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T-216 LIANA, T-217 M ELBRUS
ELBRUS T-217 verschlossen
Die T-217 M wurde ab 1961 in Serie produziert.

Das SAS Fernsprechgerät ab T-216 wurde 1966 in der NVA eingesetzt.

Im Ersatzteilkatalog sind Lösch- und Tonköpfe verzeichnet.
Somit arbeitet die T-216 ebenfalls mit Zeitverzögerung
des Sprachsignales.
Entsprechend der Beschreibung von Solchinizyn wurden
Röhren des Typs 6Ч1П, 6H3П 6П1П in der T-216 eingesetzt.

Das SAS-Fernsprechgerät T-216 LIANA wurde ab 1968 schrittweise
durch die T-217 M bzw. T-617-1 ELBRUS, T-219 M, T-817 JACHTA ersetzt.

Die T-217 ist im Petersburger Militärmuseum ausgestellt.

Kurzcharakteristik:

Die Geräte T-217/T-617/T-219/T-817 dienen zum Chiffrieren
von Sprachimpulsen und werden direkt an den Nachrichten-
kanal angeschaltet.

Die Geräte T-217/T-617 sind als GVS, die Geräte T-219/T-817
sind als VVS eingestuft.

Die Geräte T-217/T-617/T-219/T-817 werden im stationären und
mobilen Betrieb eingesetzt (P-240 T/TM, P-244 T/TM, Führungs-
fahrzeug R-145 BM, Schiffe und Boote).

Es ist gestattet, Informationen bis zum Geheimhaltungsgrad
VVS über Drahtnachrichtenkanäle und offene Informationen
über Funk- bzw. Richtfunkkanäle zu übertragen. Die Geheim-
haltung übertragener Informationen ist zeitlich begrenzt
(max. 6 Stunden).

Ab 1984 wurde die Zulassung für die Aussendung über Funk-
kanälen von stationären Einrichtungen aufgehoben und war
verboten. Unberührt blieben die Regelungen für die mobilen
Einrichtungen in den Streitkräften der DDR.

Die Zusammenarbeit der Verfahren ELBRUS (T-217) und JACHTA
(T-219/817) ist gewährleistet.

Schlüsselmittel:
- T-217   EL-N bzw. ЭЛ-B mit 31 oder 33 Tagesschlüsseltabellen
          ELD-N          mit 16 Tagesschlüsseltabellen

Möglichkeit der Organisation der Verbindung (Verkehrsart):
- Richtung (indiv.)
- Netz     (allg.)

Nutzung/Vernichtung der Schlüssel:
- Geltungsdauer 24 Stunden (bei operativer Notwendigkeit
  + 2 Stunden)

  Die Entnahme der Schlüsseltabellen und die Einstellung
  des Schlüssels darf frühestens 2 Stunden vor Gültigkeits-
  beginn vorgenommen werden.

- Vernichtung der Schlüssel
  T-217/T-617 Tagesschlüssel sind spätestens 12 Stunden nach
              Ablauf der Gültigkeit in den Betriebs- und
              Reservekassetten bzw. Einstellvorrichtungen
              zu löschen, die benutzten Schlüsseltabellen
              spätestens 24 Stunden nach Ablauf der Gültigkeit
              zu vernichten.

Hinweise für die politisch-operative Sicherung beim Einsatz
des der SFe-Geräte T 217/T 617 Verfahren ELBRUS/K und T 219/
T 817 Verfahren JACHTA

In dem Buch Im ersten Kreis der Hölle beschreibt
Solchinizyn die erste Entwicklung der WTsch/SAS-Fernsprech-
technik. Die T-217 wurde ab 1968 in der DDR eingesetzt und
bis 1985 gekauft.
Es gab 4 Varianten der T-217 M, alle 2 Jahre eine neue
Variante(1968, 1970, 1972, 1974).
Die Variante 1 und 2 hat noch einen externen KW-Zusatz.
In den Nachfolgevarianten ist der KW-Zusatz im Hauptgerät
integriert.
Die Produktion wurde 1986 eingestellt.
Die T-219 ist das kompatible Nachfolgegerät.
Ein Sprach-Verschlüsselungsgerät das mit analoger
Signalverarbeitung arbeitet.
Es werden keine Signalwandlung, in digitale Signale, vorgenommen.
Die Verbindung mit der ELBRUS/JACHTA ist nicht Imitationssicher,
siehe DV 040/0/001.

