Geräte und Maschinen der Schlüsselmittelproduktion
BStU*60, *105, *126, *157, *680, *682 … *687
Rauschgenerator T-101
Freigabe für die Produktion ab 1967.
Abb.: T-101 Stromlaufplan
Rauschgenerator T-102
Freigabe für die Produktion ab 1967.
Rauschgenerator T-103
Bedingte Freigabe für die Produktion ab 1967, aber hohe Ausschußquote.
Rauschgenerator T-104.
Das Gerät T-104 dient zur Herstellung von Handschlüssel-
unterlagen und Schlüssellochstreifen.
80 Würfelgeneratoren, Rauschgeneratoren, arbeiteten ca. 16 Stunden
am Tag um den Bedarf an Schlüsselunterlagen zu decken.
Es kam zu verspäteten Freigabe für die Produktion wegen schlechter Zufallsfolgen.
Ein Gerät bestand aus einem Schreibwerk, einer Tastatur und drei
Lochstreifenlesern. Desweiteren mußte ein Zeichenzählgerät, ein
Doppellochstreifenleser oder Programmlocher und eine Aufwickeleinrichtung,
ähnlich dem DARO-System, angeschlossen werden.
Die Tastatur bestand im wesentliche aus folgenden Schaltern:
Netz (Gerätesystem Ein- Ausschalten)
Schreibwerk (Einschalten des Schreibwerkes mit der Vorgabe 0-9 oder 26, SOEMTRON 527
Locher
Halt (Anhalten des Laufes bei Störungen)
Locher EIN (Einschalten der Locher)
Betrieb
W (Einschalten des Zählwerks)
S1 (Zeichenzähler des Lochstreifenleser 1)
S2 (Zeichenzähler des Lochstreifenleser 2)
Programm (Programmleser, zählt WR, ZV, ZL)
0-9 (Zahlenausgabe, keine Mischtexte)
26 (Ausgabe von Buchstabentexten, keine Mischtexte)
32 (Schalter quittiert das Auftreten einer 32.ten Kombination)
Schritt (Quittieren der Prüfung des aktuellen Schrittes, Spaltenzähler des Schreibwerkes)
Die Ausgabe der Zahlen erfolgt durch die Kombination folgender Buchstaben:
K-Q-F = 1 R-L-Zv = 4 U-J-Zi = 7
A-W-X = 2 N-T-Wr = 5 I-G-M = 8
E-D-Z = 3 Y-S-B = 6 H-O-Zw = 9 V-C-P = 0
In der Modifikation der T-104/5 erfolgte die Zahlenausgabe nach folgender Lochkombination:
Kanal 1 A-W-X = 2 E-D-Z = 3
Kanal 2 U-K-Zi = 7 P-L-Zv = 0
Kanal 3 I-C-F = 8 S-Y-Zw = 6
Kanal 4 B-O-J = 2 R-Wr-N = 4
Kanal 5 H-T-M = 5 Q-V-G = 1
Die Auswertung der Zufallsfolgen erfolgte mit dem Programm P-640 und P-636.

Abb.: Übersichtsschaltbild T-104/5.
Rauschgenerator T-105
Der Rauschgenerator T-105 wurde 1966 vom ZCO entwickelt und erbaut.
Er basiert auf die Patentschrift Nr. 958-933 und dem Zufallsgenerator
der Firma Reichert.
In der Patentschrift werden fünf unabhängige Rauschgeneratoren
zur Bildung von 5 Kanal Lochstreifen oder zur Ansteuerung,
über eine Diodenmatrix, einer 36 Typen Schreibmaschine die Zufallsfolgen ausdruckt.
Basis des Rauschgenerators ist eine Vierschichtdiode. Diese erzeugt Sägezahnsignale.
Diese werden zu einem Flip-Flop geführt.
Wenn die Schwingung der Vierschichtdiode abbrechen, abgeschaltet wird, verbleibt das Flip-Flop
in seine letzte Lage. Es wird dann eine 0(0 V) oder 1(-14 V) ausgegeben.
