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ЖEMЧУГ / PERLE M-120
Die M-120 ist ein Chiffriergerät mit Schlüsselscheiben.
Deren Aufbau ähnlich der der M-125 ist. Änderungen der
M-120 gegenüber der M-125 sind anhand des Aufbau der
Schlüsselscheiben ersichtlich.
Archa Archa Archa
Abb. Schlüsselscheiben M-120

ФИAЛKA M-125 MH/3MH / FIALKA M-125 MN/3MN FIALKA Logo
Zitat: Kryptografie Museum Moskau:
Das erste Modell des FIALKA M-125 wurde Ende der 1950er Jahren
im Leningrader Werk Nr. 209 (dem heutigen Kulakow-Werk) unter
der Leitung des Chefkonstrukteurs Nikolai Girdymow im Auftrag
der Streitkräfte der UdSSR entwickelt. Anfang der 1960er Jahre
wurde auf seiner Grundlage eine modernisierte Version des Geräts
entwickelt - M-125 M ("FIALKA-M"), und Ende der 1960er Jahre
das Modell M-125-3M ("FIALKA-3M"), das sich durch eine erhöhte
kryptografische Widerstandsfähigkeit aufgrund der Verwendung
von zerlegbaren Chiffrierscheiben und einer bequemeren Zwei-
Register-Tastatur auszeichnete. Alle Modifikationen der "FIALKA"
wurden im Leningrader Werk für polygraphische Maschinen
(Lenpoligrafmasch) hergestellt. Zitatende

Auf einer Abbildung des Zeitrahls, wird die M-125 M ab 1963/64
als Startzeitpunkt dargestellt.


Kurzcharakteristik:

Das Gerät M-125 ist ein Vorchiffriergerät und dient zum
Chiffrieren von deutschen bzw. russischen Klartexten und
reinen Zifferntexten.

Das Gerät M-125 ist als GVS eingestuft.

Das Gerät M-125 wird im stationären und mobilen Einsatz
verwendet und gestattet die Bearbeitung von Informationen
bis zum Geheimhaltungsgrad GVS.

Die mit M-125 chiffrierten Informationen können mit belie-
bigen Nachrichtenmitteln übermittelt werden.

Schlüsselelemente:

10 Schlüsselscheiben (bei M-125 MN (M-125 MH) nicht zerlegbar)
 1 Kommutator KS - 30 x 30 (KC - 30x30)
10 Reserveschlüsselscheiben in Geräteabdeckhaube

Schlüsselmittel:
- Tagesschlüsselheft       OS-25, OS-25-N, OSB-25-N / MN, OSV-25-N,
                           OSP-25-N, OST-25-N
                           mit  31 Tagesschlüsseltabellen
                           31 Schlüssellochkarten
- Spruchschlüsselheft individuell:
                           KV-25-N / MN
                           2 Kenngruppentafeln
                           mit 20 Kenngruppentabellen
                           mit 40 Spruchschlüsseltabellen
- Spruchschlüsselheft zirkular:
                           ZV-25-N/NM / ЦЗ-25M
                           2 Kenngruppentafeln
                           mit 20 Kenngruppentabellen
                           mit 40 Spruchschlüsseltabellen
- Kenngruppenheft Typ 551: Kenngruppenheft mit 10 Blatt
                           136 Bu-Zi-Fünfergruppen;
                           zur Bildung von Spruchschlüsseln
                           im allgemeinen Verkehr.
Es gibt verschiedene Verpackungsvarianten eines jeden
Schlüsselmitteltyps:
- lose Blattsammlung geklammert,
- genietet und genäht in Karton eingeschlagen mit
  Einzelblattsicherung,
- in Folie verschweißt mit Einzelblattsicherung.

Möglichkeit der Organisation der Verbindung (Verkehrsart):
- individuell
- zirkular
- allgemein

Nutzung/Vernichtung:
- Geltungsdauer des Tagesschlüssels 24 Stunden,
- Spruchschlüssel hat nur Gültigkeit für jeweils einen Spruch.

Nach Gültigkeitsablauf des Schlüssels ist die geordnete
Reihenfolge der Schlüsselscheiben herzustellen bzw. der
neue Schlüssel einzustellen.

Hinweise für die politisch-operative Sicherung beim Einsatz
des Chiffriergerätes M 125 (M 125 MN/M 125 3MN) (Verfahren FIALKA)

Das gesamte Verfahren bietet bei vorschriftsmäßiger
Anwendung garantierte Sicherheit für die Nachricht auf
dem Nachrichtenkanal und ist für GVS zugelassen.