Die ELBRUS arbeitet mit eine Tagesschlüssel, der 24 Stunden gültig ist.
Ab dem 01. 03. 1989 wurde für die Verbindungen 70000-31301 nur
noch als Wochenschlüssel KPЛ-N genutzt.
Diese Verbindung bildet das SFe-Netz des MfNV - MfS - MdI - MPF. BArch*293
Siehe auch Organigramm der SFe-Verbindung.

Verfahren der Chiffrierung werden angewandt:
  1. Die Bildung eines oberen und unteren Halbkanal, zur Vertauschung
  2. Die Modulation / Frequenzinvertierung
  3. Die Zeitverzögerung des Sprachsignals
Die schaltenden Signale aus den Chiffrator/Dechiffrator sind digitale Signale.

Die NVA- und MfS Dienstvorschrift für das Verfahren ELBRUS, T-217 M, ist in
der DV A 040/1/311 beschrieben.
Es werden die einzelnen Komponenten getrennt beschrieben, in der Reihenfolge
Sicherheit:
Die T-217 ELBRUS wurde für Verbindungen in allen Ebenen und mit den Partnern des WV genutzt.
Die Geräte waren in der NVA, dem MfS, und der Volkspolizei eingesetzt.
Es ist ein Sprachverschleierungsgerät.
Der KGB übergab jährlich Berichte über die Dekryptierung der
mit Sprachchiffriergeräten zeitweiliger Sicherheit über Richt-
funkverbindungen durchgeführten Übermittlungen.
Entsprechend der Erkenntnis, das gegnerische Funkaufklärer
in der Lage sind die über Funk-, Richtfunk- und Troposphären-
funkkanäle verschlüsselt mit Geräten begrenzter Sicherheit
abzuschöpfen, wurde vom Stab der Vereinten Streitkräfte eine
begrenzte Nutzung dieser Kanäle gefordert.
Die Verbindung mit der ELBRUS/JACHTA ist nicht Imitationssicher,
siehe DV 040/0/001.
In den Vorschriften und Anordnungen heißt es:
- Die Gespräche über Drahtverbindungen dürfen höchstens
  den Geheimhaltungscharakter VVS tragen.
- Gespräche über Richtfunk und Funkverbindung sollten
  vermieden werden bzw. dürfen nur offenen Charakter beinhalten.
Durch den bekannten Mangel an Chiffriersicherheit und dem bekannt-
werden das TF Strecken (Übertragungssystem) ohne Eingriff/Beschä-
digung der Kabel abgehört werden können, war der verstärkte
Einsatz der T-230 geplant. Desweiteren war in Planung
die Dienstvorschriften zu ändern und die Gespräche über die T-217
nur noch mit offenen Charakter zu führen.
Von der HA III geforderten Übergabe von Schlüsselunterlagen zum
Zweck der Überwachung der Richtfunkkanäle hatte die NVA widersprochen.

Warum? Im Chiffrator werden die Schlüsselimpulse mittels Rausch-
generator gebildet und durchläuft eine rückgekoppelten Schiebe-
register, mit Überprüfung der Häufigkeit von 0-1 Folgen. Jetzt
werden die vorbereiteten (Roh-) Schlüsselimpulse zum Empfänger
übertragen.
Die weitere Unsicherheit geht aus der Verwendung des Sende- und
Empfangsschlüsseleinstellung hervor, denn diese ist GLEICH!
Die zeitlichen Abschnitte der geschachtelten Sprachblöcke sind
konstant. Dies ist der Sprachphysik geschuldet.
Siehe Wasserfall.
In der Literatur nachgewiesen Kompromittierung: T-217/T-219
ELBRUS/JACHTA bei der NSA unter den Kodename: Rainfall lief.
Siehe Lit.: NSA S. 354
Nachbaumöglichkeit
Es ist ohne weiteres möglich mittels IC-Schaltkreise oder DSP dieses Gerät nachzubauen!
ELBRUS Simulator
Die Simulation einer ELBRUS / JACHTA mit einem Amiga oder PC

