der Front
bzw. Armee zu organisieren. Funk-, Troposphärenfunk- und Richt-
funkverbindungen sind mit Nachrichtenkräften und -mitteln der
operativen Gruppen zu entfalten und zu nutzen.

Nachrichten- und Flugsicherungssystem der Luftstreitkräfte
Allgemeine Grundsätze

196.(1) Das Nachrichten- und Flugsicherungssystem der Luft-
streitkräfte ist die Gesamtheit der Nachrichtenzentralen der
Führungsstellen der Verbände und Truppenteile sowie der Flug-
sicherungszentralen der Flugplatzknoten, der Start- und Lande-
plätze, die untereinander durch Nachrichtenverbindungen in einer
solchen Ordnung verbunden sind , die der jeweiligen Organisation
der Truppenführung und der Leitung der Fliegerkräfte entspricht.
(2) Das Nachrichten- und Flugsicherungssystem der Luftstreit-
kräfte ist so zu organisieren, daß unter Berücksichtigung unter-
schiedlicher Bedingungen der Lage alle Führungsvarianten sicher-
gestellt werden können und im Raum der Gefechtshandlungen der
Luftstreitkräfte ein lückenloses Funknavigations-, Funkmeß- und
Funkleitfeld in den befohlenen Höhen gewährleistet ist.

197. Das Nachrichten- und Flugsicherungssystem der Luftstreit-
kräfte hat zu gewährleisten:
a) die Übertragung von Befehlen, Anordnungen und Kommandos der
   zentralisierten Gefechtsführung mit Hilfe automatisierter
    und nichtautomatisierter Führungs- und Leitsysteme/-komplexe
    und -mittel,
b) die ununterbrochen Führung der unterstellten Fliegerverbände
   und -truppenteile am Boden und in der Luft,
c) die Nachrichtenübertragung zwischen den zusammenwirkenden
   Fliegerverbände und mit den Vereinigungen sowie Verbänden
   der Teilstreitkräfte, mit denen das Zusammenwirken organi-
   siert ist,
d) die rechtzeitige Ortung von Luftzielen, ihre Identifizie-
   rung , die Bestimmung ihrer Standorte sowie die Übertragung
   dieser Angaben an leit- und Führungsstellen,
e) die Übertragung von Informationen über die Luft- und Erdlage,
   den Grad der Aktivierung, Vergiftung und Verseuchung von
   Räumen sowie die Übertragung von Warnungen vor gefahrdrohenden-
   den Wettererscheinungen,
f) die Sicherstellung des Heranleitens der eigenen Flugzeuge
   und Hubschrauber an zu bekämpfende Luft-, Erd- und Seeziele,
g) die Sicherstellung der Flugnavigation, der Orientierung und
   Wiederherstellung der Orientierung, des Bombenwurfs und des
   Navigationsbombenwurfs im Handlungsbereich der Flieger- und
   Hubschrauberkräfte,
h) die Sicherstellung der Starts und Landungen auf Flug- und
   Landeplätzen bei beliebigen meteorologischen Bedingungen und
   zu jeder Jahres- und Tageszeit.

198. Grundlagen des Nachrichten- und Flugsicherungssystems der
Luftstreitkräfte sind:
a) Nachrichtenzentralen der Führungsstellen,
b) Flugsicherungszentralen der Flugplatzknoten sowie der Start-
   und Landeplätze,
c) Funknavigationspunkte,
d) Funk-, Troposphärenfunk- und Richtfunkdirektverbindungen,
e) Kanäle aus dem Stütznachrichtennetz und dem staatliche Nach-
   richtennetz,
f) Anschlußverbindungen der Nachrichtenzentralen der Führungs-
   stellen an das Stütznachrichtennetz und das staatliche Nach-
   richtennetz,
g) Funkmeßmittel und automatisierter Leitsysteme der Luftraumauf-
   klärung sowie der Flieger- und Feuerleitstellen,
h) Kurier- und Feldpostzentralen/-stellen.

199. Im Nachrichten- und Flugsicherungssystem der Luftstreit-
kräfte sind einzusetzen:
a) für Nachrichtenverbindungen    Funk-, Troposphärenfunk-,
   der Führung und Zusam-         Richtfunk-, Draht- sowie
   menwirkens                    Kurier- und Feldpostmittel

b) für die Leitung der eigenen    Flugmittel und automati-
   Flugzeuge und Hubschrauber     sierte Leitsysteme
   in der Luft

c) für die Navigation im          Fern- und Nahnavigations-
   Handlungsbereich der Flieger-  system, Rundfunksender,
   und Hubschrauberkräfte         Zonen- und Trassenfunkfeuer,
                                  Funkpeiler im Flugbereich

d) für die Funkmeßaufklärung       automatisierte Führungs- und
   sowie die Flieger- und         Leitsysteme, Funkmeßkomplexe
   Feuerleitung                   und -mittel

e) für die Sicherstellung der     Funk-, Funkmeß- und licht-
   Starts und Landungen           technische Flugsicherungs-
                                  mittel

200. Bei der Organisation des Nachrichten- und Flugsicherungs-
systems der Luftstreitkräfte sind zu beachten:
a) das organisierte Führungssystem mit Anzahl und Entfaltungs-
   räumen der Führungsstellen und Wechselführungsstellen,
b) Aufgaben der Truppen und der entfalteten Führungs- und Leit-
   stellen,
c) zu erfüllende Gefechtsaufgabe und die geplanten Manöver,
d) Bestand der Luftstreitkräfte und die operative Zuordnung von
   Verbänden und Truppenteilen zum Erfüllen zeitweiliger Auf-
   gaben,
e) Ordnung des Zusammenwirkens,
f) Möglichkeiten zum automatisierten und nichtautomatisierten
   Führen und Leiten,
g) Bedingungen der Basierung,
h) vorhandene Nachrichten- und Flugsicherungskräfte sowie
   -mittel.

201. Der Betrieb des Nachrichten- und Flugsicherungssystems der
Luftstreitkräfte ist entsprechend der in den Vereinten Streit-
kräften geltenden Organisation des operativ-technische Dien-
stes auf den Nachrichten-/Flugsicherungszentralen sicherzustel-
len.
Die Nachrichten-/Flugsicherungszentralen sind durch Direktver-
bindungen miteinander zu verbinden. Die Zentralen haben die
wechselseitige Nutzung der Kanäle und der Mittel der funktech-
nischen Sicherstellung zu gewährleisten.

202. Funkverbindungen sind die grundlegende Verbindungsart der
Fliegerkräfte:
a) Bodenständige Funkverbindungen sind für die Führung der Füh-
   rungsorgane und Truppen, zur Koordinierung der Gefechtshand-
   lungen, zum Abruf der Flieger- und Hubschrauberkräfte sowie
   zur Benachrichtigung, Warnung und Alarmierung zu betreiben.
b) Flugfunkverbindungen sind zur Führung der Flieger- und Hub-
   schrauberkräfte in der Luft einheitlich im Koalitionsbestand
   in Flugfunknetzen zu organisieren.

203. Flugfunknetze der Führung der Flieger- und Hubschrauber-
kräfte in der Luft sind vom übergeordneten Führungsorgan anzu-
weisen. Dabei ist zu unterscheiden nach
a) einheitlichen Funknetzen
   - zum Sicherstellen der Starts und Landungen,
   - der Funknavigation (Peilung),
   - des automatisierten und nichtautomatisierten Leitens der
     Fliegerkräfte,
   - der Luftaufklärung,
   - des Suchens und Rettens,
   - des Zusammenwirkens im Handlungsraum;
b) Flugfunknetzen für die unmittelbare Leitung der Flugzeuge
   und Hubschrauber zum Gefechtseinsatz, getrennt nach Flieger-
   gattungen und Aufgaben.

024.(1) Nachrichtenverbindungen des Zusammenwirkens sind von der
Vereinigung/von dem Verband zu organisieren, in dessen Interesse
das Zusammenwirken realisiert wird.
(2) Für das unmittelbare Zusammenwirken in der Zone der Ge-
fechtshandlungen sind Nachrichtenverbindungen zu organisieren
zwischen
a) den Front- und Armeefliegerkräften,
b) den Bomben- und Jagdbombenfliegerkräften,
c) den Fliegerkräften und Truppen der Truppenluftabwehr,
d) den Fliegerkräften der Luftstreitkräfte und Truppen der
   Luftverteidigung,
e) den Fliegerkräften sowie den Vereinigungen und Verbänden der
   Landstreitkräfte,
f) den Fliegerkräften sowie der Marineluftabwehr und den Über-
   wasserkräften der Seestreitkräfte.
(3) Das zusammenwirken zwischen den Gattungen der Fliegerkräfte
und den Fliegerkräften mit den Teilstreitkräften und deren Waf-
fengattungen ist durch den Austausch operativer Gruppen mit
Nachrichtenkräften und -mitteln sowie die gemeinsame Unterbrin-
gung/Entfaltung der Führungsstellen sicherzustellen.

205.(1) Bei Umgruppierungen der Luftstreitkräfte und bei
Manövern von Verbänden, Truppenteilen und Einheiten haben die
Flieger- und Hubschrauberstaffeln sowie die Boden- und Luft-
staffeln über standhafte und gedeckte Nachrichtenverbindungen
sowie über ein stabil arbeitendes Flugsicherungssystem zu ver-
fügen.
Die genannten Staffeln sind während der Umgruppierungen und der
Manöver vom gemeinsamen Gefechtsstand der Fliegerkräfte und
Truppenluftabwehr der Armee, den Jäger- und Fliegerleitstellen
entlang der Flugstrecke sowie von den territorialen Flugsiche-
rungsorganen zu führen.
(2) Die Nachrichtenverbindungen mit den Bodenstaffeln der Luft-
streitkräfte unterliegen den gleichen Organisationsprinzipien
wie die der Truppenteile und Einheiten der Landstreitkräfte.
(3) Zum Herstellen der Nachrichten- und flugsicherungstechni-
schen Einsatzbereitschaft neuer Start- und Landeplätze (Zwi-
schenlandeplätze, Sprung- und Hinterhaltplätze) sowie zum Her-
stellen der Bereitschaft zur Aufnahme von Flugzeugen und Hub-
schraubern sind rechtzeitig Nachrichten- und Flugsicherungskom-
mandanturen sowie operative Gruppen der Stäbe einzusetzen.

206. Der Kurier- und Feldpostdienst der Luftstreitkräfte ist in
den Kurier- und Feldpostdienst der Front und des territorialen
Militärbezirks einzuordnen.

Nachrichten- und Flugsicherungssystem

207. Die Luftstreitkräfte der Front sind vom gemeinsamen Ge-
fechtsstand der Luftstreitkräfte und Luftverteidigung der Front
oder einem seiner Elemente zu führen.
Für die unmittelbare Gefechtsführung bei der Erfüllung der Auf-
gaben zur Luftunterstützung, es engen Zusammenwirkens mit den
Landstreitkräften beim Überflug der Gefechtsordnung sowie bei
Flügen durch die Vernichtungszonen der Truppenluftabwehr sind
verantwortlich:
a) gemeinsamer Gefechtsstand/gemeinsamer Wechselgefechtsstand
   der Fliegerkräfte und Truppenluftabwehr der Armee,
b) Gefechtsführungsgruppen auf den Gefechtsständen der Divisio-
   nen der Landstreitkräfte,
c) Fliegerleit- und Zielzuweisungsstellen auf den Gefechtsstän-
   den der Fla-Raketen-, Fla-Rakten-Artillerie- und Fla-Artil-
   lierieverbänden/-truppenteilen,
d) Fliegerleitoffiziere in der Gefechtsordnung der mot. Schüt-
   zen und Panzertruppenteile sowie der taktischen Luftlande-
   einheiten.

208.(1) Die Führung der Handlungen der Armee- und Frontflieger-
kräfte bzw. in besonderen Fällen der Fern- und Transportflie-
gerkräfte im Streifen der Armee sowie die Anforderung der Flie-
gerkräfte und die Zielzuweisung sind von Gefechtsführungsgrup-
pen auf der Grundlage des Entschlusses des Befehlshabers der
Armee vom Gefechtsstand der Fliegerkräfte und Truppenluftabwehr
der Armee zu gewährleisten. Die Gefechtsführungsgruppen haben
a) die Anforderung der Fliegerkräfte zu realisieren,
b) das ununterbrochene Zusammenwirken zwischen den Flieger-
   kräften und den Truppen der Landstreitkräfte sicherzustellen,
c) die Flieger- und Hubschrauberkräfte zu den festgelegten Erd-
   zielen mit Hilfe der Fliegerleit- und Zielzuweisungsstellen
   und der Fliegerleitoffiziere in der Gefechtsordnung der Trup-
   penteile der Landstreitkräfte zu leiten.
(2) Zur Sicherstellung der Flugnavigation und der Kennzeichnung
der Über- und Durchflugkorridore der eigenen Flieger- und Hub-
schrauberkräfte sind Funknavigationspunkte im Streifen der Armee
zu entfalten.

209. Vom gemeinsamen Gefechtsstand und gemeinsamen Wechselge-
fechtsstand der Fliegerkräfte und Truppenluftabwehr der Armee
sind im Interesse der Führung der Armeefliegerkräfte folgende
Nachrichtenverbindungen zu organisieren:
a) zum gemeinsamen Gefechtsstand und gemeinsamen Wechselge-
   fechtsstand der Luftstreitkräfte und Luftverteidigung der
   Front,
b) zu den Führungsstellen der Truppenteile/Einheiten der Kampf-,
   Transport- und Spezialhubschrauberkräfte,
c) zu den Truppenteilen/Einheiten unbemannter Flugkörper,
d) zu den Gefechtsführungsgruppen auf den Gefechtsständen der
   Divisionen der Landstreitkräfte,
e) zu den im Streifen der Armee entfalteten Fliegerleit- und
   Zielzuweisungsstellen sowie zu den Funknavigationspunkten,
f) zu den Besatzungen der Flugzeuge und Hubschrauber in der
Luft.