Zu beachten ist die sehr hohe kryptologische Sicherheit.
In der Kartei zur Bearbeitung von Verstößen und Vorkommnissen
heißt es z. B. bei der Doppelbenutzung des Spruchschlüssel:
 1. Bei einer Doppelbenutzung erfolgt keine Kompromittierung der Infor-
    mation, bei deren Übertragung über technische Nachrichtenmittel
    (Verstoß)
 2. Ab 5maligen Nutzung eines Spruchschlüssels ist mit der Kompromittierung
    aller damit bearbeiteten Informationen zu rechnen.
    (Vorkommnis)

Die M-125 FIALKA wurde für Verbindungen in allen Ebenen
der NVA, MfS, DR, MdI und ausgewählten Kombinatsbetrieben eingesetzt.
Auf den Booten und Schiffen der Volksmarine wurde die M-125
auf den Führungsfahrzeugen eingesetzt.
Z. B.: Baltisk-Fahrt vom 10 - 26. 07. 1989, oder der Tallin-Fahrt
vom 05. - 12. 08. 1989 (E 171).

Archiv *61, BArch*82, *389, Sammler*126

FIALKA M-125 MN

Geschichtliches:

Anhand der Datentabellen, für die verwendeten Halbleiter in
der M-125 Mx, kann sie als Seriengerät ab 1965 festgelegt werden.
B. B. Grebnnikow legt den Termin der ersten Nutzung auf das Jahr 1965,
Historische Kryptologie und geheime Geräte.
Aus forensischer Sicht wurden die Halbleiter erst nach 1963 in Serie produziert.
Die M-125 3MR2 legt B. B. Grebnnikow in das Jahr 1978.

Im Jahr 1968 wurden die ersten M125 MN in der DDR eingeführt.
Das Gehäuse der M-125 MN wurde 1970 geändert, z. B. kam der
Konzepthalter, Frontplatten des Netzteiles sowie Buchsen für die
Gehäuseschrauben dazu.

Ab 1978 folgte das Modell M-125 3MN.
Bei den vorhandenen M-125 MN wurden die Schlüsselscheiben ausgetauscht.
Die neuen Schlüsselscheiben hatten die Bezeichnung PROTON-2.
Die M-125 FIALKA wurde für Verbindungen in allen Ebenen der NVA genutzt.
Die M-125 FIALKA der anderen Vertragspartnern des WV haben differierende
Verdrahtungen und Verstiftung.

Für den Kriegsfall - Einsatz gab es einen gesonderten Schlüsselscheibensatz.
Dieser hatte den Aufdruck 0K.

In der UdSSR gab es die M125-M bzw. MK sowie die M-125-3M bzw 3MK.
Zu beachten ist das es einen Umrüstsatz für den Lochabstand des
Stanzers, Druckwerk und Lochstreifenleser bzw. Transmitter gab.
Entspechend der Norm 2,50 mm oder 2,54 mm. Dies ist ersichtlich
am Aufdruck des Rändelrad des Druckwerkes.
Das Reibrad hat bei 2,50 mm einen Durchmesser von 19,1 mm und
bei 2,54 mm einen Durchmesser von 19,4 mm.

Siehe auch Anleitung 040/1/321.
2,50 mm2,54 mm
M-125-3MM-125 MR
M 125 3MM 125 MR
№. 46409№. 25775
In der VR Polen die M-125 MR bzw. 3MR23.
Sowie der CSSR die M-125 MR bzw. M-125 3MR22.
Wahrscheinlich war die M-125 3MR21 in Bulgarien im Einsatz.
In der DDR die M-125 MN bzw. die M-125 3MN.

In der DV 040/0/010 wird darauf hingewiesen das die FIALKA M-125 nicht
im Verbund des Warschauer Vertrages gearbeitet wird.

Für den Einsatz im Kriegsfall werden neue Schlüsselscheiben-
sätze ausgegeben, die für alle Teilnehmer des Warschauer
Vertrages gleich sind.

Für die Instandsetzung, Ersatzbestellung ist der
"Katalog Materielle Sicherstellung (Nachrichten) Teil 4" anzuwenden.
Auszug aus Katalog
Abb.: Deckblatt des Katalog Materielle Sicherstellung (Nachrichten)

Das Gerät hat 10 Schlüsselscheiben.
Die geradzahligen Scheiben drehten sich gegenläufig zu den ungeradzahligen.
Die Scheibe 1 und 10 werden permanent angetrieben.
Die Scheibe 10 wirkt auf Scheibe 8, diese auf die 6 usw. usf.,
in Abhängigkeit der Blockierungsstifte der anzutreibenden Scheibe.
Die Scheibe 1 wirkt auf die Scheibe 3, diese auf die 5 usw. usf.,
in Abhängigkeit der Blockierungsstifte der anzutreibenden Scheibe.