Für die Transistoren der Flip-Flopschaltung wurde festgelegt das die Stromverstärkung
nicht größer als 100 sein soll und diese paarig auszumessen sind (50 - 70).
Mit dem Kondensator C2, siehe Abb.1 der parallel zur Vierschichtdiode liegt, kann die
Frequenz variiert werden. Diese sollte folgende Bedingung erfüllen:
f1 * f2 >= 1600 Hz.
Die Dimensionierung der fünf Kanäle ist wie folgt festgelegt worden:
Kanal 1 f1 = 150 kHz f2 = 20ms +- 2ms
Kanal 2 f1 = 120 kHz f2 = 20ms +- 2ms
Kanal 3 f1 = 120 kHz f2 = 20ms +- 2ms
Kanal 4 f1 = 110 kHz f2 = 20ms +- 2ms
Kanal 5 f1 = 125 kHz f2 = 20ms +- 2ms
f1 = Schwingfrequenz; f2 = Anstoßzeit

Abb. 1: Rauschgenerator auf Grundlage des Patents.
Die ersten Analysen des T-105 ergaben das das anfänglich gleichzeitige Einschalten
aller fünf Rauschgeneratoren über ein Nockenschaltkontakt dazu führte
das die Verteilung der erzeugten Zufallszahlen extrem Schlecht war und es zu vielen
Wiederholungen kam.
Es wurde daraufhin fünf Relais über den Nockenkontakt geschalten.
Die bedingt durch Fertigungstoleranzen die Rauschgeneratoren zu besseren Ergebnissen
führte.

Abb. 2: Rauschgenerator der endgültigen Fassung mit diversen Änderungen
gegenüber der Abb. 1.
Die Überprüfung der erzeugten Zufallsfolgen wurde mit dem Programm
P 620 und GAMMA 10 realisiert.
Rauschgenerator T-106
Bedingte Freigabe für die Produktion wegen fehlender Auswertung der Zufallsfolgen.
Rauschgenerator T-107
Freigabe für die Produktion ab 1967.
Rauschgenerator T-108
Keine Freigabe für die Produktion wegen schlechter Zufallsfolgen
Rauschgenerator T-109
Freigabe für die Produktion ab 1967.
Rauschgenerator T-110
Keine Freigabe für die Produktion wegen schlechter Zufallsfolgen.
Rauschgenerator T-111
Keine Freigabe für die Produktion wegen schlechter Zufallsfolgen.
Rauschgenerator T-113
Ist ein Rauschgenerator mit Anbindung an ein Mikro-
rechnersystem unter Verwendung der U-880 CPU.
Die T-113 erzeugt im Start-Stopp-Betrieb 8bit-Zufallsfolgen zur
Bildung von Schlüsselunterlagen des Typs 618, 758 und 821.
Rauschgenerator T-150
Rauschgenerator mit Stanzeinrichtung für 5 Kanal-Lochstreifen.
Es wurden Schlüsselmittel in Ziffern- oder Buchstabenausgabe
erzeugt. Es wurde auf der Basis des Reichert-Gerät
der
Firma Willi Reichert Elektronik PG 5605 entlehnt.
Rauschgenerator T-151
Der Rauschgenerator T-151 diente zum Erzeugen von Schlüssellochstreifen
für die Chiffriergeräte: CM-2, T-301
sowie zur Erzeugung von Kenngruppenheften für die Chiffriergeräte
M-125 FIALKA und M-105 AGAT.
Gebaut wurde es durch den VEB Steremat Berlin, ab 1969.
Abb.: Prinzipschaltbild T-151
Beschreibung des Schlüsselaufbaus für die CM-2 und T-301
Ein fortlaufender Lochstreifen wird mit Fernschreibzeichen ITA-2 gestanzt
das alle Kombinationen enthält außer:
V, E, X, ≡, Bu, 32te und es dürfen nicht 5 mal -
auftreten.
Beschreibung des Schlüsselaufbaus für Buchstabenlochstreifen
Der Schlüssellochstreifen enthält alle 26 Buchstaben - Fernschreibzeichen des ITA-2.