210.(1) Die Nachrichtenverbindungen der automatisierten und
nichtautomatisierten Führung vom gemeinsamen Gefechtsstand der
Fliegerkräfte und Truppenluftabwehr der Armee zu den Verbänden
und Truppenteilen der Armee sowie zu den zusammenwirkenden Ver-
bänden sind über zugewiesene Kanäle im Stütznachrichtennetz der
Armee bereitzustellen. Funk-, Troposphärenfunk- und Richtfunk-
verbindungen sind von strukturmäßigen Nachrichtenkräften und
-mitteln zu entfalten und zu betreiben.
(2) Die Anschlußverbindungen der Nachrichtenzentrale des ge-
meinsamen Gefechtsstandes der Fliegerkräfte, -truppenteile und
-einheiten zum Stütznachrichtennetz der Armee sind von den
Nachrichten- und Flugsicherungstruppen der Luftstreitkräfte zu
entfalten.

211.(1) Flugfunkverbindungen mit den Besatzungen der Flugzeuge
und Hubschrauber in der Luft sind zu organisieren:
a) vom gemeinsamen Gefechtsstand und gemeinsamen Wechselge-
   fechtsstand der Fliegerkräfte und Truppenluftabwehr der
   Armee,
b) von den Gefechtsführungsgruppen sowie den Fliegerleit- und
   Zielzuweisungssgruppen in den Divisionen der Landstreitkräfte,
c) von den Fliegerleitoffizieren in der Gefechtsordnung der
   Truppenteile der Landstreitkräfte.
(2) Zum Übertragen der Aufklärungsergebnisse der Aufklärungs-
fliegerkräfte an die Führungsstellen der Armee ist ein Flug-
funknetz der Aufklärung zu organisieren.

212.(1) Das Zusammenwirken der Front- und Armeefliegerkräfte mit
den Truppen der Luftverteidigung ist durch die gemeinsame Unter-
bringung der Führungsorgane in einem Vereinigten Gefechtsfüh-
rungszentrum im gemeinsamen Gefechtsstand der Luftstreitkräfte
und Luftverteidigung der Front bzw. gemeinsamer Gefechtsstand
der Fliegerkräfte und Truppenluftabwehr der Armee zu gewähr-
leisten.
(2) Das Zusammenwirken der Luftstreitkräfte mit den Transport-
fliegerkräften und den Truppen der Luftverteidigung der Front
sowie mit den Marinefliegerkräften ist über operative Gruppen
bzw. Vertreter der Stäbe zu sichern.

Funktechnische Sicherstellung

213. Das Flugsicherungssystem, als ein teil des Nachrichten-
und Flugsicherungssystem der Luftstreitkräfte, wird von Ele-
menten der funktechnischen Sicherstellung gebildet und umfaßt
a) die Funkmeßsicherstellung,
b) die flugsicherungstechnische Sicherstellung.

214.(1) Bei den Truppen der Luftverteidigung ist die Funkmeß-
sicherstellung eine eigenständige Sicherstellungsart im Bestand
der Gefechtssicherstellung eines taktischen Verbandes.
(2) Die Funkmeßsicherstellung der Gefechtshandlungen und der
Flüge der Luftstreitkräfte ist mit dem Ziel zu organisieren und
durchzuführen.
a) Luftziele aufzuklären und zu begleiten, ihre Charakteristik
   zu bestimmen und die Luftlage an die Führungsstellen zu über-
   tragen,
b) die Führung der Flieger- und Hubschrauberkräfte zu gewähr-
   leisten und die Flugzeug- und Hubschrauberbesatzungen an die
   Luftziele sowie an Land- und Seeobjekte heranzuleiten,
c) die Flüge der eigenen Fliegerkräfte zu überwachen.
(3) Die Funkmeßsicherstellung ist mit automatisierten Führungs-
und Leitsystemen sowie mit Funkmeßmitteln zu sichern, die im
Raum der Gefechtshandlungen ein geschlossenes Funkmeßfeld bil-
den. Das Funkmeßfeld der Luftstreitkräfte ist mit den Funkmeß-
feldern der Truppen der Luftverteidigung zu koppeln.
Im Bereich der Front sind vorrangig die Funkmeßmittel der Trup-
penluftabwehr der Front/Armee und der Truppenluftabwehr der
Luftverteidigung einzusetzen. Die Luftlage ist mit struktur-
mäßigen Nachrichtenmitteln der funktechnischen Kompanien und
Bataillone zu übertragen.
Der Empfang und die Darstellung auf dem gemeinsamen Gefechts-
stand der Fliegerkräfte und Truppenluftabwehr der Armee sind
von Elementen der Nachrichtenzentrale der Führungsstelle zu
gewährleisten.

215. Die flugsicherungstechnische Sicherstellung der Gefechts-
handlungen und der Flüge ist mit dem Ziel zu organisieren und
durchzuführen,
a) in der Zone der Gefechtshandlungen und der Flüge, einschließ-
   lich der An- und Abflüge, ein geschlossenes Funknavigations-
   feld in mehreren Frequenzbereichen zu schaffen, eine hohe
   Genauigkeit für die Funknavigation des Bomben- und Naviga-
   tionsbombenwurfs zu ermöglichen sowie die Orientierung und
   Wiederherstellung der Orientierung von Besatzungen der Flug-
   zeuge und Hubschraubern zu sichern,
b) auf allen Start- und Landeflugplätzen nach im Koalitionsbe-
   stand einheitlich festgelegten Landesystem das Anfliegen
   der Flugplätze, das Auflösen der Flugzeug- und Hubschrauber-
   verbände, das Identifizieren, das Landen, Rollen und den
   Start sowie den Wiederholungsanflug bei allem meteorologischen
   Bedingungen sicherzustellen sowie die Flugsicherheit im Flug-
   leitungsbereich zu gewährleisten.

216.(1) Grundlagen der funkelektronischen Sicherstellung bilden
die im Handlungsbereich der Flieger- und Hubschrauberkräfte ent-
falteten Funkmeßmittel, Führungs- und Leitsysteme der Luft-
streitkräfte, Fernnavigationssysteme, Funknavigationspunkte und
die auf den Start- und Landeplätzen eingesetzten funk- , funkmeß-
und lichttechnischen Flugsicherungsmittel der Nachrichten- und
Flugsicherungstruppen der Luftstreitkräfte und Truppen der Luft-
verteidigung.
Zur Sicherstellung der Nachrichtenübertragung zwischen den Füh-
rungsstellen der militärischen und der zivilen territorialen
Flugsicherungsorgane sowie der Führung der an den Start- und
Landeplätzen entfalteten Flugsicherungsmittel sind Richtfunk-
und Drahtmittel auf Flugleitungen, Startkommandopunkten, in den
Betriebsaufsichten der Flugsicherungszentralen und auf Flug-
sicherungsmitteln einzusetzen.
(2) Fernnavigationssysteme sind Mittel des Oberkommandos auf
dem Kriegsschauplatz und gewährleisten eine Funknavigation
durch Standortbestimmung auf dem gesamten Kriegsschauplatz mit
hoher Genauigkeit in allen Flughöhen bis zur Gipfelhöhe.
(3) Funknavigationspunkte sind Mittel der Front. In ihren Be-
stand sind Nahnavigationssysteme, Zonenfunkfeuer, Trassenfunk-
feuer, Funkpeiler im UKW-und DM-Frequenzbereich sowie KW-Funk-
stellen im Handlungsstreifen der Armee zu entfalten:
a) Die KW-Funkstelle ist für die Aufnahme gedeckter Funkverbin-
   dungen vorzubereiten.
b) Zonenfunkfeuer sind Navigationsmittel im KW-Frequenzbereich,
   die zur Kennzeichnung von Räumen, Sperrzonen und Flugplatz-
   knoten für eine Flug- und Sperrichtungsbestimmung eingesetzt
   werden. Zonenfunkfeuer sind von Fliegerverbänden einzusetzen.
c) MW-Trassenfunkfeuer und UKW-Drehfunkfeuer werden zur Kenn-
   zeichnung von Luftstraßen eingesetzt. Ihr Einsatz ist durch
   das Führungsorgan sicherzustellen, das für die Luftstraße
   verantwortlich ist.
d) Funkpeiler sind bodengestützte passive Funknavigationsmit-
   tel. Sie arbeiten auf zwei Frequenzen gleichzeitig in der
   Betriebsart DIENSTHABENDER EMPFANG, sichern durch automa-
   tische Peilung den Peilbetrieb auf dem einheitlichen Peil-
   kanal sowie erleichtern das Auffinden von in Not geratenen
   Besatzungen von Flugzeugen und Hubschraubern.

217. Die Entfaltungsorte aller zur Navigation eingesetzten Flug-
sicherungsmittel sind mit hoher Genauigkeit auf der Grundlage
des Planes der navigatorischen Sicherstellung im zuständigen
Führungsorgan zu bestimmen und in Verzeichnissen der Flugnavi-
gationsinformationen für alle Nutzer festzulegen sowie bekannt-
zugeben.

218.(1) Die Flugsicherungsmittel zur Sicherstellung der Starts
und Landungen sind nach einheitlichen Normen und Standards der
Vereinten Streitkräfte zu entfalten. Ihre Standorte sind bezüg-
lich der Start- und Landebahnen festgelegt und schaffen damit
die Voraussetzungen zur typisierten Nutzung für alle Flieger-
gattungen.
Die bodenständigen Flugsicherungsmittel bilden mit den bordge-
stützten funkelektronischen Mitteln und der Methodik ihrer
Nutzung ein Landesystem.
(2) In den Armeen der Teilnehmerstaaten des Warschauer Vertra-
ges sind in Abhängigkeit von der Kategorie der Flugplätze die
Landesysteme OSP, OSP/RSP, OSP/PRMG, SP 1 und SP 2 zu schaffen:
a) Die Nachrichten- und Flugsicherungsmittel im Bestand des
   Landesystems OSP haben den Anflug des Flugplatzes, die Durch-
   führung des Landeanfluges bei einfachen und schwierigen
   Wetterbedingungen sowie das Sinken bis zu de für den Luft-
   fahrzeugtyp festgelegten Flughöhe (Entscheidungshöhe) mit
   anschließendem visuellen Sinken und Aufsetzen anhand der
   Sichtorientierung nach der Flugplatzbefeuerung zu gewähr-
   leisten.
b) Die Nachrichten und Flugsicherungsmittel im Bestand des
   Landesystems OSP/RSP haben den Anflug des Flugplatzraumes,
   die Durchführung des Landeanflugmanövers bei schwierigen
   Wetterbedingungen sowie das Sinken auf dem Geleitflug und
   Landekurs bis zu einer Höhe von 60 m bei Steuerung nach
   Kommandos vom Boden aus und anschließendes Sinken und Auf-
   setzen nach Sichtorientierung zu gewährleisten.
c) Die Nachrichten- und Flugsicherungsmittel im Bestand des
   Landesystems OSP/mit PRMG haben den Anflug des Flugplatz-
   raumes, die Durchführung des Landeanflugmanövers bei schwie-
   rigen Wetterbedingungen sowie das Sinken nach Bordgeräten
   bis zu einer Höhe von 60 M mit anschließenden Sinken und
   Aufsetzen nach Sichtorientierung zu gewährleisten.
d) Die Nachrichten und Flugsicherungsmittel im Bestand der
   Landesysteme SP 1 und SP 2 haben den automatisierten Anflug
   des Flugplatzraumes, die Durchführung des automatisierten
   Landeanflugmanövers sowie das Sinken nach Bordgeräten bis
   zu einer Höhe von 60 m (andere bis zu 30 m) mit anschließen-
   der Landung nach Sichtorientierung zu schaffen.
(3) Die Manöver und der Landeanflug der Luftfahrzeuge sind von
Funkmeßmitteln im Flugleitungsbereich zu überwachen.

219.(1) Das zu entfaltende Landesystem ist vom Kommandeur des
Verbandes zu befehlen. Die Standorte der Flug- und Landeplätze
(Hauptbasierungsräume, Sprung- und Hinterhaltplätze) der Armee-
fliegerkräfte sind vom Stab der Armee auszuwählen. Die Sicher-
stellung und Ausrüstung mit Nachrichten- und Flugsicherungs-
mitteln ist gesondert zu befehlen.
(2) Bei der Auswahl der Flug- und Landeplätze sind folgende
Entfernungen von der vorderen Linie einzuhalten:
a) Hubschrauberstaffeln der Führung         80…100 km
   und Aufklärung sowie der Transport-
   hubschraubertruppenteile
b) Hauptbasisierungsräume der Kampf-        30…70 km
   hubschraubertruppenteile
c) selbständige Hubschrauberstaffeln       20…35 km
   der Divisionen der Landstreitkräfte
d) Hubschraubersprungplätze                 10…20 km
e) Hinterhaltplätze                         2…6 km

Nachrichtenverbindungen in den Seestreitkräften
Allgemeine Grundsätze

220. Das Nachrichtensystem der Flotte besteht aus den entfal-
teten und betriebenen Nachrichtenverbindungen des stationären
Nachrichtennetzes sowie den mobilen Nachrichtenmitteln.

221. In den Operationen der Flotte haben die Nachrichtenver-
bindungen folgendes zu gewährleisten:
a) Nachrichtenübertragung in den Systemen der zentralisierten
   Gefechtsführung des Oberkommandos auf dem Kriegsschauplatz,
   der Küstenfront und der verbündeten Flotten,
b) ununterbrochene Führung der Flotten-, Unterstützungs- und
   Aufklärungskräfte unter allen Bedingungen,
c) Nachrichtenübertragung bei Zusammenwirken zwischen den Ver-
   bänden/Truppenteilen der anderen Teilstreitkräften, die an
   der Operation teilnehmen oder sie unterstützen,
d) Warnung und Benachrichtigung über Veränderungen der Lage,
e) Führung der Truppenteile und Einrichtungen der rückwärtigen
   Dienste sowie der technischen Sicherstellung.

222. Bei der Planung der Nachrichtenverbindungen für die Ope-
ration sind zu beachten:
a) Hauptaufgaben der Flotte und die sicherzustellenden Hanf-
   lungen,
b) Methoden und zeitliche Reihenfolge der Aufgabenerfüllung
   durch die Flottenkräfte,
c) Schema der Organisation und Sicherstellung der Führung,
d) Organisation des Zusammenwirkens von Kräftegruppierungen und
   Unterstützungskräfte der Flotte mit unterstellten und un-
   terstützenden Verbänden/Truppenteile anderer Teilstreit-
   kräfte.