Es gibt eine Eingangs- und Ausgangssubstitution mittels Schlüsselkarte,
Kommutatorkarte KC30x30 (KS30*30).
Die Belegung der Tastatur wurde zuerst nur für den Gebrauch in den
sowjetischen Streitkräfte vorgesehen.
Dann wurde für den Export innerhalb des WV die Tastaturen angepasst.
Daher fehlen auch einige Buchstaben die umschrieben werden mußten,
siehe Anleitung 040/1/321 Texte vorbereiten sowie DV 040/0/014 Pkt.12(2).
In den o.g. Vorschriften wird nur auf die Vorbereitung der deutschen
und kyrillischen Texte eingegangen. Die russische Tastatur hatte nur
kyrillischen Schriftzeichen. Es gab keine Zahlen und einige verwandte
Buchstaben wie I - O wurden durch ein Zeichen ersetzt also 1 = I, O = 0.
So ergibt sich ein Zeichenvorrat von 30 Zeichen!

Die deutsche Tastatur der M-125 MN:
M-125
Die deutsche Tastatur der M-125 3MN in der Arbeitsart Mischtext:
M-125 3MN
Aus der DV A 040/1/321 NVA-Dienstvorschrift M-125 (MN und 3MN)
und B 434-109/78 MfS Abt. N Dienstvorschrift M-125 (MN und 3MN)

Aus der HNZ-8 ist ein Modul, Lochstreifenleser, der M-125 MN
mit der Gerätenr. 37042 noch vorhanden.
Lochstreifenleser
Abb.: Lochstreifenleser M-125 MN

Bei den Schlüsselscheibensatz PROTON-2 ist die Verdrahtung der Schlüs-
selscheiben auswechsel-, dreh- und wendbar gegenüber der äußeren Schei-
be ausgeführt.(s. Abb.)
In der Grundeinstellung, der inneren und äußeren Scheibe, entspricht
diese dem alten Schlüsselscheibensatz.
Das Gerät konnte die Texte mittels einer Typenrad auf gummierten oder
Lochstreifenpapier drucken, in den entsprechenden nationalen Zeichen.
(deutsch/polnisch/ungarisch/tschechisch/kyrillisch)
Der Ausdruck von Klartexten erfolgte entsprechend den Eingaben der Tas-
tatur bzw. dem Ergebnis der Dechiffrierung.
Der Ausdruck der chiffrierten Textes erfolgte in Fünfergruppen oder
kontinuierlich als Fünfkanallochstreifen.
Wird das Chiffrat gestanzt erfolgt das nicht in Fünfergruppen.
Das Versenden per Fernschreibmaschine erfolgte entweder in Fünfer-
gruppen, per Hand, oder als Lochstreifen.
Mit der P-590A wird der Spruch bzw. der Lochstreifen als Telegrafphie-
Signal gesendet. Ein in der P-590A eingebauter NF-Modulator ermöglicht
die akustische Überwachung der Telegrafiesignale.
Mittels des Schalters Gruppe erfolgt die Telegrafiesendung in Fünfergruppen.
Anbindung M-125 P-590A
Abb.: Anbindung der M-125 MN oder M-125 3MN an die P-590A an eine Funkstation.
Funkstation mit P-590A
Abb.: Funkstation mit P-590A und M-125.
Erläuterung zum Schlüsselscheibensatz
Standardgemäß ist in der M-125 MN und 3MN der
Schlüsselscheibensatz mit der schwarzen Beschriftung auf
dem Einstellring eingebaut, der Reserveschlüsselsatz mit der
roten Beschriftung befindet sich im Gehäusedeckel.

Die Nummerierung des schwarzen Satzes ist um 10 Positionen
versetzt gegenüber dem Reserveschlüsselsatzes.
Am Beispiel der Abbildung:
Schlüsselscheiben
Nummer der Schlüsselscheibe И: 0076

Der schwarze Satz beginnt mit 0071 und endet mit 0080.
Somit lauten die Nummern des roten Satz mit 0081 bis 0090.

Aus den technischen Kontrollen sind folgende Schlüsselscheiben-
sätze bekannt, wobei I immer der rote und II der schwarze ist:

 I: 3361 - 3369; 3401 - 3410; 7181 - 7190; 7201 - 7210;
II: 3371 - 3379; 3411 - 3420; 7191 - 7200; 7211 - 7220;

 I: 7221 - 7230; 7241 - 7250; 7800 - 7809; 9141 - 9150;
II: 7231 - 7240; 7251 - 7260; 7810 - 7819; 9151 - 9160;

 I: 9161 - 9170; 9901 - 9910; 9921 - 9930; 23541 - 23550;
II: 9171 - 9180; 9911 - 9920; 9931 - 9940; 23551 - 23560;

 I: 23561 - 23570;
II: 23571 - 23580;

Schlüsselunterlagen der M-125 3MN FIALKA:



Schlüsselheft
FIALKA Schlüsselunterlagen
ИДЖЗABKГБEI4
OCAHEPTЬБЫ
БДBИAГEЗKЖ
2II22I22I2
KУЛKЮЫXBУГ

Version: M-125 MN, nichtzerlegbare Schlüsselscheiben

Der Tagesschlüssel besteht aus einer Lochkarte,
und einem kleinen Zettel auf dem die Reihenfolge der Schlüsselscheiben und des Tagesschlüssel gedruckt ist
БЖKAГИEBДЗI4
ФPMKEУЗЧГP
oder
БЖKAГИEBДЗI4
ФPMKE
УЗЧГP

Б Ж К А Г   И Е В Д З
… entspricht die Reihenfolge 2-7-10-1-4  9-6-3-5-8 der Schlüsselscheiben auf der Achse.
Ф Р М К Е   У З Ч Г Р
… Ist der Anfangsschlüssel, in der die Schlüsselscheiben eingestellt werden.