Beschreibung des Schlüsselaufbaus für Ziffernlochstreifen
Der Schlüssellochstreifen enthält alle 10 Ziffern - Fernschreibzeichen des ITA-2.
Es darf 5 mal -
nicht auftreten.
Abb.: Stromlaufplan des Rauschgenerators T-151
Rauschgenerator T-153
Rauschgenerator mit Stanzeinrichtung für 5 Kanal-Lochstreifen.
Es wurden Schlüsselmittel in Ziffern- oder Buchstabenausgabe
erzeugt.
T-200 Schreib- und Zählmaschine
Zählen der geschrieben Informationen, für die Prüfung
der Qualität von Schlüsselunterlagen.
T-202 Kombinator und Vergleicher
Der Kombinator bildet aus zwei Information mittels XOR ein Ergebnis,
das wiederum im Vergleicher geprüft wird.
Es können Lochstreifen von 5 bis 8 Kanal-Lochstreifen eingelesen
werden.
Es diente der automatischen Kryptoanalyse von chiffrierten Texten.
Als Halbleiter wurden OC872, 828 und OA 685C verwendet.
T-203 Schreibautomat
Die T-203 ist ein Schreibautomat für die Schlüsselmittelproduktion,
nach dem Vorbild der IBM 73.
T-251 Nebeneinanderschreiben
Schreibmaschine zum Nebeneinanderschreiben von Informationen aus 3 Lochkarten.
Das Nebeneinanderschreiben von Informationen die von 3 Lochkarten
parallel gelesen wurden. Erzeugung von Schlüsselunterlagen und
zur Prüfung insbesondere der Kryptoanalyse.
T-253 Streifenschreibmaschine
Die T-253 Streifenschreibmaschine enspricht der T-51 Fernschreibmaschine
- Streifenschreiber.
T-601 Netzteil
Die T-601 ist ein Netzteil auf der Grundlage von Thyristoren, anstatt
Quecksilber-Thyratrons. Es ersetzte das Netzteil für Lochkarten der
Tabelliermaschine 402.
T-602 Vergleicher
Die T-602 vergleicht 5-Kanal-Lochstreifen die mit zwei T-53,
Fernschreibmaschinen-Lochstreifenleser, eingelesen wurde.
Die Lochstreifen wurden mit dem Gerät T-102 erzeugt.
T-603 Modul-Prüfgerät
Das Prüfgerät T-603 dient der Prüfung von URS-Modulen.
T-814 Aufspuleinrichtung
Die Aufgabe der T-814 das Aufspulen von bedruckten A4-Papier sowie
5-Kanal Lochstreifenpapier. Die Fernschreibmaschine T-51 ist das
Druckwerk.
T-815 Papierschneide- und Aufspuleinrichtung
Die Aufgabe T-815 ist das automatisierte Abschneiden von
A4-Endlospapierabschnitten sowie das Aufspulen von bedruckten A4-Papier.
Erzeugt durch eine Fernschreibmaschine T-51.
Die T-814 und T-815 wurde erbaut vom VEB Radebeuler Maschinenfabrik PLANETA.
T-817 Querschneideeinrichtung
Die Ausgabe der T-51, A4 Papier, wurde durch die T-817 zurechtgeschnitten.
M-10 Lochstreifenduplizierer (10fach)
Der Lochstreifenduplizierer dient zum Stanzen von 10 Lochstreifen.
Die Eingabe erfolgt über den Lochstreifenleser oder über den
elektrischen Anschluß eines Rauschgenerators oder anderer Geräte
wie CM-1, CM-2 oder M-130.
Dieses Gerät ermöglicht die schnelle Duplizierung von zirkularen Sprüchen
und Schlüsselunterlagen.
Eine Besonderheit ist das über 5 Stanzwerke 10 Lochstreifen gestanzt werden.
Abb.: 10fach Lochstreifenduplizierer M-10, Sammler *76
Abb.: Detail Lochstreifenleser, *76