223.(1) Während der Vorbereitung der Operation sind die Nach-
richtenverbindungen in Abhängigkeit von der Lage in folgender
Reihenfolge für die Nachrichtenübertragung zu nutzen:
a) Kurier- und Feldpostverbindungen,
b) ständig betriebene Kanäle des Stütznachrichtennetzes über
   Drahtverbindungen,
c) ständig betriebene Funk-, kosmische Funk-, Troposphärenfunk-
   und Richtfunkverbindungen.
(2) Für zusätzlich entfaltete Funk-, kosmische Funk-, Tropo-
sphärenfunk- und Richtfunkmittel besteht Funksendeverbot. Die
zusätzliche entfalteten Mittel sind nur in im Regime DIENSTHABENDER
EMPFANG zu nutzen.
(3) Für Flotten- und Unterstützungskräfte auf dem Marsch in das
Operationsgebiet ist Funksendeverbot bis zur Aufklärung durch
den Gegner festzulegen. Durch in See entfaltete Kräftegruppie-
rungen des Gefechtsdienstes und stationäre Nachrichtenzentralen
ist das tägliche Betriebsregime der Funkmittel beizuhalten.

224. Bei Vernichtung oder Ausfall von Elementen des Nachrichten-
systems der Flotte ist die Führung durch den Einsatz der Nach-
richtenreserve und über Kanäle des staatlichen Nachrichtennetzes
wiederherzustellen. Vorrang haben dabei die Nachrichtenverbin-
dungen
a) zur Warnung und Benachrichtigung,
b) zu Kräftegruppierungen, die Hauptaufgabe erfüllen
c) zu den wichtigsten Flottenbasen, Manöverbasierungspunkten
   und Versorgungseinrichtungen.
Zum Erhöhen der Zuverlässigkeit der Nachrichtenverbindungen mit
Flottenkräften sind schwimmende oder fliegende Relaisstellen
einzusetzen.

Nachrichtenverbindungen in der Flotte/Flottille in Seeoperatio-
nen/Kampfhandlungen in See

225.(1) Der Chef der Flotte realisiert die Führung vom
Gefechtsstand, Reservegefechtsstand und von der Rückwärtigen
Führungsstelle.
In Abhängigkeit von der Lage können mobile, luftbewegliche oder
schwimmende Führungsstellen entfaltet werden.
(2) Vom Gefechtsstand und Reservegefechtsstand der Flotte sind
folgende Nachrichtenverbindungen zu organisieren:
a) mit dem Oberkommando auf dem Kriegsschauplatz,
b) mit den verbündeten Flotten,
c) mit den Verbänden,
d) mit den Aufklärungsschiffen, Schiffsstoßkräften, Marineflie-
   gerkräften, Küstenraketen- und Sicherstellungstruppen,
e) mit zusammenwirkenden Vereinigungen/Verbänden anderer Teil-
   streitkräfte,
f) mit mobilen, luftbeweglichen, schwimmenden und Rückwärtigen
   Führungsstellen der Flotte,
g) zwischen dem Gefechtsstand und dem Reservegefechtsstand der
   Flotte.
(3) Von der Rückwärtigen Führungsstelle der Flotte sind folgende
Nachrichtenverbindungen zu organisieren:
a) mit dem Gefechtsstand und Reservegefechtsstand der Flotte,
b) mit den Rückwärtigen Führungsstellen der Küstenfront und der
   verbündeten Flotten,
c) mit den Gefechtsständen der Verbände,
d) mit den Truppenteilen und Einrichtungen der rückwärtigen
   Dienst sowie der technischen Sicherstellung und den Flot-
   tenbasen.

226.(1) Vom Gefechtsstand und Reservegefechtsstand der Flotte
sind folgende Funknetze und Funkrichtungen zu organisieren:
a) mit dem Oberkommando auf dem Kriegsschauplatz,
b) mit den verbündeten Flotten,
c) mit den Verbänden,
d) mit den Schiffsstoßgruppierungen,
e) mit den Küstenraketenabteilungen,
f) mit den Marineflieger- und Sicherstellungstruppenteilen,
g) mit den Vorposten- und Aufklärungskräften,
h) mit den Verbänden/Truppenteilen der Luftverteidigung.
(2) Der Empfang der Meldungen auf den Funknetzen der Luftauf-
klärung sowie der Warnung und Benachrichtigung der Küstenfront
ist ständig sicherzustellen.

227.(1) Die Nachrichtenverbindungen für das Zusammenwirken von
Flotten- und Unterstützungskräften verschiedener Bestimmungen
sind bei gemeinsamer Aufgabenerfüllung durch spezielle Funk-
netze oder durch wechselseitiges Eintreten in die Funknetze zu
gewährleisten.
(2) Die Nachrichtenverbindungen des Zusammenwirkens der Flotte
mit Verbänden und Truppenteilen anderer Teilstreitkräfte, die
an den Operationen teilnehmen sind über zugewiesene Kanäle in
den Stütznachrichtennetzen des Oberkommandos auf dem Kriegs-
schauplatz, der Küstenfront bzw. der verbündeten Flotten sowie
über Funkrichtungen zu organisieren.

Nachrichtenverbindungen der Zivilverteidigung

228. Die Nachrichtenverbindungen der Zivilverteidigung stützen
sich auf das staatliche Nachrichtennetz sowie auf vorbereitete
Funk- und Drahtverbindungen der Führungsorgane und Einsatzkräfte
der Zivilverteidigung.
Die Entfaltung zusätzlicher Nachrichtenverbindungen ist mit
mobilen Nachrichtenelementen der Einsatzkräfte der Zivilverteidi-
gung sicherzustellen.

229. Die Nachrichtenverbindungen der Zivilverteidigung haben
folgende Hauptaufgaben zu erfüllen:
a) Nachrichtenübertragung für die Führungsorgane der Leiter der
   Zivilverteidigung aller Führungsebenen und der Einsatzkräfte
   der Zivilverteidigung nach Auslösung höherer Stufen der Ein-
   satzbereitschaft,
b) Gewährleisten der Führung und des Zusammenwirkens der Füh-
   rungsorgane und Einsatzkräfte der Zivilverteidigung bei der
   Bekämpfung der Folgen von Katastrophen und schweren Havarien
   auf dem Territorium,
c) Nachrichtenübertragung zwischen den Führungsorganen und Ein-
   satzkräften der Zivilverteidigung sowie mit anderen Führungs-
   bereichen des Territoriums,
d) Gewährleisten der Warnung der Bevölkerung vor gefahrdrohenden
   Situationen.

230. Zur Sicherstellung der Führung und des Zusammenwirkens der
Formationen der Zivilverteidigung bei der Beseitigung der Folgen
von Katastrophen und schweren Havarien sind Stütznachrichtenzen-
tralen im Interesse des Leiters des Wirkungsherdes von Nachrich-
tenformationen der Zivilverteidigung zu entfalten.
Das Anschließen der Nachrichtenzentralen der Führungsstellen der
Leiter der Zivilverteidigung an die zusätzlich errichteten
Stütznachrichtenzentralen und die Organisation der Nachrichten-
verbindungen zu den Führungsstellen der Kommandeure der Einsatz-
kräfte der Zivilverteidigung haben in Verantwortung der jeweili-
gen Stäbe der Zivilverteidigung der Bezirke zu erfolgen.

231.(1) Der Kurier- und Feldpostaustausch zwischen den Stäben der
Zivilverteidigung und mit den bewaffneten Organen ist durch den
Kurier- und Feldpostdienst der Nationalen Volksarmee sicherzu-
stellen.
(2) Der Kurierpostaustausch zwischen den Stäben der Zivilvertei-
digung und den zentralen Staatsorganen, zentralen Leitungen ge-
sellschaftlicher Organisationen sowie Kombinaten, Betrieben und
Einrichtungen ist vom Zentralen Kurierdienst für Staatsgeheim-
nisse /ZKDS) bzw. dem Zentralen Kurierdienst (ZKD) des Mini-
steriums des Innern zu gewährleisten.

232. Die Warnung der Bevölkerung vor gefechtsdrohenden Situationen
ist über das zentrale ferngesteuerte Sirenensystem und über den
Rundfunk sicherzustellen.

VI. Schutz des Nachrichtensystems und der Nachrichtentruppen

233.(1) Der Schutz des Nachrichtensystems umfaßt einen Komplex
organisatorischer und technischer Maßnahmen, die von den Chefs
Nachrichten aller Führungsebenen und von den Kommandeuren/
Leitern der Nachrichtentruppenteile, -einheiten und -einrich-
tungen mit dem Ziel der Gewährleistung seiner Sicherheit und
Standhaftigkeit zu planen und durchzusetzen sind.
Das ist durch den Schutz vor der technischen Aufklärung des
Gegners und einen wirksamen Imitationsschutz zu erreichen.
(2) Der Schutz des Nachrichtensystems vor der technischen Auf-
klärung des Gegners umfaßt die Planung und das Durchsetzen von
Maßnahmen, die zu einem Verringern der Effektivität der Funk-,
Funkmeß-, Fernseh-, Foto-, Laser-, Infrarot- und akustischen
Aufklärungsmitteln des Gegners führen. Dem Gegner ist die be-
schaffung von Angaben über das Führungs- und Nachrichtensystem,
die Dislozierung der Führungsorgane und Truppen sowie die Idee
der Handlungen zu erschweren. DAS ist zu erreichen durch
a) Einsatz von SAS- und Chiffriergeräten,
b) Maßnahmen zur komplexen Tarnung,
c) Verhindern der Abstrahlung parasitärer informationstragender
   Signale beim Einsatz von Nachrichten- und elektronischer
   Rechentechnik bei der Bearbeitung, Übertragung und Speiche-
   rung von Nachrichten,
d) Einschränken des Empfangs eigener Funksendungen durch den
   Gegner durch eine zweckmäßige Planung und Organisation der
   Funk-, Troposphären- und Richtfunkverbindungen sowie das
   Beachten der Reihenfolge der Nutzung von Nachrichtenmitteln
   über unterschiedliche Nachrichtenkanäle hinsichtlich ihrer
   Abhörbarkeit,
e) einen hohen Ausbildungsstand der Offiziere der Führungsstellen
   und Nachrichtenbetriebskräfte in der Anwendung von Mitteln
   der gedeckten Truppenführung und zum Erfüllen der Forderungen
   zum gewährleisten der Nachrichtensicherheit,
f) Einhaltung der befohlenen Betriebsarten der Nachrichtenmittel,
g) Kontrolle des Einhaltens der technischen Sicherheitsbestim-
   mungen und der Festlegungen zum Umgang mit Schlüsselunter-
   lagen sowie anderen Betriebsunterlagen beim Einsatz von SAS-
   und Chiffriergeräten sowie der Organisation des operativ-
   technische Dienstes auf Nachrichtenzentralen,
h) rechtzeitiges Aufdecken von Mängel und Einleiten vom Maß-
   nahmen zum Verhindern von Verstößen gegen die Festlegungen
   der gedeckten Truppenführung und der Nachrichtenbetriebs-
   dienstvorschriften,
i) Erkennen und Beseitigen demaskierender Merkmale bei der
   Nutzung von Nachrichtenmitteln.

234. Die Maßnahmen zum Schutz des Nachrichtensystems vor der
technischen Aufklärung des Gegners sind vom Chef Nachrichten
auf der Grundlage der Anweisungen des Befehlshabers der Armee,
der Anordnung Nachrichtenverbindungen der übergeordneten Füh-
rungsebene und des Entschlusses zur Organisation der Nachrich-
tenverbindungen zu planen und sicherzustellen. Die Maßnahmen
schließen alle Führungs- und Nachrichtenmittel ein und sind nach
Ziel, Ort und Zeit mit dem Plan der operativen Tarnung zu koor-
dinieren.
Die höchste Sicherheit ist bei wichtigen Führungsverbindungen zu
erreichen.

235.(1) Die Funktarnung ist ein Komplex organisatorischer und
technischer Maßnahmen, die die Gegenwirkung gegen die funkelek-
tronische Aufklärung des Gegners zum Ziel hat und die von den
Stäben aller Führungsebenen zu organisieren ist.
(2) In Abhängigkeit von den Zielen und vom Charakter der Auf-
gaben ist nach operativer und taktischer Funktarnung zu unter-
scheiden.

236.(1) Die operative Funktarnung ist Bestandteil der operativen
Tarnung und mit dem Ziel zu führen, tatsächliche Angaben vor der
funkelektronischen Aufklärung des Gegners geheimzuhalten und ihm
falsche Angaben über den Bestand und die Gruppierung der Truppen
sowie den Stand ihrer Gefechtsbereitschaft, die Organisation der
Führung, den Charakter der bevorstehenden Handlungen und andere
Angaben aufzuzwingen.
(2) Der Erfolg der operativen Funktarnung wird durch ihre zen-
tralisierte Führung, exakte und rechtzeitige Erfüllung aller
geplanten Maßnahmen sowie ihre Geheimhaltung bestimmt.
(3) Hauptmethoden der operativen Funktarnung sind die Funkimi-
tation und Funkdesinformation:
a) Durch die Funkimitation ist eine der Absicht der operativen
   Tarnung entsprechende Funklage mittels Entfaltung und Be-
   treiben von Elementen eines Scheinnachrichtensystems zu
   schaffen. Das ist zu erreiche durch
   - Entfalten von Nachrichtenmitteln in Scheinführungsstellen,
   - Organisation und Sicherstellen von Nachrichtenverbindungen
     zwischen Scheinführungsstellen sowie zwischen Schein- und
     realen Führungsstellen,
   - Aufrechterhalten eines Betriebsregimes der Führungs- und
     Nachrichtenmittel, das sich von realen Bedingungen nicht
     unterscheidet.
b) Die Funkdesinformation ist die Täuschung des Gegners in Bezug
   auf die tatsächlichen Absichten und Handlungen der eigenen
   Truppen. Das ist zu erreiche durch
   - Übertragen speziell erarbeiteter Scheinfunksprüche über
     Funk-, kosmische Funk-, Troposphärenfunk- und Richtfunkver-
     bindungen, die durch die Funkaufklärung des Gegners aufge-
     nommen und als reale Nachrichten gewertet werden sollen,
   - Eintreten in Nachrichtenverbindungen des Gegners und Über
     tragen von Scheinkommandos, -signalen sowie anderen Nach-
     richten unter Einhaltung seiner Nachrichtenbetriebsdienst-
     vorschriften.