Version: PROTON-2 bzw. M-125 3MN, zerlegbare Schlüsselscheiben

Ebenfalls bestehend aus einer Lochkarte, siehe Schematischer Aufbau.
Schlüsselkarte

Und einem kleinen Zettel auf dem die Reihenfolge des Schlüssels gedruckt ist.

ИДЖЗABKГБEI4
OCAHEPTЬБЫ
БДBИAГEЗKЖ
2II22I22I2
KУЛKЮЫXBУГ

И Д Ж З А   В К Б Г Е
… entspricht die Reihenfolge 9-5-7-8-1--3-10-2-4-6 der Schlüsselscheiben auf der Achse.
O C A H Е   Р Т Ь Б Ы
… Die Markierung des äußeren Ringes wird auf den Buchstaben des inneren Ringes gestellt.
Б Д В И А
… entspricht also 2-5-3-9-1 der Einsätze, also die erste Scheibe (9) hat Einsatz 2.
2-1-1-2-2
… entspricht also 2-1-1-2-2 der Einsätze, also die erste Scheibe (9) hat Einsatz 2 umgedreht auf Seite 2
К У Л К Ю
… entspricht also die rote Markierung des Einsatzes auf К

Anders gesagt: Die erste Schlüsselscheibe besteht aus der Schlüsselscheibe No. 9 mit dem Einsatz No. 2
dieser wird so gesteckt das die Aufschrift Б2 lesen kann. Die rote Markierung des Einsatzes steht auf K der Schlüsselscheibe.

Und die Grundeinstellung ist AAAAA AAAAA

Wartungsschlüssel:

AБBГД  EЖЗИК
AAAAA  AAAAA
AБBГД  EЖЗИК
IIIII  IIIII
AAAAA  AAAAA
Für die nichtzerlegbaren Schlüsselscheiben gilt nur Zeile 1 und 2.
Der Schnelleinstieg Chiffrieren - Dechiffrieren mit der FIALKA M 125 MN
Hier mit einer polnischen FIALKA M-125 MN. Alternativ können Sie den
Simulator verwenden!

links (blau) 3K - rechts (rot) 6K
Schlüsselscheiben: polnisch / tschechisch
Chiffrieren
 1. Die Schlüsselscheiben entsprechend dem o.g Beispiel auf die Achse bringen.
    Б Ж К А Г   И Е В Д З

 2. Einsetzen der Kommutatorkarte aus dem Schlüsselheft.
    Da keine Kommutatorkarte vorhanden ist wird mit dem Wartungsdreieck gearbeitet

 3.Die Schlüsselscheiben entsprechend dem o.g. Beispiel so drehen das
    oberhalb der Einstelleiste zu lesen ist: Ф Р М К Е   У З Ч Г Р

 4. Maschine auf Chiffrieren und Typenrad auf Kyr. schalten.

 5. nächste freie Kenngruppe aus Kenngruppenheft jetzt eingeben:
 
ЧЧШXPФИOKБИДГУЛЖЮЯФБ61449564428177012327
ЛЧPXAOKPPДTBWPHABГБЧ19804662626345286367
KBHOПИPCЗOПЗTPЧAPБГC25477242623571534194
OKШKKKTMHOOЛДPИЫЧMЛT83271370128157638721
CABHCДИMTKЛXPAXФЯTЬЖ92421708756964065856
 
 
 
УПPAXAЛЛУБПУЦEЙЫKЛCT17828136952238475607
ЦИKЛMЬЬTPУOKPИKEЗTPA29083523654102621319
XXEEEMKKOПCEMBЯAЙBCУ66775286944833362978
OKTOAББГPCИAИИXXXДAД39666689883451597492
BДTИЬTAЛPAЧCЖБЩOЛKPA20250759217390579110
 
    Ч Ч Ш X P  Ф И O K Б
    Kenngruppe streichen und signieren mit Datum.

 6. Bedruckten Streifen herausziehen und beschriften mit Spruchschlüssel.
    ACHTUNG dieser ist GEHEIM! Nicht weitergeben!