RUS_VOCODER.WAV


Auf der Homepage der Bandwacht sind diverse JACHTA bzw. ELBRUS - Verbindungen im Amateur-
funkbereich verzeichnet und weiterhin beobachtbar.
ELBRUS T-217 verschlossen  Bediengerät:
Ein/Aus
Betriebsstundenzähler
Offen-Verschlüsselt
Vermittlung/Handbetrieb
Anschluß Fernsprecher
Ruf senden
Anschlüsse, auch petschiert:
Stromversorgung
Hauptgerät
Netzteil




Stromversorgungsgerät











Hauptgerät:
Sender*
Empfänger*
Meß- und Prüfeinschub

Chiffrator Sender*
Chiffrator Empfänger*

*(verschlossenes und
Gerät !)

Abb.: T-217 M ELBRUS
ELBRUS T-217
T-217 Moskau
Sammler*148


Schlüsselunterlagen
Bei den Fotos der Schlüsselkassette handelt es sich um Kassetten für das SAS-Datengerät!
Die Schlüsseleinstellung ist in der DV A 040/1/311 beschrieben.
In der Marine gab es für die T-217 und T-617 Draht und Funkschlüssel.
Für die T-612 gab es einen nationalen und einen internationalen Schlüssel.
Schlüsselkassette
Handvermittlungen die für die SAS Fernsprecheinrichtungen zugelassen sind:
Die Handvermittlung P 209 I-20/20
SAS Fernsprech Handvermittlung
Die Handvermittlung P 209 I-20/20 auf einen P-240 Trupp
SAS Fernsprech Handvermittlung im P-240

Sie wurde auch im Gerätekomplex P-244 TN genutzt.
Vorbereitung der Handvermittlung P 209 I-20/20 zum Betrieb.
Frontansicht der SFe Handvermittlung
Dank an Steffen Sammler *21
In der NVA und dem MfS BArch*110 wurden Dienstverbindungsgeräte DVG - 5/S,
10/S, 5L/S, 10L/S für den Einsatz als Handvermittlung entsprechend umgebaut,
das diese den Anforderungen als SAS Fe-Vermittlung entsprechen.
Dazu wurden die DVG gesichert gegen unbefugtes Öffnen und Anschalten.
Desweiteren ist die Funktion Lautsprechen und Mithören außer Betrieb gesetzt.
Die so umgebauten DVG wurden auch für die Nutzung in NVA Dienststellen zugelassen.
Z. B. im Stützpunkt Saßnitz, dem KRR-18 wurde eine DVG-10 S eingesetzt. BArch*282, *288
DVG 10
Abbildung: DVG 10 Seiten und Frontansicht. Dank an Michael *65 Übertragungsstelle-2 im ZGS-14.
DVG-10 Marineschule Bremerhaven
Abbildung: DVG 10, Museum der Marineschule Bremerhaven *73
Verplombung DVG
Abbildung: Verplombung der OB Apparate und des DVG.
Beschriftung DVG

Abbildung: Beschriftung des DVG

Abteilung III/N                           Berlin, 6. 11. 1978
Bereich Technik                           kn-wi

A b s c h l u ß b e r i c h t BArch*34
zur Einsatzüberprüfung von Sprachchiffrier- und Sprachver-
schleierungstechnik auf der OB-Sprechverbindung Quelle -
Knabe                                                   

Am 1. 11. 1978 wurden in der Zeit von 11.30 Uhr bis 14.00 Uhr
auf der OB-Sprechleitung P 2200 sprachchiffrierte, bzw. ver-
schleierte Verbindungen aufgenommen.