237.(1) Der Plan der operativen Tarnung ist vom Stab der Armee
zu erarbeiten. Im Plan sind neben anderen Maßnahmen anzugeben:
a) Ziele und Aufgaben der operativen Funktarnung,
b) Nachrichtenkräfte und -mittel für die Funkimitation sowie
   ihre Entfaltungsräume,
c) Zeit und Reihenfolge des Durchführens der Maßnahmen zur Funk-
   imitation und -desinformation,
d) Kräfte und Mittel zur Funkdesinformation,
e) Arbeitsregime und Betriebsarten der Nachrichtenmittel in den
   Scheinführungsstellen und -objekten unter Berücksichtigung
   der Führungsebene und Aufgaben,
f) Ordnung der Führung der Kräfte und Mittel für die operative
   Tarnung.
(2) Anlagen zum Plan der operativen Tarnung sind
a) Schemata der Nachrichtenverbindungen,
b) Pläne/Grafiken für die Arbeit der Funkmittel und den Funk-
   betriebsdienst,
c) Texte für Scheinfunksprüche.
(3) Scheinfunknetze und -richtungen sind so zu organisieren,
daß sie glaubwürdig sind.
(4) Form und Inhalt der zu erarbeitenden und zu übertragenden
Scheinfunksrpüche müsse den realen Bedingungen entsprechen.

238.(1) Die taktische Funktarnung ist ein Komplex organisato-
rischer und technischer Maßnahmen, die auf die Sicherheit und
Geheimhaltung bei der Nutzung von Nachrichtenverbindungen ge-
tichtet sind.
(2) Die taktische Funktarnung ist von den Nachrichtentruppen
zur Gegenwirkung gegen die funkelektronische Aufklärung des Geg-
ners zu führen und mit dem Ziel zu organisieren, dem Gegner die
Bestimmung des Standortes von Funk-, kosmischen Funk-, Tropo-
sphärenfunk- und Richtfunkstellen, das Abhören, Aufnehmen und
Dekryptieren von Geheimtexten sowie die Identifizierung von
Strahlungsquellen im gesamten Frequenzbereich zu verhindern bzw.
zu erschweren.
(3) Die Gegenwirkung gegen die funkelektronische Aufklärung des
Gegners wird erreicht durch
a) Verkürzen der Sendezeiten der Funkmittel,
b) Arbeiten der Funkmittel mit erforderlichen Minimalleistungen,
c) Nutzen von Antennen mit Richtcharakteristik,
d) Nutzen von Frequenzen, auf denen die Führung der funkelek-
   tronischen Aufklärung durch den Gegner erschwert ist,
e) Ausnutzen der Geländeeigenschaften bei der Auswahl der Tras-
   sen sowie der Entfaltungsräume der Funk-, kosmischen Funk-,
   Troposhpärenfunk- und Richtfunkmittel,
f) Entfaltung aller abstrahlenden Nachrichtenmittel außerhalb
   der Führungsstellen,
g) zweckmäßiges Anwenden vom Methoden der Organisation der Nach-
   richtenverbindungen und des Erarbeitens der Nachrichtenbe-
   triebsunterlagen mit dem Ziel, die Gedecktheit der Arbeit der
   Nachrichtenmittel zu erhöhen,
h) Wechsel der Betriebsunterlagen bei jeder Verlegung der Füh-
   rungsstellen  und Truppen,
i) Verschleiern der Intensität und der Zeiten der Übertragung
   operativer Nachrichten durch Scheinfunkverkehr,
k) Einhalten der Nachrichtenbetriebsdienstvorschriften sowie
   sicheren Einsatz der SAS- und Chiffriergeräte,
l) Schutz der Nachrichten- und funkelektronischen Rechentechnik vor
   dem Abfluß parasitärer informationstragender Signale.
(4) Maßnahmen der Gegenwirkung sind in den Gefechtsbefehlen
für die Nachrichtentruppenteile und -einheiten festzulegen.

239. Der Schutz vor Funkmeß-, Foto-, Fernseh-, Laser-, Infrarot-,
akustischen und anderen technischen Aufklärungsmitteln des Geg-
ners ist mit dem Ziel der Geheimhaltung der Entfaltungsräume/
Standorte und der operativen Zugehörigkeit der Elemente des
Nachrichtensystems, ihre Arbeitstregimes und Hauptcharakteristi-
ken zu organisieren. Das ist zu erreichen durch
a) Ausnutzen der Tarneigenschaften des Geländes und getarnte Ent-
   faltung der Nachrichtenmittel in ausgebauten Stellungen,
b) Verwenden von künstlichen Blenden, Abschirmnetzen, Tarnsätzen
   und Schutzbedeckungen,
c) Verringern des Funkmeß- und Wärmekontrastes,
d) Einsatz von Infrarotködern und Winkelreflektoren,
e) Einsatz von Düppelwolken, Nebel und Aerosolen,
f) gedeckte Verlegung der Nachrichtentruppenteile und -einheiten
   unter Anwendung aller Arten der Tarnung,
g) Einschränken der Bewegung von Nachrichtenkräften und
   -mitteln in den Entfaltungsräumen der Nachrichtenzentralen.

240. Die Imitationssicherheit ist die Fähigkeit des Nachrichten-
systems, der Desorganisation und Desinformation sowie dem nicht-
sanktionierten Zugriff zu Informationen innerhalb des Nachrich-
tensystems entgegenzuwirken. Das ist zu erreichen durch
a) Verwenden von imitationssicheren Chiffrierverfahren und Codes
   sowie den Einsatz von SAS- und Chiffriergeräten garantierter
   Sicherheit,
b) Anwenden effektiver Methoden des Parolenaustausches, die es
   ermöglicht, die Identität der Gegenstelle zuverlässig fest-
   zustellen,
c) gleichzeitiges Übertragen der Nachrichten auf voneinander un-
   abhängigen Kanälen, mit verschiedenen Nachrichtenmitteln und
   unterschiedlichen Mitteln der gedeckten Truppenführung gelei-
   cher Sicherheit,
d) Feststellen der Echtheit der empfangenen Nachricht durch
   Rücküberprüfung.

241. zum Feststellen und Verhindern von Verstößen gegen die
Sicherheit und Geheimhaltung sind Kontrollen der Arbeit der Nach-
richtenzentralen und -verbindungen zu organisieren und durch-
zuführen. Dazu sind einzusetzen:

a) strukturmäßige Kräfte und Mittel (Kontrollzentralen/-stellen
   der Nachrichtensicherheit),
b) nichtstrukturmäßige Kräfte und Mittel (Kontrollgruppen/
   -posten der Nachrichtensicherheit aus dem Bestand der Nach-
   richtentruppenteile und -einheiten).

242.(1) Die Nachrichtensicherheit ist durch das rechtzeitige
Durchführen eines Komplexes organisatorischer und technischer
Maßnahmen sowie besonderer Regelungen der Nutzung von Nachrich-
tenverbindungen zur Wahrung von Staatsgeheimnissen bei der Nach-
richtenübertragung zu gewährleisten.
(2) Die Maßnahmen zum Gewährleisten der Nachrichtensicherheit
sind ununterbrochen zu organisieren und durchzuführen. Sie sind
nach Ziel, Ort und Zeit mit anderen Maßnahmen zur Wahrung von
Staatsgeheimnissen und der komplexen Gegenwirkung gegen die
technische Aufklärung des Gegners abzustimmen sowie zu gewähr-
leisten durch
a) Planung und Organisation der Nachrichtenverbindungen mit Mit-
   teln der Methoden, die eine maximale Geheimhaltung und Sicher-
   heit der über diese Verbindungen zu übertragenden Nachrich-
   ten gewährleisten,
b) Anwenden von Parolenaustausch- und Adressierungsverfahren für
   die verschiedenen Nachrichtenmittel,
c) Einsatz von SAS- und Chiffriergeräten,
d) Sichern der Zuweisung von Betriebsunterlagen im erforder-
   lichen Umfang sowie Durchführen des Manövers mit der Sende-
   leistung und mit Antennen,
e) Festlegen der Betriebsart der Nachrichtenmittel,
f) Tarnung der Elemente des Nachrichtensystems im Gelände,
g) Einschränken der Bewegung von Nachrichtenkräften und -mitteln
   in den Entfaltungsräumen der Nachrichtenzentralen,
h) operative Führung der Elemente des Nachrichtensystems zum
   Gewährleisten der gedeckten und rechtzeitigen Übertragung
   wichtiger Nachrichten,
i) Feststellen und Unterbinden von Verstößen gegen die Sicher-
   heit und Geheimhaltung sowie gegen die Regeln der gedeckten
   Truppenführung und die Nachrichtenbetriebsdienstvorschriften
   durch die Überwachung aller arten der Nachrichtenverbindungen.
k) Begrenzen des Umfangs der zu übertragenden Nachrichten und
   Festlegen von Einschränkungen der Berechtigten zur Nutzung
   bestimmter Fernsprechverbindungen,
l) Gewährleisten eines hohen Ausbildungsstandes der Nutzer von
   Nachrichtenmitteln und Mitteln der gedeckten Truppenführung,
m) Planung und Durchführung der zielgerichteten technischen
   Überwachung aller abstrahlenden Nachrichtenmittel hinsicht-
   lich demaskierender Merkmale und deren Beseitigung,
n) Einhaltung der technische Sicherheitsbestimmungen bei der
   Nutzung von SAS- und Chiffriergeräten.

243. Die Kontrollzentrale/-stelle bzw. die Kontrollgruppe/der   siehe: - Sonderaufgabenaufgaben SND
Kontrollposten der Nachrichtensicherheit hat die gestellte Auf-          DV 14/1 und DV 040/0/014, 1968, 1973 und 1981.
gaben zu erfüllen durch
a) Kontrolle der Einhaltung der technischen Sicherheitsbestim-
   mungen und des Umgangs mit Verschlußsachen in den SAS-und
   Chiffrierzentralen/-stellen,
b) Kontrolle der Einhaltung der festgelegten Betriebsarten und
   Normen der technischen Kennwerte der Nachrichtenmittel sowie
   des Funksendeverbotes,
c) Kontrolle der Maßnahmen der Funktarnung und der Festlegungen
   der gedeckten Truppenführung,
d) Durchführen der Überwachung aller Arten der Nachrichtenver-
   bindungen,
e) Analyse der Kontrollergebnisse zum Feststellen demaskierender
   Merkmale und von Kanälen mit möglichen Informationsabfluß,
f) Mitwirken bei der Erarbeitung von Vorschlägen zum Erhöhen der
   Nachrichtensicherheit und vorbeugende Arbeit in den Nachrich-
   tentruppenteilen und -einheiten zum Vermeiden von Verstößen
   gegen die Nachrichtensicherheit,
g) Erfüllen von Aufgaben zum Bestimmen der Wirksamkeit von Funk-
   störungen und zum Ermitteln der Ursachen gegenseitiger Stö-
   rungen der eigenen funkelektronischen Mittel.


244.(1) Der Plan der Organisation und Kontrolle der Nachrichten-
sicherheit ist Bestandteil des Planes der Organisation der Füh-
rung und Nachrichtenverbindungen und ist ab Verband aufwärts in
Textform zu erarbeiten.
(2) Der Plan der Organisation und Kontrolle der Nachrichten-
sicherheit ist entsprechend der den Führungsorganen und Truppen
gestellten Aufgaben, der allgemeinen Idee der operativen Tarnung,
der Entschlußfassung des Chefs Nachrichten für die Organisation
der Nachrichtenverbindungen, den vorhandenen Kontrollkräften und
-mitteln sowie den Anweisungen des Chefs Nachrichten der überge-
ordneten Führungsebene zur Organisation der Gegenwirkung gegen
die technische Aufklärung des Gegners zu erarbeiten. Der Plan
hat zu enthalten:
a) Ziel und Hauptaufgaben zum Gewährleisten der Nachrichten-
   sicherheit,
b) Maßnahmen zum Schutz des Nachrichtensystems vor der tech-
   nischen Aufklärung des Gegners und die Zeiten ihrer Durch-
   führung,
c) Entfaltungsräume der Nachrichtenzentralen, Führungsstellen
   und Kontrollorgane,
d) Trassen der Troposphärenfunk-, Richtfunk- und Drahtverbin-
   dungen
e) Entfaltungsräume der technische Aufklärungsmittel des Geg-
   ners,
f) Tiefe der Zonen der Funkaufklärung und -peilung des Gegners,
g) Objekte, Methoden und Zeiten der Kontrolldurchführung,
h) die zur Kontrolle einzusetzenden Kräfte und Mittel,
i) Ordnung der Unterbindung von Verstößen und Zeiten der
   Meldungen von Kontrollergebnissen,
k) Verantwortlichkeiten für die Organisation und Durchführung
   der Kontrollen.

245. Die Standhaftigkeit des Nachrichtensystems ist durch den
funkelektronischen Schutz, den Schutz der Truppen vor Massen-
vernichtungswaffen des Gegners sowie durch die Organisation der
Sicherung und Verteidigung der Entfaltungsräume der Nach-
richtentruppenteile und -einheiten zu gewährleisten.

246.(1) Der funkelektronische Schutz des Nachrichtensystems ist
mit dem Ziel zu organisieren, die ununterbrochene Arbeit unter
den Bedingungen aktiver Funkstörungen des Gegners und bei gegen-
seitiger Beeinflussung der funkelektronischen Mittel zu gewähr-
leisten. Der funkelektronische Schutz umfaßt
a) den Schutz vor aktiven Störungen und Präzisionswaffen (auf
   Abstrahlung ansprechende Zielsuchwaffen) des Gegners sowie
   den Schutz vor der Einwirkung von ionisierenden und elek-
   tromagnetischen Strahlungen von Kernwaffendetonationen,
b) das Gewährleisten der elektromagnetischen Verträglichkeit
   von Funk-, kosmischen Funk-, Troposphärenfunk-, Richtfunk-
   und anderen Mitteln, die in den Nachrichtenzentralen der
   Führungsstellen entfaltet sind.
(2) Der funkelektronische Schutz ist in Verbindung mit Maßnahmen
zur Vernichtung und funkelektronischen Niederhaltung gegneri-
scher Mittel des funkelektronischen Kampfes sowie zur Gegenwir-
kung gegen die technischen Aufklärungsmittel des Gegners zu
organisieren.