 7. Schlüsselscheiben jetzt entsprechend dem Spruchschlüssel so drehen das
    oberhalb der Einstelleiste dieser zu lesen ist:
ЧЯЯMA ЛЫГПШ
Schlüsselgruppe 3K
ЩЖЮHK ЦЙEШT
Schlüsselgruppe 6K

 8. Jetzt Drucken oder Drucken-Lochen schalten.

 9. Gruppenzähler auf 000,0 setzen.

10. Jetzt kann der Klartext über die Tastatur eingegeben werden:

   UEB SNV ROLIK 944 MELDE UEBUNG BEENDET SOROKA 944 _ _ _ _

   Bitte beachten Sie das die Gruppen aufgefüllt werden müssen.
   In diesem Fall ist der Text 14,1 Gruppen lang.
   Dieser wird auf 15 Gruppen aufgefüllt

11. a) Ausgabe Drucken: oben die Ausgabe in kyrillischer und unten in lateinischer Schrift.
       Die Ausgabe erfolgt beim Chiffrieren + Drucken automatisch in Fünfergruppen.

 TEKЬBУЩЮЧЖ ИГCOOЮПЬЯЦ ЫШЦУФЖДДГE ДЯШAЯCEЛHЧ ИБPBPЙФHУЛ ЮБЬPBПЦЛAИЛMPMЛШЙHXГHЬБГA
NTRMDEO8X5BUCJJ8GMYWSIWEA 5LLUTLYIFYCTKZXB7HDH 2AZEK87MHDGWKFBKVHVK I2ZQUZM7UF
 
P525BNUIDYRXJRN D87HCXYNJPQ5KWYN2ZHT DPMXD7ZCTQ8TBLCUTPMX MTPIWV2SZCV8LBO5HMLQ+
11. b) Ausgabe Drucken-Lochen:
       Beim Chiffrieren + Drucken-Lochen wird fortlaufen gelocht, nicht in Fünfergruppen.
GTX Lochstreifen 3K
GTX Lochstreifen 3K
12. Ablesen des Gruppenzählers, dieser sollte 015,0 Fünfergruppen anzeigen.

Bemerkung: Normalerweise wird dem Spruch begonnen mit der Kenn- und Unterscheidungsgruppe.
           Zur Vereinfachung fällt es hier weg. Siehe DV M-125 MN

Dechiffrieren

 1. Tagesschlüssel einstellen wie bei Chiffrieren Pkt. 1 bis 3

 2. Zum dechiffrieren müssen wir wieder einen Spruchschlüssel erstellen.
    Wie bereits oben erwähnt, steht die Kenngruppe am Beginn des Spruchs,
    da wir o.g. Spruch verwenden müssen wir auch diesen verwenden und
    Chiffrieren diesen wie beim Chiffrieren Pkt. 4 bis 6 und führen
    die Einstellung wie unter Pkt. 7 durch.

 3. Das Typenrad auf Lat. oder Kyr. stellen; in unserem Fall auf Lat.

 4. Die M-125 MN auf Dechiffrieren schalten

 5. Nun Drucken einschalten.

 6. Dechiffrieren über: a) Lochstreifen oder b) Tastatur

    a) Den erstellte Lochstreifen in den Lochstreifenleser einlegen
       und den Lochstreifenleser starten. Jetzt beobachten ob der
       bedruckte Papierstreifen den Klartext anzeigt.
       Der Lochstreifenleser stoppt automatisch beim Erkennen der 32.ten
       Kombination (keine Lochung).

    b) Die Fünfergruppen ohne Leerschritte eingeben und einen Kontroll-
       blick auf die Ausgabe werfen ob der Klartext dort erscheint.
UEB SNV  ROLIK NEU N VIER VI ER MELDE  UEBUNG  BEENDET  SOROKA  NEUN VIE R VIER  +
Wenn Sie die fehlerfreie Ausgabe sehen, haben Sie erfolgreich
Ihren chiffrierten Spruch dechiffriert.

Der Schnelleinstieg Chiffrieren - Dechiffrieren mit der FIALKA M 125 3MN

Hier mit einer polnischen FIALKA M-125 MN. Alternativ können Sie den
Simulator verwenden! Schlüsselscheiben: tschechisch

Chiffrieren
 1. Die Schlüsselscheiben entsprechend dem o.g. Beispiel,
 für die M 125 3MN, zusammenstellen.

 a) Schlüsselscheibe И
 b) äußerer Ring mit der roten Markierung auf den Buchstabe O drehen.
 c) den Einsatz Б mit der Seite 2 mit der weißen Markierung auf
    den Buchstaben K einlegen.
 Dieses für die 9 weiteren Schlüsselscheiben fortsetzen.


 2. Einsetzen der Kommutatorkarte aus dem Schlüsselheft.
    Da keine Kommutatorkarte vorhanden ist wird mit dem Wartungsdreieck gearbeitet

 3. Die Schlüsselscheiben entsprechend der DV A 040/1/321 alle auf A stellen.

 4. Maschine auf Chiffrieren, bei M-125 MN: Typenrad auf Kyr. schalten.

 5. nächste freie Kenngruppe aus Kenngruppenheft jetzt eingeben:
    Ч Ч Ш X P  Ф И O K Б
    Kenngruppe streichen und signieren mit Datum.