Ziel dieser Maßnahme war es Möglichkeiten des Einsatzes
v. g. Technik auf dieser Leitung zu prüfen und prinzipielle
Schlußfolgerungen für die Arbeit mit Sprachchiffriergeräten
im Bereich der gesamten Linie III zu ziehen.

Bei dieser Überprüfung kommen das Verfahren T-217 M (ELBRUS)
und das vom SR III Erfurt entwickelte Sprachverschleierungs-
gerät zum Einsatz.

Verfahren T-217 M (ELBRUS)

Dieses Verfahren ist ein Sprachchiffrierverfahren, welches auf
zwei- oder Vierdrahtleitungen zum Einsatz gelangen kann.

Zur einwandfreien Übertragung der chiffrierten Signale ein-
schließlich der Synchronimpulse wird ein Frequenzschema ent-
sprechend der CCITT-Norm gefordert. In besonderen Fällen
kann eine geringfügige Korrektur des Dämpfungsverlaufes durch
Einstellglieder am Gerät T-217 M vorgenommen werden.

Bei der zum o. g. Termin durchgeführten Verbindungsaufnahme
konnte keine Entschlüsselung der übertragenen chiffrierten
Sprachsignale erreicht werden.                                 -->Kommentar

Sprachverschleierungsgerät vom SR III Erfurt  (Selbstständiges Referat III Erfurt)

Durch dieses Gerät wird eine Frequenzinvertierung vorgenommen.
Es ist für den Einsatz auf ZBW-Leitungen konzipiert (Durch
OB/ZB-Umsetzer an den Endstellen war der Einsatz auf der OB-
Sprechleitung P2200 möglich).

Mit diesem Gerät war eine Verständigung im sprachverschleierten
Betrieb möglich, jedoch zeigte sich, das die Lautstärke der
empfangenen Sprachsignale unterhalb der zumutbaren Grenze liegt
und somit der Einsatz ebenfalls in Frage gestellt ist.

Die Ursachen für die negativen Ergebnisse beim Einsatz v. g.
Geräten liegen in den außerordentlich schlechten Leitungspara-
metern (Dämpfungsverlauf, Übersprechen usw.)

Für einen zukünftigen Einsatz dieser Technik in Weitverkehr
der Linie III bedeutet das, daß in jedem Falle bei Leitungs-
bestellungen konkrete Forderungen an den Frequenzgang ge-
stellt als auch Vierdrahtleitungen beantragt werden müssen.

Anmerkung des Autors:
Es ist nicht ersichtlich ob folgende Bedingungen eingehalten wurden:
- Stimmen die eingestellten Schlüssel überein?
- ist der KW-Zusatz, lt. Vorschrift Pflicht, in Betrieb?
- Stimmen die Leitungsparameter wie Frequenzgang, Pegel?
- wurde auch die richtige Betriebsart: 2-Draht Betrieb, eingeschaltet?
Denn eigentlich kommt das Gerät auch mit sehr widrigen Umständen
klar!
In der NVA war der Betrieb solcher Verbindung verboten!
Ausnahme bildet das GON der LSK/LV und der VM.
Beim Einsatz von WTsch wurde die Übertragungsstrecke vom Teilnehmer
zur WTsch-Technik mittels ELBRUS/JACHTA verschleiert.
Zubehör sowie Meß- und Prüfgeräte sind: KU-27M
Abb.: KU-27M, Dank an das Cryptomuseum.com
Das KU-27 ist ein Meß- und Prüfgerät für die Elektronikmodule der ELBRUS.
Das KU-27 wurde ab 1972 und das KU 27 M ab 1976 zur Instandsetzung eingesetzt.
Es können die analog und digital Module geprüft und eingeregelt werden.
Das Gerät hatte keine Geheimhaltungseinstufung, die Beschreibung der KU-27 M war
dagegen als VVS eingestuft.
Zur Ausstattung gehörte das Meßgerät З-4315 und der Oszillograph C1-55.

Elbrus-Werkzeug, die Pinzette
Elbrus Pinzette