247.(1) Der Schutz des Nachrichtensystems vor aktiven Funk-
störungen des Gegners ist zu erreiche durch
a) komplexen Einsatz der Nachrichtenmittel,
b) Nutzen der Gruppenmethode bei der Frequenzzuweisung und das
   Durchführen des Manövers mit ihnen,
c) Einsatz luftbeweglicher Führungsstellen und luftbeweglicher,
   bodengestützter sowie schwimmender Relaisstellen zur Sicher-
   stellung der Nachrichtenverbindungen in den wichtigsten Rich-
   tungen,
d) Verkürzen der Funkfelder der Troposphärenfunk- und Richtfunk-
   verbindungen sowie Organisation gedeckter und dublierender
   Funkrichtungen bzw. -netze,
e) gefestigte Kenntnisse und Fertigkeiten der Nachrichtenbe-
   triebskräfte zur Sicherstellung der Funkverbindungen unter
   den Bedingungen starker Störungen,
f) Nutzen von Frequenzen, die denen aktive Störungen auf Grund
   der Ausbreitungsbedingungen elektromagnetischer Wellen ge-
   ringeren Einfluß haben,
g) Senden von Nachrichten auf mehreren Frequenzen gleichzeitig,
h) Übergang auf andere Frequenzen bei gleichzeitiger Fortsetzung
   der Arbeit auf der gestörte Frequenz,
i) Einsatz adaptiver Funkverbindungen und störgeschützter Ver-
   bindungsmethoden (räumlich und nach Frequenzen getrennter
   Empfangs- und Sendebetrieb; schnelle, superschnelle und lang-
   same Übertragung sowie Übergang zum Tastenfunkverkehr; Verwen-
   dung von Antennen mit Richtcharakteristik u.a.),
k) Manöver mit Sendeleitung,
l) Nutzen phasenkompensierender Anlagen und Mittel,
m) Suche und Vernichtung der vom Gegner abgeworfenen Störsender
   einmaliger Verwendung.
(2) Die Beeinträchtigung der Nutzung eigener Nachrichtenverbin-
dungen durch Mittel des funkelektronischen Kampfe ist durch ein
enges Zusammenwirken zwischen den Chef Nachrichten und dem Leiter
funkelektronischer Kampf auszuschließen.

248. Der Schutz vor Präzisionswaffen ist zu erreichen durch
a) Imitationsmaßnahmen (Einsatz ablenkender Strahlungsobjekte),
b) Koordinierung der Arbeit der funkelektronischen Mittel nach
   der Zeit, nach Standorten und Frequenzen,
c) Auswahl solcher Entfaltungsrichtungen der Nachrichtenver-
   bindungen, die die Abstrahlung zum Gegner ausschließen bzw.
   auf ein Minimum reduzieren,
d) Auswahl geeigneter Aufbauplätze für die Funk-, kosmischen
   Funk- und Troposphärenfunkstellen im Gelände und ihren
   Pionierausbau.

249. Die Standhaftigkeit der Nachrichtenverbindungen unter den
Bedingungen der Einwirkung ionisierender und elektromagnetischer
Strahlung/Impulse von Kernwaffendetonationen ist zu erreichen
durch
a) komplexen Einsatz der Nachrichtenmittel,
b) Manöver mit verschiedenen Nachrichtenmitteln, ihren Betriebs-
   arten und Frequenzen (Einsatz von kosmischen Funk- und Tropo-
   sphärenfunkmitteln; Sicherstellung der Verbindung mit Boden-
   welle unter Nutzung von Übermittlungs- und Relaisstellen so-
   wie mit Raumwelle unter Nutzung der stationären Funkzentralen
   zur Umgehung gestörter Gebiete der Ionosphäre; Übergang zur
   Arbeit im oberen Bereich des Kurzwellenfrequenzbereichs;
   exakte Arbeit des Frequenzdispatcherdienstes),
c) Einsatz luftbeweglicher Führungsstellen und fliegender Relais-
   stellen sowie Ausrüstung der Drahtverbindungen und Antennen-
   anlagen sowie der End- und Schalteinrichtungen mit einem spe-
   ziellen Schutz vor hohen Spannungen, die durch die elektro-
   magnetischen Impulse bei Kernwaffendetonationen erzeugt
   werden.

250. Die elektromagnetische Verträglichkeit der Funk-, kosmischen
Funk-, Troposphärenfunk- und Richtfunkstellen ist zu gewährlei-
sten durch
a) zentralisierte Frequenzplanung und -verwaltung,
b) systematische Analyse der elektromagnetischen Lage,
c) Unterbringung der funkelektronischen Mittel unter Berücksich-
   tigung des Geländereliefs und der Normen des Frequenz- und
   räumlichen Abstands,
d) Betrieb der funkelektronischen Mittel mit minimalen Leistun-
   gen, Verkürzen der Sendezeiten sowie Verwenden von Antennen
   mit Richtcharakteristik,
e) rechtzeitiges Erkennen eigener Störquellen und Durchführen
   von Maßnahmen zu deren Beseitigung bzw. zum Verringernd der
   Störungen,
f) Ständige Überwachung der Einhaltung der Normen der tech-
   nischen Kennwerte der Nachrichtenmittel.

251.(1) Der Schutz der Elemente des Nachrichtensystems vor der
Einwirkung der Waffen und Kampfmittel des Gegners ist zu organi-
sieren und durchzuführen, um ihre Wirkung auf die Nachrichten-
kräfte und -mittel weitgehend abzuschwächen, die Einsatzbereit-
schaft zu erhalten und die Erfüllung der gestellten Aufgaben zu
gewährleisten. Der Schutz der Elemente umfaßt
a) nichtlineares Entfalten der Nachrichtenzentralen der Füh-
   rungsstellen im Gelände,
b) Vorbereiten von Reservestrecken für Troposphärenfunk- und
   Richtfunkverbindungen sowie Wechselentfaltungsräumen für
   die Stütznachrichtenzentralen,
c) Pionierausbau und Tarnung der Entfaltungsräume der Elemente
   des Nachrichtensystems sowie der Unterbringungsräume der
   Nachrichtentruppenteile und -einheiten,
d) Organisation der Benachrichtigung und Warnung der Nachrich-
   tentruppen vor Luftangriffen und dem Einsatz von Massenver-
   nichtungswaffen durch den Gegner,
e) Durchführen antiepidemischer, hygienischer und spezieller
   prophylaktischer Maßnahmen,
f) Wiederherstellen des Nachrichtensystems und der Kampffähig-
   keit der Nachrichtentruppenteile und -einheiten,
g) Gewährleisten der Sicherheit sowie des Schutzes der Nachrich-
   tenkräfte und -mittel bei Handlungen in Räumen mit umfang-
   reichen Zerstörungen, Überschwemmungen und Bränden sowie in
   befallenen Zonen.
(2) Für die Organisation des Schutzes vor der Einwirkung der
Waffen und Kampfmittel des Gegners sind der Chef Nachrichten
und für die unmittelbare Organisation und den Schutz die Komman-
deure der Nachrichtentruppenteile und -einheiten verantwortlich.

252. Der Pionierausbau der Entfaltungsräume der Elemente des
Nachrichtensystems und der Unterbringungsräume der Nachrichten-
truppenteile und -einheiten ist durch maximale Ausnutzen der
Schutz und Tarneigenschaften des Geländes, das Verwenden ört-
lichen Materials sowie das Nutzen vorgefertigter Elemente für
Deckungen und Stellungen zu realisieren.
In den Nachrichtenzentralen und Unterbringungsräumen der Nach-
richtentruppenteile und -einheiten sind überdeckte Grabenab-
schnitte für Nachrichtenbetriebskräfte und Deckungen für Nach-
richtenmittel auszubauen sowie Kabel und Leitungen einzugraben.

253.(1) Die Sicherung und Verteidigung der Elemente des Nach-
richtensystems und der Unterbringungsräume der Nachrichtentrup-
penteile und -einheiten sind mit dem Ziel des Gewährleistens
ihrer Sicherheit vor einem plötzlichen Überfall gegnerischer
Luftlandetruppen , Diversions- und Aufklärungsgruppen sowie der
Verhinderung des Eindringens Unbefugter durch die Nachrichten-
kräfte im engen Zusammenwirken mit Sicherungstruppenteilen und
-einheiten der Führungsstellen und der rückwärtigen Dienste un-
unterbrochen zu realisieren.
(2) Die Elemente des Nachrichtensystems sind auf die Rundumver-
teidigung vorzubereiten.
(3) Bei einem Überfall sind außer den diensthabenden Nachrichten-
betriebskräften auf den Nachrichtenstellen alle in der Nähe ver-
fügbaren Kräfte zur Abwehr des Gegners einzusetzen.
(4) Der Plan der Sicherung und Verteidigung ist von den Komman-
deuren der Nachrichtentruppenteile und -einheiten zu erarbeiten.

VII. Technische Sicherstellung der Nachrichtenverbindungen und
     der Systeme der Automatisierten Truppenführung

254.(1) Die technische Sicherstellung der Nachrichtenverbindun-
gen und der Systeme der Automatisierten Truppenführung ist ein
Komplex von Maßnahmen zum
a) Sicherstellen der Führungsorgane und Truppen mit Nachrichten-
   mitteln, Mitteln der Automatisierten Truppenführung und Ver-
   brauchsmitteln
b) Gewährleisten der technischen Einsatzbereitschaft und Funk-
   tionssicherheit der Nachrichtenmittel und Mittel der Auto-
   matisierten Truppenführung,
c) schnelle Wiederherstellen beschädigter bzw. ausgefallener
   technischer Mittel und deren Rückführung in den Bestand der
   Führungsorgane und Truppen.
(2) Die technische Sicherstellung wird mit dem Ziel geführt, in
Vorbereitung und im Verlauf von Operationen/Gefechten durch ein-
satzbereite und zuverlässig funktionierende Nachrichtenmittel
und Mittel der Automatisierten Truppenführung sowie einem maxi-
malen Ausstattungsgrad eine ununterbrochene und zuverlässige
Truppenführung sowie einen hohen Stand der Gefechtsbereitschaft
der Führungsorgane und Truppen zu gewährleisten.

255.(1) Die Organisation der technische Sicherstellung der Nach-
richtenverbindungen und der Systeme der Automatisierten Truppen-
führung in Vorbereitung und im Verlaufe von Operationen/Gefech-
ten umfaßt
a) das Bestimmen der Aufgaben und Hauptmaßnahmen sowie die
   Reihenfolge deren Erfüllung nach Ort und Zeit,
b) das Festlegen der Ordnung und Methoden des effektiven Ein-
   satzes der Kräfte und Mittel,
c) die Aufgabenstellung an die Truppen und die Kontrolle der Er-
   füllung.
(2) Die Organisation der technischen Sicherstellung ist zu rea-
lisieren auf der Grundlage von Anordnungen und Anweisungen des
Nachrichtenorgans der nächsthöheren Führungsebene, des Ent-
schlusses des Stellvertreters des Befehlshabers/Kommandeurs für
Technik und Bewaffnung zur technischen Sicherstellung der Opera-
tion/des Gefechts im engen Zusammenwirken mit dessen Abteilungen/
Diensten und des Entschlusses des Stellvertreters des Befehls-
habers/Kommandeurs für Rückwärtige Dienste zur rückwärtigen
Sicherstellung.

256. Hauptaufgaben der technische Sicherstellung der Nachrich-
tenverbindungen und der Systeme der Automatisierten Truppenfüh-
rung in Vorbereitung und im Verlaufe von Operationen/Gefechten
sind:
a) ständiges Führen des Nachweises über Be- und Zustand der Nach-
   richtenmittel und Mittel der Automatisierten Truppenführung
   im Verantwortungsbereich sowie Übergabe von Anforderungen
   an den Stab der übergeordneten Führungsebene bzw. das ent-
   sprechende Realisierungsorgan zum rechtzeitigen Auffüllen
   von Verlusten und Ausfällen an Nachrichtenmitteln, Mitteln
   der Automatisierten Truppenführung sowie Verbrauchsmitteln
   gemäß den vorgegebenen Normwerten,
b) Anlegen der befohlenen Truppen- und operativen Vorräte, Or-
   ganisation deren Lagerung/Staffelung und Vorbereitung auf den
   Transport gemäß bestätigter Zuführungsplan,
c) Übernahme der zur Ausstattung der Führungsorgane und Truppen
   bestimmter materiellen Mittel, Organisation der Zuführung
   und Vorbereitung der technischen Nutzung,
d) Organisation und Durchführung der komplexen technischen War-
   tung sowie technischen Kontrollen der Nachrichtenmittel und
   Mittel der Automatisierten Truppenführung, einschließlich
   deren Basisfahrzeuge und der mobilen Stromversorgung,
e) Organisation der Bergung und Wiederherstellung beschädigter
   und ausgefallener Nachrichtenmittel und Mittel der Automati-
   sierten Truppenführung je nach Schwierigkeitsgrad in den vor-
   gesehenen Einrichtungen der technischen Sicherstellung,
f) Organisation der technischen Aufklärung und der Befundung
   von Beutetechnik,
g) Organisation der technischen und Spezialausbildung der In-
   standsetzungskräfte.

257. Die rechtzeitige und allseitige technische Sicherstellung
der Nachrichtenverbindungen und der Systeme der Automatisierten
Truppenführung wird erreicht durch
a) genaue Bedarfsermittlung der Führungsorgane und Truppen an
   Nachrichtenmitteln, Mitteln der Automatisierten Truppenfüh-
   rung und Verbrauchsmitteln,
b) rechtzeitige und ununterbrochene Ergänzung der Truppen- und
   operativen Vorräten bis auf die befohlene Norm, die Bildung
   von materiellen Reserven sowie deren rationalen Einsatz,
   ihre Staffelung und das Manöver mit Vorräten und Reserven,
c) exakte Planung des Einsatzes, der Entfaltung und Verlegung
   der Kräfte und Mittel zur technischen Sicherstellung sowie
   Organisation und Kontrolle der Realisierung des Planes,
d) hohe Qualifikation der Instandsetzungskräfte sowie hohe Ar-
   beitsproduktivität und -organisation in den Lagerwirtschafts-
   und Instandsetzungsprozessen,
e) rechtzeitige, periodische sowie in hoher Qualität durchzufüh-
   rende technische Wartung und Kontrollen,
f) einen hohen Stand der Spezialausbildung in den Nachrichten-
   truppenteilen und -einheiten zur ordnungsgemäßen Nutzung und
   Wartung der Nachrichtenmittel sowie Mittel der Automatisierten
   Truppenführung,
g) exakte und ununterbrochene Führung der Kräfte und Mittel zur
   technischen Sicherstellung, insbesondere zur normgerechten
   Ausstattung, zur Umverteilung von Reserven für die schnelle
   Wiederherstellung von Führungsverbindungen sowie die vorrangi-
   ge Wiederherstellung solcher Mittel, die einen geringen In-
   standsetzungsaufwand erfordern,
h) Organisation des Schutzes, der Sicherung und der Verteidigung
   der technischen Einrichtungen.