 6. Bedruckten Streifen herausziehen und beschriften mit Spruchschlüssel.
    ACHTUNG dieser ist GEHEIM! Nicht weitergeben!

 7. Schlüsselscheiben jetzt entsprechend dem Spruchschlüssel so drehen das
    oberhalb der Einstelleiste dieser zu lesen ist:
KOУГA MHЙЦГ
Schlüsselgruppe 6K

 8. Jetzt Drucken oder Drucken-Lochen schalten.

 9. Gruppenzähler auf 000,0 setzen.

10. Jetzt kann der Klartext über die Tastatur eingegeben werden:

   UEB SNV ROLIK 944 MELDE UEBUNG BEENDET SOROKA 944 _ _ _ _

   Bitte beachten Sie das die Gruppen aufgefüllt werden müssen.
   In diesem Fall ist der Text 14,1 Gruppen lang.
   Dieser wird auf 15 Gruppen aufgefüllt

11. a) Ausgabe Drucken: oben die Ausgabe in kyrillischer und unten
       in lateinischer Schrift. Die Ausgabe erfolgt beim Chiffrieren
       + Drucken automatisch in Fünfergruppen.
LOHIP  SZC2V  RELI8  E8DSH  HSEOI  TJAVO  NLXU7  RKR7N  7DNY2  NLGEG  AAL5V  2ETUD  RRMMK  CZMUR  DHBXP +
11. b) Ausgabe Drucken-Lochen:
       Beim Chiffrieren + Drucken-Lochen wird fortlaufen gelocht,
       nicht in Fünfergruppen.
GTX Lochstreifen 3K
12. Ablesen des Gruppenzählers, dieser sollte 015,0 Fünfergruppen anzeigen.

Bemerkung: Normalerweise wird dem Spruch begonnen mit der Kenn- und Unterscheidungsgruppe.
           Der Einfachheit halber ist das hier jetzt weggefallen. Siehe DV M-125 MN

Dechiffrieren

 1. Tagesschlüssel einstellen wie bei Chiffrieren Pkt. 1 bis 3

 2. Zum dechiffrieren müssen wir wieder einen Spruchschlüssel erstellen.
    Wie bereits oben erwähnt, steht die Kenngruppe am Beginn des Spruchs,
    da wir o.g. Spruch verwenden müssen wir auch diesen verwenden und Chiffrieren diesen
    wie beim Chiffrieren Pkt. 4 bis 6 und führen die Einstellung wie unter Pkt. 7 durch.

 4. Bei M-125 MN: Das Typenrad auf Lat. oder Kyr. stellen; in unserem Fall auf Lat.

 5. Die M-125 3MN auf Dechiffrieren schalten

 6. Nun Drucken einschalten.

 7. Dechiffrieren über a) Lochstreifen oder b) Tastatur

    a) Den erstellte Lochstreifen in den Lochstreifenleser einlegen
       und den Lochstreifenleser starten. Jetzt beobachten ob der
       bedruckte Papierstreifen den Klartext anzeigt.
       Der Lochstreifenleser stoppt automatisch beim Erkennen der 32.ten
       Kombination (keine Lochung).

    b) Die Fünfergruppen ohne Leerschritte eingeben und einen Kontroll-
       blick auf die Ausgabe werfen ob der Klartext dort erscheint.
UEB SNV  ROLIK NEU N VIER VI ER MELDE  UEBUNG  BEENDET  SOROKA  NEUN VIE R VIER  +
Wenn Sie die fehlerfreie Ausgabe sehen, haben Sie erfolgreich
Ihren chiffrierten Spruch dechiffriert.


Das + bedeutet entweder:

   - die Kontakte der Schlüsselscheiben, Tastatur etc. sind verunreinigt,
     Sie müssen eine Wartung durchführen;
UEB SNV+ RO+IK NEU N VIER VI ER MEL+E  UEBUN+  BEEND+T +

   - der Lochstreifenleser hat eine 32.te Kombination gelesen dann wird
     ebenfalls ein + gedruckt;
   - und Sie erkennen die eingefügten vier Leerzeichen als Füllzeichen
     vor dem letzten +.

Original Tastaturbelegung und Lochung der tschechischen Fialka.
M-125 CZ Tastatur
Abb.: Tastatur und Lochung der cz Fialka aus ©Crypto-World Ausgabe 10/2007
Typenräder der M-125 MN, 3MN, MR und 3MR2

Typenrad M-125 3MNAusdruck auf gummierten Streifen
Typenrad M-125 3MR2Ausdruck auf gummierten Streifen

Typenrad M-125 kyrillisch
*=ЯЮЫЬЩШЧЦХАУТСРПОНМЛКЙИЗ*ЕДГВБФЖ*
Typenrad M-125 MR polnisch/tschechisch
*=ЯЮЫЬЩШЧЦХАУТСРПОНМЛКЙИЗ*ЕДГВБФЖ*
*=Y8SMOIXWQFENCHGJZVKR2BP*TLUD7A5*
Typenrad M-125 MN deutsch
*=ЯЮЫЬЩШЧЦХАУТСРПОНМЛКЙИЗ*ЕДГВБФЖ*
*=4967538CHAUTSRPONMLKJIZ*EDG2BFV*
Typenrad M-125 3MN und 3MR2 kyrillisch
*=;ЭФ/=1":0526Ъ79°4·%*Й+*,Ж3-8==*
*=ЯЮЫЬЩШЧЦХАУТСРПОНМЛКЙИЗ*ЕДГВБФЖ*
Typenrad M-125 3MR23 tschechisch
*==%Š·87/10Ř2,:+ŽÜ5=Ö3*"9*4Ě6ČÄ==*
*=Y8SMOIXWQFENCHGJZVKR2BP*TLUDA75*
Typenrad M-125 3MR22 polnisch
*='°Ž·87/10Ą2,:ŁĘ+5=(3*?9*4)6-/%=*
*=Y8SMOIXWQFENCHGJZVKR2BP*TLUDA75*
Typenrad M-125 3MN deutsch
*=J-FYÖ0:XÜQ64W398,·)(*75*2VÄ1/==*
*=4967538CHAUTSRPONMLKJIZ*EDG2BFV*

Foto der kyrillischen Tastatur M-125 M

M-125 3M kyrillische Tastatur
Abb.: Kyrillische Tastatur M-125 M.

Foto der kyrillischen Tastatur M-125 3M

M-125 3M kyrillische Tastatur
Abb.: Kyrillische Tastatur M-125 3M.


KS 30x30 Detail- Innenansicht
KS 30x30
Abb.: Detail- Innenansicht - des Kommutators KS 30x30

Ersatzteile für M-125 und M-125 3Mx, ЗИП
ЗИПЗИП
Abb.: Ersatzteilkasten ЗИПAbb.: Auflistung des ЗИП Inhaltes
ЗИПЗИП
Abb.: Tragegriff ЗИПAbb.: Petschierung

Опись укладки 18.820.041
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5
1
 

Опись укладки 18.820.041
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ДЦ8.385.038Пpужинa15
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ДЦ3.254.001Элeктpoмaгнит22
 
Cхeмa pacпoлoжeния гнeзд в ящикe
2346
5
1
 

                           Spezialnachrichtensache

Az.: 40 63 33              Vertrauliche Verschlußsache
                           VVS-Nr.: A/63252
                           01. Ausf. = 2 Blatt


MINISTERIUM FÜR NATIONALE VERTEIDIGUNG
DER DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN REPUBLIK

    A N O R D N U N G  NR.: 2/68

des Stellvertreters des Ministers und
    Chef des Hauptstabes

           über

die Erprobung des Schlüsselgerätes AGAT
und des Codiergerätes FIALKA in der NVA

      vom 02. Februar 1968

Zur Untersuchung der Einsatznöglichkeiten und des erforderlichen
Aufwands zur Einführung des SChlüsselgerätes AGAT (M-105) und
des Codiergerätes FIALKA (M-125)

            O R D N E  I C H  A N :

1. Der Chef der Verwaltung Nachrichten hat bis zum 30.04.1968
   eine Erprobung des Schlüsselgerätes AGAT (M-105) und des
   Codiergerätes FIALKA (M-125) auf der Grundlage des bestätig-
   ten Programmes zu organisieren und durchzuführen.
   Die Auswertung der Ergebnisse ist bis 31.05.1968 abzuschließen.

2. An der Erprobung haben teilzunehmen:

   Offiziere und Unteroffiziere des SND der Verwaltung Nachrichten,
   der NBA, des NR-2, der Stadtkommandantur, Militärbezirke und VM

3. Das Erprobungsprogramm wird bestätigt.
   Das Teilprogramm für die Erprobung innerhalb der VM ist durch
   den Chef der Verwaltung Nachrichten in Zusammenarbeit mit
   dem Kdo. der VM zu erarbeiten und mir bis 30.03.1968 zur
   Bestätigung vorzulegen.

4. Diese Anordnung tritt mit Wirkung vom 29.01.1968 in Kraft
   und ist mit Ausnahme der Urschrift bis 30.06.1968 zu vernichten.

Berlin, den 02. Februar 1968           K e ß l e r
                                       Generaloberst

               REGIERUNG
 DER DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN REPUBLIK
MINISTERIUM FÜR NATIONALE VERTEIDIGUNG
             Der Minister

                                 Berlin,  den    13. 06.1968
                                 Vertrauliche Verschlußsache
                                 Vertrauliche Verschlußsache!
                                 VS-Nr.: A 63437
                                 01. Ausfertigung =  2 Blatt

Minister für Staatssicherheit
Genossen Generaloberst  M i e l k e

Werter Genosse Minister!