258.(1) Der Chef Nachrichten hat die Führung der technischen
Sicherstellung der Nachrichtenverbindungen und der Systeme der
Automatisierten Truppenführung sowie der Nachrichteninstand-
setzungseinheiten und Gerätelager über seine Stellvertreter
Technik bzw. den Leiter/Oberoffizier technische Sicherstellung
(N) zu realisieren.
(2) Der Chef Nachrichten koordiniert
a) mit dem Stellvertreter des Befehlshabers/Kommandeurs für
   Technik und Bewaffnung
   - Unterbringung/Entfaltung, Schutz, Sicherung und Verteidi-
     gung der Nachrichteninstandsetzungseinheiten,
   - Maßnahmen zur Bergung sowie komplexen Wiederherstellung
     ausgefallener und beschädigter Nachrichtenmittel und Mittel
     der Automatisierten Truppenführung;
b) mit dem Stellvertreter des Befehlshabers/Kommandeurs für
   Rückwärtige Dienste
   - Unterbringung/Entfaltung, Schutz, Sicherung und Verteidi-
     gung der Nachrichtengerätelager,
   - Ordnung und Termine des Nachschubs, der Zuführung sowie des
     Abschubs der Nachrichtenmittel und der Mittel der Automa-
     tisierten Truppenführung.
(3) Der Chef Nachrichten hat den Stellvertreter des Befehls-
habers/Kommandeurs für Technik und Bewaffnung rechtzeitig zu
informieren über
a) den Bedarf der Führungsorgane und Truppen an Nachrichtenmit-
   teln und Mitteln der Automatisierten Truppenführung, über die
   Termine des Nachschubs sowie der Zuführung und des Abschubs
   technischer Mittel,
b) prognostische und reale Ausfälle an materiellen Mitteln und
   die Organisation ihrer Wiederherstellung,
c) Maßnahmen zur Planung und Organisation der komplexen Instand-
   setzung in Truppenwerkstätten.

259.(1) Die Planung der technischen Sicherstellung der Nachrich-
tenverbindungen und Systeme der Automatisierten Truppenführung
ist auf der Grundlage des Entschlusses des Chefs Nachrichten
auf der Karte und in Anlagen zu gewährleisten.
Auf die Karte sind aufzutragen:
a) allgemeine operative Lage (vorderer Rand des Gegners und der
   eigenen Truppen, Trennungslinien, Aufgaben der Armee),
b) Entfaltungsräume und Richtungen der Verlegung der Rückwär-
   tigen Führungsstelle sowie der Gefechtsstände bzw. Führungs-
   stellen der Nachrichtentruppenteile und -einheiten,
c) Entfaltungsräume, Richtungen und Zeiten der Verlegung der
   Brigade materielle Sicherstellung/des Nachrichtengerätelagers
   sowie der Instandsetzungsbrigade und Ihre Elemente/der Nach
   richteninstandsetzungseinheiten,
d) Umschlagräume, Entlade- und Verladebahnhöfe/-häfen bzw.
   -plätze, Sammelplätze für ausgefallene Technik sowie Nach-
   und Abschubwege für materielle Mittel.
Die Anlagen haben zu enthalten:
a) allgemeine Aufgaben der technischen Sicherstellung der Nach-
   richtenverbindungen und der Systeme der Automatisierten Trup-
   penführung,
b) Ausstattungsgrad/Auffüllungsstand der Führungsorgane und
   Truppen mit Nachrichtenmitteln und Mitteln der Automatisier-
   ten Truppenführung,
c) Kräfte, Mittel und Möglichkeiten der Instandsetzungseinheiten,
d) Organisation der Bergung, Wiederherstellung bzw. Instand-
   setzung ausgefallener und beschädigter Nachrichtenmittel und
   Mittel der Automatisierten Truppenführung sowie deren Über-
   führung an die Führungsorgane und Truppen zur Nutzung,
e) Organisation der Führung der Truppenteile/Einheiten und Ein-
   richtungen der technischen Sicherstellung der Nachrichten-
   verbindungen und Systeme der Automatisierten Führung.
(2) Der Plan der technischen Sicherstellung der Nachrichtenver-
bindungen und Systeme der Automatisierten Truppenführung ist mit
den Stellvertretern und Chefs des Stabes/Stabschefs für Technik
und Bewaffnung sowie Rückwärtige Dienste abzustimmen, vom Stell-
vertreter Technik bzw. Leiter/Oberoffizier technische Sicher-
stellung(N) zu unterschreiben und vom Chef Nachrichten zu be-
stätigen. Auf der Grundlage dieses Planes ist die Anordnung zur
technischen Sicherstellung der Nachrichtenverbindungen und
Systeme der Automatisierten Truppenführung zu erarbeiten.

260.(1) Die Versorgung der Führungsorgane und Truppen mit Nach-
richtenmitteln, Mitteln der Automatisierten Truppenführung und
Verbrauchsmitteln ist nach dem Unterstellungsverhältnis von oben
nach unten bei minimaler Anzahl von Umschlägen oder Übergaben zu
realisieren.
(2) Grundlage für die Aufnahme von Vereinigungen, Verbänden und
Truppenteilen in das Versorgungssystem sind der Aufstellungs-
befehl und die Anordnung über ihre organisatorische Einordnung
in das Versorgungssystem.
(3) Bei Umgruppierungen bzw. Umunterstellungen von Verbänden
und Truppenteilen hat das bisherige Versorgungsorgan ein Über-
gabedokument auszuhändigen. Grundlage für die Herauslösung aus
dem Versorgungssystem sind der entsprechende Befehl oder die
Direktive der übergeordneten Führungsebene über die Herauslösung
des Verbandes oder des Truppenteils aus dem Bestand oder über
deren Auflösung.
beim Herauslösen aus dem Bestand ist das Übergabeprotokoll aus-
zuhändigen. Bei der Auflösung ist ein Protokoll über die Über-
gabe aller Nachrichtenmittel, Mittel der Automatisierten Truppen-
führung und Verbrauchsmittel dem Versorgungsorgan zuzustellen
bzw. zu übergeben.

261.(1) Für die Übernahme, Lagerung, Vorbereitung von Vorräten
sowie die Zuführung von Nachrichtenmitteln, Mitteln der Auto-
matisierten Truppenführung und Verbrauchsmitteln an die Führungs-
organe und Truppen sind Nachrichtengerätelager zu entfalten:
a) in der Armee im Bestand der Brigade materielle Sicherstellung
   der Armee,
b) in der Division im Bestand des Bataillons materielle Sicher-
   stellung.
(2) Das Nachrichtengerätelager der Armee entfaltet in folgenden
Entfernungen zum vorderen Rand der Verteidigung:
a) in der Angriffsoperation        60…80 km
b) in der Verteidigungsoperation   80…100 km
Das Nachrichtengerätelager der Armee hat im allgemeinen mit
eigenen Transportmitteln so zu verlegen, daß die Entfernung von
75…100 km zu den Bataillonen materielle Sicherstellung der
Verbände der ersten Staffel nicht überschritten wird.
(3) Für die laufende Versorgung der Führungsorgane und Truppen
mit Nachrichtenmitteln, Mitteln der Automatisierten Truppenfüh-
rung und Verbrauchsmitteln hat der Chef Nachrichten oder sein
Stellvertreter Technik auf der Rückwärtigen Führungsstelle der
Armee rechtzeitig die Bereitstellung von Transportraum oder
Transportmitteln anzufordern sowie die Vorbereitung dieser Mittel
für den Transport und ihre Zuführung an die Führungsorgane/Trup-
pen entsprechend seiner Anordnung in Übereinstimmung mit dem
allgemeinen Versorgungsplan zu organisieren.

262.(1) Die technische Nutzung der Nachrichtenmittel und Mittel
der Automatisierten Truppenführung ist ein Maßnahmekomplex zur
Inbetriebnahme, technischen Wartung und Sicherstellung mit Ver-
brauchsmitteln, Ersatzteil- und Werkzeugsätzen, Meßtechnik,
Treib- und Schmierstoffen sowie anderen materiellen Gütern.
(2) Grundlage für die technische Nutzung ist das ordnungsgemäße
Durchführen der technischen Wartungen mit den Hauptaufgaben:
a) Gewährleisten der ständigen technischen Einsatzbereitschaft
   der Nachrichtenmittel und Mittel der Automatisierten Truppen-
   führung,
b) Vorbeugen von Ausfällen und Beschädigungen während der Lage-
   rung und Nutzung,
c) Einhaltung der technischen und Betriebskennwerte der Geräte/
   Gerätesätze im Rahmen der in den Nutzungsdokumenten festge-
   legten Normen,
d) Verlängern der Nutzungsfristen und der normativen Nutzungs-
   dauer.

263.(1) Die technische Wartung der Nachrichtenmittel und
Mittel der Automatisierten Truppenführung sowie ihrer Trans-
portbasis sind planmäßig und vorbeugend auf der Grundlage der
in den Nutzungsdokumenten festgelegten Periodizität nach einer
bestimmten Anzahl von Betriebsstunden gemäß dem festgelegten
Umfang der Wartungsarbeiten durchzuführen.
(2) Die Durchführung der technischen Wartung der Nachrichten-
mittel und Mittel der Automatisierten Truppenführung darf die
Bereitschaft des Nachrichtensystems nicht einschränken. Bei Not-
wendigkeit sind zu wartende Mittel aus dem entsprechenden Ge-
fechtsposten herauszulösen und nach einer vom Chef Nachrichten
bestätigten Grafik durch andere Mittel zu ersetzen.
Die Organisation der technischen Wartung an Nachrichtenmitteln
in Führungskomplexen muß deren schnelle Wiederinbetriebnahme
sichern.

264.(1) Hauptaufgabe der Instandsetzung ausgefallener und be-
schädigter Nachrichtenmittel sowie Mittel der Automatisierten
Truppenführung ist deren Wiederherstellung in möglichst kurzer
Frist.
Die Instandsetzung kann erfolgen durch
a) die Gefechtsbesatzungen/Geräteverantwortlichen auf den Ge-
   rätesätzen und die Truppennachrichtenwerkstätten,
b) die Nachrichteninstandsetzungseinheiten der Vereinigung und
   der Verbände,
c) zentrale Nachrichteninstandsetzungseinrichtungen und Instand-
   setzungsbetriebe.
(2) Die Nachrichteninstandsetzungseinheiten im Bestand der In-
standsetzungsbrigade der Armee ist für die technische Sicher-
stellung der Nachrichtenverbindungen der Verbände und Truppen-
teile der ersten Staffel einzusetzen und wie folgt zu entfalten:
a) in der Angriffsoperation 30…50 km vom vorderen Rand der
   Verteidigung des Gegners und
b) in der Verteidigungsoperation 60…100 km vom vorderen Rand
   der Verteidigung.
(3) Die Nachrichteninstandsetzungseinheiten im Bestand der In-
standsetzungsbrigade der Armee hat auch Komplex- und spezielle
Instandsetzungen an Nachrichtenausrüstung und Mitteln des Funk-
elektronischen Kampfes der Bedarfsträgerschaft Nachrichten
durchzuführen. Dazu haben die Chefs/Leiter der Waffengattungen,
Spezialtruppen und Dienste einsatzbereite bzw. instand gesetzte
Motoren, Aggregate, Baugruppen, Blöcke und Einzelgeräte bereit-
zustellen sowie bei Notwendigkeit ihre Spezialisten zum Durch-
führen von Komplexinstandsetzungen zu kommandieren.
(4) Die Nachrichteninstandsetzungseinheiten ist im allgemeinen
nach Erfüllung der nächsten Aufgaben der Armee zu verlegen. Im
Verlaufe der Operation kann sie sowohl im vollen Bestand als
auch Teilen zur Unterstützung der Truppennachrichtenwerk-
stätten sowie zur Arbeit in Räumen, in denen Nachrichtenmittel
und Mittel der Automatisierten Truppenführung massenhaft ausge-
fallen/beschädigt sind, eingesetzt werden.

265. Die technische Sicherstellung der Nachrichtenverbindungen
und der Systeme der Automatisierten Truppenführung der Verbände
und Truppenteile der zweiten Staffel bzw. der allgemeinen Reser-
ve (bis deren Einführung), der Fliegerkräfte der Armee sowie
der Verbände und Truppenteile der Waffengattungen, Spezialtrup-
pen und Dienste, die in der Tiefe des Streifens der Front han-
deln, ist durch Nachrichteninstandsetzungseinrichtungen und
-gerätelager der Front oder der übergeordneten Führungsebene
sicherzustellen.

266. Zum Sammeln und Bergen beschädigter Nachrichtenmittel und
Mittel der Automatisierten Truppenführung auf dem Gefechtsfeld
sind allgemein Spezialkommandos einzusetzen. Der Abtransport
in die Instandsetzungsbrigade der Armee bzw. zu den Sammel-
plätzen für ausgefallene Technik ist mit Mitteln der Verbände
und Truppenteile, durch Bergungstruppenteile/-einheiten der
Front/Armee oder andere Transporte, die in den Raum der Instand-
setzungsbrigade fahren, zu gewährleisten.
Vorrangig sind die Mittel abzutransportieren, die durch laufende
und mittlere Instandsetzungen in den Instandsetzungseinrich-
tungen der Armee wiederhergestellt werden können. Es gelten
allgemein folgende Grundsätze:
a) Die Mittel, die einer Hauptinstandsetzung unterliegen, sind
   zu Verladebahnhöfen oder -plätzen bzw. Häfen oder Anlege-
   stellen zum Abtransport in zentrale Instandsetzungseinrich-
   tungen oder Instandsetzungsbetriebe zu transportieren.
b) Mittel mit Totalschaden sind zu ihrer Zerlegung in zentrale
   Instandsetzungseinrichtungen zu transportieren. sind Zeit
   und Möglichkeit vorhanden, ist die Zerlegung auch am Ort
   der Befundung gestattet.
Für die Demontage und die Befundung der Nachrichtenmittel und
Mittel der Automatisierten Truppenführung sind Kräfte und Mittel
von den Instandsetzungseinrichtungen zu den Sammelpunkten für
ausgefallene Technik zu entsenden.

267. Die instand gesetzten Nachrichtenmittel und Mittel der
Automatisierten Truppenführung sind gemäß dem Entschluß des
Chefs Nachrichten zu übergeben:
a) an die Verbände und Truppenteile, von denen sie zur Instand-
   setzung kamen, und/oder
b) an Reserve-, Ersatz- bzw. andere Verbände und Truppenteile.
                                              Anlage 1
Abkürzungen
_____________________________________________________________
Begriff                                 Abkürzungen          
                                        deutsch     russisch 
1. Nachrichtenverbände, -truppenteile,
   -einheiten und -einrichtungen
- Nachrichtenbrigade                    NBr         бpc
- Nachrichtenregiment                   NR          Яc
- Nachrichtenbataillon                  NB          бc
- Nachrichtenkompanie                   NK          pc
- Leitungsbaubrigade                    LBBr        бpc лин
- Nachrichtenregiment der               NR RD       ӯcт
  rückwärtigen Dienste
- Nachrichtenbataillon der              NB RD       ӡcт
  rückwärtigen Dienste
- Nachrichtenkompanie der               NK RD       pcТ
  rückwärtigen Dienste
- Nachrichten- und Flugsicherungs-      NFK         пcpтo
  regiment
- Nachrichten- und Flugsicherungs-      NFB         Бcpтo
  bataillon
- Nachrichten- und Flugsicherungs-      NFK          pcpтo
  kompanie
- Funkbataillon                         FuB          Pб
- Funkkompanie                          FuK          PP
- Troposphärenfunkbataillon             TFuB         бтc
- Troposphärenfunkkompanie              TFuK         pтc
- Richtfunkregiment                     RFuR         ppп
- Richtfunkbataillon                    RFuB         ppб
- Richtfunkkompanie                     RFuK         ppp
- Leitungsbauregiment                   LBR          лпc
- Leitungsbaubataillon                  LBB          лбc
- Nachrichteninstandsetzungs-           NIB          pвбc
  bataillon
- Nachrichteninstandsetzungs-           NIK          pвpc
  kompanie
- Fernmeldeinstandsetzungs-             FmIB         cэбc
- Fernmeldeinstandsetzungskompanie      FmIK         cэpc
- Nachrichtengerätelager der Front      NGL/F        CCФ
- Nachrichtengerätelager der Armee      NGL/A        CCA
- Nachrichtenwerkstatt der Armee        NW/A         AMPCC
- Nachrichtenwerksatt der Division      NW/D         ДMPCC

Anmerkung:
Vor die Abkürzungen selbständiger Nachrichtenverbände, -truppen-
teile und -einheiten ist im Russischen  der kleine Buchstabe o
voranzustellen.

2. Nachrichtenführungsstellen

- Nachrichtenführungsstelle,            NFüST        ПУC
  allgemein
- Nachrichtenführungsstelle des         NFüST GS     ПУC KП
  Gefechtsstandes
- Nachrichtenführungsstelle des         NFüST WGS    ПУC 3KП
  Wechselgefechtsstandes
- Nachrichtenführungsstelle der         NFüST RFS    ПУCTПУ
  Rückwärtigen Führungsstelle
- Nachrichtenführungsstelle der         NFüST HFS    ПУC BПУ
  Hilfsführungsstelle
- Führungspunkt der Nachrichtenzone                  ПУ3C
- Führungspunkt der Nachrichten-        FüPkt NZ     ПУ УC
  zentrale
- Führungspunkt der Stütznachrichten-   FüPkt StNZ   ПУ OУC
  zentrale
- Führungspunkt der Hilfsnachrich-      FüPkt HNZ    ПУ BУC…
  tenzentrale
- Führungspunkt des Leiters der         FüPkt L      ПУ HHC
  Nachrichtenrichtung                   Nachrich-
                                        tenrich-
                                        tung

3. Nachrichtensystem und seine Elemente

- automatische Nachrichtensysteme       ANS          ACC
- automatische Vermittlung              AVm          AKЦ
- Hilfsnachrichtenzentrale              HNZ          BУC
- Objektnachrichtenzentrale             ONZ          ГУC
- Gruppe                                             Гp
- Kanalvermittlung                      KVm          KK
- Kabelachse                                         KЛC
- Informationsvermittlung               IVm          KC
- kosmische Funkverbindung              KFuV         ЛKC
- Fernbedienungsverbindung                           ЛДУ
- Anschaltpunkt                                      HПП
- Stütznachrichtennetz                  StNN         OCC
- Stütznachrichtenzentrale              StNZ         OУC
- Austauschstelle für Kurier- und/                   OП ФПC
  oder Feldpost
- Funksendezentrale                     FuSZ         ПД PЦ
- mobiles Stütznachrichtennetz          MStNN        ПOCC
- mobiles automatisiertes Nach-         MANS         ПACC
  richtensystem
- Feldkabelachse                                     ПKЛC
- Funkempfangszentrale                  FuEZ         ПPЦ
- Hubschrauberlandeplatz                HsLP         ППB
- Gefechtsposten zur Kontrolle,                      ПKПИ
  Lenkung und Leitung des Infor-
  mationsaustausches
- Meldesammelstelle                     MSS          ПCД
- Funkstelle                            FuSt         PCт
- Richtfunkverbindung                   RFuV         PPЛC
- Richtfunkstelle                       RFuSt        PPCt
- Funkzentrale                          FuZ          PУ
- Retranslationszentrale                             PPУ
- Retranslationsstelle                               PPC
- Retranslationspunkt                                PPП
- Wartungsgruppe                                     PTГ
- kosmische Funkstelle                  KfuSt        CтKC
- stationäre Nachrichtenzentrale        SNZ          Cтaц. УC
- Fernsprechzentrale                    FeZ          TФЦ
- Fernschreibzentrale                   FsZ          TГЦ
- Troposphärenfunkstelle                TFuSt        TPCT
- Nachrichtenzentrale                   NZ           УC
- Kontrollzentrale der Nachrich-        KoNZS        УKБC
  tensicherheit
- Kontrollstelle der Nachrichten        KoSNS        ПKБC
  sicherheit
- Kurier- und Feldpostzentrale          KuFPZ        УФПC
- Kurierstelle                          KuST         CtФПC
- Kanal- und Informationsvermitt-       KIVZ         ЦKKC
  lungszentrale
- Zentrum für kosmische Funkver-                     ЦУKC
  bindungen
- Zentrale für kosmische Funkver-                    ЦKC
  bindungen
- Zentrale der kanalbildenden Nach-                  ЦKO
  richtenstellen
- Zentrale der automatisierten                       ЦCAУB
  Truppenführung
- Stromversorgungsgruppe                SVG          ЦЭП
- Stromversorgungsstelle                SVS          ЭПC

4. Allgemeine Begriffe

- automatisiertes Führungssystem        AFS          ACУB
- automatisiertes Nachrichten-          ANFS         ACУC
  führungssystem
- automatisierter Arbeitsplatz                       APM
- Fernbediengerätesatz                               AДУ
- Fernschreibverbindung                 FsV          БПЧC
- Videotelefonieverbindung                           BTФC
- Rechenzentrum                         RZ           BЦ
- Langwelle                             LW           ДB
- SAS-Kanal                                          3ACK
- SAS-Verbindung                                     3AC
- Nachrichtenzone                                    3C
- Informations- und Rechenzentrum                    ИPC
- Kommandostabsfahrzeug                 KSF          KШM
- technischer Kontrollposten                         KTП
- Kurzwelle                             KW           KB
- kosmische Funkrichtung                KFuR         HKC
- unbemannter Verstärkerpunkt                        HУП
- bemannter Verstärkerpunkt                          OУП
- operativ-technischer Dienst           OTD          OTC
- Funkempfangsgerätesatz                             OПM
- Datenübertragung                      DÜ           ПД
- Regierungsverbindung                  RV           ПC
- Funkkanal                                          PK
- Richtfunkkanal                                     PPK
- Sprechfunkverbindung                               PTФC
- Funknetz                              FuN          p/c
- Funkrichtung                          FuR          p/н
- funktechnische Sicherstellung                      PTO
- Funkmeßsicherstellung                              PЛO
- kosmisches Funknetz                   KFuN         ckc
- Datenübertragungsnetz                              cпд
- Datenübertragungssystem                            COД
- Mittelwelle                           MW           CB
- Fernschreibverbindung                 FsV          TГC
- Fernschreibkanal                      FsK          TГK
- Fernsprechverbindung                  FeV          TФC
- Fernsprechkanal                       FeK          TФK
- Tonfrequenzkanal                                   TЧK
- Troposphärenfunkkanal                              TPK
- Troposphärenfunkstelle                             TPCт
- Ultrakurzwelle                        UKW          УKB
- Faksimileverbindung                   FaksV        ФKMC
- Kurier- und Feldpostdienst            KFD          ФПC
- digitaler Kanal                                    ЦФK
- Frequenzdispatcherdienst              FDD          ЧДC
- Abfertigung                           Abf.         Эkcп
- elektromagnetische Verträ-            EMV            ЭMC
  lichkeit
- elektronische Rechenmaschine/         ERM/         ЭBM
  elektronische Datenverarbeitungs-     EDVA
  anlage

5. Dienststellungen und Diensthabende

- Chef Nachrichtentruppen                            HBC
- Chef der Nachrichten- und                          HBC и PTO
  Flugsicherungstruppen
- Chef Nachrichten                      CN           HC
- Chef Nachrichten und Flugsicherung    CNF          HC и PTO
- Chef der Nachrichtenzone                           H3C
- Leiter der Nachrichtenzentrale        LNZ          HУC
- Leiter der Hilfsnachrichtenzentrale   LHNZ         HBУC
- Leiter der Stütznachrichtenzentrale   LStNZ        HoУC
- Leiter der Nachrichtenrichtung        LNR          HHC
- Diensthabender Nachrichten            DN           ДC
- Diensthabender der Nachrichtenzone                 Д3C
- Diensthabender der Nachrichten-       DMZ          ДУC
  zentrale
- Diensthabender der Funkverbindung                  ДPC
- Diensthabender der Zentrale für                    ДЦKC
  kosmische Funkverbindungen
- Diensthabender Drahtverbindung                     ДKЛC
- Diensthabender der Richtfunkver-                   ДPPЛC
  bindungen
- Diensthabender der Troposphären-                   ДTPЛC
  funkverbindung