In einem Beschluß der Leitung des Ministeriums für Nationale
Verteidigung vom Dezember 1967 wurden Maßnahmen zur Erhöhung
der Sicherheit und Geheimhaltung im Nachrichtenwesen der
Nationalen Volksarmee bis 1971 festgelegt, die unter anderem
auch die Einführung von Kodiergeräten Fialka bis zum Trup-
penteil vorsehen. Diese Maßnahmen sind dringend erforderlich,
da die gesicherte Nachrichtenübermittlung in der taktischen
Ebene bisher nur mit manuellen Mitteln erfolgt und nicht den
modernen Gefechtsbedingungen entspricht.

Durch den Außenhandelsbetrieb ITA des Ministeriums für Außen-
wirtschaft der Deutschen Demokratischen Republik wurden für
1968 insgesamt 260 Geräte Fialka bestellt (175 für die
Nationale Volksarmee, 85 für das Ministerium für Staatssicher-
heit), von denen die Sowjetunion nur 100 Geräte liefern kann
und vertraglich gebunden hat. Bei einer anteilmäßigen Ver-
teilung würden somit ca. 70 Geräte für die Nationale Volksar-
mee und ca. 30 Geräte für das Ministerium für Staatssicherheit
entfallen.

Die für die Nationale Volksarmee im Jahr 1968 geplante Technik
ist zur Sicherstellung des komplexen Systems der gedeckten Trup-
penführung in den Landstreitkräften und des Zusammenwirkens mit
den Verbänden und Truppenteile der Sowjetarmee vorgesehen. Die
Einführung der Kodiergeräte in den Verbänden ist am dringendsten,
weil damit die Gefechtsbereitschaft durch die Erhöhung der Ge-
heimhaltung aller Informationen auf dieser Ebene wirksam verbes-
sert wird.

Zur Sicherstellung dieser Maßnahme ist ein Minimalbedarf von 94
Geräten notwendig. Die entsprechenden Planstellen wurden geschaf-
fen sowie mit der Auswahl und Ausbildung der Kräfte bereits be-
gonnen.

Ich bitte Sie prüfen zu lassen, inwieweit die Möglichkeit besteht,
von Seiten des Ministeriums für Staatssicherheit auf die Teil-
lieferung für das Jahr 1968 zu verzichten und mit nur 6 Geräten
die notwendigen Vorarbeiten zur Einführung dieser Technik vorzu-
nehmen. Seitens der Sowjetunion wurden entsprechende Zusagen zur
Weiterführung der Lieferungen in den folgenden Jahren gemacht.

Ich bitte um Ihre Mitteilung.
                                    Mit sozialistischen Gruß

                                    Hoffmann

                                    Armeegeneral

Abteilung XI                           Berlin, den 22.6.1968
                                       Tgb.Nr.XI/   1935 /68

Gen.
Generalmajor SCHOLZ

im Hause

Schreiben des Gen. Minister HOFFMANN an Gen. Minister
MIELKE vom 13.6.1968, VS A 63437

Die uns von der SU gelieferten 30 Geräte FIALKA für
das Jahr 1968 sollte in den Nachrichtenverbindungen der
Hauptabteilung I von den Grenzregimentern zur Grenzbrigade
eingesetzt werden, um eine schnellere Übermittlung ge-
heimer operativer Nachrichten auf dieser Ebene zu erreichen,
zumal in den Grenzregimentern der NVA bereits Chiffrier-
technik eingesetzt ist.

Auf Grund des Schreibens des Gen. Minister HOFFMANN wurde
eine Aussprache mit dem amtierenden Leiter der Sonderab-
teilung der Hauptabteilung I, Gen. Major LESSNER, geführt.

Die Aussprache ergab, daß der Bitte des Gen. Minister
HOFFMANN zur Gewährleistung des Zusammenwirkens mit den
Verbänden und Truppenteilen der Sowjetarmee entsprochen
werden sollte.
Die Hauptabteilung I ist mit einer späteren Lieferung
der Geräte einverstanden.

                                        Leiter der Abteilung

                                        Schürrmann
                                        Oberst

                                 Vertrauliche Verschlußsache
                                 MfS 001 Nr. 459/68
                                 ………   Ausfertigungen
                                    2. Ausfertigung  1 Blatt

Minister für Nationale Verteidigung
Genossen Armeegeneral Hoffmann     

Werter Genosse Hoffmann!

Auf Ihr Schreiben vom 13.05.68 - VVS-Nr. A 63437 - über die
Einführung von Kodiergeräten Fialka teile ich Ihnen nach
eingehender Prüfung mein Einverstädnis zu der von Ihnen vor-
geschlagenen Regelungen über die Verteilung im Jahr 1968 mit.

Ich bitte, den vom Minister für Staatssicherheit geplanten
Bedarf bei weiteren Lieferungen zu berücksichtigen.

                                    Mit sozialistischen Gruß

                                    Mielke

                                    Generaloberst