                                                Anlage 2

Taktische Zeichen


Die taktische Zeichen sind bei der Erarbeitung von Gefechts-
dokumenten, Schemata, Tabellen und Grafiken zu nutzen:
a) Auf dem operativen Teil des Planes der Organisation der
   Führung und Nachrichtenverbindungen sind stationäre Nach-
   richtenverbindungen braun und die Nachrichtenverbindungen
   des mobilen Nachrichtennetzes schwarz zu zeichnen.
b) Auf dem Schema der operativen Nachrichtenverbindungen sind
   die Informationsrichtungen zu den Führungsstellen der über-
   geordneten Führungsebenen und zu den Führungsstellen der zu-
   sammenwirkenden Vereinigungen/Verbände rot zu hinterlegen.
Die Informationsrichtung zu den Führungsstellen der unterstell-
ten Verbände, Truppenteile und Einrichtungen sind wie folgt zu
zeichnen/zu hinterlegen:
- vom Gefechtsstand/Wechselgefechtsstand der Ver-        schwarz
  einigung
- vom gemeinsamen Gefechtsstand/Wechselgefechtsstand     blau
  der Fliegerkräfte und Truppenluftabwehr der Armee
- von der Rückwärtigen Führungsstelle                    braun
Entfaltete Elemente des Nachrichtensystems sind mit einer Voll-
linie, geplante Elemente mit einer Strichlinie zu zeichnen.
1. Nachrichtenzentralen und ihre Elemente
E(1) Nachrichtenzentrale (allgemeine Darstellung ohne Angabe des Bestandes):
a) mobil
Eb) stationär
Ec) Stationär im Schutzbauwerk
Ed) Stütznachrichtenzentrale
Ee) Hilfsnachrichtenzentrale
E(2) Nachrichtenzentrale des staatlichen Nachrichtennetzes:
a) mobil
Eb) stationär
Ec) stationär im Schutzbauwerk
E(3) Kontrollzentrale/-stelle der Nachrichtensicherheit:
a) mobil
Eb) stationär
Unter dem taktischen Zeichen können Typen und
Anzahl der Kontrollmittel angegeben werden.
E(4) Entfaltungsräume von Funkempfangs- und Funksendezentralen:
a) mobile Funksendezentrale
Eb) stationäre Funksendezentrale
Ec) Funkempfangszentrale im Schutzbauwerk
Unter dem taktische Zeichen können Typen sowie
Anzahl der Funksender und -empfänger angegeben werden.
E(5) Entfaltungsräume von kosmischen Funk- und Troposphärenfunkzentralen:
a) mobil
Eb) stationär
Ec) stationär in Schutzbauwerken
Unter dem taktischen Zeichen können Typen und
Anzahl der Funkstellen angegeben werden.
E(6) Elemente der Nachrichtenzentrale:
a) Fernsprechzentrale
Eb) Fernschreibzentrale
Ec) Abfertigung
Unter den taktischen Zeichen kann der Bestand an
Nachrichtenkräften und -mitteln des Elements der
Nachrichtenzentrale angegeben werden.
E(7) Konzentrierungs-/Unterbringungsraum von Nachrichtentruppenteilen und -einheiten
2. Nachrichtenmittel
E(1) Nachrichtengerätesätze auf Kraftfahrzeugen:
a) in Deckung
Eb) Funkfernbedienung
In das taktische Zeichen ist der Typ des Nach-
richtengerätesatzes einzutragen.
E(2) gepanzerte Kommandostabsfahrzeuge:
a) allgemeine Darstellung
Eb) mit Angabe der Nachrichtenmittel
E(3) kombinierte Funkstelle mit Angabe der Grundausstattung an Nachrichtenmitteln
E(4) Funkempfangsstelle mit Angabe der Grundausstattung an Nachrichtenmitteln
E(5) einzelne Funkstellen (allgemeine Darstellung):
a) mobil
Eb) tragbar
Ec) in einem gepanzerten Fahrzeug
In das taktische Zeichen ist der Typ der Funkstelle
einzutragen.
E(6) einzelne Funksender:
a) mobil
Eb) stationär
Ec) stationär in Schutzbauwerken
In das taktische Zeichen ist die Leistung,
darunter ist der Wellenbereich (UKW, KW, MW, LW)
anzugeben
E(7) Rundfunksender:
a) mobil
Eb) stationär
In das taktische Zeichen ist die Leistung,
darunter ist der Wellenbereich anzugeben.
E(8) einzelne Funkempfänger
In das taktische Zeichen ist der Typ des
Funkempfängers einzutragen.
E(9) einzelne kosmische Funkstellen:
a) mobil
Eb) stationär
Ec) stationär in Schutzbauwerken
In das taktische Zeichen ist der Typ der
Funkstelle einzutragen.
E(10) einzelne Troposphärenfunkstellen:
a) mobil
Eb) stationär
Ec) stationär im Schutzbauwerk
In das taktische Zeichen ist der Typ der
Funkstelle einzutragen.
E(11) einzelne Richtfunkstellen:
a) mobil
Eb) stationär
Ec) stationär im Schutzbauwerk
In das taktische Zeichen ist der Typ der
Funkstellen einzutragen.
E(12) Satelliten:
a) Nachrichtensatellit (rot)
Eb) FEK-Satellit (rot)
Unter dem taktischen Zeichen ist die
Bezeichnung des Satelliten anzugeben.
E(13) Relaisfunkstellen:
a) bodengebunden
Eb) in Flugzeugen (rot)
Ec) in Hubschraubern (rot)
Ed) am Ballon (rot)
Ee) auf Schiffen und Booten rot)
3. Arten der Nachrichtenverbindungen, Nachrichtenkanäle und Endstellentechnik
E(1) Chiffrierverbindungen:
a) sende- und empfangsseitig
Eb) empfangsseitig
E(2) Fernsprechverbindungen:
a) SAS-Fernsprechverbindung mit garantierter Sicherheit
Eb) Regierungsverbindung
Ec) SAS-Fernsprechverbindung mit begrenzter Sicherheit
Ed) offene Fernsprechverbindung
E(3) mehrkanaliges SAS-Gerät mit garantierter Sicherheit
E(4) Fernschreibverbindungen:
a) SAS-Fernschreibverbindung
Eb) offene Fernschreibverbindung
E(5) Tastenfunkverbindung
E(6) Fernschreibverbindungen mit Schnellgeber:
a) SAS-Fernschreibverbindung
Eb) offene Fernschreibverbindung
E(7) Faksimileverbindung:
a) SAS-Faksimileverbindung
Eb) offene Faksimileverbindung
E(8) Datenübertragungsverbindung:
a) SAS-Datenübertragungsverbindung
Eb) offene Datenübertragungsverbindung
E(9) Videotelefonieverbindnung:
a) SAS-Videotelefonieverbindung
Eb) offene Videotelefonieverbindung
E(10) Bezeichnung der NF-Kanäle, von
Kanalgruppen der TF-Geräte sowie der
Kanäle von Troposphärenfunk- und
Richtfunkstellen großer Kanalzahl
Für die Bezeichnung der Kanäle sind
arabische und der Kanalgruppen römische
Zahlen zu verwenden.
E(11) Bezeichnung von Fernschreibkanälen eines WT-Gerätes, angeschlossen an einen NF-Kanal
E(12) Bezeichnung der Kanäle einer Richtfunkstelle kleiner Kanalzahl
E(13) Rechenzentrum/-stelle:
a) mobil
Eb) stationär
Ec) stationär im Schutzbauwerk
In das taktische Zeichen ist die Bezeichnung des Rechenzentrums/der Rechenstelle einzutragen.
E(14) elektronische Rechenmaschine:
a) im Kraftfahrzeug
E b) in einem gepanzerten Fahrzeug
E(15) periphere Geräte elektronischer Rechenmaschinen:
a) Bildschirm
Eb) Drucker
E(16) automatisierter Arbeitsplatz
E(17) Wechselsprechverbindung
E(18) Meldepunkt/Sprechstelle an Marschstraßen
4. Grundkanäle und Anschlußverbindungen
E(1) Nachrichtenachsen/-rochade:
a) entfaltet
Eb) geplant
Die Anzahl der Kanäle ist in der Reihenfolge Draht-, Richtfunk- und Troposphärenfunkkanäle anzugeben.
E(2) Feldkabelverbindung:
a) entfaltet
Eb) geplant
In der Reihenfolge sind anzugeben: Nummer der Feldkabelverbindung, Kabel- und TF-Gerätetyp.
E(3) Richtfunkverbindung:
a) entfaltet
Eb) geplant
Anzugeben sind die Nummer der Richtfunkverbindung und die Typen der Richtfunkstellen.
E(4) Troposphärenfunkverbindung
a) entfaltet
Eb) geplant
Anzugeben sind die Nummer der Troposphärenfunkverbindung und die Typen der Troposphärenfunkstellen
E(5) Kabelverbindung des staatlichen Nachrichtennetzes (Erd-/Seekabel)
Anzugeben sind die Art des Kabels, die Nummer des Kabels,
die Anzahl der Doppeladern insgesamt, die Anzahl der unbe-
spulten Doppeladern, die Anzahl der unbespulten Doppel-
adern mit TF-Ausgleich und die obere Grenzfrequenz je Doppel-
ader oder je Tube.
E(6) kosmische Funkverbindung
Anzugeben sind die Nummern der kosmischen Funkverbindung und
die Typen der kosmischen Funkstellen.
E(7) Netz der kosmischen Funkverbindungen
Anzugeben sind die Nummern der einzelnen kosmischen Funkver-
bindungen und die Typen der kosmischen Funkstellen.
E(8) Funkrichtung
Anzugeben sind die Nummer der Funkrichtung und die Typen der Funkstellen.
E(9) Funknetz
Anzugeben sind die Nummer des Funknetzes und die Typen der Funkstellen.
E(10) Informationsrichtung
Anzugeben sind die taktischen Zeichen der Arten der Nachrichtenverbindungen und ihre Anzahl.
E(11) Grenzen der Bauabschnitte:
a) zwischen Bataillon
Eb) zwischen Kompanien
E(12) bemannter Verstärkerpunkt
E(13) unbemannter Verstärkerpunkt
Der Punkt gibt die Einspeiserichtung an.
E(14) Übertragungsstelle:
a) ohne Ausschleifen von Kanälen
Eb) mit Ausschleifen von Kanälen
5. Zentralen, Stellen und Mittel des Kurier- und Feldpostdienstes
E(1) Kurier- und Feldpostzentrale
Im taktische Zeichen ist die Feldpostnummer anzugeben.
E(2) Kurierstelle
Im taktischen Zeichen ist die Feldpostnummer anzugeben
E(3) Austausch- und Sammelstellen
Im taktischen Zeichen ist die Abkürzung für die Austauschstelle (OП) bzw. für die Sammelstelle
(CД) anzugeben.
E(4) Mittel des kurier- und Feldpostdienstes:
a) Verbindungsflugzeug (rot)
Eb) Verbindungshubschrauber (rot)
Ec) Kraftfahrzeug
Ed) gepanzertes Fahrzeug
Ee) Kraftrad
Ef) Kurierboot (rot)
Eg) Bahnpostwagen
Im taktischen Zeichen ist der Buchstabe N bzw. C (kyrillisch) anzugeben.
E(5) Landeplatz für Verbindungsflugzeuge und -hubschrauber (rot)
6. Nachrichtengerätelager und Nachrichteninstandsetzungseinrichtungen
E(1) Nachrichtengerätelager:
a) Front
Eb) Armee
E(2) mobile Nachrichteninstandsetzungskompanie mit Angabe der taktischen Bezeichnung
E(3) mobiles Nachrichteninstandsetzungsbataillon mit Angabe der taktische Bezeichnung
E(4) mobile Nachrichtenwerkstatt mit Angabe der taktische Bezeichnung
In den taktischen Zeichen gemäß Ziffer 6 ist der Buchstabe N bzw. C (kyrillisch) anzugeben.
Zusatz zur DV 040/0/001, das Formular über den Sonder- und Kurierauftrag. BArch*64
Transportauftrag

Bedeutung der Verbindungsnummern und  BArch*68
Muster des Schemas der SDa.-Verbindungen

1. Jede SDa-Verbindung wird zur genauen Bestimmung, zur Fest-
legung der Verantwortlichkeit für die Sicherstellung mit
Schlüsselunterlagen sowie zur Abwicklung des Betriebsdien-
stes mit einer Verbindungsnummer gekennzeichnet.
Sie besteht aus:
a) zwie fünfstelligen Zifferngruppen für Verbindungen
   innerhalb der NVA, Grenztruppen und der Zivilverteidi-
   gung der DDR sowie des Zusammenwirkens der Armeen der
   Teilnehmerstaaten des Warschauer Vertrages;
b) eine Ziffer und eine fünfstellige Zifferngruppe für
   Verbindungen des Zusammenwirkens mit den Armeen der
   Teilnehmerstaaten des Warschauer Vertrages, wenn diese
   für die Organisation verantwortlich sind;
c) eine sechstelligen und einer fünfstelligen Ziffern-
   gruppe für Verbindungen des Zusammenwirkens mit anderen
   zentralen Führungsbereichen.

2. Bedeutung der Ziffern:

   |---------------------------------------- a) erste Unterscheidungsnummer
   |  (Zusammenwirken zentrale
   |   Führungsbereiche)
   | |-------------------------------------- b) zweite Unterscheidungsnummer
   | | |------------------------------------ c) Nummer des Bereiches
   | | | |---------------------------------- d) Nummer des takt. Verbandes
   | | | | |-------------------------------- e) Nummer des Truppenteils
   | | | | | |------------------------------ f) Nummer der Führungsstelle
   | | | | | | |------------------------- g) Nummer des Mittel der gTF
   | | | | | | | |----------------------- h) Nummer der Organisationsform
   | | | | | | | |  |-------------------- i) lfd. Nummer der Verbindung
   | | | | | | | |  |   innerhalb er Organisationsform
   - - - - - -   -- - --
   0 0 0 0 0 0 - 00 0 00

3. Den einzelnen Elementen der Verbindungsnummern wurden
   folgende Ziffern zugeordnet:

   a) erste Unterscheidungsnummer (bezeichnet den Chiffrier-
   dienst des zentralen Führungsbereiches)
   0 = Ministerium für Nationale Verteidigung (MfNV);

   b) zweite Unterscheidungsnummer (legt die Gültigkeit
   der Verbindung fest)
   6 = Verbindung für höherer Stufen der Gefechtsbereit-
       schaft innerhalb der NVA
   7 = Verbindung für ständige Gefechtsbereitschaft
       innerhalb der NVA
   8 = Verbindung des Zusammenwirkens mit den Armeen der
       Teilnehmerstaaten des Warschauer Vertrages und den
       zentralen Führungsbereichen für höhere Stufen der
       Gefechtsbereitschaft
   9 = Verbindung des Zusammenwirkens mit den Armeen der
       Teilnehmerstaaten des Warschauer Vertrages und den
       zentralen Führungsbereichen für die ständige Ge-
       fechtsbereitschaft

   c) Nummer de Bereiches
   0 = Ministerium für Nationale Verteidigung
   1 = Militärbezirke III (Verbände)
   2 = Militärbezirk V (Verbände)
   3 = Luftstreitkräfte/Luftverteidigung
   4 = Volksmarine
   5 = Grenztruppen der DDR
   6 = Kommando der Landstreitkräfte
   7 = Militärbezirk III (Wehrkreiskommandos)
   8 = Militärbezirk V (Wehrkreiskommandos)
   9 = Hauptverwaltung Zivilverteidigung der DDR;

   d-e) Nummer des taktischen Verbandes, des Truppenteils,
   der Einheit und der Führungsstelle
   Die Kommandos der Teilstreitkräfte der NVA, der Mili-
   tärbezirke und das Kommando der Grenztruppen der DDR
   haben den taktischen Verbänden, Truppenteilen, Ein-
   heiten und Führungsstellen ihres Bereiches die ent-
   sprechende Nummer zuzuweisen. Damit ist gleichzeitig
   die Verantwortlichkeit für die Auffüllung der Verbin-
   dung mit Schlüsselunterlagen festgelegt;

   f) Nummer der Führungsstelle
   Kommando   0
   WGS/VGS 1
   GS/ZGS/HGS 2
   RFS  3
   Ausweichführungsstelle (AFüSt)  1
   Ausweichführungsstelle (AFüSt)  2
   usw.:

   g) Nummer des Mittels der gedeckten Truppenführung
   SDa-Mittel (40-49)
   40 = T 226 D  45 =
   41 = T 226 DM 46 =
   42 = T 244 47 =
   43 = 48 =
   44 = 49 =
   Die Nummernbelegung erfolgt durch den Chef Nach-
   richten im MfNV;

   h) Nummer der Organisationsform
   1 = individueller Verkehr (einseitig)
   2 = individueller Verkehr (zweiseitig) bzw. Richtung
   3 = zirkularer Verkehr bzw. Netz
   4 = gegenzirkularer Verkehr
   5 = allgemeiner Verkehr

   i) laufende Nummer der Verbindung
   Die laufenden Nummer ist durch den für die Verbindung
   Verantwortlichen von 01 bis 79 festzulegen.
   Die  laufendem Nummern von 80 bis 99 werden nur von
   Chef Nachrichten im MfNV für Verbindungen des Zu-
   sammenwirkens verwendet.

Beispiel lt. Z-Karte:
Verbindungsnummer: 070000-40320
MfNV; Verb. ständige Gefechtsber.; MfNV; - T 226 D; zirkularer Verkehr/Netz;

Beispiel lt. Z-Karte:
Verbindungsnummer: 062102-32327
MfNV; Verbindung für höherer Stufen der Gefechtsbereitschaft innerhalb der NVA;
Militärbezirk V (Verbände); GS/ZGS/HGS; - ??; zirkularer Verkehr bzw. Netz;